Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Der Voglfanger.

        A' Voglfanger bin i',
Fang' Vögl groß und kloa',
Und fang s' von alli Farbn,
San s' fürnehm oder gmoa',

    Und wann i' aa viel hundert fang',
    A' Taubn, schau, die i' verlang',
    Die krieg' i' nit, und fang' i' nit,
    Und mach' i's, wie d'er will, damit.

I' bi' sunst nit verspunna,
Und kenn' aa' d' Taub'n guat,
Und woaß s' aa' woltern z'stimma,
Und wie ma' s' locka thuat,

    Grad mit der Taubn hon i' g'irrt,
    I' ho' schon allerhand probirt,
    Und gar nix thuat sei' Schuldigkeit,
    Grad da is's allwei' g'feit.

Is aber aar a' Taub'n,
'Was Raar's und ebbas Neu's,
Sie hat a' feini Haubn
Und is schneerieserlweiß,

    Und hoamli' is s', geht auf an' Nam',
    Muaß aber b'sundri Naupn hamm,
    Denn ruaf i' aa' den Nam' zun ihr,
    Gar gern kimmt s' do' nit her zu mir.

Mir g'fallt mei' Häusl nimmer
Und nimmer mei' Taubnschlag,
Weil i' den liebn Vogl
Halt gar nit kriegn mag, –

    O Resei, hörst es, was i' will,
    Wie plag' i' mi' um di' so viel,
    Geh' und versteh' mi' und schlag' ei',
    Dei so'lln die schönstn Vögl sey'!


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