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Der Jäger und sein Wild
Während das Zeremoniell so durch den ganzen Oberhof waltete, waren auf dem Zimmer, welches der wilde Jäger früher bewohnt hatte, zwei junge Leute ohne alles Zeremoniell beisammen. Vier warme Wangen hielten keine bestimmte Farbe, sondern spielten bald in Purpur, bald in Rosenröte, bald in einem fliegenden Bleich; vier blaue Augen suchten einander, und wenn sie sich gefunden, zogen sie, wie erschrocken über ihr Wagnis, den Vorhang der Wimpern vor sich nieder; zwei Lippenpaare hätten gern gemeinsame Beschäftigung vorgenommen; da diese ihnen aber noch versagt war, so zuckten sie für sich in wundersamer, unruhiger Tätigkeit, die des eigentlichen Ziels entbehrte.
Das junge Mädchen saß am Fenstertischchen und säumte ein schönes Tüchlein, welches der Jüngling für sie in der Stadt gekauft und ihr zum Festputz verehrt hatte. Sie stach sich heute noch öfter in die Finger, als an dem Abende, da sie der Braut am Linnen nähen half, denn wenn die Augen die Nadel nicht überwachen, so geht diese ihre eigenen boshaften Wege.
Der Jüngling stand vor ihr und hatte eine Arbeit für sie unter Händen. Er schnitt ihr nämlich eine Feder. Denn endlich, hatte das Mädchen gesagt, müsse sie doch Nachricht geben, wo sie geblieben sei und um Erlaubnis bitten, noch einige Tage im Oberhofe verweilen zu dürfen. Er stand an der andern Seite des Tischchens, und zwischen ihm und dem Mädchen duftete eine weiße Lilie und eine Rose, frisch abgeschnitten, im Glase. Mit der Arbeit übereilte er sich nicht, er fragte, bevor er das Messer anlegte, das Mädchen vielfältig, ob sie lieber mit weicher oder mit harter Spitze schreibe, fein oder stumpf, ob er die Fahne stutzen oder lang lassen solle? und richtete noch mehrere dergleichen Fragen an sie, so gründlich, als solle ein Schreibmeister mit der Feder ein kalligraphisches Kunstwerk liefern. Auf diese umständlichen Fragen gab das Mädchen mit halber Stimme viele und unbestimmte Antworten, bald sollte die Feder so und bald sollte sie so geschnitten werden, und dann sah sie ihn zuweilen an und seufzte jedesmal, wenn sie das tat. Der Jüngling seufzte noch öfter, ich weiß nicht ob über die unbestimmten Antworten, oder über sonst etwas. Einmal gab er ihr die Feder in die Hand, damit sie an der zeigen sollte, wie lang sie die Spalte wünsche. Sie tat es, und als sie ihm die Feder zurückreichte, empfing er noch etwas mehr, nämlich ihre Hand. Diese wurde von der seinigen so ergriffen, daß die Feder darüber zu Boden fiel und eine Zeitlang ihnen aus dem Gedächtnisse kam, weil alles Bewußtsein in die beiden Hände gefahren war, die einander sanft streichelten oder drückten – darüber lauten meine Quellen verschieden.
Ich will Euch ein großes Geheimnis verraten. Der Jüngling und das Mädchen waren der Jäger und die schöne blonde Lisbeth. Und wenn Ihr einmal recht freundlich gegen mich sein, mich nicht immer so bezweifeln und bemäkeln wollt, wodurch Ihr manches Gute in mir, und Euch manche Freude zerstört habt, so tue ich Euch jetzt den Gefallen, und erzähle Euch, wie es den beiden jungen Leuten im Oberhofe ergangen war, nachdem der Jäger die Lisbeth statt des Rehes geschossen hatte.
Die Verwundete war in jener Nacht auf ihr Zimmer getragen worden und der Hofschulze, der ganz verstört, was ihm selten begegnete, aus seiner Kammer hervorkam, hatte sogleich nach dem nächsten Chirurgus geschickt. Dieser Mann wohnte aber anderthalb Stunden vom Oberhofe, er schlief fest und ging ungern bei Nacht aus. Der Morgen war daher schon angebrochen, als er endlich mit seinen notdürftigen Instrumenten anlangte. Er nahm das Tuch von den Schultern, betrachtete die Wunde und machte ein äußerst schwieriges Gesicht. Indessen müssen selbst die Bedenklichkeiten eines Dorfchirurgen vor der offenbaren Geringfügigkeit eines Falls weichen. Der Schuß des jungen Schwaben hatte Lisbeth glücklicherweise bloß gestreift, nur zwei Schrotkörner waren in das reine, jungfräuliche Fleisch gedrungen, aber auch nicht tief. Der Chirurgus zog sie heraus, legte einen Verband auf, empfahl Ruhe und kaltes Wasser und ging mit dem stolzen Gefühle nach Haus, daß, wenn er nicht so schleunig herbeigerufen worden wäre und nicht so unverdrossen bei Nacht seine Pflicht getan hätte, unfehlbar der kalte Brand zu der Wunde hätte treten müssen.
Lisbeth war während des Harrens auf die Hülfe gefaßt gewesen, und hatte kaum geklagt, obgleich ihr totenblasses Gesicht verriet, daß sie Schmerzen litt. Auch die Operation, welche durch die schwere Hand des Chirurgen peinigender wurde, als nötig, hatte sie mutig ausgehalten. Sie ließ sich die Schrotkörner geben und schenkte sie dem Jäger mit einem Scherze. Es seien Treffkörner, sagte sie zu ihm, er solle sie aufheben, er werde damit glücklich sein.
Der Jäger nahm die Treffkörner, wickelte sie in Papier und ließ das Haupt seines schönen Wildes, weil es schlummern wollte, aus den sanft umfangenden Armen. In denen hatte Lisbeth seit dem Eintritte in die Stube des Oberhofes mit ihren Schmerzen geruht, wie droben am Freistuhl. Unverwandt hatte er mit kummervollem Auge in ihr Antlitz geschaut und war zuweilen einem freundlichen Blicke begegnet, welchen sie, wie um ihn zu beruhigen, zu ihm emporschickte.
Er ging in das Freie. Unmöglich konnte er jetzt den Oberhof verlassen, er mußte, so sagte er, doch die Heilung der armen Verletzten abwarten, das erforderte die Menschlichkeit, fügte er hinzu. Im Baumgarten fand er den Hofschulzen, der, da er erfahren, daß keine Gefahr vorhanden sei, seinen Geschäften nachging, als habe sich nichts ereignet. Er bat den Alten, ihm noch länger Quartier zu geben. Der Hofschulze sann nach und wußte kein Gelaß für den Jäger. »Und wenn es auch nur ein Verschlag auf dem Speicher wäre!« rief der Jäger, der auf die Entschließung seines alten Wirtes mit einer Ängstlichkeit harrte, als hänge davon sein Schicksal ab.
Nach langem Besinnen fiel diesem endlich ein solcher Verschlag auf dem Speicher ein, worin er Frucht bewahrte, wenn die Ernte für die gewöhnlichen Räume zu ergiebig ausgefallen war. Jetzt war er leer und diesen wies nun der Alte seinem jungen Gaste an, setzte aber hinzu, daß es ihm da droben wohl nicht gefallen werde. Der Jäger ging hinauf, und obgleich der kahle und verdrießliche Raum nur von einer Dachluke sein geringes Licht empfing, und zum Sitzen sich da nichts vorfand, als ein Brett und ein Kasten, so gefiel es dem Jäger doch dort oben wohl. »Denn«, sagte er, »alles ist mir einerlei, wenn ich hier nur bleiben darf, bis ich darüber sicher bin, daß ich mit meinem verwünschten Schießen keinen Schaden angerichtet habe. Es ist schönes Wetter, und ich werde nicht viel oben zu sein brauchen.«
Er war auch wirklich nicht viel oben in seinem Verschlage, sondern mehr unten bei Lisbeth. Er bat sie so oft wegen des Schusses um Verzeihung, daß sie ungeduldig wurde und ihm mit einem Stirnfältchen des Verdrusses, welches ihr allerliebst stand, sagte, er solle das nun sein lassen. Nach fünf Tagen war sie vollkommen geheilt, der Verband konnte abgelegt werden und nur leichte rötliche Pünktchen an der weißen Schulter deuteten noch die Stellen der Verwundung an.
Sie blieb im Oberhofe, denn sie war vom Hofschulzen, wie wir wissen, schon früher zur Hochzeit gebeten worden. Diese verspätete sich um einiges, weil die Ausstattung zum bestimmten Tage nicht fertig werden wollte. Der junge Jäger blieb auch, obgleich ihn der Hofschulze nicht einlud. Er lud sich aber selbst zur Hochzeit, indem er eines Tages dem Alten sagte, die Landesgebräuche seien ihm so merkwürdig, daß er sie auch auf einer Hochzeit kennenzulernen wünsche. Er sagte dies, nachdem er schon vielfältig unten bei Lisbeth gewesen war. Und als er es vorbrachte, flammte sein Gesicht und er konnte das Verlangen nach Erweiterung der Kenntnisse nicht so recht ohne zu stocken kundtun.
Bald hatte der Jäger zwei Tageszeiten, eine unglückliche und eine glückliche. Die unglückliche war, wenn Lisbeth, und sie tat es alle Tage, am Brautlinnen half. Der Jäger wußte dann gar nicht, was er mit seiner Zeit beginnen sollte. Nun sahen ihn die Bäume des Gartens und die Eichen des Kamps erst recht wie sein Waldmärchen an. Zuweilen blickte er gen Himmel, aber noch öfter zur grünen, schwellenden Erde nieder, die er hin und wieder hätte küssen mögen, so lieb war ihm der Boden geworden, auf dem er gar manches erlebt hatte. Wenn seine Gedanken Worte wurden, so lauteten sie: »Das schöne Mädchen an der schönen Blume – und dann ihr liebes Blut droben am Freistuhl – und nun – und nun – –«
Aber das alles füllte ihm die Seele nicht aus. Er bedurfte einer Gesellschaft, freilich war ihm nicht jede recht, denn dem Hofschulzen wich er eher aus, wenn er ihm begegnete. Aber nach der Linnenkammer war er oft unterweges, worin er die Mädchen plaudern hörte, und worin Lisbeth still half. Hatte er aber die Klinke in der Hand um aufzudrücken, dann überzog sein Antlitz dunkle Glut, er wandte sich stolz und ging trotzig, wie ein Löwe, die Treppe hinunter, zum Hofe hinaus, weit, weit in das Feld, ohne sich umzusehen.
Die glückliche Zeit begann, wenn Lisbeth von ihrer Arbeit ruhte und frische Luft schöpfte. Dann war es gewiß, daß beide zusammentrafen, der Jäger und sie. Und wäre er noch so weit hinten im Gebüsch gewesen, es kam ihm dann vor, als sagte ihm jemand: »Jetzt ist Lisbeth im Freien.« Dann flog er hin, wo er sie vermutete, und siehe, seine Ahnung hatte ihn nicht getäuscht, denn schon von weitem erblickte er die schlanke Gestalt und das liebliche Antlitz. Sie pflegte sich dann wohl seitwärts nach einer Blume zu bücken, als achte sie seiner nicht. Vorher hatte sie freilich nach der Gegend gesehen, woher er kam.
Nun gingen sie zusammen durch Feld und Aue, denn er bat sie darum so herzlich, daß es ihr wie eine Sünde vorkam, ihm die kleine Bitte abzuschlagen. Und je weiter sie sich vom Hofe in die wallenden Felder, in die grünen Wiesen verloren, desto freier und fröhlicher wurde ihnen zumute. Und wenn die rote sinkende Sonne alles ringsumher und ihre jugendlichen Gestalten mit verklärte, dann meinten sie, es könne ihnen keine Angst und Pein mehr im Leben kommen.
Der Jäger tat der Lisbeth auf diesen Gängen alles zu Gefallen, was er ihr nur an den Augen absehen konnte. Wenn sie zufällig nach einem Busche wilder Feldblumen sah, die entfernt vom Wege auf einer hohen Hecke blühten, so hatte er sich auf die Hecke geschwungen, ehe noch der Wunsch nach den Blumen in ihre Seele gekommen war. Und wo der Weg sich etwas abschüssig senkte, oder ein Stein im Wege lag, oder wo es ein geringes Wässerlein zu überschreiten gab, da streckte sich sein Arm ihr stützend und führend entgegen, und sie lachte über die unnötige Dienstfertigkeit, und – nahm den Arm dennoch, und ließ ihren noch eine Zeitlang in dem seinigen, auch wo der Weg wieder eben geworden war.
Auf diesen stillen und anmutigen Gängen hatten die jungen Seelen einander viel mitzuteilen. Er erzählte ihr von den schwäbischen Bergen, von dem grünen Neckar, von der Alb, vom Murgtale und von dem Berge Hohenstaufen, auf dem das große Kaisergeschlecht entsprossen sei, dessen Taten er ihr auch erzählte. Dann sprach er von der großen Stadt, worin er studiert habe, und von den vielen klugen Leuten, die ihm dort bekannt geworden seien. Und endlich erzählte er ihr von seiner Mutter, wie er diese so zärtlich lieb gehabt habe, und wie es daher wohl kommen möge, daß ihm nachher jede Frau teuer und wert erschienen sei, weil er bei jeder an seine selige Mutter gedacht habe.
Die Lisbeth mußte dagegen von ihrem einfachen Leben erzählen. Darin kamen keine großen Städte und keine klugen Leute vor und – auch keine Mutter! – Und dennoch meinte er, nie etwas Schöneres gehört zu haben. Denn jede niedere Pflicht, die sie geleistet, hatte sie durch Liebe geadelt, und von dem Fräulein und dem alten Herrn Baron wußte sie tausend rührende Züge anzugeben, auf allen Plätzen im Schloßgarten und hinter demselben waren ihr Geschichten begegnet, und aus den Büchern, die sie sich verstohlen vom Söller geholt, hatte sie erstaunliche Dinge über fremde Völker und Länder herausgelesen, und sonderbare Vorgänge zu Wasser und zu Lande, und alles hatte sie behalten.
Wohl hatte der Diakonus recht gehabt, als er die Lisbeth mit der Blume verglich, die in Dust und Moder erblüht war. Die Natur hatte an diesem blonden Mädchen ihre Allmacht bewähren wollen. Sie hatte sich in einem Maienrausche vorgesetzt, durch die Tat zu sprechen: »Sehet da mein Werk! Eure Erziehung ist Stückerei und Flickerei.« – In der Seele dieses Mädchens war alles neu, ganz, frisch, jungfräulich. Dieses Mädchen war verständig, wie ein Rechenmeister, und hatte mit den Bauern um den letzten Zinsgroschen sich gestritten, den sie ihrem Pflegevater verschaffen wollte, und dieses Mädchen war doch auch ganz lyrisch, ganz hingerissen, ganz quellendes und wiedergebärendes Empfangen. Über ihr Antlitz zogen die Geister der Dinge, die sie sah und hörte, ein sichtbarer Reigen. Wenn der Jäger ihr von den klugen Gesprächen der Weisen erzählte, so lag ein feines Verstehen um die Lippen, wenn er ihr sagte, daß Karl von Anjou mit finsterem unbeweglichem Gesichte zugesehen, als er den jungen unschuldigen Konradin hinrichten lassen, so faltete sich die reine Stirn und Tränen flossen unter diesen lieben zornigen Falten; aber eine süße Trunkenheit, ein seliger Sonnenschein durchleuchtete das Antlitz, wenn er ihr das grüne, milde Murgtal schilderte und dazu mit seiner tiefen, wohlklingenden Stimme das Lied sang:
»Süßer, goldner Frühlingstag! Inniges Entzücken! Wenn mir je ein Lied gelang, Sollt' es heut nicht glücken?« |
Alles, was er in diese unberührte Brust säte, das keimte, sproßte, wurzelte darin, blühte und trug Frucht. Der Jäger ward nicht müde, ihr aus seinem Vorrate zu geben, denn er empfing wieder das hundertste Korn; seine Welt kam ihm verklärt, gelichtet, vergöttlicht zurück aus dem Lächeln Lisbeths und von ihren frischen Lippen. So wogte es zwischen ihnen hin und wider, ein Seliges, Unausgesprochenes, Unaussprechliches und war der Wonne kein Ende. Jegliches gefiel ihm an ihr. Wenn er ihr an einer schlimmen Stelle des Weges die Hand reichte und wohl fühlte, daß der leise Druck leiser erwidert wurde, so durchschauerte ihn die Freude, und wenn er ihr dann gleich wieder die Hand drückte, und die ihrige nun regungslos in der seinigen blieb, gleich als wollte sie sagen: »Verschwenden wir das Beste nicht!« so gefiel ihm das auch. Ebenso war es mit den Blicken. Ihr Auge ruhte einmal oder zweimal des Tages hingegeben an ihm und dann nicht wieder, er mochte es mit dem seinigen auffordern, wie dringend er wollte. Daß sie in allem Maß hielt, gefiel ihm so sehr. Ja, es gefiel ihm sogar, daß ihre Oberlippe ein klein wenig zu kurz war, und die weißesten Zähne zum Vorschein kamen, wenn sie lachte oder lebhaft sprach. Denn dieser Mangel gab in seinen Augen ihrem Gesichte etwas reizend Kindliches, lieblich Unfertiges, was wie alles in ihr auf die letzte, süßeste Vollendung durch den Hauch der Zärtlichkeit harrte.
So gingen ihnen die Tage hin, einer nach dem andern im Oberhofe. Der Hofschulze sah freilich mit andern Augen drein, mußte zwar geschehen lassen, was er nicht hindern konnte, aber er schüttelte häufig den Kopf, wenn er seine jungen Gäste so viel miteinander gehen und verkehren sah. Dann pflegte er für sich zu sagen: »Es ist Unrecht von so einem Junker.« – Seine rauhen Gedanken flogen wie ein widriger Sturm um diese reine Knospe, die zur Blüte aufbrechen wollte. Er nahm sich vor Lisbeth bei erster günstiger Gelegenheit zu warnen.
Wovor? – Zwischen ihr und ihrem Freunde war alles Unschuld, Demut, der keuscheste Traum eines guten Geistes. Noch war das Wort Liebe nicht über ihre Lippen gekommen und geküßt hatten sie einander auch noch nicht. Wenn er zu Nacht in dem elenden Verschlage auf sein Strohlager sank, so hatte er vorher die Luke aufgestoßen und die Sterne schienen ihm wie Lisbeths Augen tief in das Herz hinein, bis er entschlummerte. Wenn sie ihr Bettchen unten im Stüblein suchte, so kniete sie am Stuhle vor dem Bettchen nieder, und faltete die Hände und meinte, ein schönes Gebet zu sprechen, obgleich ihre Lippen kein Wort sagten. Er rief oben leise für sich hin, wenn seine Wimpern sich schlossen: »Der ganzen Welt möchte ich vertrauen, wie sie mir so wohl gefällt.« – Sie flüsterte, indem sie sanft ihre Wange an das Kissen drückte: »Er ist der beste Mensch, den ich noch gesehen habe« – und dann schliefen sie beide ein und die harmlosen Gedanken besuchten einander in den webenden Schatten der Nacht.
Das waren die Tage, von welchen geschrieben steht: Sie blühen einmal und nicht wieder!