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24.
Auf der Eisterrasse

Wie sollte die Eisterrasse erklommen werden? Das war die Frage, die sich alle vergeblich vorlegten. Schließlich trösteten sie sich in dem Vertrauen, daß Münkhuysen schon ein Auskunftsmittel aushecken werde, und hierin täuschten sie sich nicht.

Am anderen Morgen ließ er nämlich eine Eisenkugel, an der eine lange eiserne Kette befestigt war, bis zur Rotglut erhitzen und an das Ende der Kette eine Strickleiter von sechzig Meter Länge befestigen. Mit einer Kanone wurde die Kugel über die Eismauer geschossen. Der Schuß war so wohl berechnet, daß die Strickleiter an der Wand bis zum Boden herabhängen blieb. Die Kugel bohrte sich droben natürlich tief in das Eis ein, die Kette nach sich ziehend.

Dann wurde eine Stunde gewartet, nach deren Verlauf man sicher sein konnte, daß das Geschoß mit einem Teil der Kette völlig erkaltet im Eise eingefroren sei. Der Baron erstieg hierauf als erster die Bankise mit Hilfe der Strickleiter. Er nahm ein Seil mit, das er oben an der Kette befestigte, während er das andere Ende herabließ. Die gewandtesten und schwindelfreisten Kletterer folgten ihm. Die anderen banden sich nacheinander das Ende des Stricks um den Leib und konnten nun gefahrlos die nicht so einfache Kletterei wagen, da die oben Stehenden das Tau stets straff gespannt hielten, bis sie glücklich auf der Höhe anlangten und das Seil für den Nachfolgenden wieder hinabgelassen wurde.

Insbesondere mußte beim Kapitän diese Vorsichtsmaßregel geübt werden, und man befleißigte sich droben, aus Leibeskräften zu ziehen, damit sein Gewicht die Strickleiter nicht zu sehr belaste, obgleich Münkhuysen sie gerade im Hinblick auf seines Vetters Körperfülle besonders stark hatte anfertigen lassen. Sie hielt denn auch die Belastungsprobe vorzüglich aus, wenn auch die Sprossen stöhnten.

Die Terrasse bildete eine breite Eisfläche, die ganz allmählich gegen die Münkhuysenberge anstieg. Rechts und links dehnte sie sich in unabsehbare Fernen aus.

Hier wollte man sich vorläufig häuslich niederlassen, um zu erkunden, wie sich von hier aus am besten die Entdeckungsreise ins Innere bewerkstelligen lasse. Es wurden Hütten gebaut, die Vorräte und Gerätschaften aus den: Schiff allmählich heraufgeschafft, – Arbeit genug für einige Wochen.

Zuallererst wurde die Ladung des »Südkreuz« gelöscht. Die Kisten und Ballen wurden auf Schlitten an den Fuß der Bankise geführt, wobei die zugkräftigen grönländischen Hunde und vor allem die vorzüglichen Mandschuponys die trefflichsten Dienste leisteten. Mittelst einer starken Winde wurde dann alles auf die Eisterrasse befördert. Alle Hände waren hiebei tätig, und selbst Neeltje und Eva leisteten, was sie konnten.

Unterdessen fuhr das »Südkreuz« durch das Packeis zurück, um nach und nach die Ladung des Begleitdampfers herüberzuschaffen, sowie einen genügenden Kohlenvorrat zur Heizung, den die Kohlenschiffe lieferten.

Das Packeis war schon weit weniger dicht als bei der ersten Durchfahrt, so daß es kein ernstliches Hindernis mehr bot, und das »Südkreuz« innerhalb drei Wochen alles herbeizuschaffen vermochte, was irgend vonnöten war.

Hier oben aus der Bankise herrschte ein reges Vogelleben. Den Pinguinen war freilich diese Höhe so unzugänglich wie den Seehunden; dafür aber umflatterten zahlreiche kleine rotbeinige Seeschwalben und namentlich auch Seetauben die fremden Eindringlinge.

Die Seetauben erwiesen sich als Diebe von ganz unglaublicher Frechheit: sie stibitzten einem das Essen beinahe unter der Hand weg, wenn man im Freien tafelte, was gewöhnlich geschah; denn, obgleich die Temperatur selten über dem Nullpunkt stand, brannte die Sonne meist so glühend herab, daß jedermann es vorzog, hemdärmelig in freier Luft zu arbeiten und zu essen, statt in den vorläufigen Hütten, welche die Schlafsäcke und Vorräte bargen.

Die erwähnten kecken Seetauben, auch Chinois genannt, find schneeweiß und leben von Fleisch und Eiern. Auch die große braune Megalestris mit ihrem scharfen Schnabel und ihren Raubvogelkrallen ließ sich hier blicken. Sie gleicht der Möve und zeigt keinerlei Scheu.

Da man öfter an den Strand hinabstieg, zur Pinguin- und Seehundsjagd oder um sich mit den köstlichen Pinguineiern zu versorgen, hatten sich auch die zu Schwindel geneigten Mitglieder der Gesellschaft bald diese Untugend abgewöhnt und sich eine große Gewandtheit im Auf- und Abklettern an der schwanken Strickleiter angeeignet, eine Übung, die ihnen späterhin sehr zustatten kommen sollte. Neeltje und Eva kletterten wie die Katzen, und nur Doktor Maibold konnte den Schwindel nie ganz überwinden.

Wurden nun unten am Strande Pinguine oder Seehunde abgezogen, so flatterten die Megalestris alsbald herbei, um sich Fleisch zu holen. Man wehrte sie mit Stöcken ab. Dann flogen sie auf, umschwebten die Köpfe der unfreundlichen Menschen, um sich sofort wieder auf die toten Tiere niederzulassen.

Zu ihnen gesellten sich die weniger zudringlichen Sturmschwalben, die Riesensturmvögel, die Schulze »Osfifraga« benannte, um sich als Gelehrten auszuweisen, und die Eissturmvögel, die er »Pagodroma« hieß. Letztere sind die schönsten Vertreter der antarktischen Vogelwelt.

Neben der großen Dominikanermöve fanden sich auch Kormorans ein, die auf der Eisterrasse nisteten. Ihre Nester waren weit kunstvoller als diejenigen der Pinguine, prächtige, hoch aufgemauerte weiße Kegel. Auch das Fleisch dieser Vögel wurde versucht und vorzüglich befunden.

Um alles mögliche für den Fall der Not auf seine Eßbarkeit hin zu prüfen, überwanden sich unsere Freunde sogar soweit, die aasfressende Megalestris einer Kostprobe zu unterziehen, und bereuten es nicht, da sie den Geschmack des Auerhahnes aufwies.

Hoch oben um die Felszinnen flatterten zierliche kleine Sturmvögel. Professor Schulze, der Sachkundige und Lateiner, bevorzugte für sie den Namen Pagodroma nidea, was der Kapitän in seiner Weise mit »die niedlichen Patrone« übersetzte. Es waren ganz wunderhübsche Vögel mit langen, spitzigen Schwingen, schneeweißen, seideglänzenden Federn und ebenholzschwarzen Füßen und Schnäbeln. Ihr lustiges, helles Gezwitscher klang besonders lieblich.

Die größten Schwierigkeiten bereiteten die Versuche, die mandschurischen Ponys auf die Bankise zu hissen. Es waren nur noch sechs an der Zahl, da zwei während der Seefahrt eingegangen waren. Man fertigte besondere Käfige zu diesem Zwecke an, und es gelang endlich, sie in diesen auf die Höhe zu ziehen. Aus den Käfigen, die aus Holzkisten gezimmert waren, stellte man ihnen dann einen vorläufigen Stall her.

Kapitän Münchhausen ärgerte sich ganz wütend über die Skuamöven, die an Frechheit die Seetauben womöglich noch übertrafen. Eines Tages stibitzte ihm einer jener Vögel gar ein brodelndes Stück Seehundsfleisch mitten aus der Bratpfanne heraus vor der Nase weg: und er hatte sich so sehr auf den köstlichen Bissen gefreut, der ihm nun durch die Lüfte entführt wurde! Mit liebendem Blick hatte er sein Garwerden verfolgt, und nun er ihn gerade herausfischen wollte, um ihn sich zu Gemüte zu führen, muß so ein Tropf kommen und ihn darum betrügen!

Es war ihm gewiß nicht zu verdenken, daß er blutige Rache brütete; und so ersann er eine heimtückische Methode, um der Räuber habhaft zu werden: sie war äußerst einfach und erwies sich als erfolgreich. An einer langen Leine befestigte er einen Haken mit einem Köder, der schon nach wenigen Minuten von einer Möve gierig verschlungen wurde. Mit grimmiger Schadenfreude zog er den zappelnden Vogel heran, um ihm den Garaus zu machen.

Die anderen Skuas merkten in ihrer Einfalt gar nicht, wie schlimm ihre Gefährtin daran war, vielmehr suchten sie ihr voll tadelnswerter Gier und Eifersucht noch den verhängnisvollen Bissen im Schnabel streitig zu machen, bis der Kapitän die Hand nach dem herangeholten Opfer ausstreckte. Münchhausen fand den Skuamövenbraten ausgezeichnet und erklärte: »Es ist weit angenehmer, diese Raubvögel zu verspeisen, als sich von ihnen sein Mahl verzehren zu lassen!«

Mit seiner Jagdmethode, auf deren Genialität er sich viel zugute tat, betörte er noch manchen der arglosen Vögel. Eva bat sich einen davon aus, den sie lebend erhielt. Mit Ernsts Hilfe befestigte sie heimlich ihre Zeichnung in dessen Schwanzfedern und ließ ihn fliegen. Merkwürdigerweise nahm die erschreckte Möve ihren Flug über die Münkhuysenberge, was Eva als gutes Vorzeichen für die pünktliche Besorgung der Botschaft ansah. Auch Ernst freute sich darüber.

Mehr als zwei Dutzend Skuamöven hatte der listenreiche Kapitän mit seiner Angel geködert; dann aber hörte es plötzlich auf: die Vögel schienen nun endlich gemerkt zu haben, was die Uhr geschlagen hatte, und fortan ließ sich auch nicht ein einziger mehr auf die Sache ein.

»Daran sind Sie schuld,« sagte Münchhausen zu Eva: »Sie haben zweifellos in Ihrer edlen, aber hier völlig unangebrachten Gutherzigkeit dem Vogel, den ich mir von Ihnen abschwatzen ließ, die Freiheit geschenkt, und der hat natürlich das ganze Geheimnis ausgeplaudert und die anderen gewarnt.«

Dies schien tatsächlich der Fall zu sein, denn die Angeljagd erwies sich seither dauernd als erfolglos, zum großen Verdrusse des Kapitäns, der nun einen neuen Grund hatte, über die Skuas zu schimpfen, die den Schnabel nicht halten konnten.

Trotz der Hitze, welche die Sonne entwickelte, fühlten sich alle unsäglich erquickt durch die wonnige Frische der Antarktis, die das ganze Sein durchdringt und jeden, der sie einmal gekostet, mit unauslöschlichem Heimweh nach den Südpolgestaden erfüllt.

Auf der endlosen Eisterrasse befanden sich zahlreiche Süßwasserseen von verschiedener Größe und Färbung, in denen sich prächtig gefärbte Algen und Schwämme fanden. Man befand sich jetzt, im Dezember, mitten im Sommer dieser Gegenden, und so zeigten sich größere felsige Flecken, an denen die Sommersonne die Schnee- und Eisdecke weggetaut hatte, und die mit Vulkansand bedeckt waren. Leider war der Ponystall gerade auf einer solchen Stelle errichtet worden, und dies hatte den Verlust zweier weiterer Pferde zur Folge. Man hatte es nämlich versäumt, den Tieren Salz zu verabreichen, und da fraßen sie den salzig schmeckenden Vulkansand, der schädlich für sie war. Als die Ursache ihrer Erkrankung entdeckt wurde, war es schon zu spät, die beiden zu retten. Noch ein drittes ging ein infolge des Genusses giftiger Hobelspäne, in welche Chemikalien verpackt gewesen waren. So blieben zu Münkhuysens Leidwesen nur noch drei der hübschen Tiere übrig, allerdings die schönsten und kräftigsten.

Bei der Landung der Vorräte aus dem Schiffe war ebenfalls ein leidiger Unfall vorgekommen, der glücklicherweise kein Menschenleben forderte, aber doch mehrere wertvolle Kisten kostete. Die Matrosen hatten diese auf dem Küsteneise abgestellt, und zwar auf dem Seeeis, und unterließen es, sie sofort auf das feste Land zu schaffen, wie der Baron ein für allemal angeordnet hatte. Das Eis erschien an dieser Stelle so fest, daß sie nichts befürchteten. Aber plötzlich, ohne irgend ein vorheriges warnendes Anzeichen, zerbröckelte das Eis in unzählige Schollen, und die darauf aufgestapelten Vorräte versanken ins Meer.

Kleinlaut berichteten die Missetäter den Vorfall dem Baron. Dieser, gelassen und milde wie immer, erging sich nicht in heftigen Vorwürfen, sondern begnügte sich mit der eindringlichen Mahnung: »Dies wird euch lehren, fortan immer genau meine Anweisungen zu befolgen. Diesmal ist es noch glimpflich abgelaufen; aber es drohen uns hier überall Gefahren, die euch unbekannt sind, und ein kleiner Fehler, eine geringfügige Sorglosigkeit kann ebensowohl Menschenleben kosten, wie diesmal kostbare Güter.«

Zu seinen Gefährten gewendet, fuhr Münkhuysen fort: »Namentlich das Küsteneis hat hier seine Tücken; selbst von der Bankise bröckeln oft unversehens mächtige Stücke ab, soweit dieser Eiswall nicht auf dem Festland aufruht. Diese Bruchstücke bilden ja die kilometerlangen Tafelberge, die wir kennen.«

Professor Raimund bestätigte dies: »Es läßt sich nachweisen,« sagte er, »daß die Bankise seit Roß' Zeiten an vielen Stellen um mehrere Kilometer zurückgewichen ist. Durch dieses Abbröckeln ausgedehnter Bestandteile der Terrasse verschwinden oft innerhalb Jahresfrist große Buchten, die auf den Karten eingezeichnet und benannt sind, mit ihrer Küste, die eben nur durch die in das Meer vorgeschobene Eismauer gebildet war. Statt einer Küstenlinie findet man alsdann offenes Meer an der betreffenden Stelle.«

»Aber auch umgekehrt,« fügte Münkhuysen hinzu, »öffnen sich neue Einbuchtungen in südlicherer Lage: so ist zum Beispiel gerade hier unsere Landungsbucht durch den Rückgang der Bankise neu entstanden. Verschwinden kann sie nun freilich nicht wieder, weil es sich jetzt um eine Küste des Festlandes handelt und nicht mehr um wechselndes See-Eis. Und nur weil hier der Eiswall auf dem Festlande aufruht, durften wir es wagen, uns auf ihm niederzulassen.

»An anderen Stellen, wo die Terrasse über das Wasser hinausragt, müßte man jeden Augenblick gewärtig sein, plötzlich losgerissen zu werden und mit Hütten und Zelten auf einem Eisberg nach Norden zu treiben, wenn nicht gar sofort ins Meer zu stürzen. Eine auch nur vorübergehende Niederlassung oder Aufstapelung von Vorräten auf der Bankise ist daher stets zu vermeiden, wenn man nicht, wie wir, versichert ist, sich auf dem Festlande zu befinden.«

Da die Münkhuysenberge ein unmittelbares Vordringen nach Süden hinderten, und der Baron seine Winterstation nicht den schrecklichen Stürmen aussetzen wollte, die Winters die Küste umtoben, und von denen man schon mitten im Sommer zuweilen einen unliebsamen Vorschmack bekam, beschloß er, zunächst die Gegend jenseits des Gebirges zu erkunden, um festzustellen, ob sie zur Anlage der Station und zum Vorstoß nach dem Pole geeigneter erschiene. Bis diese Frage entschieden war, mußte das »Südkreuz« in der Bucht bleiben und der Begleitdampfer mit den Kohlenschiffen jenseits des Packeises abwartend kreuzen.

Aber die schroffen Gletscherwände schienen so wenig zugänglich wie die jähen Felsmauern des Gebirges.

Eines Abends, wenn man überhaupt diese Bezeichnung der Tageszeit bei dem fast ununterbrochen herrschenden Tage der Polarregion beibehalten will, saß der engere Kreis von Münkhuysens Begleitern in des Barons bequem eingerichteter Wohnung, um das traulich wärmende Feuer, als Ingenieur Holm begann: »Herr Baron, Sie hätten doch den genialen Gedanken aufgreifen und Salz mitnehmen sollen, wir könnten uns dadurch einen Paß durch die Münkhuysenberge tauen, die uns sonst noch eine harte Nuß zu knacken geben werden, denn unsere Strickleitern reichen bei solcher Höhe doch nicht aus!«

»Geduld!« mahnte Münkhuysen, »morgen werden wir den Anfang machen!«

So war es denn auch: schon am folgenden Morgen sollten die Münkhuysenberge überstiegen werden. Der Baron hatte sich auf derartige Hindernisse gefaßt gemacht und daher ein dreitausend Meter langes Seil mitgenommen, welches in kleinen Zwischenräumen mit Knoten versehen war. Nun boten die Münkhuysenberge einen Paß, der höchstens sechshundert Meter hoch sein konnte; rechnete man tausend Meter wegen der Unebenheiten des Abhangs, und zweitausend Meter auf den möglicherweise viel weniger steilen südlichen Absturz, so reichte das Seil aus.

Münkhuysen ließ dieses Seil wiederum mittels einer Kanone über den Bergsattel schießen. Die Kugel, an der das Seil befestigt war, rollte auf dem südlichen Abhang hinunter, das Seil nach sich ziehend, und als sie in ihrem Laufe einhielt, fand es sich, daß noch fünfhundert Meter Seil übrig waren.

An der Erkundungsreise über das Eisgebirge wollten Kapitän Münchhausen, Professor Schulze, Mäusle, Raimund, Holm und Ernst teilnehmen, sowie der erste Steuermann, Cavini. Doktor Maibold, der, wie die meisten überlegenen Spötter, im Ernstfall nichts weniger als ein Held war, zog es vor, den Damen Gesellschaft zu leisten und auf dem erprobten sicheren Grund zu bleiben.

Jeder Teilnehmer am Überstieg mußte sich mit einem Eispickel versehen, da man nicht wissen konnte, ob die Kugel den jenseitigen Talgrund erreicht hatte oder durch irgend ein Hindernis aufgehalten worden war, so daß unter Umständen der völlige Abstieg durch einzuhauende Stufen ermöglicht werden müßte. Wahrscheinlich war das nicht, und im Notfall konnte man ja das Seil mit der Kugel noch volle fünfhundert Meter weiter hinablassen, und so tief konnte doch das jenseitige Tal unmöglich sein, da es sonst tief unter dem Meeresspiegel hätte liegen müssen. Aber Münkhuysen gebrauchte lieber zu viel als zu wenig Vorsicht, und die Wertzeuge konnten auch für andere Fälle von Nutzen sein. In der Tat sollte sich dies in ganz unvorhergesehener Weise bestätigen.

Leider dachte weder der Baron noch irgend ein anderer daran, daß sie gerade die allereinfachste, selbstverständlichste und nächstliegende Vorsichtsmaßregel außer acht gelassen hatten, ein Fehler, der hintennach allen unbegreiflich erschien und der ihnen bald verhängnisvoll werden sollte.


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