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Em Ernta drenn, wo d' Bauersleut'
Für nenz wia 's G'schäft em Feld hent Zeit,
Leit sterbaskrank em Bett der Ehne,
Ufs Feld naus ischt der Sohn ond d' Söhne.
Er g'hebt se schwer, lang gôht's net maih,
Ehm ischt an Leib ond Seel' so waih.
»Ach,« sait er, »ischt denn alles fort?
Sait miar keĩn Mensch keĩn christlichs Wort?
Muaß i denn sterba muatersleĩn?«
Horch, was kommt dô zom Fenschter reĩn?
Dô spiela kleine Mädle drauß
Schualmeischterles vor 's Ehnes Haus.
Sprüchb'hörerles kommt zerschta drãn,
»Kommet her, ihr Gesegneten«, fangt eine ãn.
Ond wia se fertich ischt dermit,
Kommt glei de ander ond de dritt',
Ond alle dur mit helle Stemma.
Der Ehne horcht, d' Händ' lait er z'semma
Ond betet mit mit Herz ond Händ,
Bis alle Kender fertich send.
Ond wia's nô heißt: »Des hent ar kenna!«
Nô nickt er leis em Stüble drenna.
Schnauft nõmôl tiaf, ond 's Herz stôht still
Em Frieda-n-ontram Kenderspiel.