Schwôbaleut'

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Der Guguk

Der Guguk schreit! Der Guguk schreit!
Worom? Narr, dôrom weil's an freut!
Er schempft sein Nôchber, riaft seim Weib
Ond schreit au blos zom Zeitvertreib.
Nô meina d' Leut', de g'scheite Leut',
's gelt ehne, was der Guguk schreit.
Ond schreit er 'n recht nô hôt er 's Lob,
Ond schreit er anderscht, wẽan se grob!
Hol's der Guguk!

Meĩn's Nôchbers Mädle, d' Lisabeth
Nenz liabers als wia Hauzich hätt'.
Der Guguk schreit. Glei riaft se dreĩn:
»En wiaveil Jôhr soll d' Hauzich seĩn?«
Se zählt am nôch; uf zehne schreit er,
Uf zwanz'ge, dreiß'ge ond so weiter.
»Jô!« sait se, »wenn i's glauba tät!
Schrei nõ! so lang wart' i drom net!«
Hol's der Guguk!

Der Frieders-Jockel z' Apfelbach,
Der wird so ällsg'mach altersschwach
Ond hätt' so gern nõ länger g'lebt,
Drom, wia der Guguk 's Liad ãnhebt,
Der Jockel d' Jôhr nôchzähla will,
Ond grad jetz ischt der Guguk still!
»Was!« sait der Jockel, »heuer schaun!
So schnell wird's doch bei miar net gaun!«
Hol's der Guguk!

Am Weberfranz nenz weiter fehlt
Als alleweil em Beutel 's Geld.
Der Franz probiert's mit allerlei
Ond ischt doch nia keĩn Glück derbei.
Jetz sait er: »Wenn i ›Guguk‹ hör',
Klebbr' i em Geld, nô wird's net leer.«
Der Guguk schreit, der Franz fahrt neĩn,
Jetz ischt keĩn Knopf em Beutel g'seĩn.
Der Guguk schreit, der Franz stôht drãn
Ond fluacht, daß er net klebbra kãn:
Hol's der Guguk!

Der Bauramichel sait: »Em Mai
Ischt nenz so knitz wia 's Guguksg'schrei:
Wenn alles voll mit Blüata hangt
Ond nô des Guguksg'sang ãnfangt,
Nô wẽan glei alle Blüata taub
Ond aller G'saft schiaßt nõ ens Laub.«
Ond richtich, grad wia's blüaga möcht',
Nô schreit der Guguk. »Schendersknecht!«
Fahrt's raus em Michel en seim Schreck,
»Em Herbscht, dô hem'mer jetz en Dreck!«
Hol's der Guguk!

's ischt grad, wia wenn er's wissa tät'.
Keim Menscha schreit er z' G'falla net.
Ond wäger! i, wann Guguk wär',
I miach's beim Guguk grad' wia-n-er,
Des Volk, wo's net grad eĩnfach freut,
Wenn hell em Mai der Guguk schreit,
Hol's der Guguk!

Inhalt

Der Guguk