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Der übelg'hörich Jerg am Bach
Der leit em Bett ond 's gôht am schwach.
Der Pfarrer schickt, weil er net kãn,
Sein neua Herr Vikare nãn.
Der kommt en d' Stub, gôht nom ans Bett
Ond frôgt da Jerg, wo's fehle tät.
»Wo's waih tä?« schreit am Jerg seĩn Weib
»Waih?!« sait er, »o em ganza Leib,
Vom Hôr bis nonter zu de Zaia,
Keĩn Fleckle, wo-n-i-net möcht' schreia!«
»Ja wãs?« hôt der Vikare g'sait
Ond hôt des Dengs am Jerg ausg'lait,
Der menschlich Körper sei akrat
Wi' a Maschẽn, wenn dô a Rad
Ond wenn's au blos a Rädle wär',
En Schada kriagt, nô git's Malär,
Des kretzt ond spannt ond will net laũn
Ond 's ganz Maschenawerk bleibt staũn.
Beim Menscha sei blos des derbei,
Dem tä's nô leider au recht waih. –
Der Jerg hôt onter dera Red'
Blos guckt, verstanda hôt er's net,
Nô hôt er d' Hand ans Ohr nãn g'lait
Ond frôgt seĩn Weib: »Was hôt er g'sait?«
»Mãn!« schreit am 's Weib en d' Ohra neĩn,
»Er sait, da soscht geduldig seĩn,
Ond soscht an onsern Heiland denka,
Wia der sein Kelch hôt müaßa trenka
Ond hôt, om onsre Senda z'büaßa,
Veil mainder wia dau ausg'staũn müaßa!«