Ein Seher machte kund sein Traumgesichte: –
»Ich sah ein goldnes Wort in Wolken schweben,
Sah eine Lerche jauchzend aufwärts streben,
Sah Blüten regnen aus dem goldnen Lichte.

Und als ich abwärts meine Blicke richt'te, –
In eine Welt schaut' ich voll Licht und Leben,
Sah ob dem Quell sich schlank die Palme heben,
Des Morgenlandes immergrüne Fichte.

Und Männer stark und holder Frauen Blüte,
In stolzgetürmter Stadt sah ich sie wohnen,
Sie alle reich an Glück und reich an Güte.« –

Seitdem wie Flammen aus den Leuchterkronen
Auflodert mir der Wunsch aus dem Gemüte:
O, mach' den Traum zur Wahrheit, Herr der Thronen!

Schmid-Hiller.