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Siebenundvierzigstes Kapitel

Ein guter Bürger muß aus Vaterlandsliebe persönliche Beleidigungen vergessen.

Der Konsul Manlius stand mit seinem Heere den Samnitern gegenüber und wurde in einer Schlacht verwundet 310 v. Chr. Der eine Konsul hieß Gajus Marcius Rutilus, der andere Konsul Quintus Fabius Maximus Rullianus (vgl. Buch II, Kap. 33). Der Diktator, den er ernannte, war Lucius Papirius Cursor (vgl. Livius IX, 38). Sein Haß auf diesen stammte aus der Zeit, wo er der Reiteroberst des Papirius gewesen war und dieser ihn hinrichten lassen wollte (vgl. Buch 1, Kap. 31).. Da sein Heer dadurch in Gefahr kam, hielt es der Senat für nötig, den Papirius Cursor als Diktator hinzuschicken, um den Konsul zu ersetzen. Da nun der Diktator von Fabius ernannt werden mußte, der mit dem andern Heer in Etrurien stand, der Senat aber fürchtete, er werde den Papirius als seinen Feind nicht ernennen wollen, so ließ er ihn durch zwei Abgesandte bitten, allen Privathaß beiseite zu setzen und Papirius zum Wohl des Staates zu ernennen. Fabius tat es aus Vaterlandsliebe, obwohl er durch sein Schweigen und auf mancherlei Art zu erkennen gab, wie schwer ihm diese Ernennung wurde. An ihm muß sich jeder ein Beispiel nehmen, der für einen guten Bürger gelten will.


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