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Wenn jemand ein Werk zu lesen bekommen könnte, das bei ganz düstern, rauchichten, frostigen Tagen geschrieben wäre und das gleichwol lauter Gemälde sonniger und heiterer Landschaften aufbreitete, so wird er es gewiß lieber auf- als zumachen. Der Verfasser dieses, der die Auswahl der Teufelspapiere schrieb, vollführte sein Werk in den Jahren 1783 bis 89 und genoß zwar täglich während der ganzen Zeit die schönsten Gegenstände des Lebens, den Herbst, den Sommer, den Frühling, mit ihren Landschaften auf der Erde und am Himmel, aber er hatte nichts zu essen und anzuziehen, sondern blieb in Hof im Voigtland blutarm und wenig geachtet. So gleicht die Kunst einer Wolke, die über einen großen Pomeranzengarten hergezogen kommt und welche die ganze leere Gegend so lange mit Wohlgerüchen füllt, bis sie sich in Regen auflöst. Will ein Leser einen Menschen, beglückt von der Kunst und von Innen, kennen lernen, so wird er mir danken, wenn ich ihm die Auswahl so gebe, wie sie ist. Fünf Bogen davon habe ich später in die beiden Bändchen der Palingenesien eingebaut und mit vielen Veränderungen und Einpassungen vermauert; aber ächte Kenner der Kunst zogen die alten Bausteine den neu zugehauenen vor und riethen mir, in der letzten Ausgabe alles zu lassen, wie es in der ersten war. Und dieß habe ich auch gethan und statt aller Quecksilberkuren zum Herausjagen des Bösen blos einiges Schminkquecksilber zum Verbessern der Farbe gebraucht.
Uebrigens machen, obgleich das ganze Buch nichts als Scherze enthält, doch darin drei ernsthafte Abtheilungen den Uebergang zu dem Ernst meiner nachfolgenden Werke, und die kleinen unerwachsenen Genien, welche neckend um große und kleine Gegenstände flatterten, erwuchsen später zu ernsten ruhigen Jünglingen, und einige sogar folgten zu oft dem Genius mit der umgestürzten Fackel, dessen hängende Flügel auf der Oberfläche nächtlich schwarz sind, und nur aufgeschlagen auf der innern Seite schimmernde Gefiederaugen zeigen. Endlich hole man sich aus der Auswahl dieser Papiere wenigstens zwei Lehren. Erstlich, daß man auf den Bergen, in Wäldern, auf den Auen, kurz, vor der harmlosen, niemals satirischen Natur so gut wie die Biene den Stachel der Satire in sich tragen könne, bei allem Honig der Liebe im Herzen – und zweitens, daß die Wolken des Lebens weit über uns stehen können, ohne sich als nasser Nebel um uns herum zu legen, sobald wir sie durch die Kunst wie durch eine Elektrizität von uns abstoßen und in der Ferne erhalten.