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Der ironische Anhang
Den allerwenigsten Dingen in der Welt fehlet ein Anhang. Die allgemeine deutsche Bibliothek hat den theuersten, der Kalender den wohlfeilsten. Die Prädikamente selbst, so abstrakt sie andern scheinen mögen, wollten doch nicht gegen die allgemeine Mode schwimmen, sondern ließen 4 gute Postprädikamente zum Spasse hinter sich nachrücken, die größte Hofdame schauet sich nach einem schwarzen Anhang um, der unter der Gestalt eines Kammermohren iedem fürstlichen Hunde bekannt ist: wenn aber deswegen einige glauben, seine Schwärze pflanze sich hernach auf die Seelen vieler Hofleute fort: so müssen sie gar nicht wissen, daß gerade durch nichts so sehr, sich die Farbe der Mohren verbessere als durch Vereinigung mit den Weissen. Sogar blosse mögliche Dinge – z. B. der Ehebruch bei Großen, die Bauernschinderei bei Gerichtshaltern und Jägermeistern, die Betrügereien bei Gesandschaftssekretairen – solche mögliche Dinge wollen keinen Nachmittag ohne einen Anhang leben, den die Wolfianer aus Einfalt complementum possibilitatis (das Agio der Möglichkeit) nennen. Ich will daher nicht, daß man nach meinem Tode oder noch eher sagen könne, ich hätte fast iede Zusammenkunft mit dem Leser ohne den geringsten Anhang gelassen; ich will vielmehr noch weitergehen als man hoft, und in der That gar einen Postzug von Anhängern – diesen vier lezten Dingen ieder Zusammenkunft – allzeit nachziehen lassen, den ironischen, launigten, wizigen und ernsthaften. Hier ist offenbar schon der ironische: