Sagen aus Schwaben
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Spuk am Kiliweiher

Etwa eine halbe Stunde vom früheren Kloster Salem entfernt liegt der Kiliweiher mit einer Insel, auf der sich ein Jägerhaus mit Kapelle befindet. Dicht am Ufer des Weihers zieht sich die Landstraße hin. Oft wurden hier nachts Lichter gesehen, die auf dem Wasserspiegel tanzten, besonders in der St.-Andreas- und St.-Nikolaus-Nacht. Dann konnte es geschehen, daß Leute, die um diese Zeit am Kiliweiher vorübergingen, neben sich schwarze Gestalten sahen, die sie bis an das Ende des Weihers begleiteten.

Manchen Personen gesellte sich auch ein schwarzer Mann ohne Kopf zu, mit einem Stecken in der Hand, der wieder verschwand, wenn sie am Weiher vorbei waren. Oder ein Wanderer spürte im Vorübergehen plötzlich eine schwere Last auf seinem Rücken. Einmal schritten zwei Männer längs des Ufers hin; da war es dem einen, als ob er zu Boden gedrückt würde. Er stöhnte, fing an zu schwitzen und konnte nicht weiterkommen. »Komm doch!« rief ihm sein vorangehender Gefährte zu, »komm in Gottes Namen!« Da war derselbe von seiner Last mit einem Schlag befreit und konnte erleichtert weitergehen.

 


 


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