Sagen aus Schwaben
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Gespenstischer Kapuziner

Wolfartsweier hat seinen Namen daher, weil man vor Zeiten in die dortige Kirche Wallfahrten machte. Damals hat auch auf den Heiligenäckern ein Heiligenhäuslein gestanden. Die Wallfahrt stand unter der Pflege von Kapuzinern, die bei der Kirche wohnten und einen großen Schatz zusammengebracht hatten. Der war im Gewölbe unter dem jetztigen Pfarrgarten verborgen; deshalb mußten die Kapuziner - es waren drei - im Garten umgehen.

Sie wuschen manchmal an dem vorbeifließenden Bach oder banden das Vieh im nahen Stall los, so daß es am Morgen ganz mit Angstschweiß bedeckt war. Einer von ihnen trug in der Brust ein hellscheinendes Licht. Ein anderer, der um Mitternacht auf dem hölzernen Steg gesessen hatte, wurde beim Aufstehen und Weggehen so hoch wie ein Baum und von fürchterlichem Krachen begleitet. Auf dem Geländer des Steges hing zuweilen nachts eine goldene Stole, und in dem Garten zeigten sich öfters Flämmchen, auch gelegentlich drei Kälbchen, das waren die drei Kapuziner.

 


 


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