Sagen aus Schwaben
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Das Eisinger Loch

Eine Viertelstunde vom Heidenkeller bei Eisingen sieht man in den Teufelsäckern das Große Loch, in das ein ganzes Haus hineingestellt werden kann. Mächtige Felsen bilden seine Wände, und an seinen beiden Enden führen Gänge unter die Erde. Der eine führt in den Keller des Lammwirtshauses zu Göbrichen, der andere bis in die Hölle. Durch diesen pflegt der Teufel aus und einzugehen, besonders, wenn er in heiligen Nächten bei dem Loche Hexenversammlungen hält.

Ein Küferknecht von Eisingen, der mit dem Bösen im Bunde stand, stieg öfters bei Tag allein in das Loch und klopfte mit einem Schlüssel - stets mit demselben - auf eine gewisse Stelle des Bodens. Da tat sich dort eine Tür auf, durch die er in eine Stube gelangte. In deren Mitte stand eine Kiste mit Geld, auf dem Kistendeckel lag ein schwarzer Pudel. Dieser sprang, sobald der Küfer den Deckel hob, herab und ließ ihn ruhig von dem Geld nehmen. Einmal sah der Knecht in der Stube eine Sackuhr auf dem Tische liegen. Er steckte sie ein und behielt sie, obgleich er später erfuhr, daß ein ihm bekannter Schäfer sie dort habe liegen lassen. Nachdem der Küfer ziemlich viel Geld geholt hatte, wollte er eines Tages auch einige Genossen mit hinunternehmen; aber da war die Tür nicht mehr zu finden.

 


 


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