Sagen aus Schwaben
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Das Badersmännle

Vorzeiten lebte in Tauberbischofsheim ein Weber, der die Leute betrog, indem er stets für eine Elle nur dreiviertel maß. Dafür mußte er nach seinem Tode umgehen. Schon am Tage seiner Beerdigung begann er zu spuken. Als seine Leiche zum Friedhof geführt wurde, da schaute er, ganz schwarz im Gesicht, zum Giebelloch des Hauses heraus. Von nun an spukte es im Hause. Es polterte und rumpelte, daß die Leute nicht mehr schlafen konnten. Ein alter Mann verschwor für dreihundert Gulden den Geist in eine Bütte. Dann trug er diese ins Gewann Wiesenbach und leerte sie dort aus. Deshalb spukte es dort. Der Geist ist sichtbar zwischen Weihnachten und Neujahr. Er trägt einen grünen Gehrock, grüne Hose, grüne Weste und einen großen schwarzen Hut. Unterm Arm hat er ein Bündel Leinwand. Alle, denen er begegnet, redet er mit den Worten an: »Dreiviertel für eine Elle!« Das Badermännle ist wohl nicht zu erlösen, da es ganz grün ist und keinen weißen Fleck an sich trägt. Es tut niemandem etwas zuleid.

 


 


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