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Am Tage vor Fronleichnam hütete einst ein Mädchen auf dem Freiburger Schloßberg seine Rinderherde. Plötzlich fing eines der Tiere an, mit seinem Horn den Boden aufzureißen, und grub endlich eine silberne Scheibe heraus. Auf ihr war in erhabener Arbeit ein Kruzifix zwischen Maria und Johannes dargestellt. Das Mädchen rief Leute herbei, damit sie in der Stadt den Fund bekanntmachten. Bald erschien eine Prozession, um die Scheibe mit Kreuz und Fahne in das Münster zu bringen. Am Fundort errichtete man ein hölzernes Kreuz und sorgte zugleich für lebenslängliche Pflege des Tieres, das die Scheibe gefunden hatte. Das Mädchen ging, sobald es erwachsen war, ins Kloster. Weil man ihr das Scheibenkreuz verdankt, wird es bei Bittgängen stets den Mädchen vorangetragen und deshalb auch Mädchenkreuz genannt. Das hölzerne Kreuz auf dem Feld fiel dreimal dem Blitzschlag zum Opfer. Nach dem dritten Mal erbaute man weiter unten ein Kruzifix aus Stein.