Sagen aus Schwaben
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St. Agatha von Villingen

In einer Waldnische eines Hauses an der Ecke Zinsergasse und Brunnengasse stand bis in jüngster Zeit ein Agathafigürchen. Die heilige Agatha wurde früher in der Stadt als Schützerin vor Feuersbrunst verehrt. Man weiß von einem Brand, der Villingen um die 150 Jahre nach der Stadtgründung heimsuchte. Die Flammen, die durch das Niedere Tor hereingeschlagen haben, sollen bis an dieses Haus vorgedrungen sein. Dort erloschen sie wunderbarerweise. Man sah hierin eine Wirkung der Fürbitte der heiligen Agatha und errichtete aus Dankbarkeit an der Hauswand in der Zinsergasse ein Bildstöckchen der Heiligen. Mit der Zeit bildete sich der Brauch, daß die Hausbewohner an jedem Agathentag vor dem Heiligenbild für 24 Stunden eine Laterne brennen hatten. Zugleich wurde in dem Hause fleißig gebetet. Die einen beteten auf dem Speicher, die andern in der Stube, wieder andere im Keller; die Magd betete im Stall.

 


 


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