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Das Wesen der Krebskrankheit ist bis heute noch nicht völlig geklärt. Die Theorie, die einen Bazillus als Erreger der Krankheit annahm, hat sehr an Wahrscheinlichkeit verloren. Vielmehr setzt sich die Erkenntnis durch, daß es sich um einen formativen Reiz im Gewebe handelt, das aus sich heraus degeneriert. Die Zellen des betroffenen Organs vermehren sich in hemmungslosen Wachstum und dringen rücksichtslos in benachbarte Organe und Gewebe ein. Durch dieses Wachstum, das Ähnlichkeit mit dem embryonalen Wachstum besitzt, wurde ja auch jene Theorie aufgestellt, die die Entstehung der Krebskrankheit auf versprengte Keimzellen bezieht, die aus sich heraus hemmungslos zu wachsen beginnen. Fest steht auch die Tatsache, daß der Krebs überimpfbar, also übertragbar ist. Die moderne Ernährungswissenschaft bezieht andererseits die Neigung zur Krebskrankheit auf falsche Ernährung und fordert Basenüberschuß in der Ernährung, also vegetarische Rohkost. Sicher ist jedenfalls, daß eine angeborene oder erworbene Konstitutionsschwäche vorliegen muß, um zur Krebskrankheit geneigt zu sein. Im Verlaufe der Krankheit werden die dem Krebs zunächst liegenden Drüsen ergriffen; von der Geschwulst, deren Mittelpunkt etwas erhöht ist, löst sich das Oberhäutchen ab und läßt eine scharfe, stinkende Jauche, wie aus einem Siebe, durchsickern; später entsteht ein Geschwür, der offene Krebs (Cancer apertus), von graulichem Aussehen, mit meist harten und schmerzhaften Rändern und brennend stechenden Schmerzen. Da eine solche Wunde mit ihren zackigen und höckerigen Rändern so aussieht, als hätte ein Krebs mit seinen Scheren Fleischstücke herausgerissen, so scheint von diesem Aussehen die Krankheit benannt worden zu sein. – Durch die mikroskopische Untersuchung ist festgestellt worden, daß der sog. Krebs aus regellos wuchernden Deckzellen besteht, die in das Körpergewebe hineinwuchern, statt sich an ihren ursprünglichen Bestimmungsorten zu halten. Es gibt aber auch Geschwülste aus anderen Gewebsbestandteilen, die ganz ebenso bösartig verlaufen wie der eigentliche Krebs. Der Unterschied, den die Wissenschaft aufstellt, wird vom Leben nicht geachtet; darum ist dieses Wissen so wenig wert.
Der Krebs entwickelt sich aus scirrhösen Geschwülsten, Pusteln, Knoten und verhärteten Geschwüren. Er bildet sich gewöhnlich an den Brüsten und der Gebärmutter bei Frauen; an den Lippen, dem Gesichte, der Zunge, dem Gaumen, den Hoden und den Wangen bei Männern, und wenn er, was selten vorkommt, Kinder befällt, so sind meistens die Augen und die Nase der Sitz der Krankheit. Jeder Körperteil kann der Sitz des Krebses sein, obgleich die drüsigen Teile am häufigsten befallen werden. Bei Frauen entwickelt sich der Krebs meistens an der Brustdrüse; ob äußere Verletzungen, Druck und Stoß das Leiden verursachen, ist noch nicht bewiesen, wohl aber scheinen diese eine bereits im Organismus vorhandene Disposition anzuregen. Anfangs findet man eine schmerzlose, scharf abgegrenzte, harte, nicht verschiebbare, mit der Oberhaut verwachsene Geschwulst, die gleichzeitig nach rückwärts mit dem großen Brustmuskel verwächst. Später ist diese Geschwulst von brennenden, stechenden Schmerzen begleitet, und die darüber liegende Haut nimmt eine grauliche, blaurote oder grünlich-blasse Färbung an. Die Geschwulst erreicht zuweilen eine beträchtliche Größe; die Brustwarze sinkt ein, und man sieht blaurote Venen in allen Richtungen sich darüber hinziehen. Bei manchen Körperverfassungen ist der Fortschritt des Krebsübels langsam, bei anderen ist er äußerst schnell, und man kann von Tag zu Tag beobachten, wie es mit der Gesundheit abwärts geht. Der Schlaf, die Eßlust und die Verdauung sind gestört; durch den Druck der Geschwulst auf die Nerven und Gefäße in der Achselhöhle werden neuralgische Schmerzen im Arme und Ödembildung dortselbst veranlaßt, und die Kranken, die bis dahin noch ihren Geschäften nachgehen konnten, werden bettlägerig; es stellen sich die Symptome der Krebskachexie ein: allgemeine Schwäche, Ohnmachten, Blutungen, Diarrhöen und Zehrfieber schließen die Trauerszenen dieser bösartigen Krankheit.
Die Krebsmasse selbst besteht im wesentlichen aus einem eigentümlichen Fasergerüste (Stroma) und einer in dessen Massen eingebetteten, zellhaltigen Flüssigkeit: dem Krebssafte. Je nachdem erstere oder letztere Substanz vorwiegt, unterscheiden sich die beiden Hauptarten des harten oder Faserkrebses (Carcinoma fibrosum, Scirrhus) und des weichen Krebses oder Markschwammes (Carcinoma molle s. Fungus medullaris). Wenn sich Haargefäßchen von den gesunden Teilen aus in das Aftergebilde hineindrängen, sich reichlich entwickeln und dieses ernähren, so stellt es den sog. Blutschwamm (Fungus haematodes) dar. Je nach den verschiedenen Umständen ist die Krebsmasse bald weißlich, bald gelb, bald grau, schwarz, blutrot, braun usw. Die schwammigen Gebilde erreichen oft eine sehr bedeutende Größe. Sie kommen an äußeren Teilen und in allen Tiefen der Gewebe, in der Brust (Mamma), im Magen, Leber, Lymphdrüsen, in der Blase (der Zottenkrebs) usf. vor. Die verschiedenen Krebsarten zeigen die mannigfachsten Übergänge ineinander.
Besonders wichtig ist die Frühdiagnose. Je früher man einschreiten kann, desto günstiger sind die Heilungsaussichten gerade beim Krebs. Die moderne Chirurgie hat besonders bei rechtzeitigen Operationen günstige Erfolge gezeitigt. Allerdings muß dann die Geschwulst noch in der Entwicklung stehen und nicht schon Metastasen (Tochtergeschwülste an anderen Körperstellen) gesetzt haben. Die alte Schule hat sonst gegen den Krebs noch kein Mittel; nur durch das von Hahnemann aufgestellte Heilprinzip »similia similibus« ist es möglich, diese schreckliche Krankheit, falls sie sich noch in den Anfangsstadien befindet, mitunter zu heilen. So hat z. B. Dr. Fleischmann in Wien einen Medullarkrebs mittelst Phosphorus und Silicea vollständig beseitigt. Der Leibarzt des österreichischen Feldmarschalls Grafen Radetzky, Dr. Hartung, heilte diesen berühmten Feldherrn von dem gefährlichen Markschwamm am Auge durch Thuja D30 und Carbo animalis D30. – Einmal heilten wir bei einer Putzmacherin in Gera einen Blutschwamm an der Backe, der von einem Arzt in Leipzig operiert, aber danach bedeutender wurde und nochmals operiert werden sollte, wozu sich jedoch die Patientin nicht entschließen konnte, mit Phosphorus D30 innerhalb 6 Wochen.
Bei Frauen bildet sich mitunter, durch Druck oder Stoß, eine Verhärtung in der Brust; selbst bei jungen Mädchen können durch zu festes Schnüren oder unpassende Büstenhalter Verhärtungen in der Brust vorkommen; hier hilft Arnica, innerlich und auch äußerlich, oft in sehr kurzer Zeit. Desgleichen, wenn sich bei Männern durch den Druck der Pfeifenspitze eine Geschwulst oder Verhärtung der Lippe vorfindet. Hilft Arnica nicht, so ist Conium ein oft bewährtes Mittel, besonders auch, wenn in der Geschwulst flüchtig stechende Schmerzen empfunden werden. Carbo animalis, wenn die Schmerzen brennend oder reißend sind. Phytolacca hat sich häufig bewährt bei harten, höckerigen, fest unter der Oberhaut der Brustdrüse sitzenden, unverschiebbaren Geschwülsten mit stechend brennenden Schmerzen. – In neuerer Zeit wurde eine 36jährige unverheiratete Dame, die an Cancer mammae in der linken Brust litt, behandelt. Die Brust war unterhalb der Warze hart anzufühlen, auch fanden sich, etwas von der Brustwarze entfernt, mehrere fest mit der Oberhaut verwachsene Knoten, von denen der eine die Größe einer Haselnuß erreicht hatte. Außerdem klagte die Patientin über Brennschmerzen und zeitweises Stechen in diesen Teilen. Clematis erecta D8, ununterbrochen verabfolgt, beseitigte nicht nur die Schmerzen, sondern auch die Knoten, so daß nach ¾ Jahren nichts Krankhaftes mehr zu bemerken war. – Außerdem wäre bei offenem Brustkrebs noch Lycopodium D6 bis D12 zu versuchen. Die DDr. Mac Limont und Marston empfehlen Hydrastis canadensis D1 oder D6 unausgesetzt, auch äußerlich die verdünnte Tinktur (1 bis 2 Tropfen in 1 Eßlöffel voll Wasser); beide Ärzte wollen davon mehrere Heilungen von Brustkrebs gesehen haben. Nach Dr. Dewey ist Calcium fluoratum eines der besten Mittel zur Heilung von Verhärtungen in der Brust.
Arsenicum: In öfterer Wiederholung bei äußerst heftig brennenden Schmerzen (nächst Carbo animalis); bei offenen, um sich fressenden Krebsgeschwüren mit speckigem oder schwarzbraunem Grunde. Wir verabfolgen sämtliche Arzneien in mittleren oder höheren Potenzen bis zur 30., lassen aber kein Mittel länger als 24 Stunden nachwirken. Längere Pausen halten wir für unzweckmäßig.
Belladonna: Lippenverhärtungen mit in der Tiefe der Geschwulst fühlbaren Knötchen, die beim Drucke schmerzen. Stiche in der Geschwulst, besonders bei kalter Witterung.
Carbo animalis: Wenn brennende oder reißende Schmerzen in der harten, unverschiebbaren Geschwulst der Brustdrüse auftreten; bei kleinmütiger oder verzagter Stimmung, Atemnot, Angst usw.
Condurango: Ein vorzügliches Mittel bei offenem Carcinom und krebsartigen Geschwüren. Bei Geschwülsten und scirrhösen Verhärtungen jedoch unwirksam. Dr. Cl. Müller teilt drei höchst interessante Heilungen in genannten Fällen von Krebsgeschwüren durch Condurango mit. Gabe: Condurango D1, davon früh und abends 5 Tropfen. Besonders bei dem mit dem Namen Cancroid bezeichneten Hautkrebs (Epithelial-Carcinom), der sich vor allem bei älteren Personen vorfindet und besonders im Gesicht, an der Unterlippe, der Wange, der Nase furchtbare Verwüstungen anrichtet und nicht nur das Muskelfleisch, sondern auch die Knochen des Unterkiefers und der Nase abscheulich zerstört. Das Epithelial-Carcinom kommt auch an den Brustdrüsen, an den Händen und Füßen zur Beobachtung und ist nicht mit dem Lupus zu verwechseln, bei dem Condurango entschieden nichts nützt. Äußerlich bestreue man die Wunde mit Condurango-Pulver und belege sie mit Watte, oder man befeuchte die Watte mit Condurango-Tinktur (5 Tropfen auf 1 Eßlöffel voll Wasser).
Conium: Innerlich in mittleren oder höheren Potenzen und äußerlich die Tinktur mit Wasser verdünnt, ist mitunter ein vorzügliches Mittel bei heftigen lanzinierenden Schmerzen und Knoten in der Brust, die durch Druck entstanden sind. Bei offenem Krebs wird jedoch mit diesem Mittel nichts erreicht, desgleichen, wenn sich bereits Knoten in der Achselhöhle vorfinden. In derartig vorgeschrittenen Fällen wird bei keiner Heilmethode ein günstiger Erfolg erzielt werden.
Phosphorus: Wenn bei offenem Brustkrebse häufige Blutungen der Wundränder eintreten. Die Blutungen lassen bei dem Gebrauche dieses Mittels gewöhnlich bald nach. Auch bei allgemeiner Schwäche und Atemnot. Diese Symptome, denen sich noch ödematöse Anschwellungen der Füße hinzugesellen, deuten auf baldigen Tod.
Bei Zungenkrebs, der häufig durch eine Verletzung der Zunge oder durch vernachlässigte Zahngeschwüre entsteht, sind hilfreich: Aurum, Conium, Arsenicum oder Mercurius; bei verdächtigen Härten: Silicea. – Dr. Fowler veröffentlichte im Journal Américain du Nord, Bd. VI, p. 129 zwei Fälle von Heilungen des Zungenkrebses mit Viburnum prunifolium. Hier trat die Krankheit höchst charakteristisch auf. 6 Tropfen der Urtinktur in 6 Eßlöffel voll Wasser, tagsüber auf 4mal zu verbrauchen. Diese Dosis muß täglich wiederholt werden. –
Der Blutschwamm (Fungus haematodes), wobei das Blut oft bis zur äußersten Erschöpfung, ja selbst bis zum Tode unaufhaltsam ausfließt, bildet eine eigentümliche, höchst gefährliche Krankheit, die wohl nie ohne Phosphorus geheilt werden kann, mit Hilfe dieses wahren Polychrestes, aber zuweilen, wenn es besonders angezeigt ist, mit Zwischengaben von Thuja, Arsenicum, Belladonna, Carbo animalis, Silicea, Acidum nitricum, Mercurius oder einigen anderen Mitteln, in mehreren Fällen in der Tat glücklich geheilt worden ist. Besonders haben wir mit Thuja überraschende Erfolge erzielt.
Bei Markschwamm: Belladonna, Phosphorus oder Carbo animalis, Silicea, Sulfur, Thuja.
Gegen offenen Krebs: Arsenicum, Condurango, Conium, Silicea, Sulfur.
Der Lupus oder Wolf ist eine fressende Flechte, die den Krebsformen sehr nahe steht. Die mit Lupus bezeichneten Erkrankungen der Haut haben zum Teil Beziehungen zur Tuberkulose, während einige als Hauttuberkulose zu betrachten sind. Sie erscheinen als eine örtlich umschriebene, schleichende Entzündung der Lederhaut, die oft sehr tief in das Unterhautgewebe eindringt und früher oder später mit oder ohne Verschwärung in Zerstörung (bzw. Schwund) des befallenen Hautgewebes übergeht. Nicht selten werden sogar die unterliegenden weicheren und festeren Teile (namentlich die Nasenknorpel) zerstört und scheußliche Verstümmelungen herbeigeführt. Der Lupus kommt am häufigsten im Gesicht, besonders an der Nase, den Wangen und Lippen vor und befällt vorzugsweise das mittlere Lebensalter. Vor dem 10. und nach dem 40. Lebensjahre wurde er noch nicht beobachtet. Sein Verlauf ist meist chronisch und schmerzlos, so daß die Kranken sehr alt dabei werden können. Ansteckend ist er niemals. Ob die skrofulöse oder die tuberkulöse Konstitutionsanomalie oder die kongenitale Syphilis sein Entstehen begünstigt, ist noch nicht erwiesen. Nach erworbener Syphilis entsteht Lupus nie. Frauen scheinen häufiger davon heimgesucht zu werden als Männer. Wir unterscheiden zwei Hauptformen: Lupus simplex und Lupus erythematodes. Beide Lupusformen sind sehr hartnäckig, widerstehen oft jeder Behandlung und haben die Neigung, nach längeren Pausen sich wieder zu erneuern und zu verschlimmern. Die erste Entwicklung des Lupus, die häufig übersehen wird, besteht in der schmerzlosen Bildung kleiner, umschriebener, braunroter Flecke oder Knötchen, die äußerst hart sind, in seltenen Fällen auch bluten, der Akne ganz ähnlich sehen und auf einer durch Infiltration ganz glatten Haut aufsitzen. Die Zahl der Knötchen nimmt nur langsam zu, ja es verschwinden oft einzelne im Zentrum der befallenen Stelle, werden aber gleich durch an der Peripherie aufschießende neue ersetzt. Auf der befallenen Stelle stößt sich die Haut anhaltend in kleinen Schuppen ab. Nach verschieden langem Bestände der Knötchen, meist unter Zunahme der Hauthyperämie und Infiltration, exulceriert deren Spitze und bedeckt sich mit einem Schorfe, der stetig dicker und größer wird, und unter dem die Verschwärung entweder in die Tiefe oder in die Breite um sich greift. Aus dem hervorsickernden, teils jauchigen, teils blutigen Sekret bilden sich die Krusten und Schorfe von neuem, oder es entstehen in der Umgegend neue Knoten, die früher oder später in denselben Ulcerationsprozeß übergehen. Größtenteils kommen die zuerst befallenen zentralen Stellen zur Vernarbung; wobei gegitterte oder gerippte, brandnarbenähnliche Flächen entstehen, an deren Rand sich immer neue halbmondförmige Knoten bilden, die in den oberflächlichen Verschwärungsprozeß übergehen, sich mit neuen Krusten bedecken und unter dem Namen Lupus serpiginosus bekannt sind. Erreichen die Knoten den Umfang einer Haselnuß oder Wallnuß, dann spricht man von Lupus tuberosus. Greift der Verschwärungsprozeß nach Breite und Tiefe um sich, was häufig geschieht, dann ist die Zerstörung entsetzlich, so daß Nase, Wangen und Lippen vollständig zerfressen werden (Lupus exedens). Dieses ist der Verlauf des Lupus simplex.
Eine ganz andere Form bildet der Lupus erythematodes. Dieser kommt nur an der Nase oder an der Wange als dunkelroter, scharf umgrenzter Fleck vor. Die ergriffene Hautstelle ist wulstig und narbenartig verdichtet oder von sog. Mitessern bedeckt, verursacht heftiges Jucken, ohne in Eiterung überzugehen.
Wir empfehlen in dieser schwer zu heilenden Krankheit Arsenicum oder Kalium bichromicum. Sind schon Knochen und Knorpel der Nase ergriffen: Aurum muriaticum. – Außerdem ist bei Lupus erythematodes die Wirkung des Sulfur jodatum oder Arsenum jodatum wahrhaft erfreulich. In einem Falle erzielten wir eine ziemlich schnelle Heilung durch Kalium jodatum D2.
Magenkrebs ist in einem besonderen Kapitel abgehandelt und daselbst nachzuschlagen.
Eine der vorzüglichsten und wesentlichsten Veränderungen, die in der Körperverfassung hervorgebracht werden können, ist durch eine Veränderung der Nahrungsmittel zu erzielen. Pflanzenkost und eine strenge vegetarische Lebensweise tragen viel zur Verbesserung der Säftemasse bei. Alle Speisen und Getränke, die geeignet sind, einen entzündlichen Zustand zu erzeugen oder zu erhöhen, werden auch den Krebs verschlimmern, und im Gegenteil alles, was Entzündungen vermindern kann, verbessert auch den Zustand des Krebsgeschwüres. Alle salzigen und reizenden Speisen, auch Fleischkost, verschlimmern die Krankheit. Kurz: das Hauptgetränk sollte in Milch oder Wasser, die Hauptnahrung in Gemüse und Obst bestehen.
Ein amerikanischer Arzt bezeichnet als ein wertvolles Mittel zur Heilung des Brustkrebses Umschläge von Preißelbeeren (Kronsbeeren, Cranberries) auf das Geschwür. Er nennt mehrere Fälle, in denen der Gebrauch dieser Beeren, die zerquetscht aufgelegt werden, Heilung bewirkt hat. Eine Dame seiner Bekanntschaft hatte einen Brustkrebs, der bereits die Größe eines Hühnereies erreicht hatte und etwa 1 Zoll tief unter der Oberhaut saß; das Leiden war durch erbliche Anlage überkommen, und die Kranke glaubte, daß ihr Todesurteil besiegelt sei; sie ließ sich indes überreden, die Preißelbeeren zu benutzen, und siehe da: sie halfen. Es sind nun viele Jahre vergangen, seitdem die Geschwulst verschwand, und bis jetzt hat sich noch keine Andeutung einer Wiederkehr der Krankheit gezeigt. Die Beeren wurden in einem Mörser zerquetscht, auf ein Tuch gestrichen und aufgelegt; dieser Umschlag wurde 3mal täglich erneuert. – Sicher verdient dieses einfache Mittel Nachversuche, auch kann man dabei stets die angezeigten homöopathischen Arzneien gebrauchen.