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Acid. benz. = Acidum benzoïcum (Benzoë-Säure)
Wirkungsdauer und Antidote unbekannt.
Reizbarkeit der Blase. – Beugt der Bildung von Blasensteinen vor. – Nierenkolik bei Grießbildung. – Unvermögen, den Harn zu lassen, bei Kindern. – Rechtsseitige Bruststiche (Lungenentzündung). – Wogendes Herzklopfen. – Bei an Gicht oder Rheumatismus leidenden Personen, die nach Mitternacht von einer Herzentzündung befallen werden. Bei alter Knotengicht eins der vorzüglichsten Mittel, nachdem Colchicum u. a. aufgehört haben zu wirken. – Ein Hauptmittel, wenn der Harn des Kranken von alkalischer Reaktion ist, Niederschläge von kohlensaurem oder phosphorsaurem Kalk (und phosphorsaurer Ammoniak-Magnesia) enthält und einen eigentümlich widrigen Geruch, wie Pferdeharn, besitzt. Diese abnorme Beschaffenheit des Urins bessert sich sehr bald bei dem Gebrauch dieses Mittels unter Abnahme der Krankheitserscheinungen. Wir raten hier zu tieferen Potenzen.
Ac. mur. = Acidum muriaticum
(Salzsäure)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 3 bis 4 Wochen.
Antidote: Bryon., Camph. Bei Vergiftungen: Kohlensaure Magnesia, Milch, Seifenwasser.
Skrofulöse Beschwerden; Ausschläge und Blutschwäre; Sommersprossen. – Nervöse und typhöse Fieber, mit stetem Herabrutschen des Körpers im Bette. – Senkrechte Halbsichtigkeit. – Nasenverstopfung. – Rohes Gefühl und Schrunden im Schlund. – Entzündung der Mundschleimhaut, Mundfäule, Skorbut. – Magenschwäche; Widerwille gegen Fleisch. – Aufgetriebenheit des Bauches. – Hämorrhoiden mit brennenden, blauroten, sehr geschwollenen Afterknoten, die gegen Berührung äußerst empfindlich sind. – Äußerlich bei Frostbeulen.
Acid. nitr. = Acidum nitricum
(Salpetersäure)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 2 bis 4 Wochen.
Antidote: Ac. phosph., Ac. sulf., Calc. carb., Camph., Con., Hepar., Merc., Mez., Petrol., Phosph., Sulf. Bei Vergiftungen: Kohlensaure Magnesia, Milch, Seifenwasser.
Knochenleiden und Ziehschmerz in fast allen Gliedern. – Große, zitterige Mattigkeit. – Unsägliche Angst. – Erkältlichkeit. – Arterielle und Kapillargefäßblutungen. – Geschwüre, auch Knochenleiden. – Blutandrang zum Kopfe. – Haarausfallen. – Frostbeulen und Geschwüre. – Kurzsichtigkeit; Hornhautflecke. – Blasses Gesicht. – Lockerheit der Zähne; ebenso Mund- und Rachengeschwüre. – Bitterer oder süßlicher Mundgeschmack. – Kneipen und Schneiden im Leibe. – Chronische Leberleiden mit Anschwellung und Verhärtung der Leber, Gelbsucht, Bauchwassersucht. – Darmgeschwüre im Verlauf von Typhus. – Langwierige Weichleibigkeit mit eitrigen oder blutigen Stühlen; grüne und sehr stinkende Stühle. – Unaufhaltsamkeit des Harns; stinkender Harn. – Eiteriger Schleimauswurf; Kurzatmigkeit; geschwürige Lungensucht (besonders nach Vorgebrauch von Kalium carbonicum), spezifisch für magere, abgezehrte, ältliche Personen; bei Lungenentzündungen nach Aconitum; profuser Schweiß. – Unterschenkelgeschwüre, tief, zackig, mit leicht blutenden Granulationen, wie rohes Fleisch, und stechenden Schmerzen. – Kreuz- und Rückenschmerzen. – Erosionen und Geschwüre an der Haut-Schleimhautgrenze.
Ac. phosph. = Acidum phosphoricum
(Phosphorsäure)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 8 bis 14 Tage, selten 4 Wochen.
Antidote: Arnica, Camph., Cocculus, Coffea, Ferrum, Nux vom.
Schwäche von Säfteverlust (Onanie, Blutentziehungen usw.). Beschwerden von zu schnellem Wachstum. – Nervöse Schwäche von Kummer und Gram, unglücklicher Liebe, geistiger Überarbeitung mit drückendem Kopfschmerz auf dem Scheitel. – Knochenkrankheiten, Auftreibungen, Entzündungen, Knochenfraß. – Zerschlagenheit in den Hüften und Gliedern, auch Ziehen und Reißen darin. – Schrunden und Brennen in Wunden und Geschwüren. – Nervenfieber mit großer Schwäche, Durchfällen. – Große Neigung zu Schweiß am Tage. – Gedankenlosigkeit; Unfähigkeit zu Geistesarbeiten; höchste Gleichgültigkeit, Redeunlust. – Kopfweh früh. Starkes Ausfallen der Haare, besonders nach Gram und Kummer. Bluten des Zahnfleisches bei Berührung und Abklaffen desselben. Nervöse Durchfälle, schleimige, wässerige, weißgraue, die auffallend wenig schwächen. – Lungentuberkulose mit großer Brustschwäche, Empfindlichkeit gegen Luftzug, Atemnot beim Sprechen, Bluthusten. – Hämorrhoidalknoten mit Blutausfluß. – Drang zum Harnen und reichlicher Abgang wasserhellen Harns; Zuckerharnruhr auf nervöser Grundlage, vermehrte Harnmenge, Harn nach dem Stehen milchig und gallertartig mit reichlichen Phosphaten und einem Fetthäutchen. – Schwäche in Rücken und Beinen mit Brennen im Rückgrat.
Ac. sulf. = Acidum sulfuricum
(Schwefelsäure)
Wirkungsdauer: 4 bis 5 Wochen.
Antidot: Puls. Vergiftungen mit größeren Gaben: wie bei Acid. mur.
Jucken über den ganzen Körper; Hautjucken und Ausbruch zerstreuter Pusteln alle Frühjahre nach unvollkommen geheilter Krätze. Wunde Hautstellen. – Gelbsucht (bei den Arbeitern in Vitriolbrennereien). – Anhaltende profuse Schweiße, die nicht leicht anderen Mitteln weichen; besonders Schweiß im Sitzen, bei Bewegung vergehend. – Hitzeüberlaufen (Erethismus vasculosus). (Hierbei ist auch Sulfur angezeigt oder Belladonna, Kalium bichromicum, Sanguinaria, Amylnitrit.) – Gehörsverminderung. – Schwämmchen im Munde. – Saures Aufstoßen und Säure im Halse. Morgenerbrechen der Säufer. – Brüche. – Langwierige Weichleibigkeit; wässeriger, grüner Durchfall. – Heiserkeit mit Trockenheit und Rauheit im Halse und Kehlkopfe. – Blutspeien und langwieriger Bluthusten. – Schmerzhafte Frostbeulen an den Fingern. – Folgen von Stoß, Druck, Quetschung usw. mit Blutunterlaufung der verletzten Stelle.
Acon. – Aconitum Napellus
(Sturmhut)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen nur wenige Stunden, in chronischen einige Tage.
Antidote: Kaffee, Wein, Essig, Pflanzensäuren. Ist Antidot von Cham., Coffea, Nux vom.
Hauptmittel bei Fieberregungen und allen durch Erkältung veranlaßten Krankheitszuständen. Allgemeine Hitze mit trockener, brennender Haut, häufigem, hartem und gespanntem Pulse; Röte des Gesichtes, große Unruhe des Körpers, Durst; Schwäche und Mattigkeit in Muskeln und Gelenken; Schlaflosigkeit. – Folgen von Ärger und Schreck. Kongestionen, vor allem nach Brust, Herz und Kopf. Herzklopfen, Angst und Unruhe, unauslöschlicher Durst. Augenentzündungen verschiedener Art. – Akute Hautausschläge, besonders Masern, Scharlach und Frieseln (im Wechsel mit Belladonna). – Ärgerlichkeit; große Schreckhaftigkeit. – Rheumatische, katarrhalische und gastrische Fieber. – Wechselfieber mit vorwaltender trockener Hitze. – Wundfieber nach chirurgischen Operationen (im Wechsel mit Arnica); Zahnfieber der Kinder. Stechen in der Brust, besonders in der Seite. Brustfell- und Lungenentzündung (im Wechsel mit Bryonia oder Belladonna); Nervenfieber (neben Bryonia, Rhus Toxicodendron oder Belladonna); Gicht mit fieberhaften Zuständen. Gewohnte Aderlässe.
Dieses Mittel ist das beste Antiphlogisticum, das die Homöopathie besitzt, und macht oft alle Aderlässe und Blutentziehungen überflüssig. Doch darf man nicht glauben, daß es in allen Fällen akuter Entzündungen ein untrügliches Spezifikum ist, ebensowenig wie Sulfur in allen chronischen Entzündungen. In allen Fällen aber, wo starke Fieberhitze, voller und beschleunigter Puls, trockene Haut usf. vorhanden, kurz: bei den sog. sthenischen Entzündungen der alten Schule ist dieses Mittel ganz unentbehrlich, während man in alten asthenischen Entzündungen, also bei solchen mit großem Kräfteverfall, weichem, schwachem Pulse, Apathie usw., wo auch der Allopath Blutentziehungen kontraindiziert findet, mit Aconitum unnütz die Zeit verlieren würde.
Aethusa Cynapium
(Gartenschierling, Hundspetersilie)
Wirkungsdauer: Wie bei Acon.
Antidote: Camph., Coffea.
Milcherbrechen der Säuglinge. – Arges Erbrechen geronnener Milch. – Auch Erbrechen mit grünlich-schleimigen oder blutigen Durchfällen.
Agar. = Agaricus muscarius
(Fliegenpilz)
Wirkungsdauer: In akuten Krankheiten 12 bis 24 Stunden, in chronischen 2 bis 6 Tage.
Antidote: Camph., Coffea, Puls., Wein. Pflanzensäuren steigern die Wirkung.
Diese Arznei übt vor allem eine deutlich ausgesprochene Wirkung auf das Nervensystem aus und wirkt besonders heftig auf Gehirn und Rückenmark. – Die Erscheinungen im Nervensystem deuten auf allgemeine Ermattung und Mangel an Lebenswärme (häufiges Frostigkeitsgefühl), erstrecken sich schrittweise über alle Organe und verleihen dem Agaricus ein Gepräge, wie ein solches selten so deutlich bei anderen Arzneien hervortritt. – Empfehlenswert ist der Agaricus bei Augenschwäche, klonischen Krämpfen, Veitstanz und epileptischen Anfällen; vorzüglich in denjenigen krampfhaften Affektionen hilfreich, die im Schlafe aufhören. Ferner bei Zahnschmerzen, Kopfschmerzen und bei Neuralgien des Kopfes. – Kältegefühl auf dem Kopfe (neben Calcium carbonicum, Sepia, Veratrum). – Ungemeine Trägheit und Mattigkeit des ganzen Körpers, die sich fast bis zur Lähmung steigert. – Bohrendes Kopfweh, besonders in der Stirn. – Beschwerden, die über Kreuz erscheinen, z. B. am rechten Oberarm und am linken Bein. – Konvulsionen und Zittern der Glieder, zuerst an den Knien. – Gefühl, als wären Hunderte von Splitter zwischen Haut und Muskeln eingetrieben. – Große Empfindlichkeit des Körpers, selbst bei dem leisesten Druck. – Elektrische Schläge und Erschütterungen in einzelnen Körperpartien. – Hauptmittel gegen konstitutionelle Frostbeulen mit heftigem Jucken und Brennen. – Hin- und herschwebende Flecke oder Mücken vor den Augen (Mouches volantes der Franzosen).
Agn. = Agnus castus
(Keuschlamm, Mönchspfeffer)
Wirkungsdauer: 1 bis 2 Tage.
Antidot: Camph.
Schlafsucht, Traurigkeit mit Todesideen. – Geschwulst und Verhärtung der Milz. Entzündlicher Gelenkrheumatismus. Gicht. Beschwerden sexuell enthaltsam lebender Personen.
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen bis zu 3 Wochen.
Antidote: Bry., Cham., Camph., Ignat.
Ein Calcium carbonicum, Baryum und Silicea sehr nahe stehendes Mittel, wie auch der Chamomilla, Ignatia und dem Mercurius.
Große Abspannung und Müdigkeit; unwillkürliches Bewegen der Glieder (Gliederzittern). Leichte Erkältlichkeit; Mangel an Körperwärme. Jucken und Fressen an verschiedenen Körperstellen. Kopfhitze; Brennen der Augen; häufiges Augentränen, besonders im Freien, und nächtliches Zuschwären der Lider. – Nasenverstopfung und Neigung zu öfterem Schnupfen. Beschwerden nach Milchgenuß. Auftreibung des Bauches. Schwieriger Stuhl wie von Untätigkeit der Därme, selbst bei weichen Stühlen. – Husten mit Auswurf, besonders früh; Schweratmigkeit und Engbrüstigkeit. – Herzklopfen. Kreuz- und Rückenschmerzen.
Verschlimmerung der Beschwerden gleich nach dem Mittagessen; besonders nach Kartoffeln.
Ambr. = Ambra grisea
(Grauer Amber)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 12 bis 24 Stunden, in chronischen bis zu 3 Wochen.
Antidote: Camph., Nux vom., Puls.
Leichtes Einschlafen einzelner Teile. – Brennende Flechten und arges Jucken in der Haut. – Tagesschläfrigkeit. Nachtschweiße. – Große Gemütsunruhe. – Stirnkopfschmerzen oder Schmerzen im Hinterhaupte. – Wundheitsschmerzen der Haare bei Berührung und auch Haarausfall. Trübsichtigkeit, wie durch Nebel; Entzündung und rote Äderchen im Augenweiß. – Brausen, Läuten und Pfeifen in den Ohren, mit Taubheit auf dem einen. – Übelkeit; öfteres leeres oder saures Aufstoßen. Druck in der Lebergegend. – Stuhlverstopfung; Afterknoten. – Anhaltende Kälte in den Händen. – Brennen der Fußsohlen.
Ant. = Antimonium crudum
(Schwarzer Spießglanz)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 6 bis 12 Stunden, in chronischen bis zu 14 Tagen.
Antidote: Hepar sulf., Merc, Sulf., Puls. – Speziell gegen chronische Vergiftung mit Blei, Mercur und Arsenik. (Chemisch verwandte und in ihren Wirkungen ähnliche Antimonpräparate: Antimon sulfuratum rubrum – Mineralkermes; Antim. sulf. aurantiacum – Goldschwefel.)
Unruhiger Schlaf mit Frösteln. – Gleichgültigkeit und Apathie; Ängstlichkeit, besonders des Nachts; Reizbarkeit; große Hinfälligkeit und Kraftlosigkeit, auch Schreckhaftigkeit. – Leichte und sehr häufige Schweißausbrüche; Nachtschweiße. – Fieberlose Bläschen- und Quaddelausschläge mit Jucken und Brennen in der Haut. – Frostballen, selbst im Sommer, sehr schmerzhaft. – Stockschnupfen; Anschwellung und Geschwürigkeit der Nasenschleimhaut. – Katarrh des Kehlkopfs; Erschlaffung der Stimmbänder. – Schrunden und tiefe Einsprünge in der Lippe; Geschwürigkeit der Mundwinkel, ähnlich Calcium carbonicum. – Hautverbildungen, Mißfarbigkeit der Nägel, hornartige Auswüchse, Hühneraugen. – Viel wässeriger Harnabgang, häufiges Drängen zum Urinieren, auch scharfer, sehr gesättigter, rötlicher Urin mit Niederschlägen harnsaurer Salze. – Zahnschmerzen in hohlen Zähnen, schlimmer durch Essen und kalt Trinken. – Große Empfindlichkeit und Stechen in den Fußsohlen, Schmerz beim Auftreten auf dem Steinpflaster.
Ant. tart. = Antimonium tartaricum
siehe Tart. emet.
Apis = Apis mellifica
(Honigbiene)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen ½ bis 2 Tage, in chronischen bis zu 4 Wochen.
Folgen nicht zur Entwicklung gekommener, unterdrückter, vertriebener Hautausschläge von Masern, Scharlach, Pocken usw. – Folgen von Bienenstichen. – Entzündliche Geschwülste im Mund. Schleimhautentzündungen. – Schwere, Drücken, Pressen im Kopfe, besonders beim Aufstehen nach Sitzen oder Liegen, vermehrt im warmen Zimmer, durch Zusammendrücken mit den Händen gebessert. – Furunkel. – Ausschlag am ganzen Körper. – Augenentzündungen, auch granulöse. – Hornhautverdickung: Staphylom. – Gerstenkörner. – Fippern des Augapfels. – Gesichtsrose; auch Wundrose. – Gehirnhautentzündung (nach Belladonna). – Zungenentzündung und Zungengeschwulst. – Diphtherie. – Entzündung, Wundheitsschmerz, brennendes Stechen im Halse. – Schwieriges Schlingen mit Schmerz von geschwollenen Mandeln. – Große Empfindlichkeit des Bauches bei Druck. – Scharlachwassersucht. – Bauchwassersucht. – Appetitmangel. – Sehr schmerzhafte Empfindlichkeit in der Herzgrube. – Stiche in der linken Brustseite. – Kurzatmigkeit und asthmatische Beschwerden. – Brustwassersucht. – Schmerzhafte Geschwulst der Knie. – Geschwollene Füße.
(Kräftiger als Apis, d. h. die aus dem ganzen Insekt dargestellte Verdünnung, ist Apisinum [Bienengift], das allein aus den Giftbläschen der Biene gewonnene Präparat.)
Apoc. = Apocynum cannabinum
(Hanfartiger Hundswürger)
Antidote: Coffea, Helleb., Jod.
Stimmt die Lebenskraft bedeutend herab; Mangel an Muskelkraft usw. – Kopfschmerz mit Schwere im Kopf, Schläfrigkeit. Hydrocephalus acutus der Kinder (3. Stadium). Wassersucht, allgemeine und lokale, besonders infolge von Mangel an Absonderungskraft der Nieren. – Viel Harnabgang, auch unwillkürlicher. – Druckgefühl in Herzgrube und Brust; Neigung zum Tiefatemholen. – Flattern des Herzens, Ermattungsgefühl in der Herzgegend; schwacher, langsamer und auch aussetzender Puls (vgl. Cimicifuga). – Mundtrockenheit mit Übelkeit und vielem Durst (wie Arsenicum), aber jeder Schluck Wasser wird wieder erbrochen. Hals voll dicken, gelben Schleimes, früh. – Entschiedene Bauchauftreibung. – Diarrhöe mit wässerigen, gelben oder bräunlichen Stühlen, die mit großer Gewalt fortschießen, mit Schwäche des Afterschließmuskels, mit Hinsein und Schwäche in Magen und Leib. – Harn reichlich und hell. Dumpfer Schmerz in der Nierengegend mit reichlichem, strohgelbem Harnabgang; verminderter Harn mit Luftmangel. Schwieriges, schmerzhaftes Harnen durch Blasenkatarrh. Ödem der Füße und Knöchel.
Arg. n. = Argentum nitricum
(Salpetersaures Silber)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 8 bis 24 Stunden, in chronischen bis zu 14 Tagen und länger.
Antidote: Acid. nitr., Merc. corr., Natr. mur. Bei Vergiftungen: große Gaben Salzwasser.
Große Schwäche mit Zittern der Glieder; epileptische Anfälle; halbseitige Lähmungen. – Starker Blutandrang zum Kopfe mit Klopfen der Halsarterien. – Chronische Nervenleiden, Neurasthenie, halbseitige Kopfschmerzen auf der rechten Kopfseite, Epilepsie. – Augenfelle; Triefauge; langwierige Augenentzündungen; Flecke und Geschwüre auf der Hornhaut; Nachtblindheit. – Jucken in der Nase, sehr heftig; Verschwärung der Nasenschleimhäute; Eiterausfluß, auch mit Blut. – Tobende Schmerzen in kariösen Backenzähnen, links. – Mundschwämmchen. – Rachenentzündung mit Stechen wie von einem Splitter. – Chronische Magenentzündung. – Kolikartige Leibschmerzen, auch mit Durchfällen abwechselnd. – Chronische Diarrhöe der Kinder. Verlangen nach Flüssigkeiten. – Nierenkatarrh, Nierenkolik, Beschwerden von Wanderniere. – Kehlkopf- und Luftröhrenkatarrhe. Husten von Kitzel im Kehlkopf; Rauheitsgefühl und trockener Husten in Anfällen. Schleimrasseln in den Luftwegen; nach Räuspern leichter Auswurf von weißlicher Schleimmasse. Beklemmungsgefühl und Schweratmigkeit, besonders bei feuchtem Wetter. – Herzklopfen von Hypertrophie des Herzens und Erweiterung der Herzkammern. – Hüftgicht; schmerzhafte Kniegeschwulst. – Krätzeartige Ausschläge; Warzen auf der Haut. – Auffallende Besserung vieler Beschwerden nach starkem Luftaufstoßen. Hartnäckige Verstopfung ist eine Kontraindikation.
Arn. = Arnica montana
(Bergwohlverleih, Fallkraut)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 4 bis 12 Stunden, in chronischen bis zu 6 Tagen.
Antidote: Caps., Ign., Ipec., Veratr., Essig, Kampfer.
Verletzungen, Verwundungen und Quetschungen aller Art. – Biß-, Hieb-, Schußwunden und Zerreißungen der Faser; wunde Hautstellen, auch von Aufliegen bei Kranken; Blutunterlaufungen, Insektenstiche. (Dabei äußerliche Waschungen mit der stark verdünnten Tinktur.) – Rheumatische und gichtische Beschwerden. – Folgen von Chinamißbrauch. – Schlagfluß, gerötetes Gesicht, lautes Schnarchen, voller Puls. – Lähmungen nach Schlagfluß, besonders linksseitige. – Zerschlagenheitsschmerzen in den Gliedern und Gelenken. – Starrkrämpfe und Konvulsionen nach Verletzungen. – Blutschwären. – Drei- oder viertägige Wechselfieber; Frost mit Durst, dann Hitze. – Kopfschmerzen mit Stichen, auch in der Stirn. – Fauliger, auch bitterer Mundgeschmack; Widerwillen gegen Essen, besonders gegen Fleisch und Fleischsuppe. – Erbrechen dunklen, geronnenen Blutes. – Unbewußter Stuhlabgang im Schlafe. – Bettpissen im Nachtschlafe. – Brauner Harn mit ziegelrotem Satze. – Husten, nachts oder nach Weinen eintretend. – Unvermögen, den losgehusteten Schleim auszuwerfen. Bluthusten hellroten Blutes. – Keuchhusten, Kind schreit vor dem Anfall. – Nach Operationen. – Stechen in der Brust oder Seite, besonders bei Bewegung. – Zuckender Herzschlag. Wehadern (im Wechsel mit Pulsatilla, auch Aufschläge von Arnica-Wasser). – Beschwerden von Kohlendampf. – Verschlimmerung der Beschwerden durch Kälte oder durch Sprechen, Bewegen, Geräusch.
Ars. = Arsenicum album
(Weißer Arsenik)
Wirkungsdauer: Kleiner Gaben in akuten Krankheiten 2 bis 36 Stunden; in chronischen bis zu 24 Tagen und länger.
Antidote: Großer Gaben: Magnesia usta, Liquor ferri oxydati hydricoacetici, oder das aus diesen beiden Mitteln zusammengesetzte, in sämtlichen deutschen Apotheken unter dem Namen Antidotum Arsenici vorrätige Präparat; – kleiner Gaben: China, Ferr., Hep. sulf., Jod, Ipec., Nux vom., Veratr. Bei chronischen Arsenikeinwirkungen: Antimon. crud.
Beschwerden von China- oder Jodmißbrauch; von Wein und Branntwein; von Einwirkungen nasser Kälte. – Brennen in verschiedenen Körperregionen. – Großes Sinken der Kräfte; Kälte; außerordentliche Angst. – Krämpfe; Starrkrämpfe; Gliederzittern bei Säufern. – Allgemeine Haut-, Brust- und Unterleibswassersucht, auch nach Chinamißbrauch. – Kalte, pergamentartig trockene Haut. – Hauptmittel bei allen Blutzersetzungen. – Brandbeulen (Karbunkel). – Krebsartige Geschwüre; leicht blutende, brennende, stinkende G. mit fauligem Eiter. – Schlaflosigkeit, auch Gliederzucken beim Einschlafen; Erstickungsanfälle und große Angst, besser durch Aufrichten und Hochliegen. – Wechselfieber mit Durstlosigkeit beim Froste; große Ermattung. Brennende Hitze mit argem Durste, öfterem, aber jedesmal wenigem Trinken. – Melancholische Traurigkeit; ungeheure Herzens- und Gewissensangst; religiöse Schwermut; Furchtsamkeit. – Eingefallenes, blasses, erdfahles Gesicht; blaurandige Augen. – Große Kopfschwere; Kopfschmerzen; klopfendes Kopfweh, besonders in der Stirn über der Nasenwurzel; heftige Migräne, verbunden mit einem gereizten Zustande des Gangliensystems, kann am besten durch Arsenicum geheilt werden. – Schmerz der Haare, der Kopfhaut, bei Berührung wie unterschworen; Kopfgrind. – Fließschnupfen mit Brennen und Schrunden in der Nase. – Brennen im Magen und große Angst, Schmerzhaftigkeit der Herzgrube; Krebs. – Milz- und Leberleiden nach Chinamißbrauch. – Heftige, brennende oder wässerige Durchfälle mit Zwang und argem Leibschneiden. – Cholera im letzten Stadium. – Stuhlverstopfung bei Wassersucht. – Brennende Aderknoten am After. – Außerordentliche Abmagerung; Atrophie bei Kindern mit dickem Bauche und Drüsenleiden. – Folgen von genossenen oder in die Blutmasse gekommenen Tiergiften.
Viele Beschwerden werden durch Wärme und trockene, warme Umschläge gemildert; auch nach Sattessen. Verschlimmerung durch Kälte und vor allem durch Schlaf.
Wirkungsdauer: 10 bis 12 Tage in chronischen Fällen.
Antidote: Unbekannt.
Affiziert die Mund-, Rachen- und Luftröhrenschleimhaut und scheint von tief eingreifender Wirkung auf die Blutbeschaffenheit zu sein. Neigung zu mannigfachen Blutungen.
Bei Scharlachfieber, Mundfäule, Zungenentzündung, Glottisödem, Heiserkeit, Husten. –
Beschleunigter Pulsschlag mit Fieberhitze. Röte der Haut, wie Scharlach, und später Abschuppen. Brennender, wundmachender Nasenausfluß. – Geschwulst des Gesichtes und der Lippen; Halsdrüsenanschwellung, wie Mumps. – Brennen und Wundheit im Munde und im Halse, mit beschwerlichem Schlucken der Speisen; scharfer Speichel; Speichelfluß. – Rachenkatarrh und Mandelentzündung. – Zungengeschwulst und Entzündung der Papillen.– Brennen und Stechen im Halse, besonders beim Schlingen, als wären Tausende von Nadeln darin. – Brennende Hitze in der Speiseröhre und im Magen. – Große Heiserkeit mit bald hohler und tiefer, bald kreischender oder leiser Stimme; Heiserkeit bei Rednern. – Schleimanhäufung im Halse und in der Luftröhre, zum öfteren Räuspern nötigend. – Husten mit beschwerlichem Auswurfe bei Kindern und alten Leuten. Sehr geschwürige Mundwinkel (neben Condurango).
Asa f. = Asa foetida
(Stinkender Asant)
Wirkungsdauer: Bis 40 Tage in chronischen Fällen.
Antidote: Camph., Caust., China, Puls.
Allgemeine Überempfindlichkeit, körperliche und geistige. – Absetzende, pulsierende, von innen nach außen gehende, stechende, reißende und durch Berührung in andersartige verwandelte Schmerzen mit Taubheitsgefühl; Erscheinen der Beschwerden im Zimmer und in der Ruhe, Besserung durch Gehen im Freien. – Dunkelrote, heiße Anschwellungen. – Geschwüre, die bis auf die Knochen gehen und jauchigen, stinkigen, dünnen Eiter absondern. Karies, Unterschenkelgeschwüre. – Pulsieren in der Herzgrube, als wäre das Herz zu voll. – Hysterie mit unergiebigen, knolligen Stuhlentleerungen.
Asar. = Asarum europaeum
(Haselwurz)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 6 bis 14 Stunden, in chronischen bis zu 24 Tagen.
Antidote: Camphora, Zitronen- oder Essigsäure.
Nervöse Aufgeregtheit. – Nervenkopfschmerz, auch Kopfschmerz mit Erbrechen oder mit Pulsieren, das im Hinterhaupte beginnt. – Augentränen, Entzündung und Brennen in den Augen. – Choleraähnliche Anfälle; Bauchschneiden vor dem Stuhle; durchfällige Stühle mit unverdauten Speisen, besonders Kartoffeln; Abgang dicken, schwarzen Blutes beim Stuhl. – Mastdarmvorfall; Wurmbeschwerden; wässerige Durchfälle.
Aur. = Aurum metallicum
(Gold)
Wirkungsdauer: Aurum entfaltet seine Wirkungen mitunter sehr spät, nach 6 bis 30 Tagen, wirkt aber nicht sehr lange nach.
Antidote: Asa foetida, Bellad., Camph., China, Cupr., Jod., Merc., Wein.
Hysterische und hypochondrische Verstimmung. Nächtliche Knochenschmerzen und Knochenentzündung, ebenso bei geschwollenen Drüsen und Mandeln. – Gelbsucht. – Religiöse Schwermut oder solche mit inniger Sehnsucht nach dem Tode; große Bangigkeit und Angst, besonders ums Herz. – Wechselnde Laune: bald Weinen, bald Lachen. – Selbstmordsucht. – Zanksucht, mürrisches Wesen und Jähzorn. – Blutandrang zum Kopfe mit Toben und Brausen darin. – Rheumatische Augenentzündung. – Ohrenleiden verschiedener Art; stinkender Eiterausfluß. – Nasenknochenfraß; Nasenkrebs; geschwürige Nase mit dickem, stinkendem Ausfluß; Geruchsmangel, Verstopfung. – Mundgestank. – Leistenbrüche und Organverhärtungen (nach Nux vomica und neben Belladonna, Kreosotum, Lycopodium, Platinum, Sepia, Silicea); Neigung der Brüche zum Austreten. – Trüber Harn, wie Buttermilch. – Starker Blutandrang nach der Brust. – Herzklopfen, auch sehr heftig, mit Angst und Brustbeklemmung; organische Herzleiden; Schüttern des Herzens beim Gehen, als wäre es lose.
Bapt. = Baptisia tinctoria
(Wilder Indigo)
Antidote: Acid. mur., Acid. nitr., Agar., Ars., Bryon., Rhus.
Vorzügliches Heilmittel in gastrischen (enterischen) Fiebern; wo Aconitum nichts, Bryonia nur wenig leistet, vermindert es den Pulsschlag und verhütet den Übergang in das typhöse Stadium. Seine Einwirkung auf das Blut- und Gefäßsystem, sowie auf die Schleimhaut des Magens und den Sympathicus tritt sehr entschieden hervor. – Diphtherie; der Kranke kann nur Flüssiges schlucken. – Chronische Dyspepsie, mit großer Schwäche, trockener, brauner Zunge des Morgens. – Ruhr bei alten Leuten, in fast hoffnungslosen Fällen. – Strikturen und Verengerungen der Speiseröhre. – Bei Asthma und Diphtherie mit Vollheitsgefühl und Verlangen nach freier Luft. – Typhöse Fieber. – Große Aufregung, Betäubung, Schläfrigkeit. – Kopfweh und Schwindel mit Gefühl, als würden die Augen in den Kopf gedrückt. – Große Mundtrockenheit oder Ulcerationen darin und auf der Zunge; stinkender Atem; Zunge in der Mitte gelb, mit fadem, bitterem Geschmack; reichlicher Speichel, zäh, bitter. – Kratzen, Brennen und Trockenheit im Halse; Geschwüre, Angina mit Geschwulst, ohne Schmerzen. – Schweres Atmen; Dyspnöe. – Magenbeschwerden mit großer Schwäche und dem Gefühl, als wäre etwas Hartes im Magen. – Heftige Kolikschmerzen um den Nabel herum. – Auftreibung mit Schmerz beim Druck. – Leberkongestion. – Verstopfung und Diarrhöe wechselnd. – Blutige und stinkende Stühle, oder steingrau. – Urin spärlich; schießende Schmerzen in der linken Niere. – Schmerzen in der Lendengegend. – Steifheit des Rückens. – Pulsieren und Kälte in den Füßen mit heißen Händen. – Krampf in den Waden beim Gehen.
Baryum = Baryum carbonicum
(Baryumkarbonat)
Wirkungsdauer: Bis zu 30 Tagen in chronischen Fällen. Antidote: Bellad., Camph., Dulc., Merc., Zinc.
Beschwerden des Greisenalters. – Haltlosigkeit und Kraftlosigkeit des Körpers; allgemeine Körper-, Nerven- und Geistesschwäche. – Zucken und Rucken in einzelnen Gliedern. – Große Empfindlichkeit vor Kälte und leichte Erkältlichkeit, besonders Halsentzündung als Folge davon. – Schmerzen und Geschwulst der Unterkieferdrüsen. – Skrofulose, Halsdrüsen verdickt, hart, Mandeln vergrößert und verhärtet. – Bedenklichkeit und ängstliche Besorgnis; Scheu vor fremden Menschen und Gesellschaft. – Schwindel vom Bücken. – Kopfschmerzen dicht über den Augen oder im Hinterkopfe nach dem Nacken zu. – Haarausfallen, Kahlköpfigkeit, Kopfverkältlichkeit. – Trübsichtigkeit, wie durch Nebel; fliegende Flecke und Gewebe vor den Augen. – Ausschlag an und hinter den Ohren; Brausen und Sausen. – Lästige Trockenheit der Nase oder Fließschnupfen. – Gesichtsausschlag; Geschwulst der Oberlippe. – Rucken in hohlen Zähnen, bis in Ohr und Schläfe. – Unausstehlicher Mundgestank, ohne es selbst zu merken; Trockenheit im Munde. – Übelkeit; Würmerbeseigen. – Magendrücken und Magenschmerz. – Harter, knotiger Stuhl. – Heiserkeit; nächtlicher Husten, Verschleimung; Husten mit salzigem, stärkeartigem Auswurfe. – Erstickungskatarrh und Lungenlähmung bei Greisen (besonders nach Vorgebrauch von Tartarus emeticus). – Steifheit im Nacken. – Einschlafen der Arme oder Finger.
Baryum carbonicum wie auch Baryum muriaticum, beide von ähnlicher Wirkung, bewähren sich bei Arteriosklerose, d. h. bei Verdickung einer oder mehrerer Arterien durch Ablagerung von Kalksalzen an ihren Wänden. Die dadurch verursachten Krankheitserscheinungen sind Gehirnstörungen, Schwindel, Gedächtnisverlust, sich wiederholende Anfälle von Halblähmungen bei Greisen. Bei andern Kranken Ohrensausen, beständiges Herzklopfen, harter, verlangsamter, unregelmäßiger Pulsschlag (ähnlich Digitalis), Hypertrophie des Herzens, Anfälle von Atemnot, Steigerung des Blutdrucks. – Aphasie, d. h. Verlust der Sprache bei anhaltender Intelligenz. Bewegungsstörungen der Zunge und Störungen des Schluckens. – Brand der Fußzehen bei Greisen. Siehe » Brand«.
Bell. = Belladonna
(Tollkirsche)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 2 bis 48 Stunden, in chronischen nicht viel über 14 Tage.
Antidote: Camph., Hep. sulf., Hyosc., Op., Puls., Zinc., Wein und Kaffee. Bei Vergiftungen mit Tollkirschen verabreicht man Brechweinstein bis zum vollsten Erbrechen oder Seifenwasser. Nach dem Erbrechen: Essig in Getränk, Klistieren und Umschlägen und starken, schwarzen Kaffee teelöffelweise.
Paßt vorzüglich für vollblütige, zu Kopf- und Gehirnkongestionen neigende Individuen. – Krämpfe und Zuckungen der Glieder, mit Augenverdrehen, Lachen; Starrkrämpfe, Epilepsie, Veitstanz. – Irrereden und heftige Delirien mit rotem, gedunsenem Gesichte, feurigen Augen. – Masern, Purpurfriesel, Scharlach (mit oder nach Aconitum). – Nachkrankheiten vom Scharlach. – Roseartige Entzündung mit Geschwulst, Rose an fleischigen Teilen, Kopf- und Gesichtsrose. – Ängstlicher, unruhiger Schlaf mit verworrenen Träumen und fürchterlichen Visionen (auch beim Nervenfieber neben Rhus Toxicodendron oder Bryonia). Delirien mit großer Wut oder Kraftanstrengung; Bewußtlosigkeit, Betäubung. – Schwindel von Blutandrang nach dem Kopfe. – Hauptmittel bei Gehirnentzündung und akuter Gehirnwassersucht. – Fürchterliche Kopfschmerzen und starkes Pulsieren der Kopfarterien. – Augenentzündung; Tränen der Augen; Doppeltsehen; Augenschwäche; schwarzer Star. Augenfell, Flecke und Verdickung auf der Hornhaut. Lichtscheu oder auch Lichtsucht. Erweiterte Pupille oder auffallend verengert. – Augenlidkrampf. – Ohrenreißen; Sausen und Brausen in den Ohren; Taubhörigkeit. – Gesichtsgeschwulst, Muskelzuckungen im Gesichte. – Kinnbackenkrampf. – Arge Zahnschmerzen mit Geschwulst. – Halsentzündung, Geschwulst der Hals- und Ohrendrüsen (Bauerwetzel, Ziegenpeter). – Krampfhafte, schmerzhafte Verengerung und Zusammenschnürung des Schlundes. – Unvermögen zu Schlingen, mit Abscheu vor allem Flüssigen; Wasserscheu. – Durstlosigkeit oder heftiger, brennender, unauslöschlicher Durst. – Appetitverlust; Abneigung vor Fleisch. – Magenkrampf. – Bauchweh, krampfhafte Schmerzen, Blähungskolik. – Herzklopfen. – Stiche und Lähmung im Hüftgelenk (nächst Causticum). – Wechselfieber mit Gesichtsröte, furchtbarem Kopfschmerz, Durstlosigkeit oder auch brennender Durst bei der Hitze. Kribbeln in den Gliedern.
Ist nützlich bei Beschwerden von Erkältung, Schreck, Ärger. – Gegen China-, Baldrian-, Kamillen- und Opiummißbrauch. – Wie Arsenik Gegenmittel gegen alle Tiergifte und verdorbene Tierstoffe. – Rechtsseitigkeit spricht für die Anwendung des Mittels bei Krankheiten an Kopf, Auge, Hals.
Bism. = Bismutum subnitricum
(»Magisterium Bismuthi«, salpetersaures Wismutoxyd)
Wirkungsdauer: in chronischen Fällen 4 Wochen.
Antidote: Calc. carb., Caps., Nux vom.
Hauptsächlich Magenmittel. Mattigkeit, Verdrießlichkeit, Unzufriedenheit, Schläfrigkeit, Schwindel und drückender Schwerheitsschmerz im Kopf. Bohren in Stirn und Augen bis zur Nasenspitze. (Magen-Kopfschmerz, neben oder nach Pulsatilla.) – Unordnungen im Magen und in den Eingeweiden. Magenschwäche. Magenhusten, Sodbrennen und Wasserzusammenlaufen im Munde. – Magenkrampf drückender Art (besonders nervös und infolge Genusses von Saurem oder Brot), zugleich Schmerz im Rückgrat und kalte Füße. – Drückendes Bauchkneipen mit Stuhldrang, oft vergeblich. – Öfterer Harndrang, stinkender Harn. – Ähnlich wirken Bismutum carbonicum und metallicum.
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 6 bis 24 Stunden, in chronischen bis zu 3 Wochen.
Antidote: Camph., Coffea.
Beschwerden von Erkältung bei feuchtem, naßkaltem Wetter. – Unheilsamkeit der Haut. – Empfindlichkeit der Augen gegen Kerzenlicht. – Entzündung und Geschwulst der Ohren; Eiterausfluß. Brausen in den Ohren mit Schwerhörigkeit; Sausen, Läuten oder Klingeln und Pfeifen. – Zahnschmerzen, besonders bei feuchtem Wetter. – Mundgeschwüre und Schwämmchen der Kinder (Aphthen). Drücken in der Milzgegend, besonders beim Fahren. – Viel Schleimabgang aus dem After, auch Jucken darin; grüne Stühle bei Säuglingen. – Lungenkatarrhe, die in Lungenschwindsucht überzugehen drohen. – Stinkender, scharfriechender Harn. – Starke Kreuzschmerzen.
Paßt in vielen Fällen, wo Belladonna, Chamomilla, Ignatia, Mercurius, Pulsatilla erfolglos bleiben.
Bov. = Bovista
(Bovist, Stäubling)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 6 bis 24 Stunden, im chronischen bis zu 2 Wochen.
Antidot: Camphora.
Allgemeine Kraftlosigkeit und Mattigkeit. – Feuchtende Hautflechten und Schorfe. – Wunde Stellen auf dem Haarkopfe mit Jucken. – Langwieriger, übelriechender Eiterausfluß aus den Ohren. – Skrofulöse Lippengeschwulst. – Wühlende, bohrende Schmerzen in hohlen Zähnen, besonders abends. Kältegefühl im Magen. – Heiserkeit mit Kratzen im Halse, besonders morgens. – Sichtbares Herzklopfen mit Brennen am Brustbeine. – Langwierige Rückenschmerzen mit Steifigkeit nach Bücken. – Schweiß in der Achselgrube, nach Zwiebeln riechend. – Eingeschlafensein der Beine, mit Kriebeln wie von Ameisen. – Scheintod durch Kohlendunst. – Soll sich in der 3. Verreibung bewähren bei Erschlaffung der Gefäßwände, bei der sog. hämorrhagischen Diathese, wo die Blutungen bei der geringsten Veranlassung wiederkehren.
Wirkungsdauer: In akuten Fällen höchstens 8 Stunden, in chronischen einige Wochen.
Antidote: Ammon. carb., Camph., Coffea, Magnes. carb.
Große Angegriffenheit. – Starker Schüttelfrost mit Gähnen und Strecken. – Drückender Kopfschmerz in der Stirn; Schwere des Kopfes in der Sonnenhitze. – Faulige, aashaft stinkende Wunden. – Kleine, verschiebbare Drüsenknötchen am Halse und im Nacken. – Offener Mund im Schlafe. – Leichtes Schwitzen bei geringer Anstrengung. – Kropf. – Fließschnupfen mit Druck in der Stirn und wunden, schorfigen Nasenlöchern. – Stechendes Zusammenschnüren im Kehlkopf; Heiserkeit. – Hauptmittel bei der häutigen Bräune, Krupp (nach Aconitum, Hepar sulfuris, Spongia), im Wechsel mit Phosphorus.
Die Beschwerden verschlimmern sich abends bis Mitternacht und bessern sich im Freien. Paßt besonders für hellfarbige blonde Kranke.
Bry. = Bryonia alba
(Weiße Zaunrübe)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 4 bis 24 Stunden, in chronischen bis zu 3 Wochen.
Antidote: Acon., Camph., Chamom., Coffea, Ign., Nux v., Rhus.
Wirkt hauptsächlich auf die Verdauungs- und Atmungsorgane, auf die Leber und die serösen Häute.
Gelbsucht. – Frieselausschläge, auch bei Kindern. – Blutfleckenkrankheit. – Gichtknoten. – Rotlauf um die Gelenke. – Große Tagesschläfrigkeit. – Schlaflosigkeit vor Mitternacht. – Kalte (Wechsel-) Fieber mit großem Froste und Kälte des Körpers; Durst in Frost und Hitze. – Gastrische, biliöse Fieber; Typhus (mit Aconitum oder Rhus Toxicodendron im Wechsel). – Kopfschmerzen mit Vollheit oder Schwere im Kopfe; brennend heißer Kopf. – Gesichtsgeschwulst. – Mundtrockenheit mit großem Durste; belegte Zunge. – Appetitlosigkeit und Ekel vor Essen; bitterer, gallichter Geschmack, auch Übelkeit und Erbrechen von bitteren Stoffen; Galleerbrechen (bei und nach Chamomilla). – Große Leibesverstopfung (nach Nux vomica). – Krampfhafte Leibschmerzen. – Bauchwassersucht. – Heiserkeit und rauhe Stimme. – Bluthusten. – Schwieriges Atmen, besonders beim Steigen; Neigung zum Tiefatmen, Stiche in der Brust beim Atmen; Engbrüstigkeit. – Lungen- und Rippenfellentzündung (mit und nach Aconitum). – Nasenbluten. – Zahnschmerzen, durch Warmes verschlimmert. – Rheumatische Schmerzen und Geschwulst um die Gelenke und verschiedene Beschwerden der Gelenke. Die Schmerzen werden durch Bewegung verschlimmert, durch Ruhe, zuweilen auch durch Wärme, gebessert; weiße Kniegeschwulst. – Heiße, entzündliche Fußgeschwulst, auch mit Stichen. – Verschlimmerung beim Bewegen, in der warmen Stube, abends oder beim Erwachen aus dem Schlafe. – Besserung des Befindens bei trübem Wetter.
Cactus grandiflorus
(Königin der Nacht)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 6 bis 10 Stunden, in chronischen einige Wochen.
Antidote: Acon., Camph., China.
Das hervorragendste und charakteristischste Symptom dieses Mittels ist das Gefühl der Konstriktion, wodurch die wichtigsten Organe des Körpers affiziert werden; z. B. Konstriktion des Halses, die das häufige Verschlucken des Speichels erregt; Konstriktion des Ösophagus, die das Schlingen verhindert; »man muß eine große Quantität Wasser trinken, um etwas in den Magen zu bringen«; Gefühl von großer Konstriktion in der Magengrube, die sich über die Hypochondrien ausdehnt, sie einschnürt und den Atem beengt; Gefühl von schmerzhafter Konstriktion in den Weichen, sich um das Becken herum erstreckend. – »Großer Drang zum Wasserlassen, und obgleich man es lange versuchte, kann man es doch nicht bewirken.« Schmerzhaftes Gefühl von Konstriktion in der Unterbauchgegend, sich allmählich nach oben bis in den Magen ausdehnend.
Atemnot, fortdauernde Oppression und Unruhe, als ob die Brust mit einem eisernen Bande zusammengeschnürt würde und sich nicht zum regelmäßigen Atmen ausdehnen könnte. Gefühl von Konstriktion in der Brust, die das Sprechen verhindert, »und wenn man sich zwingt zu sprechen, so ist die Stimme schwach und heiser«.
Bei Wundfiebern besser oft als Arnica, auch bei gastrischen Fiebern, wo es oft wirksamer war, als Nux vomica oder Arsenicum album.
Bei Hepatitis soll Cactus grandiflorus wirksamer sein als Aconitum, Bryonia, Lachesis oder Mercurius vivus.
Höchste, unausgesetzte Todesfurcht mit einem Gefühl, als ob das Herz mit einer eisernen Hand gepackt würde. (Ähnlich Arnica.)
Nach Dr. Williams vorzüglich gegen Lungenblutungen, noch von keinem anderen Mittel übertroffen.
Krampfhusten, besonders nachts; katarrhalischer Husten mit vielem Schleim. Chronische Bronchitis mit Schleimrasseln Tag und Nacht; Oppression des Atems beim Treppensteigen und Unfähigkeit, horizontal im Bett zu liegen. Zusammenschnüren des oberen Teiles der Brust, das Atmen hemmend; Husten mit nervösem Herzklopfen. – Quotidianfieber jeden Tag um dieselbe Stunde (wie Sabadilla). Um 1 Uhr nachmittags leichter Frost, dann Hitze, Dyspnöe; Kopfweh, Koma, dann unstillbarer Durst und Schweiß.
Bei verschiedenen Herzkrankheiten sehr empfehlenswert. Aorten- und Mitralinsuffizienz mit exzentrischer Hypertrophie des linken Ventrikels. – Klappenfehler und Erweiterung des rechten Ventrikels. – Vergrößerung des Herzens, Taubheit des linken Armes, Angina pectoris; man erschrickt leicht. Aufschrecken im Schlafe. – Schmerzen als läge ein Reif um das Herz. Unregelmäßiger, intermittierender Puls. – Sehr heftiges Herzklopfen.
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen über 4 Wochen.
Antidote: Acid. nitric., Bry., Camph., Nux vom., Sulf.
Hauptmittel bei Haut-, Drüsen- und Knochenleiden skrofulöser Personen. – Schwäche und Atrophie; großer Kopf bei Kindern und spätes Laufenlernen. – Zögerndes Zuheilen der Fontanelle bei Kindern. – Starke Kopfschweiße, besonders bei Kindern. – Kraftlosigkeit und große Schwäche in den Knochen und Bändern. – Beschwerden von Erkältung im Nassen. – Nässende Schorfe und wunde Hautstellen; Flechten, Hautdürre. – Drüsenentzündung und Drüsengeschwülste. Krebsknoten in der Brust (nach Conium). – Wehadern, Warzen; Gichtknoten; Polypen. – Geschwüre, fistelartige und kariöse. – Gemütsunruhe und Furcht; ängstliche Besorgnis; Melancholie. – Engbrüstigkeit, Herzklopfen. – Wechselfieber nach Chinamißbrauch; Durstlosigkeit. – Ist bei endemisch rheumatisch-nervösem Frieselfieber, wobei stets rheumatisch-entzündliche Reizung des Herzens stattfindet, die sich durch roten oder weißen Friesel entscheidet, das einzige Heilmittel, besonders in den kritischen Frieselstürmen. – Schleimfieber. – Säuferwahnsinn. – Eiskälte auf dem Kopfe und leichte Erkältlichkeit. – Kopfschmerzen von Blutandrang. – Ausschlag; Haarausfall. – Blenden der Augen von Licht; Fippern der Lider. – Weitsichtigkeit. – Nasenpolypen. – Stockschnupfen. – Zahnschmerzen von Kälte und kaltem Wasser. – Schwieriges Zahnen der Kinder, auch mit Krämpfen (mit Belladonna). – Kopfschweiß. – Schlaflosigkeit bei zahnenden Kindern; auch im Nervenfieber und Typhus. – Appetitlosigkeit, auch Abneigung vor gekochten Speisen. – Magenschmerzen und Magendrücken. – Gallensteine. – Stuhlverstopfung; Spulwürmer. – Chronische Diarrhöe. – Hämorrhoidalknoten. – Kropf. – Heiserkeit. Luftröhrenschwindsucht. – Lungeneiterung. Gefühl, als versetze sich der Atem zwischen den Schulterblättern. – Verkrümmung der Rückenwirbel (nach Sulfur). Große Kreuz- und Rückenschmerzen, wie von Verheben. – Hüftgicht; Klamm in den Waden. – Knochenverkrümmung und rachitische Beschwerden. – Soll sich bei Gallenstein- und Nierensteinkoliken hilfreich bewährt haben. – Oft sehr wirksam bei korpulenten Personen.
In der Praxis haben wir Calcium phosphoricum D4 als ein vortreffliches Mittel im zweiten Stadium der Gehirnhautentzündung und bei Knochenerkrankungen abgemagerter Personen kennen gelernt. Calcium fluoratum beseitigt Krampfadern, heilt Venenentzündungen und bewährt sich oft bei Hämorrhoidalleiden und Knochenauftreibungen.
Calend. = Calendula officinalis
(Gemeine Ringelblume)
Wirkungsdauer: Bis zu 2 Tagen.
Antidote: Unbekannt, wahrscheinlich wie bei Arnica.
Die Tinktur, mit Wasser gemischt, ist, äußerlich angewandt, sehr hilfreich bei tiefen, zackigen und blutenden Wunden. Bei Drüsenverhärtungen. – Augenentzündungen nach Operationen; Wundfieber (im Wechsel mit Aconitum). Sonst noch wenig geprüft.
Wirkungsdauer: Einige Minuten, selten einige Stunden.
Antidote: Opium, Wein, Essig. Gehört zu den Mitteln, die eine schnelle Wiederholung vertragen.
Allgemeines Sinken der Kräfte, höchste Schwäche. – Konvulsionen und Krämpfe verschiedener Art; Starrkrämpfe. – Gehirnentzündung, besonders von großer Sonnenhitze. – Beim Nervenfieber (nach Rhus Toxicodendron) sehr hilfreich; kalte, klebrige Haut. Allgemeine Kälte des Körpers mit Totenblässe des Gesichtes. – Ungeheurer Durst; Brechübelkeit mit Schwindelanfällen. – Arges Drücken und Brennen im Magen. – Asiatische Cholera mit Krämpfen, besonders in den Waden; Körperkälte, große Angst und Schmerzhaftigkeit in der Herzgrube bei Berührung. – Sowohl Antidot der meisten Pflanzenmittel, als auch zu Anfang vieler Krankheiten hilfreich, z. B. bei Kopf- und Zahnschmerzen, Magenkrämpfen, Kolik; man nimmt alle 5 bis 10 Minuten 1 Tropfen Kampferspiritus auf Zucker. – Außerdem spezifisch bei Vergiftung durch spanische Fliegen und giftigen Honig. Ist auch empfohlen worden bei Influenza und bei Heufieber.
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen bis zu 3 Wochen.
Antidote: Camph., Canthar., Merc.
Leiden von Ermüdung und Körperanstrengung. – Große Vergeßlichkeit und Zerstreutheit. – Bis zur Ekstase gesteigerte Nervenerregtheit. – Schwindelgefühl, auch mit betäubenden Schmerzen im Hinterhaupte; kongestive, auch neuralgische Kopfschmerzen, erstere in der Stirn und im Hinterhaupte, letztere in der rechten Kopfhälfte. – Migräne. – Flecke und Verdunkelung der Hornhaut; grauer Star. – Bluten der Nase, auch mit Hitze und Trockenheit darin. – Gastrische und biliöse Beschwerden. – Magenkrampf. – Leberauftreibung; Krampfkolik. – Langwierige Leibesverstopfung. – Harnbeschwerden und Harnverhaltung. Blasen- und Nierenentzündung. – Stechen tief in der Brust beim Atmen, Sprechen und Bewegen; Lungenentzündung, auch mit Irrereden oder grünem Galleerbrechen. Brustfellentzündung. – Herzklopfen mit Ängstlichkeit. – Herzentzündung.
Canth. = Cantharis
(Spanische Fliege)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 6 bis 12 Stunden, in chronischen bis zu 4 Wochen.
Antidote: Camphora, Cannab., Essig, Schnaps.
Wirkt besonders auf die Schleimhäute der Harnorgane, aber auch auf die der Verdauungs- und Atmungsorgane. – Dreitägige Fieber mit vorherrschender Kälte und mit Harnbeschwerden. – Konvulsivisches Hin- und Herwerfen der Glieder. – Starrkrämpfe. – Wutanfälle. – Schlingbeschwerden; brennender Durst mit Abscheu vor Trinken. – Harter Stuhl oder auch ruhrartige Durchfälle. – Nierenentzündung und Blasenentzündung. Nieren- und Lendenschmerzen, Stuhlbeschwerden, allgemeine Schwäche.
Caps. = Capsicum annuum
(Spanischer Pfeffer)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 6 bis 14 Tage.
Antidote: Camph., Sulf.
Lähmige Steifheit und Verrenkungsschmerz, besonders in den Knie- und Fußgelenken, meist zu Anfang der Bewegung. – Große Trägheit und Abneigung vor Bewegung. – Fieber mit vorherrschendem Froste; Frost mit großem Durste, dann Hitze mit Durst; Empfindlichkeit gegen kühle Luft und Zugluft. – (Fieber nach Chinamißbrauch.) – Heimweh. – Halbseitiger, klopfend- oder drückend stechender Kopfschmerz, ärger beim Aufrichten oder Vorbeugen des Kopfes, mit Übelkeit bis zum Erbrechen und Vergeßlichkeit. – Augenentzündung mit heftigem Brennen und Fressen. – Nasenbluten früh im Bette. – Eitriger Mittelohrkatarrh mit Karies des Warzenfortsatzes. – Geschwulst und aufgesprungene Lippen mit spannendem Schmerze. – Lippenausschlag. – Mundfäule. – Brennen im After, blutige oder mehr schleimige Durchfälle mit Schneiden um den Nabel; ruhrartige Durchfälle. – Schwieriger Harnabgang. – Husten, meist abends und nachts, mit entsetzlichen Kopfschmerzen, als wollte der Schädel zerspringen. – Neigung zur Fettsucht.
Carb. veg. = Carbo vegetabilis
(Holzkohle)
Vorbemerkung. Zu den vielen Verdiensten, die sich Hahnemann um die Heilkunde erworben, gehört nicht zuletzt auch jenes, bewiesen zu haben, daß Stoffe, wie Kohle, Kochsalz, Kieselerde, Bärlappsamen, die unverrieben von keiner sonderlichen Wirksamkeit sind – denn wir genießen Kochsalz in den Speisen, atmen Kohlenstaub mit der Luft ein – durch stundenlang fortgesetztes systematisches Verreiben mit einem unarzneilichen Stoffe, z. B. Milchzucker, bei für feine Arzneiwirkungen empfänglichen Personen bedeutende Empfindungsveränderungen erzeugen, wodurch sehr wichtige Anhaltspunkte für die Verwertung jener Stoffe (in noch höheren Verfeinerungen oder Potenzen) bei Kranken gewonnen werden. Erst durch die Manipulation des Verreibens treten die in jenen Stoffen verborgenen oder latenten Kräfte in Wirksamkeit. Es ist das eine unbestreitbare Erfahrungstatsache; gleichwie es eine Erfahrungstatsache ist, daß Feuer brennt und Wasser näßt. Wenn die Gegner der Homöopathie die ersterwähnte Tatsache negieren, so ist es nicht deshalb, weil sie wissen, daß diese nicht wahr ist, sondern weil sie selbst keine Versuche angestellt und folglich auch keine Erfahrung gemacht haben. Der Versuch muß aber der Erkenntnis vorausgehen; man muß erst fähig werden, ein Ding zu untersuchen und zu betrachten, ehe man über dessen Eigenschaften urteilen kann. – Hat doch auch die Erfahrung gelehrt, daß Reiben und Schütteln Elektrizität, Wärme, Od usf. erzeugen. Die neueren Untersuchungsergebnisse haben die Hahnemannschen Entdeckungen, die Hahnemann intuitiv fand, wissenschaftlich bestätigt. So weisen Bier, Ostwald, Traube und andere führende Männer der Wissenschaft darauf hin, daß tatsächlich ein Unterschied in der Wirkung besteht, ob solche Stoffe ( Carbo, Silicea, Natr. mur., Sulfur u. a.) in Massen mit der Nahrung oder, in kleinen Dosen aufgeschlossen, als Arzneimittel zugeführt werden.
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen mehrere Wochen.
Antidote: Arsen., Camph., Lachesis.
Ist von tief eingreifender Wirkung auf das Blut- und Nervenleben und den Gesamthaushalt des Körpers. – Brennende Schmerzen in Gliedern, Knochen, auch in Geschwüren. – Erschlaffung in den Gelenken, leichtes Verrenken oder Einschlafen der Glieder. – Blutwallungen. Ohnmachtsanwandlungen. – Schläfrigkeit am Tage und schwieriges Einschlafen nachts. Unruhiger Schlaf und schreckhafte Träume. – Ängstliche, weinerliche oder verdrießliche Gemütsstimmung. – Haarausfallen und Jucken auf dem Kopfe. – Sehschwäche und Trübsichtigkeit. Brennen und Stechen in den Augen. Tränenfluß und Schleimabsonderung.– Klingen und Sausen in den Ohren. – Häufiges Nasenbluten. – Nervöse Gelenkschmerzen, Gichtanfälle. – Starker oder beschleunigter Herzschlag. – Neigung zum Schwitzen. Nacht- und Morgenschweiße von sehr üblem Geruche. – Starker Fließschnupfen mit häufigem Niesen. Zuweilen Abgang dicken Schleimes. – Kratzen und Kitzeln im Kehlkopf. Heiserkeit bis zur Stimmlosigkeit. Stick- und Krampfhusten. – Blutandrang nach der Lunge. Engbrüstigkeit; Rasseln und Pfeifen in den Bronchien. – Schmerzhafte Entzündung der Mund- und Zungenschleimhaut; Speichelausfluß; Mundgestank. Zahnlockerheit. Geschwulst der Mandeln. – Übelkeit, Aufstoßen, Blähungsbeschwerden. – Schmerzen in der Lebergegend. – Verdauungsschwäche, chron. Magenkatarrh. – Hämorrhoidalbeschwerden. Blutungen aus verschiedenen Organen, aus Nase, Lunge, After. – Drüsenverhärtungen. – Gegen Chinamißbrauch. – Verschlimmerung vieler Beschwerden abends und durch Kälte. – Paßt oft bei mangelnder Reaktion auf gegebene Arzneien (wie Opium).
Carbo animalis stimmt in ihren Wirkungsäußerungen mit der Holzkohle wesentlich überein. In das Gebiet der Tierkohle fallen aber mehr die Skrofulöse und die krebsartigen Verhärtungen der Brust. Leicht blutende Geschwüre, Neigung zum Brande bei Erysipelas. Gewisse Lungenvereiterungen.
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen ca. 3 Wochen.
Antidote: Coffea, Coloc., Nux vom.
Gichtisches und rheumatisches Reißen in den Gelenken, gemildert durch Wärme. – Flechsenverkürzungen und Krummziehen einzelner Teile, oder Taubheit und öfteres Absterben dieser Teile. – Zittern in allen Gliedern; Konvulsionen. – Krätzeartige Ausschläge: Freßblasen. – Warzen; Verbrennungen. – Große Frostigkeit und Empfindlichkeit gegen Kälte. – Lähmungen, auch der Sprach- und Schlingorgane. – Furchtbare Zahnschmerzen in hohlen Zähnen, als sollte die Kinnlade zerspringen. – Viel Schleim im Halse mit schwierigem Auswurfe. Rauheit des Halses, Heiserkeit und Katarrh. – Kropfähnliche Halsgeschwulst. – Stiche am Herzen. – Widerwille gegen Süßes. – Gelbes, mißfarbiges Aussehen. – Warzen im Gesicht und an der Nase. – Blähungsversetzung; harter Stuhl. – Blutabgang beim Stuhl. Trockenheit des Afters mit Zusammenziehen der Sphinkter und Obstruktion. Periodische Schmerzen und Stechen im After. – Unwillkürlicher Harnabgang, auch beim Husten, Niesen und Gehen. – Nächtliches Bettpissen.
Cepa = Allium Cepa
(Gemeine rote Zwiebel)
Wirkungsdauer: Zirka 8 Tage in chronischen Fällen.
Antidote: Acon., Cham., Nux vom., Puls.
Noch sehr wenig bekannt; bis jetzt vorzugsweise angewandt gegen: Beschwerden von nassen Füßen und Nässe überhaupt, ebenso von feuchten, kalten Seewinden. – Kopfschmerzen, die sich im Freien bessern. – Kahlköpfigkeit und kahle Stellen auf dem Kopfe. – Katarrhalische Augenentzündung; Beißen, Tränen, Wässern der Augen. Augenentzündungen, die nach Kaltwaschen entstehen. – Ohrensausen. – Fließschnupfen mit Augentränen. – Bauchgrimmen und Leibschmerzen der Kinder; sehr stinkende Winde. – Kolik durch Gurken und Salat; Windkolik. – Viel Harnlassen; Harndrang. – Husten beim Einatmen kalter Luft. – Frostbeulen. – Schmerzen in Amputationsstümpfen.
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 2 bis 6 Stunden, in chronischen höchstens 3 Tage.
Antidote: Acon., Cocc., Coffea, Ign., Nux vom., Puls.
Verschiedene Beschwerden von Erkältung, Zorn und Ärger. – Glieder wie steif und gelähmt. – Klopfende Schmerzen, wie von Geschwulst. – Überempfindlichkeit des ganzen Nervensystems und große Empfindlichkeit für den geringsten Schmerz. – Empfindlichkeit gegen freie Luft. – Schmerzanfälle mit Durst, Hitze und Röte (besonders einer) der Wangen. – Konvulsivische Zuckungen im Gesicht. – Krämpfe. – Frieselausschlag. – Süchtige und wunde Haut. – Drüsengeschwülste, entzündlich geschwollene Ohrdrüsen. – Zusammenfahren im Schlafe. – Große Gemütsunruhe, Ärgerlichkeit und zänkische Laune. – Ohrenzwang, auch mit Reißen, besonders nach Erkältung. – Halbseitige Backengeschwulst. – Zahnschmerzen mit Backengeschwulst, heftiger im warmen Zimmer und durch Warmtrinken. Zahnungsbeschwerden. – Fauliger Mundgestank. – Halsschmerzen von Erkältung. – Bitterer Mundgeschmack, saures Erbrechen. – Magenkrämpfe nach Ärger oder auch nach Kaffeetrinken; heftiges Magendrücken, gebessert durch Kaffeetrank. – Durchfällige, grüne Stühle oder gelbe, wie gehackte Eier, mit dem Gestank nach faulen Eiern. – Unterleibskrämpfe. – Husten mit Heiserkeit und Schleimrasseln in der Kehle. Katarrhalischer Husten mit Heiserkeit. – Wadenklamm.
Chel. = Chelidonium majus
(Schöllkraut)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen ca. 8 Tage.
Antidot: Camph.
Kälte des ganzen Körpers, besonders der Hände und Füße. – Mangel an Lebenswärme. – Kopfgrind. – Hornhautverdunkelung, Tränenfistel. – Flechten im Gesicht. – Blähungsbeschwerden von Milchgenuß.
Druck und Schmerz in der Lebergegend nach Rücken und Bauch durchschießend. Leberanschwellung, katarrhalische Gelbsucht. – Leber- und Milzbeschwerden bei Stauungen im Pfortadergebiete, dickgelb belegte Zunge mit roten Rändern.
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 4 bis 12 Stunden, in chronischen 14 Tage bis 3 Wochen.
Antidote: Arnica, Ars., Bell., Calc., Caps., Carb. veg., Cina, Ferr., Ipec., Merc., Natr. mur., Puls., Rhus, Sepia, Sulf., Veratr. – ( Selen. steigert die Wirkungen.)
Nachteile von Säfteverlust verschiedener Art, z. B. von Blutentziehungen und Blutverlusten, Onanie, Stillen der Kinder, Eiterungen, Schweißen usw.; große allgemeine Schwäche. – Wassersüchtige Beschwerden, lymphatische Anschwellungen. – Schwere in allen Gliedern und Abneigung vor jeder Arbeit. – Abmagerung, Atrophie. – Spätes Einschlafen, auch durch Zufluß vieler Gedanken; große Tagesschläfrigkeit, verworrene Träume. – Wechselfieber, besonders in Sumpfgegenden: erst Schüttelfrost, meist nachmittags oder abends, dann Hitze, dann nachts Schweiß. – Schwindel, besonders beim Gehen. – Lähmige Schwäche. – Blutdrang zum Kopfe und halbseitige Kopfschmerzen; große Schmerzhaftigkeit der Kopfhaut bei Berührung. – Neuralgien. – Augenschwäche. – Blutsturz aus Mund und Nase. – Appetitlosigkeit; Widerwille gegen Bier; Heißhunger. – Magendrücken. – Geschwulst der Leber und Milz; Milzverhärtung. – Gallensteinleiden. – Bauchauftreibung, Windeversetzung, auch Abgang sehr stinkender Winde. – Leibesverstopfung oder sehr durchfällige Stühle von allzu großer Schwäche, auch bei Schwindsüchtigen. – Lungenblutungen.– Stechen in der Brust; Engbrüstigkeit. – Wassersüchtige Geschwulst der Füße, auch bei Bleichsucht. – Sehr ermattende Schweiße, sogar am behaarten Kopf. Viele Schmerzen werden durch Berührung erhöht, durch starken Druck aber gebessert.
Cic. = Cicuta virosa
(Wasserschierling)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 4 bis 12 Stunden, in chronischen 14 Tage bis 4 Wochen.
Antidote: Arn., Camph., Tabac., Essig, Wein.
Allgemeine Konvulsionen, im Kopf und Gesicht beginnend; Starrkrämpfe; Krämpfe auch beim weiblichen Geschlecht und bei Kindern. Kinnbackenkrampf. – Linsengroße, eiternde, rote Ausschläge an den Händen und im Gesicht. – Drehender Schwindel, als bewegten sich alle Gegenstände. – Öfteres Starrsehen, wie in Gedanken. – Einschlafen im Sitzen mit Vorbeugen des Kopfes in der Verdauungszeit. – Chronische, periodische Kopfschmerzen infolge von Kopfverletzung. – Großes Verlangen auf Holzkohle und andere unverdauliche Sachen. – Brennender Druck im Magen; Erbrechen beim Versuche sich aufzurichten. – Bauchweh von Würmern, mit Konvulsionen. Unwillkürlicher Harnabgang, wie von Blasenlähmung. – Schmerzen in den Muskeln, wie nach Stoß oder Schlag.
Cimicifuga racemosa
(Wanzenkraut)
Wirkungsdauer: Wie Bell.
Antidote: Bell., Camph.
Eins von den neueren amerikanischen Mitteln, das unschätzbar in der Frauenpraxis ist; in seinen Wirkungen der Belladonna sehr ähnlich, hat es sich namentlich beim Veitstanz bewährt. – Gehirnhautentzündung. – Epidemischer Genickkrampf. – Lähmungen nach Schlagfluß. – Große zittrige Schwäche; Gliederzittern, wie bei Säufern. Delirium tremens. Schwindel. – Geisteskrankheiten, die mit bedeutendem Blutandrang nach dem Kopfe verbunden sind. – Kopfschmerzen mit Gesichtsröte, durch Bücken verschlimmert. – Doppeltsehen. – Ohrensausen. – Rücken- und Gliederschmerzen oder heftige Kopf- und Augenschmerzen. – Herzkrankheiten infolge von Rheumatismus. – Sehr verlangsamter Herzschlag, wegen Erschlaffung der Herzmuskeln. – Migräne. – Drüsenanschwellungen. – Rheumatismen. – Muskelschmerzen (Myalgie).
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen ca. 14 Tage.
Antidote: Bry., Chin., Hyosc., Ipec.
Allgemeine Krämpfe mit Umherschlagen der Glieder. – Nächtliche Schlaflosigkeit mit Hin- und Herwerfen. – Wechselfieber mit Heißhunger, starke Hitze mit Delirien. – Wurmfieber der Kinder mit Neigung, die Nase zu reiben. – Verstopfte Nase. – Starker Hunger. – Blasses Gesicht mit krankhaftem Aussehen. – Langwierige Gesichtsschwäche, angehende Amaurose. – Keuchhusten mit Wurmsymptomen, auch mit Konvulsionen. – Gehirnaffektionen, durch Madenwürmer verursacht. – Erbrechen von Schleim und Spulwürmern. – Dicke Bäuche der Kinder mit Gefräßigkeit. – Bettpissen. – Blasser Urin, der nach dem Stehen milchig wird. – Wurmbeschwerden und unerträgliches Jucken am After. – Soll mehr auf Dunkelhaarige wirken.
Cist. = Cistus Canadensis
(Ciströschen)
Wirkungsdauer: Bis zu 8 Tagen.
Antidote: Camph., Rhus Tox.
Drüsengeschwülste mit Eiterung; Geschwüre und andere Beschwerden bei Skrofulösen. – Eiterausfluß aus den Ohren. – Knochenfraß des Unterkiefers. – Stetes Trockenheitsgefühl im Munde; schwieriger Auswurf zähen Schleimes. – Skorbutisches Zahnfleisch. – Erhöhung der Beschwerden gegen Morgen, sowie auch nach jeder unangenehmen Gemütsbewegung.
Clem. = Clematis erecta
(Waldrebe)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 12 bis 30 Tage.
Antidote: Bryon., Camph.
Akuter Gelenkrheumatismus, besonders nach unterdrückten Infektionskrankheiten. – Langwierige, juckende Flechtenausschläge, Verhärtungen, Drüsengeschwulst und Verhärtung. – Gichtknoten an den Fingergelenken. – Schläfrigkeit am Tage; unerquicklicher Nachtschlaf. – Ausschlag auf dem Haarkopfe. Ziehendes Zucken und Stechen in den Zähnen, auch nächtliches, über die ganze Gesichtsseite, nach dem Auge und nach dem Ohre hin sich erstreckend; durch Aufdrücken auf Minuten gelindert; Lichtscheu.
Cocc. = Cocculus
(Kockelsamen)
Wirkungsdauer: in chronischen Fällen 5 bis 10 Tage.
Antidote: Camph., Coffea, Jod., Nux vom.
Halbseitige Schmerzen und Beschwerden. – Beschwerden von Fahren, Schaukeln, Tabakrauchen und Trinken. – Seekrankheit. – Krämpfe und Konvulsionen der Glieder mit Übelkeit. – Akute Gicht, von einem Gelenke ins andere überspringend. – Ängstlichkeit und große Schreckhaftigkeit. Schwindel mit großer Angst. – Drückendes Kopfweh in der Stirn, als sollten die Augen herausgepreßt werden. – Hitze und Röte des Gesichts. – Außerordentlicher Abscheu vor Essen und Trinken. – Brechübelkeit. – Stechen in der Lebergegend. – Blähungskolik. – Gastrische und biliöse Fieber. – Nervenirritation (selbst Schutzmittel dagegen). – Unterleibskrämpfe mit nervösen oder hysterischen Erscheinungen. – Lähmige Unbeweglichkeit der Unterglieder.
Cocc. cact. = Coccus cacti
(Cochenille)
Wirkungsdauer: In akuten Leiden 24 bis 48 Stunden.
Mattigkeit und Neigung zu Schweißen bei Körperbewegung. – Wechselnde Gemütsstimmung. – Luftröhrenkatarrh mit Kitzel im Kehlkopf, kurzem, trockenem Krampfhusten und Lungenkatarrh mit heftigem Durst, Auswurf von gelbem oder grünlichem, salzig schmeckendem Schleim und mit braunrotem Absatz im spärlichen Harn. – Keuchhusten mit zähem, in langen Strähnen herabhängendem Schleim. – Nierenkolik mit Blasenschmerzen. Chronische Nierenentzündung mit Bauchwassersucht.
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 2 bis 8 Stunden, in chronischen 12 bis 20 Tage.
Antidote: Acon., Cham., Cocc., Ign., Nux v., Opium.
Große nervöse Aufgeregtheit und Überempfindlichkeit der Sinnesorgane. – Nachteile von zu großer Freude. – Beschwerden von Kamillentee, Weinrausch oder Magenüberladung. – Schlaflosigkeit wegen zu großer Aufgeregtheit. – Migräne mit dem Gefühle, als wäre ein Nagel in die Stirn gedrückt; auch von Geistesanstrengung. – Zahnweh mit Unruhe, Angst und Weinerlichkeit.
Colch. = Colchicum autumnale
(Herbstzeitlose)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 6 bis 12 Stunden, in chronischen bis zu 4 Wochen.
Antidote: Bell., Cocc., Coff., Nux v., Puls., Essig.
Gichtische und rheumatische Beschwerden. – Scharlachröte der Haut; Hautwassersucht. – Rheumatische Fieber. – Nächtliche Hitze des Körpers, auch mit Durst. – Große Empfindlichkeit der Zähne beim Kauen; Reißen in den Wurzeln der Unterzähne mit klammartigen Schmerzen im Kiefergelenk. – Gichtische Augenentzündung. – Herbstruhr mit bloßer Schleimentleerung. – Typhus mit kolikartigen Schmerzen und starker Auftreibung des Leibes durch Blähungen. – Rheumatische Diarrhöen mit Ziehen und Reißen im Bauche. – Blutentleerungen aus dem After.
Coloc. = Colocynthis
(Coloquinte)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen ca. 4 Wochen.
Antidote: Cham., Camph., Caust., Coff., Staph., Tabac. Bei Vergiftungen mit Coloquinten: lauwarme Milch.
Muskelverkürzungen, auch bis zum Zusammenziehen aller Glieder. – Fieberhafte Hitze; Gallenfieber. – Halbseitige Kopfschmerzen, periodisch wiederkehrende Kopfgicht. – Gichtische Augenentzündung mit heftigem Kopfweh. – Reißende, spannende oder Brennen und Stechen verursachende Gesichtsschmerzen. – Kolik heftigster Art. – Schmerzen im Bauche und um den Nabel herum, als sollten die Därme zermalmt werden; Zusammenschnüren der Därme und Reißen oder Schneiden darin, zum Krümmen nötigend (durch Kaffeetrank gemildert). – Durchfälle, auch ruhrartige; Cholerine mit schokoladenartigen, blutgemischten Ausleerungen, Bauchschneiden, heftigem Durst. – Häufiges Harnen. – Stinkender Harn, der beim Stehenlassen bald dick und gallertartig wird. – Hüftweh (Ischias). – Schmerz, wie in einen Schraubstock gepreßt; blitzartig das Bein hinunterschießende Schmerzen mit nachfolgendem Taubheitsgefühl.
Con. = Conium maculatum
(Gefleckter Schierling)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen ca. 4 Wochen.
Antidote: Coffea, Spirit. nitri dulcis.
Jucken am Körper; langwierige Flechten. – Drüsengeschwülste, besonders von Stoß oder Druck, ebenso krebsartige Verhärtung der Drüsen. – Schmerzen wie nach Stoß oder Schlag; blaue, gelbgrüne Flecke auf der Haut. – Grauer Star, durch äußere Verletzung entstanden. – Tagesschläfrigkeit. – Frösteln und beständiger Harndrang. – Traurige, ängstliche Stimmung; Arbeitsunlust. – Gedächtnismangel. – Haarausfallen. – Klingen, Summen, Sausen und Brausen in den Ohren; krankhafte Anhäufung von Ohrenschmalz. – Lippenkrebs. – Sodbrennen. – Übelkeit und Erbrechen; großes Verlangen auf Kaffee, Saures oder Salziges. – Krämpfe im Schlunde. – Durchfall mit starker Harnabsonderung. – Vergeblicher Harndrang. – Schmerzhafte Bauchkrämpfe. – Trockener Kitzelhusten, Krampfhusten; Erstickungsanfälle, als setze sich im Halse etwas vor. – Herzklopfen nach Trinken. – Abmagern, Welkwerden der Haut. – Brustbeklemmung.
Crat. = Crataegus oxyacantha
(Weißdorn)
Herzschwäche infolge akuter Krankheiten. – Herzerweiterung, Herzklopfen, Angina pectoris. – Arteriosklerose. – Ödem der Füße mit großer Schwäche. – Nervöse Reizbarkeit, gedrückte Gemütsstimmung, Erschöpfung nach geringster Anstrengung. – Nervöse Verdauungsschwäche mit Stuhlträgheit.
Croc. = Crocus sativus
(Safran)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 4 bis 8 Stunden, in chronischen 4 bis 5 Tage.
Antidote: Acon., Bell., Coffea, Nux vom., Opium.
Hüpfen wie von Lebendigem in den leidenden Teilen. – Starkes Nasenbluten von dunklem, leicht gerinnendem Blute. – Blutungen, dunkles, zähes, klumpiges, auch übelriechendes Blut. – Gefühl, als bewege sich etwas im Leibe. – Bluthusten. – Augenleiden, Bindehautentzündung, krampfhaftes Zucken der Augenlider; Trockenheit der Augen beim Lesen; Augenschwäche, als ob ein Gazeschleier vor den Augen wäre; daher Blinzeln und Wischen der Augen. – Große Neigung zum Scherzen und Lachen.
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 14 bis 28 Tage.
Antidote: Belladonna, Calcium carbonicum, China, Cocculus, Dulcamara, Hepar sulf., Ignatia, Ipec., Merc., Nux vom., Secale, Veratrum. – Bei Vergiftungen mit Kupfer und dessen weiteren chemischen Verbindungen (Grünspan, Kupfervitriol) gibt man entweder große Mengen Eiweiß oder Eisenpulver in Zuckersirup (1 Teil Ferr. hydrog. red. in 10 Teilen Sirup). Die Kupfervergiftung wird erkannt, wenn man das Erbrochene mit 6 bis 8 Tropfen Schwefelsäure ansäuert, gut umrührt und einen blankpolierten Eisenstab hineinstellt. Dieser überzieht sich dann mit einem Überzuge von metallischem Kupfer.
Konvulsionen und konvulsivische Bewegungen, meist an den Fingern oder Zehen beginnend. Allgemeine klonische Krämpfe. Tonische Krämpfe in der Cholera, wo Durchfall und Erbrechen nicht mehr so häufig (wo auch Secale anzuwenden ist), bei der Cholera Zusammenschnüren der Brust, das den Atem benimmt; hörbares Herabkollern des Getränkes beim Herunterschlucken (kann auch mit Veratrum im Wechsel gegeben werden). Paßt selten, wenn nicht die Fingerkrämpfe da sind. – Starrkrämpfe. – Hautausschläge, wie Krätze; alte Geschwüre. – Magendrücken mit Leibschmerzen und Durchfall. – Chronische Diarrhöen. – Cholera. – Keuchhusten mit Steifheit des Körpers, Atemversetzung; Erbrechen nach den Anfällen und Schleimrasseln in der Brust außer der Zeit der Hauptanfälle. (Nach Cuprum wird häufig Veratrum besonders passen.) – Krampfhafte Erstickungsanfälle. Blaues Gesicht mit blauen Lippen. – Todesfurcht und Angst. Wahnsinnsanfälle mit roten, entzündeten Augen; Stolz, Wut oder Furcht.
siehe Mezereum
Dig. = Digitalis purpurea
(Roter Fingerhut)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 3 bis 24 Stunden, in chronischen mehrere Wochen.
Antidote: Nux vom., Op. Bei Vergiftungen mit großen Gaben (bei allopathischer Behandlung häufig): süße Milch, Essig, Äther, Kampfer.
Nach Hahnemann paßt Digitalis am besten für Kranke, die einen langsamen Puls haben. – Gelbsucht, Blausucht. – Organische Herzleiden; Herzklopfen mit langsamerem Pulse. – Gefühl, als wollte bei der geringsten Bewegung das Herz aufhören zu schlagen. – Aschfarbige oder weiße Stühle, wie bei Gelbsüchtigen. Unablässiger Harndrang mit geringem Abgange. – Haut-, Brust- und Bauchwassersucht mit bläulichem Gesicht. – Kompensationsstörungen bei Herzklappenfehlern, mit Blutüberfüllung der Lunge, beschleunigtem, kräftigem und vollem Pulse und verminderter, hochroter Harnabsonderung. – Leberleiden.
Dioscorea villosa
(Zottige Yamswurzel)
Wirkungsdauer: Unbekannt.
Antidote: Bry., Colc., Hyosc., Nux vom., Pod.
Die Prüfungen von Hale und Cushing lassen ersehen, daß dieses Mittel in verschiedenen Nervenleiden, Neuralgien, Leber-, Magen- und Unterleibsbeschwerden eine sehr bedeutende Wirkung ausübt, und die damit erzielten Heilerfolge haben diese Prüfungsergebnisse vollkommen bestätigt.
Kolik in den verschiedensten Formen. Die Schmerzen im Unterleibe wechseln plötzlich die Stelle und treten sofort woanders auf, z. B. in den Fingern, Zehen usw. Äußerst heftige, reißende und windende Schmerzen im Hypogastrium, mit lanzinierenden Schmerzen nach allen Richtungen hin bis in die Schultern, Brust oder Schenkel hinunter. Heftige Kreuzschmerzen. – Biliöse Kolik mit äußerst heftigen und intermittierenden Schmerzen, besonders um den Nabel herum, selbst bis nach der linken Niere sich verbreitend. Verstopfung, Erbrechen mit tympanitischem Unterleib, der gegen Druck sehr empfindlich ist. – Stuhl: dunkelgelb, dünn, gallicht, profus, wässericht. – Disposition zu Panaritien.
Nach Dr. Woodbury soll es äußerst rasch den greifenden, schneidenden Schmerz und den Tenesmus bei der Ruhr beseitigen.
Dros. = Drosera rotundifolia
(Rundblättriger Sonnentau)
Wirkungsdauer: Nur wenige Tage.
Antidote: Camph.
Frostigkeit des ganzen Körpers, fiebert selbst im Bett. – Niedergeschlagenheit und große Unruhe des Gemütes. – Weitsichtigkeit; Flor vor den Augen, die Buchstaben erscheinen zu weit beim Lesen. – Nasenbluten. Bitterer Mundgeschmack; Galleerbrechen. – Kriebeln im Kehlkopf wie von einer Feder; Husten und Heiserkeit nach Masern. – Nachthusten Schwindsüchtiger, daß sie kaum zu Atem kommen können, zuweilen mit blutigeitrigem Auswurf. – In der zweiten Periode des Keuchhustens mit pfeifendem Hustenton ohne Fieber oder mit stark entwickeltem Fieber und Frostschauer; der Zustand wird in der Ruhe schlimmer und besser bei Bewegung. Bei völlig ausgebildetem Keuchhusten mit Erbrechen der Speisen oder schleimiger Stoffe und Blut aus Mund und Nase. (Nach Drosera paßt bisweilen Veratrum.)
Dulc. = Dulcamara. Solanum Dulcamara
(Bittersüß)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 14 Tage bis 4 Wochen.
Antidote: Bell., Coffea, Ipec., Merc. Bei Vergiftungen mit Nachtschattenbeeren: kohlensaures Kali.
Beschwerden von Erkältung und nasser Kälte; Besserung durch Bewegung in warmer Luft. – Affektionen der Schleimhäute mit besonders übermäßigen Absonderungen. – Katarrhalische Fieber. – Stinkender Schweiß (ähnlich: Baryum carbonicum, Graphites, Hepar sulfuris, Mercurius, Sulfur). – Stockschnupfen, erzeugt oder verschlimmert durch kalte Luft. – Warzenbildung an den Händen. – Übelkeit oder Schleimerbrechen. – Schleimige Durchfälle, grünlich, gelb oder weiß, mit Leibweh, auch bei Erkältung im Sommer; Diarrhöe nach Erkältung. – Blasenkatarrh; Blasenlähmung. – Heiserkeit und Husten nach Erkältung; Bluthusten. – Bronchitis pituitosa, jede Erkältung macht einen neuen Anfall. – Bauch- und Brustwassersucht. (Hat viel Ähnlichkeit mit Chamomilla, noch mehr mit Rhus Toxicodendron.)
Echinacea angustifolia
(Schmalblättrige Kegelblume)
Wirkungsdauer und Antidote unbekannt.
Nach den Berichten amerikanischer Ärzte ist dieses Mittel von bedeutender und sehr vielseitiger Wirkung. Dr. med. E. L. B. Boundsville, Marshfield, Wis., sagt in einem Vortrage darüber: Dieses Heilmittel ist eine der jüngsten Errungenschaften der homöopathischen Pharmazie. Die Tinktur wird im Monat Juli mit Weingeist aus der frischen Wurzel hergestellt. Die getrocknete Wurzel ist unwirksam. Obgleich das Mittel noch nicht vollständig geprüft ist, lassen doch die bisherigen Versuche Großes von ihm erwarten.
Charakteristische Eigenschaften: Blutvergiftung, Septikämie. Verschlimmerung: nach dem Essen, am Abend und nach Bewegung; Besserung: im Liegen. Nervensystem: tiefe Kraftlosigkeit. Hinfälligkeit. – Akute, bisweilen lanzinierende Schmerzen mit dem Gefühle gänzlicher Erschöpfung. – Kopfschmerzen von Blutandrang. – Brustschmerzen. – Mundtrockenheit und trockene, aufgesprungene Lippen. Gangrän. – Trockene, stark belegte Zunge mit roten Rändern. – Hals brandig, Pseudomembrane, mit stinkendem Ausfluß aus der Nase.
Echinacea ist ein stimulierendes, das Gefäß- und Nervensystem anregendes, schweiß- und harntreibendes, stark Speichelabsonderung verursachendes, wie auch fieberstillendes Mittel. Hebt die Herztätigkeit, verringert den Pulsschlag und zieht die großen Arterien und Venen zusammen. Ist ein vorzügliches antiseptisches Mittel. Verhindert den Verfall des Zellgewebes bei Blutvergiftung und bei fauliger Infektion. Immer wiederkehrende Furunkel; Lymphgefäßentzündung. – Staphylokokkenkrankheit mit Entwicklung zahlreicher, über den Körper verbreiteter Pusteln endigend.
Bei Diabetes ist seine Wirkung ohnegleichen. – Ebenso bei Appendicitis und auch bei Diphtherie (in 80 Fällen kein Todesfall!) – Bei Scharlach und bei jenen Komplikationen, die darnach oft aufzutreten pflegen, wie Anämie und Albuminurie; bei typhösen Fiebern, bei Vergiftungen durch Heilserum und Pockenlymphe.
Eupatorium perfoliatum
(Wasserhanf)
Wirkt hauptsächlich auf die Verdauungsorgane, die Leber und die Schleimhäute der Atmungsorgane. Charakteristisch: Schmerzen in allen Knochen und Schmerzhaftigkeit im ganzen Körper, wie zerschlagen. – Bei Katarrh mit Heiserkeit und rauher Stimme; Husten abends schlimmer. – Influenza oder Grippe mit Heiserkeit, heftige Schmerzen die Luftröhre entlang, Kratzen in den Bronchien mit bedeutenden Knochenschmerzen. – Bei Leberanschwellung und Schmerzen in der Lebergegend. – Auch bei Wechselfieber in Malariagegenden.
Euph. = Euphrasia officinalis
(Augentrost)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen bis zu 3 Wochen.
Antidote: Bell., Camph., Puls.
Beschwerden von Stoß, Schlag oder Quetschung. – Entzündung der Augen und Augenröte, auch besonders durch Verletzung entstanden; Entzündung und Geschwürigkeit der Lidränder; Bläschen, Narben und Flecke auf der Hornhaut; Lichtscheu; viel Schleimabsonderung in den Winkeln; beißendes Tränen und Überlaufen des Auges im Winde oder bei Anstrengung durch Sehen, Lesen, Schreiben usw. – Starker, milder Fließschnupfen mit scharfem Tränenfluß und Lichtscheu. – Husten morgens beim Aufstehen, der sich durch Niederlegen bessert, mit Atemnot. – Taubheit der Arme und Hände. – Reißen in den Beinen in der Ruhe, Stechen in der Hüfte und in den Kniegelenken beim Gehen. – Knacken im Knöchel beim Auftreten.
Wirkungsdauer: 4 bis 7 Wochen.
Antidote: Arnic., Ars., Bellad., China, Hep. sulf., Ipec., Pulsat., Veratr.
Blutwallungen, Kongestionen u. dgl. mit starker Aufregung des Gefäßsystems; Reißen und Stechen, besonders nachts, mit Neigung, die kranken Teile zu bewegen. – Blässe des Gesichts und der Lippen; erdfahles Gesicht mit blauen Flecken, abgezehrt und mager. – Feurige Gesichtsröte. – Ängstlichkeit mit Klopfen in der Herzgrube. – Starkriechende Nachtschweiße. – Blutandrang zum Kopfe. – Drückende Kopfschmerzen mit Klopfen und Hämmern im Kopfe. – Neuralgien der Oberglieder. – Linksseitiger Schulterrheumatismus. – Erbrechen des Genossenen; saures Erbrechen nach dem Essen. Magendrücken, auch nach dem geringsten Essen. – Wässerige Durchfälle; unverdaute Ausleerungen. – Fast spezifisch gegen Askariden; auch Jucken und Fressen im After mit Abgang von Madenwürmern. – Engbrüstigkeit, als würde die Brust zusammengeschnürt. – Haut- und Bauchwassersucht; Geschwulst der Füße, auch nach Chinamißbrauch oder gleichzeitigem Leberleiden. – Beschwerden von Tee- oder Chinamißbrauch.
Wir verabfolgen von diesem Arzneimittel nur niedere Potenzen, höhere sind unwirksam. Ferrum phosphoricum hat ähnliche Symptome, wird aber besonders bei Fieberzuständen auf infektiöser Grundlage bevorzugt.
Gelsemium sempervirens
(Wilder Jasmin)
Wirkungsdauer: Unbekannt.
Antidote: China, Coffea, Salz, Stimulantien. Ferner: Bellad., Digitalis usf.
Außerordentliche Reizbarkeit des Geistes und Körpers, nervöse Aufregung. Hat großen Einfluß auf die Zirkulation des Blutes in den Gefäßen des Gehirns. Gegen die intensiven und überwältigenden Kongestionen des Hirns, die oft Kinder während der Zahnperiode befallen. In einfachen Fiebern, indem es die Zirkulation kontrolliert, mit einer Macht, gleich der des Aconitum, hat es einen weit größeren Einfluß auf die Nerven. – Das allerbeste Mittel bei Schlaflosigkeit und Aufregung zahnender Kinder oder bei Studierenden; bei Leuten, die sich in Gemütsaufregung befinden, oder hysterischen Frauen. – Fieberfrost mit kalten Gliedern, Hitze im Kopfe und Gesicht mit Kopfweh. – Heftiges, dumpfes Kopfweh mit Schwere, bedeutender Schläfrigkeit, Schwindel, Sehschwäche oder Doppeltsehen, verschlimmert durch Bewegung. – Hat eine merkwürdige Affinität für die Organe des Sehens: Doppeltsehen, Neigung zum Schielen, Unstetigkeit beim Fixieren eines Gegenstandes, trübes Sehen bis zur Blindheit. Sehr erweiterte Pupille. Schwäche der Sehkraft durch Überanstrengung. Liderherabsenkung und Lähmung. – Aufschrecken aus dem Schlafe mit dem Gefühl, als wollte das Herz plötzlich stehen bleiben; man fühlt sich deshalb veranlaßt, sich zu bewegen (vgl. Digitalis). – Spezifisch bei Schnupfen mit Wassertröpfeln aus der Nase, Ohrensausen, Heiserkeit, Husten, Hals- und Brustwundheit. Rheumatische Fieber. – Delirium tremens, morbide Schlaflosigkeit der Säufer. – Entzündung der Lungen und Pleura. – Bei Scharlach, Masern, Rubeola während des Entstehens, mindert das Fieber und erleichtert die katarrhalischen Beschwerden. – Bei anhaltend krampfhaftem Schluchzen. – Sehr wirksam bei Lähmungen nach Diphtherie und Scharlach, sowie auch nach Typhus.
Glon. = Glonoinum
(Nitro-Glycerin)
Wirkungsdauer: 1 bis 2 Tage.
Antidote: Acon., Camph., Coffea, Nux v.
Heftiger Blutandrang nach dem Kopfe und zum Herzen oder nach dem Rückenmark. – Bewußtloses Hinsinken. – Klopfendes Kopfweh in der Stirngegend und in den Schläfen; außerordentliches Kopfweh, durch Schütteln mit dem Kopfe verschlimmert, besonders bei Vollblütigen. – Unruhe in der Brust und Neigung zum Tiefatmen. – Heftiges Herzklopfen. Hypertonie.
Nach Dr. Hering ist Glonoinum angezeigt bei Folgen von Gemütsalterationen, mechanischen Erschütterungen und ungewohnten Bewegungen, z. B. Schaukeln, Fahren, Reiten; ferner bei Folgen heftig einwirkender Sonnenstrahlen, plötzlicher Erkältung nach großer Erhitzung usf.
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 3 bis 4 Wochen.
Antidote: Ars., Nux vom., Wein. – Graph. paßt oft nach Lycopod.
Klammschmerzen mit Geschwulst und Empfindlichkeit; Strammen, wie von Muskelverkürzung. – Einschlafen einzelner Gliedmaßen. – Ziehen und Reißen in den Gliedern und Gelenken. Scheu vor freier Luft; sehr leichte Erkältlichkeit. – Abmagerung (besonders nach Vorgebrauch von Lycopodium). – Langwierige Trockenheit der Haut. – Sommersprossen. – Flechten, besonders nässende; Borkenausschläge; Hautschrunden (Rhagaden); Afterfissuren. – Harte Geschwülste, Gichtknoten, Drüsengeschwülste. – Balggeschwülste. – Allgemeine Wassersucht. – Unheilbarkeit der Haut. – Wunde, hautlose Stellen. – Nachtschweiße. – Arbeitsunlust. – Kopfeingenommenheit, wie betrunken. – Juckende und nässende Kopfausschläge. Jucken auf dem Kopfe. Haarausfall. – Skrofulöse Hornhautgeschwüre mit vorwaltender Lichtscheu. – Augenentzündung mit Röte und Lichtscheu. – Tränen der Augen und eiterige Absonderungen. – Trockenheit des inneren Ohrs; Ausschlag und Wundheit hinter den Ohren; Summen, Brausen, Klingen, Rollen, Donnern, Zwitschern, Knallen, Singen in den Ohren. – Trockenheit, Schorfigkeit oder übler Geruch aus der Nase. – Verstopfung der Nase oder Fließschnupfen. – Halbseitige Lähmungen; Rotlauf. – Ausschläge oder Schorfe am Kinn, auch am Munde. – Blähungen und Blähungsversetzungen. – Hartnäckige Darmträgheit. – Leibesverstopfung, Hämorrhoiden. – Nächtlicher Harndrang und Nachtharnen. – Beklemmung beim Liegen und Angst (wenn Pulsatilla nicht half) spezifisch. – Engbrüstigkeit und nächtliche Erstickungsanfälle. – Rauhe, aufgesprungene Hände. – Wundheit zwischen den Beinen. – Dicke, verkrüppelte Nägel. – Sehr stinkender Fußschweiß. – Erweichung und Resorption von Narben.
Große Neigung zu Gram, bis zur Verzweiflung; unbeschreibliche Angst, als stände Unglück bevor.
Hamamelis virginica
(Virginische Zaubernuß)
Wirkungsdauer und Antidote unbekannt.
Unschätzbares Mittel bei Blutungen aus verschiedenen Teilen des Körpers. – Ausleerungen von Blut aus dem Mastdarm in großer Menge von teerähnlicher Konsistenz. Daher auch ein Spezifikum im Typhus mit blutiger Krisis. (Dr. Guernsey.) Blutungen nach Ausziehen von Zähnen, etwas von der Tinktur auf Watte und einige Tropfen innerlich. – Hämorrhoidalblutungen, wo andere Mittel erfolglos geblieben sind. – Variköse Venen an den Beinen, so schmerzhaft, daß Patient weder stehen noch gehen kann. Hamamelis, 4mal des Tages, und äußerlich die verdünnte Tinktur.
Hamamelis paßt, wie die Arnica, bei Verletzungen von Fall, Stoß, Quetschungen, Frostschäden, wo sie wirksamer ist, als die Arnica, bei Blasen an den Händen und Füßen infolge von Überanstrengung. – Besonders gerühmt wird ein aus dieser Pflanze bereitetes und unter dem Namen » Hamamelis-Extrakt«, Marke » Hametum« von Dr. Willmar Schwabe bekanntes Destillat, als Umschlag, bei varikösen Fußgeschwüren mit gleichen Teilen Wasser verdünnt.
Hell. = Helleborus niger
(Schwarze Nieswurz)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen mehrere Stunden bis 2 Tage, in chronischen 3 bis 4 Wochen.
Antidote: Camph., China, Essig.
Konvulsivische Bewegungen und epilepsieähnliche Krämpfe. – Hautwassersucht nach unterdrückten Ausschlägen (Scharlach, Masern, Friesel usw.). – Melancholie und Schwermut bei weiblichen Individuen. Trösten verschlimmert. – Verminderte Herrschaft des Geistes über den Körper. – Kopfschmerz, schwer, betäubend; Hinterkopfschmerz. Empfindung wie von einem Schlag. – Neigung zum Starrsehen; Lichtscheu ohne merkliche Augenentzündung. – Blasen und Schwämmchen im Munde und auf der Zunge; Speichelfluß. – Bauchwassersucht. – Reißendes Stechen, besonders in den Gelenken, stechendes Bohren in den Knochenbedeckungen und anderen Teilen, erhöht durch kühle Luft, Essen, Trinken und Körperanstrengung.
Hep. = Hepar sulfuris
(Kalkschwefelleber)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 4 bis 7 Wochen.
Antidote: Bell., Cham., Merc., Puls., Essig, vegetabilische Säuren.
Verschlimmerung von Luftzug, kalten trockenen Winden; von äußerem Druck. Besserung von Wärme, warm Einhüllen. Überempfindlichkeit des Nervensystems. – Ziehschmerzen in den Gliedern, besonders früh beim Erwachen. – Große Nervenreizbarkeit. – Abmagerung. – Wunden mit Fremdkörpern darin. – Rotlaufgeschwulst mit Entzündung und Blasen. – Aufgesprungene Hände und Schrunden an Händen und Füßen. – Unheilsame, süchtige Haut, sogar geringe Verletzungen werden böse und schwären; Furunkel oder Abszesse mit viel Klopfen oder Stechen, krebsartige Geschwüre, langwierige Eiterungen. Das Mittel begünstigt das Aufgehen der Geschwüre, oder, wenn es noch Zeit ist, die Absorption (im Wechsel mit Mercurius). – Entzündung und Eiterung der Drüsen; Mandelgeschwulst. – Nächtliche Schlaflosigkeit wegen Zudrang vieler Gedanken. – Schlafsucht. – Heftiger Schüttelfrost mit Zähneklappern; brennende Hitze mit großem Durst; viele starke Schweiße Tag und Nacht; feurige Backenröte mit Brennen. – Ärgerliche Heftigkeit; große Gedächtnisschwäche. – Kopfschmerz, als ob ein Nagel in die rechte Kopfseite getrieben worden wäre; rheumatische Kopfschmerzen in der Schädelhaut, schlimmer in kühler Luft. – Nässender Kopfgrind; starkes Ausgehen der Haare. – Stechen in den Augen; Tränen der Augen; Lichtscheu. Flecke und Geschwüre der Hornhaut; rosenartige Augenentzündung. Wirkt ausgezeichnet bei skrofulösen, katarrhalischen und exanthematischen Augenentzündungen, auch bei Ergriffenheit der Meibomschen Drüsen mit reichlicher Sekretion. – Eiteriger, stinkender Ohrenfluß; gelbliche Gesichtsfarbe mit blauen Ringen um die Augen. – Hitze im Gesicht und hochrotes Gesicht; Schmerzen der Gesichtsknochen beim Befühlen. – Abendliche Schmerzen in hohlen Zähnen; auch in wackelnden Zähnen, heftiger beim Zusammenbeißen. – Zahngeschwüre. – Speichelfluß. – Schleim- und Galleerbrechen. – Stechen in der Leber beim Gehen. – Stechen in der Milz. – Gefühl wie von einem Pflock, oder Stechen im Halse wie von Splittern; kratziges Halsweh; lästige Trockenheit im Halse. – Häutige Bräune. Verlangen nach Saurem, nach pikanten Sachen, alkoholischen Getränken; Hunger und Nagen im Magen, verträgt nichts Enganliegendes um die Taille. – Sehr heftige, kolikartige, schneidende und reißende Schmerzen im ganzen Leibe. – Brustentzündung; viel Schleimanhäufung auf der Brust. – Fingergeschwüre, Umlauf, Wurm (Panaritien), im Wechsel mit Mercurius.
Einwachsen des Nagels am großen Zeh Gegen dieses lästige und schmerzhafte Leiden ist die Schwefellebertinktur ein vorzügliches Heilmittel. Man bereitet aus frischer, also nicht verwitterter Schwefelleber – 3 Gramm Schwefelleber auf 3 Eßlöffel voll Wasser – eine Tinktur, die man in einem gut verkorkten Glase aufbewahrt. Hiervon nimmt man auf 1 Eßlöffel voll Wasser 2 Tropfen und befeuchtet mit dieser Flüssigkeit Watte, die man abends auf die Zehe aufbindet. Diese Prozedur macht man jeden Abend vor dem Schlafengehen, bis Heilung erfolgt..
Hydrastis canadensis
(Kanadische Gelbwurz)
Wirkungsdauer und Antidote unbekannt.
Ein neueres amerikanisches Mittel, das dort von der sog. eklektischen Schule bei Pocken verwandt wird, und zwar innerlich alle 2 Stunden 1 Tropfen der Tinktur; äußerlich als Umschlag, ½ Teelöffel Tinktur in 1 Glase voll Wasser. – Auf diese Weise soll die Narbenbildung verhütet werden. – Skorbut. – Krebs. – Lupus. – Bösartige Halsentzündung im Verlaufe des Scharlach. – Wässeriger, wundmachender Fließschnupfen mit Brennen und einer Empfindung als ob ein Haar in der Nase stäke; später dicker, gelblicher, zäher Ausfluß, der aus den hinteren Nasenöffnungen in den Hals tropft. – Skrofulöse Augenentzündungen. Impetiginöses Ekzem: große, grindige Borken auf dem Kopfe mit heftigem Jucken und Brennen, zum Kratzen nötigend; Bläschenbildung auf dem entzündeten Haarkopf, nach Kratzen ein dünnes Sekret entleerend, das bald dicke Schorfe bildet. (Oft ausgezeichnet nach Mercurius und Hepar sulfuris.) Wirkt überhaupt ganz vorzüglich auf die Haut, Schleimhäute und Drüsen. Brennschmerzen an verschiedenen Hautstellen. Die Hydrastis zugänglichen Hauteruptionen sind nässend, ohne Schuppen, auch ohne Knötchen. – Schleimig-eitriger Ohrenfluß, Brausen in den Ohren, katarrhalische Schwerhörigkeit mit Schwere und Eingenommenheit des Kopfes. – Die eiternden Geschwüre sind mit Granulationen von schlechtem Charakter versehen oder trocken und brennend. – Paßt besonders bei schwächlichen und kachektischen Personen, auch bei Wundsein (Intertrigo) der Kinder, örtlich appliziert mit Glycerin im Verhältnis 1:9. Man befeuchtet die kranken Stellen morgens und abends. – Scheint ein Antipsoricum und Antidyskraticum ersten Ranges zu sein.
Hyosc. = Hyoscyamus niger
(Bilsenkraut)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 8 bis 14 Tage, in akuten 3 bis 12 Stunden.
Antidote: Bell., Camph., China, Opium, Stram., Essig. Bei Vergiftungen mit Bilsenkraut: Große Gaben Zitronensaft oder Essig.
Blutandrang nach dem Gehirne und den Gehirnhäuten mit Flimmern vor den Augen, Muskelzucken und erweiterter Pupille; Kopfschmerzen, Benommenheit und Unbesinnlichkeit; Delirien und Raserei, albernes Geschwätz und Begriffsverwirrung; närrische Eifersucht und Verliebtheit. – Große allgemeine Abgespanntheit, zittrige Schwäche; Schlafsucht; Schwindel. – Schlaflosigkeit von Nervenaufregung; Aufschrecken aus dem Schlafe mit Angstgefühl. – Krampfanfälle; Konvulsionen mit Bewußtlosigkeit; Starrsucht; Katalepsie; Kinnbackenkrampf; Veitstanz. – Katarrhalische Augenentzündung und Röte der Lid- und Augenbindehaut, Schwäche des Sehvermögens; Doppeltsehen. – Beschleunigter Herz- und Pulsschlag; voller und harter Puls, oder verlangsamt, klein und aussetzend. – Brennend heiße Haut des ganzen Körpers. Frostschauer mit Schweiß; bedeutende Hitze mit Durst und allgemeinem Schweiße. – Heftiger, trockener Kitzelhusten von Reiz des Kehlkopfes, krampfhafter Hustenreiz, schlimmer nachts beim Liegen, schlimmer auch durch Essen, Trinken und Sprechen; besser durch Aufsitzen. Stechen in der Brust. – Trockenheit im Schlunde; Schlingbeschwerden; Zungenlähmung. – Abscheu vor Getränken; konvulsive Bewegungen nach dem Trinken. – Magenentzündung. – Durchfälle, auch unwillkürlich abgehende Stühle; Kolikschmerzen. – Harn- und Harnblasenbeschwerden von Krampfzuständen des Blasenschließmuskels.
Hyper. = Hypericum perforatum
(Johanniskraut)
Bei Verletzungen der Nerven (»die Arnica der Nerven«). – Konvulsionen infolge Schlag auf den Kopf. – Nach chirurgischen Operationen, wenn die Wunden sehr schmerzhaft sind. Äußerlich angewandt heilt dieses Mittel Wunden, entstanden durch Stich oder Schnitt, durch Quetschung oder Zerreißung, wenn dabei die Schmerzen sehr heftig sind und sehr lange anhalten; wenn sie sich von der Wunde aufwärts, längs dem betroffenen Gliede, erstrecken. Ist auch hilfreich, wenn Kinder nach jeder kleinen Verletzung Krämpfe bekommen.
Jatrop. = Jatropha Curcas
(Purgiernuß)
Wirkungsdauer: Sehr kurz.
Antidote: Camph., Croton.
Allgemeines Sinken der Kräfte. – Erbrechen wässeriger, eiweißartiger Stoffe, auch mit Durchfall. – Chronisches Erbrechen. – Asiatische Cholera mit fürchterlichem Erbrechen massenhaft herausstürzender, wässeriger oder eiweißartiger Flüssigkeit, mit krampfhaftem, brennendem Magenschmerz; wässerige Stuhlentleerungen, Wadenkrämpfe, allgemeine Kälte des Körpers; soll noch da helfen, wo Veratrum zwar angezeigt ist, aber nicht hilft.
Ign. = Ignatia amara
(Ignazbohne)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen ca. 8 Tage.
Antidote: Arnica, Camph., Cham., Cocc., Coffea, Nux vom., Puls.
Allgemeine psychische wie physische Überempfindlichkeit. – Krämpfe nach großem Schreck (auch im Wechsel mit Cuprum). – Folgen von stillem Gram, Kummer, unglücklicher Liebe. – Veitstanz; hysterische Krämpfe, auch chronische; Krämpfe bei Kindern; auch bei ehelosen, geschlechtlich unbefriedigten Personen. – Lach- und Weinkrämpfe. – Schlundkrämpfe. Krämpfe mit blaurotem Gesicht, Rückwärtsbiegen des Kopfes. – Viel Gähnen. – Unruhiger Schlaf mit Sprechen, Singen, Lachen. – Stille, weinerliche Stimmung. – Röte und brennende Hitze nur einer Wange. – Frostigkeit, sogar Schüttelfrost. – Nervöse Kopfschmerzen der Frauen; reißendes, bohrendes Stechen in der Stirn, verschlimmert durch Kaffeetrinken. – Augenentzündung mit Drücken, wie von Sand; Lichtscheu. – Leichtes Beißen in die Zunge beim Kauen oder Reden. – Trockener Krampfhusten in schnell aufeinander folgenden Stößen mit einer Empfindung wie von Schwefeldampf oder Staub im Halse, der Husten kommt abends beim Niederlegen. – Im Halse Gefühl wie von einem Pflock, fast nur außer dem Schlingen; ebenso Stechen. – Krampfhaftes Gähnen. – Appetitmangel; zugleich Hunger und Übelkeit; höchster Widerwille gegen Tabak; Erbrechen der genossenen Speisen. – Geschwulst und Härte der Milz. – Leibesverstopfung; Abgang von Madenwürmern. Periodische Unterleibs- und Magenkrämpfe. – Mastdarmvorfall bei Kindern. – Reichlicher, blasser Urin nach Krampf- oder Schmerzanfällen.
Wirkungsdauer: 5 bis 7 Wochen in chronischen Fällen.
Antidote homöopathischer Gaben: Ant. crud., Ars., Camph., China, Coffea, Hep. s., Op., Phosph., Spongia. Bei chronischer Jodvergiftung durch allopathische Behandlung: Ars., Merc.; fleißiger Genuß frischer Luft und lauwarmer Milch, Schwefelbäder. Bei akuten Jodvergiftungen: Stärkemehlkleister eßlöffelweise; viel Zuckerwasser, Milch.
Wirkt hauptsächlich auf das Drüsen- und das lymphatische System. Der Jodkranke befindet sich beständig in einem Zustand der Hitze und Unruhe. Besserung in kühler Luft und im Umherbewegen. – Große Schwäche. – Atrophie und Abmagerung trotz Vielessens. – Trockene, dürre Haut. – Drüsenanschwellungen, Verhärtungen und große Kröpfe. – Jedes Geräusch, selbst eigenes Reden, hallt im Körper wider, so daß dieser ein Resonanzboden zu sein scheint. – Gelbe Gesichtsfarbe. – Unterleibsschwindsucht. – Kehlkopf- und Luftröhrenentzündung. – Kruppöse Lungenentzündung, erstes und zweites Stadium, wo die Hepatisation zu schneller Ausdehnung hinneigt. – Langwierige Heiserkeit. – Schmerzhaftigkeit des Kehlkopfes. Luftröhren- und Lungenschwindsucht im Anfangsstadium. – Trockener Husten oder mit Schleimauswurf. – Häutige Bräune; Diphtherie, die auf den Kehlkopf übergeht. – Schweratmigkeit; Engbrüstigkeit, besonders beim Treppensteigen.– Herzklopfen oder organische Herzleiden, Fettherz. – Entzündliche Kniegeschwulst: weiße Knie- und Gelenkgeschwülste; Gelenkwassersucht. – (Die Wirkungen des Kalium jodatum stimmen im wesentlichen mit denen des Jodum überein.)
Ipec. = Ipecacuanha
(Brechwurzel)
Wirkungsdauer: Selbst in chronischen Fällen nur 3 bis 5 Tage.
Antidote: Arn., Ars., China, Nux vom., Opium, Tart. em.
Seine Hauptwirkung erstreckt sich auf die Verzweigungen des Lungenmagennerven (Vagus). – Blutungen aus verschiedenen Organen. – Anfälle plötzlicher Schwäche mit Ekel und Übelkeit. – Fieber mit geringem Froste, aber starke Hitze mit Durst und nachfolgendem Schweiß; bei ein- und dreitägigen Fiebern, auch bei solchen nach Chinamißbrauch. – Drückendes Kopfweh in der Stirn. – Blasses Gesicht mit blauränderigen Augen. – Starkes Erbrechen, bitteres, gallichtes, oder solches der genossenen Stoffe, auch mit Durchfall; schleimgemischte Stühle. – Sommerdurchfälle der Kinder, auch blutige Stuhlgänge. – Im konvulsivischen Stadium des Keuchhustens, mit Steifwerden des Körpers und blauem Gesichte, dabei große Übelkeit und Erbrechen; Bluthusten. – Schleimrasseln auf der Brust; Engbrüstigkeit und Brustkrämpfe. Asthmatische Anfälle, besonders auch bei Kindern. – Beschwerden und Magenübelkeit von fetten Speisen, paßt, wenn die Speisen erbrochen sind und die Übelkeit fortbesteht ( Pulsatilla, wenn die Speisen noch im Magen sind.)
Iris versicolor
(Buntfarbige Schwertlilie)
Antidote: Arsen., Colch., Ipec., Merc., Puls.
Linksseitige Migräne mit Schleimerbrechen, verschlimmert in der Ruhe, gebessert durch Umhergehen. Periodisch auftretende Migräne infolge geistiger Anstrengung. Paßt besonders, wenn gleichzeitig Magen- und Darmstörungen, sowie Leberbeschwerden vorhanden sind. – Heftiges Brennen und Unbehagen im Magen, Speiseerbrechen oder sehr saures, wässeriges Erbrechen, Schmerzhaftigkeit in der Leber. – Linksseitige Ischias. – Hautausschläge auf skrofulöser Grundlage. – Mund- und Rachenkatarrhe. – Magenkatarrhe mit Leberanschoppung. – Brechruhr, besonders nächtliche Brechdurchfälle, mit Brennen im After und Schmerzen in der Nabelgegend.
Kalium bichr. = Kalium bichromicum
(Doppelt chromsaures Kali)
Wirkungsdauer: Unbekannt.
Antidote: Camph., Coffea, Merc.
Vorzüglich bei chronischen, langsam verlaufenden Krankheiten. – Schwächegefühl und ziehende Schmerzen in Muskeln und Gelenken. – Trübsinn und Unlust zu jeder Arbeit. – Kleiner Pustelausschlag auf der Haut. – Stirnkopfschmerzen, die abends nachlassen. – Katarrhalische Augenentzündung; Hornhautgeschwüre mit Neigung zur Perforation. – Hat sehr große Beziehungen zur Nase: akuter und chronischer Schnupfen, geschwürige Prozesse der Nase, selbst Perforation des Septum, Nasenpolypen, bei letzteren sind jedoch Calcium carbonicum, Sanguinaria canadensis, Staphisagria oder Thuja vorzuziehen. – Nasenkatarrh mit wasserhellem Ausflusse aus der Nase; Geschwürbildung auf der Nasenschleimhaut. Wirkt auf die Schleimhäute; die Absonderungen sind zäh und strähnig. – Kehlkopf- und Luftröhrenkatarrh mit trockenem Kitzelhusten und schwierigem, zähem Schleimauswurfe. Diphtherie, besonders Nasendiphtherie. – Schweratmigkeit und Druckgefühl auf der Brust. – Rheumatische, herumziehende Schmerzen, auch in den Gelenken. – Geschwulst der Lippen; geschwüriges Zahnfleisch; Rachenentzündung mit Geschwürbildung. – Verschlimmerung vieler Schmerzen in den Morgenstunden durch kalte Luft, Besserung durch Wärme.
Kal. = Kalium carbonicum
(Pottasche)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 5 bis 6 Wochen.
Antidote: Camph., Coffea. Bei Vergiftungen mit Kal. carb.: verdünnte Pflanzensäuren in großen Gaben.
Schwächezustände. – Einschlafen der Glieder, auf denen man liegt. – Ziehschmerzen in den Gliedern. Große Neigung zum Verheben. – Große Erkältlichkeit. – Trockenheit der Haut und Mangel an Ausdünstung. Unfähigkeit, zu schwitzen. – Flechtenausschläge. – Haut- und Bauchwassersucht; ödematöse Anschwellungen. – Stechen, hauptsächlich in den Gelenken, Flechsen und Muskeln. – Entzündung der Ohrdrüsen. – Tagesschläfrigkeit. – Viele Träume, auch sehr ängstliche. – Nachtschweiß. – Neigung zu Schauder. – Viel Blutwallungen und starkes Pulsieren durch den ganzen Körper. – Schreckhaftigkeit und Ärgerlichkeit. – Drückender Kopfschmerz in den Schläfen oder im Hinterhaupte; Kopfweh mit Übelkeit beim Erwachen. – Schwindel. – Blutandrang zum Kopfe. – Große Erkältlichkeit des Kopfes. – Dürre und Ausfallen der Haare. – Keuchhusten mit sackartiger Geschwulst zwischen den Augenbrauen und Lidern. Viel Tränen der Augen und nächtliches Zuschwären. – Blenden der Augen vom Lichte. – Wunde, schorfige, geschwürige Nasenlöcher. – Stockschnupfen. – Gelbes oder blasses Gesicht. – Alte Warzen. – Gesichtshitze. – Große Neigung zu Süßem. Übelkeit und Brecherlichkeit beim Essen. – Blähungsversetzungen; viel Windeabgang. – Hartleibigkeit wegen Untätigkeit des Darmes. – Ängstlichkeit vor dem Zustuhlegehen. – Viel Drang zum Harnen und sehr vermehrte Harnabsonderung. – Engbrüstigkeit; heftig stechender Schmerz, durch das schwierige Atmen vermehrt, besonders links bei starkem Herzklopfen, trockenem, unterdrücktem Husten (nach Aconitum); öfteres Seitenstechen. – Lungenentzündung. – Herzentzündung mit heftigen, stechenden Schmerzen. Öfteres, starkes Herzklopfen.– Heftige Kreuzschmerzen und Steifheit dieser Körperregion. – Husten mit reichlichem Auswurfe (von Schleim oder Eiter), stechende Schmerzen in dem oberen Teil der rechten Lunge; kann den losgehusteten Schleim nicht auswerfen. – Zittern der Hände beim Schreiben. – Schweiß oder Kälte der Füße.
Kalm. = Kalmia latifolia
(Berglorbeer)
Wirkungsdauer und Antidote unbekannt.
Sie hat verhältnismäßig nur eine geringe Anzahl von Symptomen, die aber konstant bei allen Prüfern auftreten und sich hauptsächlich auf die Herztätigkeit beziehen. Besonders verdient sie Anwendung bei rheumatisch herumziehenden Schmerzen, die das Herz bedrohen. Herzkrankheiten, von rheumatischen oder gichtischen Leiden abhängend; Herzhypertrophie; Verdickung der Herzklappen; Puls- und Herzschlag allzu beschleunigt, auch zitternd, schwach, klein und aussetzend. Hat in ihren Wirkungen mit Digitalis gemeinsam, daß sie, besonders in größeren Gaben gereicht, den Puls erheblich herabsetzt und seine Frequenz bis auf 31 in der Minute vermindert. Wirkt vorzugsweise auf das regulatorische Zentrum im »verlängerten Mark« und ruft in verschiedenen Gebieten der Peripherie Nervenschmerzen hervor. – Chronische Gicht mit Veränderungen am Herzen. – Chronische Kopfschmerzen bei Herzaffektionen. – Intermittierende, remittierende, gastrische und nervöse Fieber.
Auch Kopfgrind, Herpes und Geschwüre will man durch Kalmia latifolia geheilt haben. Siehe das Nähere in C. Herings amerikanischen Arzneiprüfungen, I. Teil, Seite 737.
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 4 bis 6 Tage.
Antidote: Acon., Ars., Nux vom.; gegen große Gaben: ölige Mittel, Mandelemulsionen.
Nächtliche Schmerzen und Stechen in den Gelenken. – Skrofulöse Leiden, Knochenfraß und Geschwülste. – Schmerzen der Glieder, wie zerschlagen. – Seekrankheit. – Flechten. – Große Schläfrigkeit mit häufigem Gähnen. Viele Träume. – Verdrießlichkeit; Gedächtnisschwäche. – Klopfen, Pochen und Sausen im Kopfe. – Ausfallen der Haare. – Tränen der Augen; Trübsichtigkeit wie durch Flor. – Nässende Ohrflechten. Stockschnupfen und öfteres Niesen. – Ziehende Zahnschmerzen, bis nach den Schläfen hinauf. Schmerzen in den unteren hohlen Backenzähnen. Schwieriger Zahndurchbruch bei kleinen Kindern, zu früher Verfall der Milchzähne. – Magenerweichung. Verhärtungen am Magenmunde. – Öfterer Harndrang mit reichlichem Abgange. – Zuckerharnruhr mit viel Darmgärung. – Bettpissen im tiefen Schlafe. – Kratzen und Rauheit im Halse. – Heftige Schmerzen im Kreuz und in den Lendenwirbeln. – Abzehrung kleiner Kinder, mit Durchfall (Pädatrophie).
Lach. = Lachesis
(Schlangengift)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 2 bis 3 Wochen.
Antidote: Acid. phosph., Ars., Bellad., Caps., Carbo veg., China, Coffea, Hep., Merc.; Säuren.
Große Magerkeit; Mattigkeit mit erschwertem Gehen; Scheu vor Bewegung und Neigung zum Liegen. – Erhöhung der Beschwerden bei feuchtem Wetter; Verschlimmerung in der Ruhe und nach jedem Schlafe; Besserung durch Bewegung. – Brandblattern; große blauschwarze Blasen; Rotlauf. – Tiefliegende Eiterungen (oft im Wechsel mit Hepar sulfuris und Mercurius). Bringt, wie Hepar sulfuris, Abszesse bald zum Aufbruch. Unterschenkelgeschwüre, auch mit stinkender Jauche und bläulichen Rändern. – Scharlachfieber mit geschwollenen Halsdrüsen. – Gelbsuchten vergehen binnen sehr kurzer Zeit. – Pulsadergeschwülste. – Entzündung der Mandeln mit Röte und Neigung zur Eiterung (nach Belladonna). – Große Tagesschläfrigkeit und Schlafsucht. – Frostigkeit und Kälte, oder Hitze mit Blutwallung. Wechselfieber: erst Frost, dann Hitze mit Entblößungsscheu, dann Schweiß. – Brennen in den Handtellern und Sohlen. – Große Neigung zum Schweiße. – Religiöse Geisteszerrüttung. – Unvermögen, scharf zu denken; Eingenommenheit des Kopfes. Linksseitige Lähmungen nach Schlagfluß. – Dumpfes Kopfweh; Blutandrang nach dem Kopfe. – Augenentzündung. – Trockenheit der Ohren. – Häufiges Nasenbluten; Neigung zu Schnupfen, auch Fließschnupfen. – Kinnbackenkrampf. – Mundtrockenheit oder Speichelfluß, bei dem dieses Mittel öfters von gutem Erfolge ist. – Brennen auf der Zunge. – Gefühl, als säße ein Knollen im Halse, von dem alle Beschwerden auszugehen scheinen, Schlundkrampf. – Öfteres Harnen mit reichlichem Abgange. – Große Empfindlichkeit des Kehlkopfs und Halses gegen Berührung. – Atembeschwerden und Erstickungsanfälle. – Langwieriges Herzklopfen, auch mit großer Angst, Übelkeit und Ohnmachtsgefühl (vor Aurum). Klopfende Empfindung in Brust und Bauch. – Bösartige Karbunkel. Aufgesprungene Haut der Hände. – Verschlimmerung bei feuchtem Wetter, in der Ruhe und nach jedem Schlaf (»schläft sich in die Verschlimmerung hinein«), sobald der Kranke einschlafen will, stockt der Atem. – Verträgt keine festanliegende Kleidung.
Laur. = Laurocerasus (Prunus Laur.)
(Kirschlorbeer)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 8 bis 12 Tage.
Antidote: Camph., Coffea, Ipic., Opium.
Wirkt hauptsächlich auf das Rückenmark und auf das Gangliensystem, und ist besonders zu berücksichtigen bei krampfhaften und lähmungsartigen Zuständen. – Reaktionsmangel besonders bei Brust- und Herzleiden. – Konvulsionen mit starren Augen. – Lähmigkeit und Gefühllosigkeit der Glieder. – Verdrießliche Gemütsstimmung. – Schwindel und Betäubungsgefühl. – Hitze und klopfende Schmerzen im Kopfe. – Augenentzündung und Lichtscheu; Gesichtsverdunkelung. – Verzerrung der Gesichtsmuskeln. – Verlangsamter und ungleicher Puls. – Kitzelgefühl im Kehlkopfe und Hustenreiz. – Brustbeklemmung. Schlucksen, Brechreiz und Erbrechen; Drücken und Brennen im Magen. – Heftige Schmerzen in der Lebergegend. – Häufiger Blähungsabgang. – Blähungen und Poltern im Darme; Diarrhöe mit Leibschneiden. Stuhlverstopfung; fester Stuhl.– Blasenkrampf.
Besserung vieler Beschwerden im Freien und nachts.
Led. = Ledum palustre
(Sumpfporst)
Wirkungsdauer: Bis zu 4 Wochen.
Antidot: Camph.
Rheumatische und gichtische Beschwerden; Stechen und Reißen in den Gelenken, besonders abends in der Bettwärme. – Trockene, sehr juckende Flechten und langwierige Hautausschläge. – Allgemeine Hautwassersucht. – Kälte und Mangel an Lebenswärme. – Betäubender, heftig klopfender Kopfschmerz in der Stirn, dem Scheitel und in den Kopfknochen. – Blutschwäre. – Taubheit nach Erkältung des Kopfes. – Gesichtsflechten. – Keuchhusten; Bluthusten. – Engbrüstigkeit, wie von Zusammenschnürung der Brust. – Hartnäckige Geschwulst der Füße. – Stichwunden an den Fingern und Fußsohlen. – Auch äußerlich bei Wunden, namentlich bei Insektenstichen, neben innerlichem Gebrauch.
Leptandra virginica
(Virginischer Ehrenpreis)
Eins der wichtigsten Mittel der amerikanischen eklektischen Schule bei Stauungen im Pfortadergebiete, die mit Leberanschwellung verbunden sind. – Große Erschöpfung und Mattigkeit. – Dumpfer, bis zum Rückgrat sich erstreckender Schmerz in der Leber, besonders in der Nähe der Gallenblase. – Periodisch auftretendes Schneiden in der Nabelgegend und beständiges Unbehagen daselbst. – Dunkle diarrhöische Stühle mit Brennen, Angst und Kolikschmerzen am Nabel (ohne Tenesmus, also nicht wie bei Mercurius) auch Galleerbrechen und lehmartige Stühle. – Zunge belegt, gelb oder schwärzlich, besonders in der Mitte. – Kann in letzteren Fällen, auch wohl bei typhösen oder gastrischen Fiebern von Nutzen sein.
Lobel. = Lobelia inflate
(Indischer Tabak)
Wirkungsdauer: Je nach Gabengröße und Wiederholung 2 bis 3 Stunden oder mehrere Tage.
Antidote: Camphora, Ipecac., Stramon.; Wein erhöht die Beschwerden.
Schmerzhafte Affektionen in den Muskeln mit krampfhaftem Ziehen darin, besonders in den Waden. – Große Mattigkeit und zitterige Schwäche in den Armen und Beinen. Steifigkeits- und Lähmungsgefühl vom Kreuz bis nach den Hüften, besonders beim Treppensteigen. – Langwierige Rachenentzündung mit Absonderung vielen zähen Schleimes. Krampfhaftes Verengerungsgefühl im Schlunde und in der Speiseröhre. Kehlkopf- und Luftröhrenkatarrh. – Krampfasthma mit Schwächegefühl in der Herzgrube. – Unmöglichkeit, tief zu atmen, trotz aller Anstrengung, oft bis zum Ausbruch kalten Schweißes. – Ekel, Übelkeit und Erbrechen. Wasserzusammenlaufen im Munde. – Krampfhafte Magen- und Bauchschmerzen mit Knurren im Darm. – Vermehrte Harnabsonderung und häufiger Drang zum Urinieren. – Durchfall mit vielem Windeabgang. – Tiefere Potenzen verdienen den Vorzug.
Lyc. = Lycopodium clavatum
(Bärlappsamen)
Wirkungsdauer: Bis zu 6 Wochen.
Antidote: Cham., Camph., Caust., Coff., Graph., Puls.
Erweist sich ganz vorzüglich zur Belebung der Kräfte nach hitzigen und nervösen Krankheiten. – Gichtische Beschwerden; Knochenkrankheiten und nächtliche, entzündliche Knochenschmerzen. – Nachteile von Ärger. – Viele Beschwerden erhöhen sich besonders nachmittags und bessern sich abends oder in freier Luft; oder auch große Empfindlichkeit gegen freie Luft. – Große Erkältlichkeit; Mangel an Lebenswärme. – Müdigkeit früh beim Erwachen, man möchte immer noch länger ruhen. – Zitterige Mattigkeit und Kraftlosigkeit in den Gliedern, besonders beim Treppensteigen. – Große Abmagerung.– Hautwassersucht, wo die Tätigkeit der Haut und der Därme sehr herabgesetzt ist. – Trockenheit der Haut mit Aufspringen und Rissigwerden. – Viele Sommersprossen. – Nässende und eiternde Flechten; das Mittel verschlimmert diese oft bei nicht ganz passender Wahl, wogegen dann Sepia hilft. – Große Blutschwäre. – Geschwüre, die beim Verbinden bluten. – Wundheit der Haut. – Tagesschläfrigkeit. – Melancholische Traurigkeit und Niedergeschlagenheit. Abends Ängstlichkeit, Menschenscheu und Furcht vor Alleinsein. – Gehinderte Geistestätigkeit. – Kopfschmerz von Ärger; Druck und drückende Schmerzen im Kopfe. – Haarausfall, Kahlköpfigkeit und Ergrauen der Haare; stark eiternde Kopfausschläge. – Gehörüberreiztheit; Schwerhörigkeit, Brausen und Sausen vor dem Ohre. – Stockschnupfen. – Bei kruppöser Lungenentzündung der rechten Lunge nach dem Stadium der Hepatisation mit Nasenflügelatmen. – Sehr klägliche, blasse oder gelbgraue Gesichtsfarbe und blaurandige Augen. – Gelbwerden der Zähne. – Widerwille gegen Fleisch, Neigung zu Süßem. – Bitterer Mundgeschmack. – Magendrücken und Schmerz der Herzgrube bei äußerem Drucke. – Ein Völlegefühl wechselt mit Hungergefühl. – Langwierige Leberentzündung; Spannen um die Hypochonderen, wie von einem Reif. – Blähungen, die mit Verstopfung verbunden sind; langwierige Hartleibigkeit und Stuhlverstopfung. – Nierengrieß, »roter Sand«. – Erschütternder Husten mit Auswurf; Stechen in der Brust. Leberflecke auf der Brust. – Starker Fußschweiß; kalte Füße; Hühneraugen.
Magn. c. = Magnesium carbonicum
(Basisches Magnesiumkarbonat)
Wirkungsdauer: Bis zu 14 und 28 Tagen in chronischen Fällen.
Antidote: Cham., Merc. sol., Nux vom., Puls.
Zerschlagenheitsschmerzen und Schmerzen der Glieder, wie ausgerenkt; lähmige Schwäche zum Umsinken; Ohnmachtsanfälle. Öfteres plötzliches Niederfallen bei Bewußtsein, im Stehen oder Gehen. – Juckendes Laufen in der Haut; große Trockenheit der Haut. – Tagesschläfrigkeit, nächtliche Schlaflosigkeit oder ängstliche Träume. – Zuschwären der Augen; Verdunkelung der Hornhaut; Verdunkelung der Kristallinse (grauer Star). Brennen der Augen; Lichtscheu. – Schwerhörigkeit. – Stockschnupfen; Verstopfung der Nase. – Nächtliches Zahnweh mit Ziehen und Reißen nach den Schläfen. – Starker Appetit auf Gemüse, Abneigung vor Fleisch. – Drückender, zusammenziehender Magenschmerz. – Stuhlverstopfung und Hartleibigkeit; grünliche oder sauer riechende Durchfälle mit Madenwürmern und Spulwürmerabgang. – Verdauungsstörungen der Säuglinge, das ganze Kind riecht sauer. – Genicksteifigkeit. – Verrenkungsschmerz bei Bewegung des Armes.
Mag. chlor. = Magnesium chloratum
(Chlormagnesium)
Wirkungsdauer: Bis zu 2 Wochen.
Antidote: Ars., Cham., Merc., Nux vom.
Lähmiges Ziehen und Reißen in den Gliedern, rheumatische Beschwerden. – Schwäche von leerem Magen. Hysterische Beschwerden und Krampfanfälle. – Pulsieren in den Ohren. – Wundschmerzen der Nasenlöcher; Röte und Geschwulst der Nase, auch Schorfigkeit mit Brennen darin. – Ausschlag im Gesicht. – Öftere Übelkeit. – Drückender Leberschmerz und langwierige Leberentzündungen. – Gallensteine. – Große Aufgetriebenheit des Bauches; schmerzhafte Härte der Bauchgegend. – Anhaltendes Herzklopfen in Verbindung mit Anschwellung der Leber. – Unterleibskrämpfe. – Harter, schafmistähnlicher Stuhl, langwierige Leibesverstopfung. Langwierige Neigung zu Durchfall. – Nächtlicher, durch Kitzel im Halse erzeugter Krampfhusten. – Einschlafen der Arme früh im Bette. – Steter Fußschweiß.
Mang. = Manganum aceticum
(Manganacetat)
Wirkungsdauer: Bis zu 14 und 28 Tagen in chronischen Fällen.
Antidote: Coffea, Merc.
Gelenkgicht mit wühlenden, zuckenden, spannenden, unerträglichen Schmerzen in der Beinhaut; Ablagerungen in den Gelenken. Viele Schmerzen bessern und verschlimmern sich mit der Witterung. – Häufiges Gähnen. – Trockenheit und Hitze der Augen; Zugeschworenheit der Augen über Nacht. Trübsichtigkeit. – Schwerhörigkeit und Verstopfung der Tuba Eustachi, beim Schnäuzen mit Knallen aufgehend; Verschlimmerung bei Witterungswechsel. – Langwierige Halsentzündung. – Öfterer Windeabgang. – Schwieriger Stuhl. – Heftige Zahnschmerzen, auf andere Körperteile überspringend. – Luftröhren- und Kehlkopfleiden mit Scharrigkeit im Halse und rauher Stimme; langwierige Heiserkeit bei Berufsrednern, schlimmer morgens. – Schleimauswurf in Klümpchen, früh fast ohne Husten. – Bleichsucht.
Merc. = Mercurius
(Quecksilber)
(Die Prüfungen mit den verschiedenen Mercurpräparaten haben im wesentlichen gleiche Resultate geliefert. Wir bedienen uns in der Praxis des Hydrargyrum oxydatum rubrum als des reinsten und besten Präparats. Viele Praktiker geben dem Mercurius solubilis Hahnemanni den Vorzug, nur bei Ruhr und Diphtherie ist Mercurius corrosivus [Sublimat] vorzuziehen.)
Sublimat in wässeriger oder weingeistiger Lösung wird leicht durch Sonnenlicht zersetzt. Auch ist wohl zu beachten, daß Sublimat von vielen organischen Substanzen, von Stärkemehl, Zucker u. a. in Quecksilberchlorür (Calomel) verwandelt wird. Daher sind für die Praxis die weingeistigen Lösungen die empfehlenswertesten.
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 4 bis 6 Wochen und oft noch länger.
Antidote: Acid. nitr., Bell., Camph., Carbo veg., Chin., Dulc., Hep. sulf., Jod, Jodkali, Kreos., Lachesis, Mezer.
Rheumatische und gichtische Schmerzen mit Ziehen und Reißen in den Gliedern und Gelenken, besonders nachts. – Kariöse Geschwüre; Beinfraß; nächtliche Knochenschmerzen. – Fettiger, saurer und, infolge von Zersetzung der Eiweißkörperchen im Blute, auch entsetzlich stinkender Schweiß, besonders nachts, Haarkopf, Genick, Brust, Achselhöhle und Geschlechtsteile einnehmend. – Krätzeartige Ausschläge. In der Eiterungsperiode der Blattern fast spezifisch. – Gelbsucht. – Bösartige Scharlachausschläge; Rotlaufentzündungen. – Drüsenentzündungen, Anschwellen und Eiterungen der Mandeln, auch der Drüsen. – Große Tagesschläfrigkeit; Unruhe und Schlaflosigkeit. – Fieber mit reichlichem Schweiß, außerordentlicher Durst bei Hitze. – Angst mit Bangigkeit. – Reißende, ziehende Kopfschmerzen in der Schädelhaut und im Gesichtsknochen, besonders abends. – Schmerzhaftigkeit des Kopfes bei Berührung und grindige, nässende Ausschläge; Kopfschweiß; Ausfallen der Haare. – Augenentzündungen, rheumatische, katarrhalische Lidgeschwulst. – Krampfhaftes Ziehen der Augen. Öfteres Tränen. – Wundheit und Ausfluß aus den Ohren; Schwerhörigkeit; Sausen, Brausen vor den Ohren. – Bluten der Nase mit leichtem Gerinnen des Blutes an der Nase. Bewährtes Mittel bei Fließschnupfen. Zahnschmerzen bei Lufteinziehen und unerträglich in der Bettwärme, Lockerheit und Ausfallen der Zähne. – Schwämmchen und Geschwüre im Munde; Mundgestank. Speichelfluß. – Halsentzündung und Halsschmerz; Halsgeschwüre. – Heftiger Durst. – Akute Leberentzündung, Stechen in der Leber. – Schneiden und Stechen im Bauche, wie mit Messern; Frostüberlaufen; Aufgetriebenheit und Empfindlichkeit des Leibes. – Stuhlverstopfung; Schleimstühle, blutige, ruhrartige, grünliche, gelbliche. – Maden- und Spulwürmer. – Arges Brennen und Schneiden beim Harnen; feuriger Harn mit Satz, auch blutig. – Heftig erschütternder Husten abends oder nachts, als sollte der Kopf zerspringen.
Erkältung erhöht die Beschwerden, die auch in der Bettwärme und nachts unerträglich werden.
Mercurius bewirkt die Zersetzung des Eiweiß- und Faserstoffes im Blute und Ausscheidung dieser Stoffe aus den Geweben. Er hemmt die Entwicklung der roten Blutkörperchen; demnach wird die gesamte Blutkonstitution seröser und arm an roten Blutkörperchen.
Schließlich will ich hier noch eines in vielen Fällen unschätzbaren Quecksilberpräparates gedenken: des Mercurius nitricus oxydulatus.
Die wunderbare Heilkraft des Mittels beruht – sagt Dr. Goullon – jedenfalls in der kongruierenden Wirkung von Salpetersäure und Quecksilber. Namentlich ist es die skrofulöse Augenentzündung, bei der sich dieses Präparat außerordentlich rasch und sicher zu bewähren pflegt. So überhaupt bei der eine Legion von Krankheiten repräsentierenden skrofulösen Diathese. Bei Hornhautgeschwüren, Lichtscheu und Lidkrampf. Durchfälle kleiner Kinder (Brechdurchfall). Hier würde auch eine kleine Kompresse, in einer Lösung von 5 Tropfen Liquor zu 1 Untertasse Wasser, nicht zu verschmähen sein. Zum Einnehmen verabfolgen wir die 3. Decimalverdünnung.
Mez. = Mezereum. Daphne Mezereum
(Seidelbast. Kellerhals)
Wirkungsdauer: Bis zu 30 Tagen in chronischen Fällen.
Antidote: Camph., Merc., Essig. ( Mezereum verhält sich antidotisch zu Acid. nitric. und Mercur.)
Krankheiten der Knochen und Schleimhäute. Wirkt auf die Knochenhaut und auf die Schleimhäute der Atmungs- und Verdauungsorgane. – Rheumatische Beschwerden, Reißen und Spannen in den Gliedern. – Halbseitige Beschwerden; von Frostschauern begleitete Schmerzanfälle. – Große Empfindlichkeit gegen kalte Luft. – Schwere der Glieder. – Knochenfraß. – Knochen-, besonders Hinterhauptschmerzen (Dolores osteocopi), desgl. Nervenschmerzen. – Nächtliches, unerträgliches Jucken und Brennen über den ganzen Körper, und während des anhaltenden Brennens ein immerwährendes Schauern und unangenehmes Kältegefühl längs der Wirbelsäule und der Extremitäten; daher oft hilfreich bei Nesselsucht und Pruritis senilis Gegen dieses bei älteren Personen auftretende, äußerst lästige, selbst den Schlaf störende Hautjucken empfiehlt Dr. Joh. Hirsch in Prag kühle Wasserabreibungen vor dem Schlafengehen, besonders des Rückens, und Frottieren der Haut, darauf Bestreichen der Haut mit Kokosnußfett, wie man solches bei Seifensiedern erhält. Schon nach achttägigem Gebrauche der Kur läßt das Jucken nach. Auch Waschungen mit nicht parfümierter Kokosnußseife sind zu empfehlen. Das Kokosnußfett scheint eine spezifische Beziehung zu diesem Hautleiden zu haben. Andernfalls ist eine morgens und abends vorzunehmende Einreibung mit 5 %iger Karbollösung auf die juckenden Stellen, gewöhnlich im Genick und zwischen den Schulterblättern, sehr zu empfehlen. Die Stellen müssen so ausreichend betupft werden, daß die Haut sich rötet. Das Mittel hat die beste Wirkung, doch muß es einige Zeit regelmäßig angewendet werden.. – Frieselausschläge. – Ohrendrüsengeschwülste. – Dreitägige Wechselfieber mit Kopfschmerzen, Gesichtsblässe, harte Geschwulst der Milz, Empfindlichkeit gegen kalte Luft, nach dem Froste Schlaf mit Schweiß. – Trockene Grinde oder nässender, juckender Ausschlag auf dem Haarkopf. – Blutiger, wundfressender Ausfluß aus der Nase. – Klemmende, betäubend drückende Gesichtsschmerzen. – Bohren und Stechen in hohlen Zähnen; Verlängerungsgefühl in den Zähnen; Frostigkeit bei den Schmerzen, Knochenfraß der Zähne. – Im Schlunde und in der Speiseröhre Brennen wie von Pfeffer. – Magenkrebs, besonders mit Erbrechen schokoladefarbiger Massen, Brennen im Halse, Brechwürgen mit schrecklicher Todesangst; stete Übelkeit. – Durchfall mit argen Bauchschmerzen. – Vorgerücktes Stadium der Kehlkopfschwindsucht mit Stimmlosigkeit, Stechen, Brennen und Trockenheit im Munde. Trockener Husten, auch Keuchhusten, der sich abends und nachts verschlimmert. Auch Husten nach Mißbrauch von Salpetersäure, sehr arg im Liegen.
Mill. = Millefolium
(Schafgarbe)
Wirkungsdauer: In akuten Fällen 2 bis 12 Stunden; in chronischen 2 bis 3 Tage.
Antidote: Unbekannt.
Wenngleich dieses Mittel nur ungenügend geprüft worden ist, so deuten doch die bisher damit angestellten Versuche darauf hin, daß es eine große Beziehung zu den Schleimhäuten, in ihrem ganzen Verlaufe, und zu dem Gefäßsysteme hat. Auch zu dem Gangliensystem scheint die Schafgarbe Beziehungen zu haben. – Schwindel von Kopfkongestionen; Gemütsverstimmung. – Rheumatische Beschwerden. – Stauungen des Blutes in den Haargefäßen; Blutergüsse durch Bersten der Gefäßwandungen. – Lungenaffektionen, Bluthusten. – Magenkrampf, Appetitlosigkeit, Blähungen, Stockungen in der Leber. – Hämorrhoidalleiden. Mastdarmblutungen. – Nierenaffektionen, häufiger Harndrang, Blutharnen. – Profuse, erschöpfende Schweiße.
Wirkungsdauer: Höchstens einen Tag in chronischen Fällen.
Antidote: Camph. und Coffea.
Nervöse Zufälle; hysterische und hypochondrische Beschwerden. – Großes Klagen ohne jeglichen Grund. – Ohnmächten mit Kälte und Blässe des Gesichtes, konvulsivische Anfälle, auch der heftigsten Art, bei beiden Geschlechtern; Starrkrämpfe; Starrsucht. – Schlaflosigkeit von nervöser Überreizung; Schlummersucht (neben Opium). – Typhus, wenn die Lebenskraft im Erlöschen begriffen ist. – Starke Blutwallungen. – Schweiß ohne Hitze. – Große Ängstlichkeit. – Blutandrang zum Kopfe. – Erbrechen jeden Vormittag in der 11. Stunde. – Klopfen in der Magengegend. – (Was noch sonst von diesem Mittel zu erwarten ist, wird nach genaueren Prüfungen und Versuchen sich herausstellen.)
Natr. m. = Natrium muriaticum
(Chlornatrium, Kochsalz)
Wirkungsdauer: 6 bis 8 Wochen in chronischen Fällen.
Antidote: Arsen., Camphora, Carbo, Spir. nitr. dulcis.
Hat bedeutenden Einfluß auf die vegetative Sphäre; auf die blut- und säftebereitenden Organe. – Bei skrofulösen, blutarmen, zu wässeriger Blutbeschaffenheit oder zu Skorbut neigenden Personen.
Große Mattigkeit, Schwindel, Übelkeit, Ohnmachtanwandlungen, Herzklopfen und Herzflattern. – Viele Beschwerden verschlimmern sich morgens, in der Wärme, trotz allgemeiner Frostigkeit, durch geistige Anstrengung. Besserung an der freien Luft und von kalt Waschen. – Unruhiger Schlaf mit lebhaften Träumen, Alpdrücken. – Unzufriedene Stimmung und leichte Zornaufwallung. – Heftiges Hautjucken mit Bläschenbildung; eiternde Pusteln. – Leichtes Ausfallen der Kopfhaare; dumpfriechender Schweiß im Haarkopf. – Kopfeingenommenheit. – Wippern und Zucken der Augenlider; Tränen der Augen; schlechtes Sehvermögen. – Gehörgeräusche, Eiterausfluß, Schwerhörigkeit. – Rheumatische Beschwerden, Lähmigkeitsgefühl und Schwäche in den Gliedmaßen; Rückenschmerzen. – Herzklopfen und Kurzatmigkeit beim Treppensteigen; flatternde Herzbewegungen; kleiner, schneller Puls. – Bleichsucht und Blutarmut mit viel Herzklopfen, allgemeiner Blässe, klopfendem Kopfschmerz und Abmagerung. – Wechselfieber mit gastrischen Beschwerden, Bläschen um den Mund, wie Perlen, und schlechte Gesichtsfarbe. – Kehlkopf- und Luftröhrenkatarrhe; Kongestionen nach der Lunge, Bluthusten. – Fließschnupfen mit wässerigem, scharfem Ausfluß, mit Verstopfung abwechselnd; chronischer Nasenkatarrh, leichte Erkältlichkeit. – Kachektische Zustände unbestimmter Natur, mit chronischem Speichelfluß. – Magenschwäche, Appetitlosigkeit. – Chronische, fieberhafte Zustände mit Durchfall und viel Durst. – Hartnäckige Leibesverstopfung; Hämorrhoidalbeschwerden. – Hysterie und Hypochondrie.
Natrium carbonicum hat fast dieselben Symptome wie Natrium muriaticum, doch scheint ersteres mehr dem höheren Alter zu entsprechen. Farrington empfiehlt dieses Mittel beim Wundsein der Fußsohlen mit Geschwulst daran. – Dagegen ist Natrium sulfuricum oft nützlich gegen Hämophilie, d. h. Bluterkrankheit; jede kleine Wunde blutet lange und anhaltend. Auch wenn auf Natrium muriaticum keine Reaktion mehr erfolgt, bewährt sich Natrium sulfuricum.
Nux mosch. = Nux moschata
(Muskatnuß)
Wirkungsdauer: 8 bis 20 Tage in chronischen Fällen.
Antidote: Camph., Nux vom., Opium; Kaffee, Kümmel, Saures.
Beschwerden von Einwirkung nasser Kälte, die von äußerer Wärme gelindert werden. – Trockene, wenig zu Schweiß geneigte Haut. – Gedächtnisschwäche; Eingenommenheit des Kopfes. – Hysterie, viel Herzklopfen. – Zahnweh in feuchter Luft; Stechen und Reißen in den Zähnen, durch äußere Wärme gebessert. – Chronische Verdauungs- und Magenschwäche bei älteren Leuten und geistig Überarbeiteten; Übelkeit und Ekel. – Lebergeschwülste. – Aufgetriebener, gespannter Bauch; Blähungsbeschwerden. – Durchfall nach gekochter Milch. Mannigfache Beschwerden der Frauen und Kinder. – Komatöse Zustände bei typhösen Leiden und Cholera infantum. – Heiserkeit und Katarrh von Erkältung. – Brustbeklemmung, aus der Herzgrube kommend. – Herzklopfen mit Ohnmächten. – Verschlimmerung bei naßkaltem Wetter und von alkoholischen Getränken.
Nux vom. = Nux vomica
(Brechnuß, Krähenaugen)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 8 bis 14 Tage.
Antidote: Acon., Bell., Cham., Camph., Cocc., Opium, Puls., Stram., Sulf.; Alkohol, Kaffee, Wein.
Paßt hauptsächlich für magere, brünette, lebhafte, heftige, cholerische Temperamente, sowie auch für hysterische oder hypochondrische Personen. – Beschwerden von vielem Kaffeegenuß, von Mißbrauch geistiger Getränke und narkotischer Mittel. – Beschwerden von Geistesanstrengung, Stubensitzen, Nachtwachen und Erkältung. – Zerschlagenheitsschmerzen der Glieder früh im Bette. – Lähmungen, besonders der Unterglieder; Zittern der Säufer. Große Müdigkeit. – Gelbsucht. – Frostbeulen. – Unüberwindliche Schläfrigkeit nach Tische. – Frostigkeit mit Scheu vor freier Luft. – Wechselfieber, vor allem nachmittags; vorherrschender Frost oder Wechsel von Hitze und Frost und großer Bierdurst. – Hypochondrische Verstimmung, Ärgerlichkeit, leichtes Aufbrausen und zänkische Laune. – Eingenommenheit des Kopfes, Schwanken und Schwindel beim Gehen, mit Neigung, links zu fallen. – Blutandrang zum Kopfe; Kopfschmerzen, besonders bei Kaffeeschwestern, Stubengelehrten, Bacchusbrüdern. – Schmerzen der äußeren Kopfhaut. – Augenentzündungen; Blutunterlaufen, Blutausschwitzen aus den Augen. – Schnupfen, auch Stockschnupfen. – Stechendes Zahnweh von Erkältung oder Kaffeemißbrauch. – Erschwerte Sprache; Pflockgefühl im Halse. – Appetitlosigkeit mit Vollheit und Aufgetriebenheit der Magengrube und Schmerzhaftigkeit bei geringem äußeren Drucke; bitterer Mundgeschmack; Folgen des Rausches (Katzenjammer) vom Tage vorher. Öfteres Erbrechen, mit vorhandenem Durste. Morgenerbrechen der Trinker; Bluterbrechen, bitteres Erbrechen. Magenentzündung; Brennen am Magenmunde; Verschlimmerung nach dem Essen oder morgens. Magenkrämpfe nach Kaffee- oder auch Kamillenmißbrauch. – Unersetzliches Mittel bei Magenleiden. – Lebergeschwulst, -verhärtung, -entzündung, auch nach Chinamißbrauch. – Krampfhafte Bauchschmerzen. – Bleikolik. – Ausgezeichnetes Mittel bei Brüchen (auch eingeklemmten), bei Entzündungen, mit Aconitum oder Belladonna im Wechsel. Heilt Brüche ein (wie Aurum), Stuhlverstopfung (nach Bryonia), Koterbrechen (im Wechsel mit Opium), Hämorrhoiden, meist nicht blutend, mit heftigem Jucken, das bisweilen durch kaltes Wasser gelindert wird; oft mit Blasen- und Stuhlzwang. – Vergebliches Harndrängen, tropfenweiser Harnabgang; Nierensteinkolik. – Husten, von Kitzel in der Brust und Luftröhre. – Nachthusten. – Katarrh. – Husten mit Kopfweh, als sollte der Schädel zerspringen. – Engbrüstigkeit. Herzklopfen. – Kreuzschmerzen und Rückensteifigkeit. – Hexenschuß. – Bei Fuß- und Knierosen, sehr schmerzhafte Geschwulst. – Gichtische Entzündungen und Geschwulst am Knie.
Wirkungsdauer: Höchstens 3 Tage in chronischen Fällen.
Antidote: Bell., Camph., Coffea, Hyosc., Ipec., Merc., Nux vom., Plumb., Stram.; Wein. Bei Opiumvergiftungen: sehr starker Kaffee mit Zitronensaft oder Essig; Kampfer-Spiritus.
Allgemeine Unempfindlichkeit des Nervensystems und Mangel an Reaktion auf gegebene Arzneien. – Säuferbeschwerden; Beschwerden des Greisenalters. – Konvulsionen und Krämpfe mit Schaum vor dem Munde; auch mit Schreien verbunden. – Starrkrämpfe mit Rückwärtsbeugen. – Lähmungen; Schlagflüsse bei Trinkern. – Nachteile von Schreck mit Furcht oder von allzu plötzlicher Freude. – Große Schläfrigkeit und Schlafsucht; tiefer, fester Schlaf, mit Schnarchen bei offenem Munde, und Röcheln. – Nervenfieber mit Bewußtlosigkeit. – Furchtsamkeit und Schreckhaftigkeit. – Visionen und schreckhafte Phantasiebilder. – Säuferwahnsinn (im Wechsel mit Nux vomica). – Blutandrang zum Kopfe. Rotes, gedunsenes Gesicht. – Verzerrung des Mundes; Kinnbackenkrampf. – Koterbrechen, wie bei eingeklemmten Brüchen oder Darmverschlingung. – Auftreibung des Bauches; Trommelsucht. – Kolik von Bleivergiftung. – Außerordentliche Stuhlverstopfung ohne Stuhldrang; Stuhl in harten, dunklen Knollen. – Harnverhaltung. – Kitzelhusten, der keinem anderen Mittel weicht, durchaus trocken ist und Tag und Nacht keine Ruhe läßt. – Wirkt wohltätig im letzten Stadium der Schwindsucht, wo sonst kein Mittel den quälenden Nachthusten mildert und dem Leidenden einige Stunden Nachtruhe noch so wohl tun.
Gegen Morphiumsucht empfiehlt Dr. Bruckner, was auch C. von Sustschoff in St. Petersburg bestätigt, als vorzügliches Schlafmittel für Alkoholisten und Morphinisten, durch das sie zugleich von ihren früheren Mitteln abkommen und geheilt werden: Passiflora Θ, in einer Gabe von 60 Tropfen oder ½ bis 1 Teelöffel voll. Ähnliche Erfahrungen hat man hier mit Avena sativa Θ gemacht, wovon 15 bis 20 Tropfen 3- bis 4mal täglich in etwas heißem Wasser zu nehmen sind.
Petr. = Petroleum
(Bergöl, Steinöl)
Wirkungsdauer: Bis zu 6 Wochen in chronischen Leiden.
Antidote: Acori., Nux vom.
Skrofulöse und rachitische Leiden. – Nachteile von Ärger; Beschwerden vom Fahren, Seekrankheit, Schwindel, besonders wenn die Augen nach oben gerichtet werden, Hinterkopfschmerz, galliges Erbrechen. – Ziehen hier und da. – Knacken und Knarren der Gelenke. Leichtes Einschlafen der Arme und Beine. Blutwallungen. Scheu vor freier Luft und leichte Erkältlichkeit. – Nach jeder Anstrengung große Schwäche. – Braune und gelbe Flecke auf der Haut; juckende Flechten, feuchtende, wunde Hautstellen; Frostbeulen. – Drüsenanschwellungen; Geschwulst der Unterkieferdrüsen. – Frösteln durch den ganzen Körper, und dann starkes Jucken der Haut; Nachtschweiße. – Niedergeschlagenheit und Traurigkeit; Schreckhaftigkeit und große Unentschlossenheit. – Gedächtnisschwäche; Eingenommenheit des Kopfes. – Schwere im Kopf; drückendes Stechen und Klopfen. – Ausschlag und Grinde auf dem Haarkopfe. – Augenentzündung; Tränenfisteln (später Silicea). – Fernsichtigkeit; Flor oder schwarze Flecke vor den Augen, am Lesen hindernd. – Chronischer Katarrh der Ohrtrompete; Singen, Klingen, Brausen vor den Ohren. – Schwerhörigkeit (besonders nach Vorgebrauch von Acidum nitricum). Chronischer Ohrenfluß. – Geschwulst der Nase; Trockenheit oder Schnupfen. – Übler Mundgeruch; weißbelegte Zunge; mangelnder Appetit; Heißhunger; Eßgier mit schneller Sättigung. Vollheit mit Druck in der Herzgrube, schlimmer bei Berührung; sehr übler Mundgeschmack. – Kältegefühl im Bauch.– Harte Stuhlausleerungen; öftere Stühle täglich. – Trockener Husten; Heiserkeit. – Flechten auf der Brust; Bruststiche; Herzklopfen. – Schmerzen im Rücken und Kreuz. – Aufgesprungene, rissige Haut der Hände; Frostbeulen an den Fingern. – Kälte der Füße.
Phosph. = Phosphorus
(Phosphor)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 8 bis 24 Tage.
Antidote: Camph., Coffea, Nux vom.; Wein. Bei Phosphorvergiftungen: ungereinigtes Terpentinöl, halbstündlich fünf Tropfen. Die Phosphorvergiftung wird daran erkannt, daß die erbrochenen Massen sowie die übrigen Sekrete und Exkrete des Körpers im Dunkeln leuchten.
Oft ganz vorzüglich bei phthisischem Habitus; bei schwächlicher Konstitution; jedoch bei großer Nervenschwäche erst nach Vorgebrauch eines anderen Mittels ( China, Nux vomica usw.) anzuwenden. Wirkt oft sehr wohltuend bei blonden sowie bei rothaarigen Personen, wie auch bei hageren, schlanken Leuten. – Beschwerden von Ärger, von Erkältung. – Schwäche und Nachteile von Säfteverlust, Selbstbefleckung u. dgl. Langjährige rheumatische und gichtische Beschwerden. Empfindlichkeit gegen kühle Witterung. – Erkältlichkeit. Blutwallungen und Blutabgang aus verschiedenen Körperteilen. Pulsieren im ganzen Körper. – Zerschlagenheit der Glieder. – Schwerfälligkeit des Geistes und Körpers. Blutflecken. Abmagerung. Nachtwandeln jede Nacht, ohne irgendwelche Beziehung zum Mondstand. – Blutschwäre. Blutschwamm. – Knochenleiden; Exostosen. – Drüsenleiden. – Viele schreckliche Träume; schweres Einschlafen. – Frostigkeit abends. – Nachtschweiße, besonders im Schlafe, im wachen Zustande fehlend (während bei Sambucus nigra umgekehrt der Schweiß im Schlafe fehlt und im Wachen eintritt). Niedergeschlagenheit; Gereiztheit; Furchtsamkeit. – Visionen, Hellsehen. – Schwindel mit Schwarzwerden vor den Augen, auch beim Aufstehen vom Sitzen. – Blutandrang nach dem Kopfe. – Schuppen auf dem Kopfe; Haarausfall. – Kurzsichtigkeit; Lichtscheu; sehr leichtes Tränen der Augen im Freien. – Schwerhörigkeit; starkes Sausen vor den Ohren. – Nasenpolypen. Leicht blutende Polypen. – Nasenbluten. – Krankhaftes, blasses Gesicht, tiefliegende, hohle, blaurandige Augen; auch hippokratisches Gesicht. – Reißen in den Gesichts- und Kieferknochen, besonders nach Erkältung. – Weißschleimige, trockene Zunge. – Brennen im Schlunde; Trockenheit im Halse; Schleim im Rachen. – Heißhunger; viel Durst. – Schläfrigkeit nach dem Essen. Brennen in den Händen. Galliges Erbrechen; asiatische Cholera. – Schmerzhaftigkeit des Magens bei Berührung; Vollheit und Drücken nach dem Essen. Entzündung des Magens. Große Magenschwäche. Brennen. – Verengerung des Magenmundes, die genossenen Speisen kommen wieder herauf. – Bauchschmerzen; Brennen; Kollern im Bauche. Große gelbe Flecke auf dem Bauche. – Häufiger, sehr weicher Stuhl, täglich. – Bald trübe werdender Harn mit ziegelrotem Satz.– Langwierige Heiserkeit und Stimmlosigkeit; große Schmerzhaftigkeit des Kehlkopfes; Husten von Kitzel im Halse. – Lungeneiterung. – Lungenschwindsucht jugendlicher Personen, die zu schnell gewachsen sind; junger Frauen, die zu schnell hintereinander geboren haben; bei Neigung zu Blutungen sei man mit dem Mittel vorsichtig! – Engbrüstigkeit; von hervorragender Wirkung bei Lungenentzündungen im Stadium der Hepatisation, rechte untere Lunge; Nasenflügelatmen (nach Aconitum und Bryonia). Schweratmigkeit, Beklemmung und Angst auf der Brust. – Viel Herzklopfen. – Gelbe Flecke auf der Brust. – Zittern und Brennen der Hände. – Taubheit und Gefühllosigkeit der Finger. – Kalte Füße. Schmerzen beim Gehen, wie geschwürig unter den Sohlen.
Phytolacca decandra
(Amerikanische Scharlachbeere)
Wirkungsdauer kleiner Gaben in akuten Krankheiten 2 bis 10 Stunden, in chronischen etwa 14 Tage.
Antidote: Unbekannt.
Kopfschmerzen mit Eingenommenheit und Schwere des Kopfes; konvulsive Zuckungen der Gesichtsmuskeln. Hitze und Röte des Gesichts oder Blässe. – Roter, vom Kopf über den ganzen Körper sich ausbreitender und durch Abschuppung vergehender Fleckenausschlag. – Katarrhalische Augenentzündung mit Lidgeschwulst und brennendem Jucken. Lichtscheu, Trübsichtigkeit. – Ohrspeicheldrüsenentzündung; Ohrenbrausen. – Heiserkeit, krampfhafter Husten. – Entzündung des weichen Gaumens und der Mandeln. – Eiternde, oft wiederkehrende Freßbläschen im Munde, an den Lippen und am Zungenrande. – Appetitlosigkeit, Durst, Übelkeit, Erbrechen; durchfällige Stühle. – Dunkler Harn mit Niederschlägen. – Fettleibigkeit und Beschwerden davon (beginnende Herzverfettung).
Von amerikanischen Ärzten sehr gerühmt bei bösartigem Scharlach, Diphtherie mit dunkelrotem, fast purpurfarbigem Hals, Heiserkeit, Herzkrampf, Hämorrhoidalbeschwerden. Hat einen großen Einfluß auf die Granulationsbildung; befördert die Erweichung, wirkt entzündungswidrig auch gegen septische Infektionen. Auf dieses Mittels umbildenden Einfluß kann man sich unbedingt verlassen, wenn es korrekt verordnet worden ist.
Wirkungsdauer: In chronischen Leiden 14 bis 28 Tage.
Antidot: Pulsatilla.
Beschwerden, besonders beim weiblichen Geschlecht. – Nachteile von Ärger, Zorn, Kränkung. – Krampfhafte Beschwerden, besonders des weiblichen Geschlechts, vor allem bei Hysterischen, Zucken einzelner Muskeln. – Große, besonders abendliche Traurigkeit und Hang zum Weinen; ungeheure Herzensangst mit großer Furcht vor dem nahegeglaubten Tode. – Hoffahrt, Stolz und Selbstüberschätzung. Zusammenschnüren im Bauche. – Nervöse Schlaflosigkeit. – Stuhlverstopfung infolge Untätigkeit der Därme mit häufigem, erfolglosem Stuhldrang. Die Stühle sehen wie Glaserkitt oder Leim aus und haften am After. – Bleichsucht mit Neigung zu Neuralgien.
Wirkungsdauer: 4 Wochen und noch länger in chronischen Fällen.
Antidote: Alumin., Bellad., Nux vom., Opium, Platinum, Schwefelalkalien, Sulfur; Zuckerwasser mit Eiweiß: gegen Bleiessig.
Wühlende Gliederschmerzen, besonders nachts. – Außerordentliche Muskelschwäche; progressive Muskelatrophie. – Bleichsüchtiger Zustand. – Amaurotische Gesichtsschwäche. – Koterbrechen. – Kolik, entsetzliche Schmerzen in den Därmen und um den Nabel herum, die nach allen Richtungen ausstrahlen, dem Lauf der Nerven folgend. – Arge Stuhlverstopfung. Einziehung des Bauches, Krampf des Afterschließmuskels, schwieriger Stuhl in kleinen, schwarzen und harten Knollen. – Brightsche Nierenkrankheit.
Podophyllum peltatum
(Maiapfel)
Wirkungsdauer: Nur wenige Tage.
Antidote: Unbekannt.
Hartnäckige, sich häufig wiederholende Durchfälle von schleimiger, mitunter blutiger Beschaffenheit; mit oder ohne Tenesmus. – Auch wässerige, breiige und hellfarbige, schnell aufeinander folgende Stühle. Kinderdurchfälle mit profusen, wässerigen, stinkenden, schmerzlos abschließenden Durchfällen. Winseln und Wimmern im Schlaf, neben Bauchsymptomen; Knirschen mit den Zähnen. – Leberleiden infolge von Stauungen in der Pfortader. – Gallensteinkolik. – Hämorrhoiden. – Mastdarmvorfall (neben Nux vomica und Sepia), bei jedem Stuhlgang, besonders morgens.
Puls. = Pulsatilla pratensis
(Schwarze Küchenschelle, Wiesenanemone)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 2 bis 3 Wochen.
Antidote: Acon., Bellad., Cham., Ign., Merc., Nux vom.; Kaffee, Essig. – Ist Gegenmittel von Sulfur und Ferrum.
Paßt vorzugsweise für das weibliche Geschlecht; für gutmütige, sanfte, schalkhafte Personen, die leicht weinen und lachen. – Beschwerden von Erkältung. – Gelenkrheumatismus, umherziehende oder überspringende Schmerzen. – Bleichsucht, besonders nach Eisenmißbrauch. – Schläfrigkeit am Tage. – Innere Frostigkeit. – Wechselfieber, meist aus Frost ohne Durst bestehend, dann folgt Hitze mit Durst, gleichzeitigem oder nachfolgendem Schweiße. Eintritt oder Erhöhung meist abends oder nachmittags. – Schwermütige, melancholische Stimmung, Menschenscheu. – Gemütsleiden nach Kränkung. – Heftiger Schwindel. – Reißende, klopfende, stechende Kopfschmerzen, besonders abends, gastrische, neuralgische, rheumatische Kniegelenkentzündung. – Gerstenkorn. – Tränen der Augen in freier Luft; Entzündung der Lidränder. Hellgraue Verdunkelung der Kristallinse (grauer Star). – Ohrenentzündung; Eiterausfluß aus den Ohren, besonders nach Masern. Stechen in den Ohren. – Bluten der Nase. – Schnupfen; Ausschnauben gelblich-grünen, stinkenden Schleimes. Nasenpolypen. Gesichtsblässe; Rose (Rotlauf), von einem Körperteil zum andern wandernd. – Reißen, Klopfen, Wühlen, Stechen in den Zähnen bis ins Auge. – Mundgeruch und viel Schleim im Munde. – Geschwulstgefühl im Halse beim Schlingen. – Appetitlosigkeit. Brechübelkeit und bitteres, galliges Erbrechen, besonders nach fetten Speisen und Backwerk. – Magendrücken nach dem Essen; Pulsieren in der Herzgrube. – Unterleibskrämpfe; Blähungskolik; große Empfindlichkeit der Bauchdecke gegen Berührung. Durchfall; grünlich, schleimig, wässerig; auch nach Masern. – Nach dem Stuhle Bauchweh. – Nächtliches Bettnässen bei Mädchen. Vikariierende Blutungen, Bluthusten, Nasenbluten. – Beschwerden von Entwöhnen. – Husten von Trockenheit oder Kitzel in der Luftröhre. – Heiserkeit. – Bluthusten. – Stechen in der Brust beim Husten: Erstickungsanfälle, wie von Schwefeldampf. – Dicker Schleimauswurf. – Herzklopfen, auch mit Angst bei geringen Gemütsbewegungen. – Brustschmerz, wie zerschlagen. – Geschwulst der Füße. – Allgemeine Neigung zu Venenerweiterungen. Schmerzen in den Krampfadern.
Verschlimmerung der Beschwerden abends und in der Ruhe, besonders in der Stube; Besserung beim Gehen ins Freie.
Ran. bulb. = Ranunculus bulbosus
(Knolliger Hahnenfuß)
Wirkungsdauer: 4 bis 6 Wochen in chronischen Fällen.
Antidote: Bryon., Camph., Puls., Rhus.
Die Wirkungen dieses in der Praxis freilich noch zu wenig angewandten Mittels erstrecken sich hauptsächlich auf die Haut und die Schleimhäute, auf die Rückenmarksnerven und auf die Brustorgane. – Anhaltende trockene und geschwürige Nasenschleimhaut, auch mit etwas zäher Schleimabsonderung. Röte und Anschwellung der Nasenspitze. – Blutandrang mit Aufgetriebenheitsgefühl des Kopfes; Schwindel. Delirium tremens (zur Linderung der Wutanfälle). – Augenliderentzündung, besonders am äußeren Winkel; katarrhalische Augenentzündung; Unbeweglichkeit der Pupille. – Hüsteln mit Brustschmerzen. Beklommenheitsgefühl; Kurzatmigkeit; schweres und schmerzhaftes Atmen: Stiche in der rechten Brustseite; Unfähigkeit, auf der Seite zu liegen; Brustfellentzündung. – Späteinschlafen bei großer Ermüdung. Ängstliche Träume vom Schwimmen. – Große Nachmittagsschläfrigkeit. – Empfindlichkeit vor Temperaturwechsel. – Rheumatische und gichtische Beschwerden mit Reißen, Stechen und Zerschlagenheitsschmerzen. – Wassersucht nach Nierenleiden. – Blasenausschläge (Pemphigus neonatorum); pustulöse Hautausschläge; flache, fressende Geschwüre mit stechend-brennendem Jucken; Flechten auf dem ganzen Körper. – Lippenkrämpfe. – Die Beschwerden erhöhen sich bei Berührung und Bewegung und jeder Lageveränderung.
Rheum = Rheum palmatum
(Rhabarber)
Wirkungsdauer: 3 bis 5 Tage in chronischen Fällen.
Antidote: Cham., Camph.; Kaffee.
Durchfälle mit Schleim; breiartige, sauer riechende, mit Schauder beim Abgange und mit vergeblichem Drängen zuvor und darnach, unter zusammenschnürendem Kneipen im Bauche. Vor und beim Stuhle Bauchschmerzen, die nach der Ausleerung nachlassen. Große Unruhe bei Kindern mit Herumwerfen und Schreien. – Erschwertes Zahnen, drohende Krämpfe. Das Kind riecht sauer, selbst nach dem Waschen ( Magnesium carbonicum, Hepar sulfuris).
Rhod. = Rhododendron chrysanthum
(Goldgelbe Alpenrose)
Wirkungsdauer: Bis zu 4 Wochen in chronischen Fällen.
Antidote: Camph., Clematis, Rhus.
Beschwerden, die sich bei eintretender rauher Witterung erneuern. – Gichtische und rheumatische Gliederschmerzen, durch rauhe, stürmische Witterung erregt und schlimmer in der Ruhe, sowie nachts in der Bettwärme; gichtische Ablagerungen in den kleinen Gelenken. – Nächtliches, herumziehendes Reißen und Ziehen in den Gliedern. Lähmungsartige Steifheit, leichtes Einschlafen der Glieder und Ameisenkriechen darin. – Vieljähriges Sausen und Klingen vor den Ohren. – Nächtliche, gichtische Zahnschmerzen, die sich bei kalten und warmen Getränken erhöhen und sich in rauher Jahreszeit einfinden. – Geschwulst der Hände mit ziehendem Reißen. – Reißen in den Beinen. – Stetes Eingeschlafenheitsgefühl in den Füßen; weiße Kniegeschwulst.
Rhus = Rhus Toxicodendron
(Wurzelsumach, Giftsumach)
Wirkungsdauer: 3 bis höchstens 6 Wochen in chronischen Fällen.
Antidote: Bryon., Camph., Sulf.; Kaffee.
Böse Folgen von Erkältung im Nassen. – Rheumatisches Ziehen, Reißen und Spannen in den Gliedern, schlimmer in der Ruhe, bei rauher Jahreszeit oder nachts in der Bettwärme. – Stechen in den Gelenken; knebelnde Schmerzen; Empfindung, als sei das Fleisch von den Knochen losgeschlagen. Verrenkungsschmerzen; Folgen von Verheben, Verstauchen, Anstrengungen des Körpers. – Einschlafen der Glieder; Steifigkeit; Lähmigkeit; völlige Lähmungen. Verschlimmerung der Schmerzen in der Ruhe, sowie bei der ersten Bewegung der Glieder nach der Ruhe.– Rotlaufentzündungen; Blasenrose. Brennende Ausschläge von kleinen Bläschen. Rote, glänzende Geschwulst. Geschwulst der Ohrendrüsen, auch entzündliche (Bauernwetzel), oder nach Scharlach. – Heftiges, krampfhaftes Gähnen, als sollte das Kiefergelenk ausgerenkt werden. – Wechselfieber; zuerst Frost und Kälte, dann Hitze mit Durst (und mit Schweiß), oder erst Frost mit Durst, dann allgemeine Wärme, mit Frösteln bei jeder Bewegung, dann Schweiß. – Unterleibstyphus und typhöse Infektionskrankheiten, milde Delirien, unverhältnismäßig große Schwäche, körperliche Unruhe und Gliederschmerzen. Zunge trocken, rot, rissig, gelblich belegt mit dreieckiger roter Spitze, wässerige, schleimig-blutige Stühle von aashaftem Geruch. – Nesselfieber mit brennendem Jucken nach Erkältungen. – Nachtschweiße; Frühschweiße. – Ängstlichkeit und Traurigkeit; große Herzensangst, besonders gegen Abend. – Furcht, vergiftet zu werden. – Hitzige Gehirnwassersucht. Verstandesverwirrungen. – Kopfweh, auch im Hinterkopfe; schmerzhaftes Kriebeln im Kopfe. – Schwindel bei alten Leuten. – Feuchtender, periodischer Kopfgrind mit nächtlichem Jucken. – Starke Geschwulst der Augenlider. – Skrofulöse, katarrhalische, exanthematische, erysipelatöse und rheumatische Augenentzündung. – Blutiger Eiterausfluß aus dem Ohre. – Kupferausschläge. – Reißendes Zahnweh, rheumatisches, durch Wärme gemildert. – Trockenheit im Munde und auf der Zunge. – Heiserkeit von Überanstrengung. – Magendrücken, wie von einem Klumpen, nach Tische. – Heftiges Pochen in der Magengegend.– Ungeheure Auftreibung des Leibes nach dem Essen. – Nächtliche Durchfälle mit heftigen Leibschmerzen; unwillkürlicher Stuhl. – Unaufhaltsamkeit des Harnes. – Influenza mit Gliederschmerzen. – Nervöse Lungenentzündung, besonders bei heftigem Nachtdurste, wenn nicht die begleitenden Beschwerden auf Belladonna oder Bryonia hinweisen. – Verhebungsschmerz im Kreuz und in den Schultern. Kreuz wie zerschlagen. – Hüftgicht; blasige Ausschläge auf den Schenkeln. Entzündliche, rotlaufartige Geschwulst der Füße.
Ruta = Ruta graveolens
(Weinraute)
Wirkungsdauer: Bis zu 14 Tagen in chronischen Fällen.
Antidot: Camph.
Nachteile von mechanischen Einwirkungen. Knochenschmerzen; Zerschlagenheitsgefühl; Schmerzen wie nach Stoß, Fall, Quetschung oder nach wirklichen Verletzungen der Knochen und der Knochenhaut. – Gliederschmerzen, die sich in der Ruhe oder bei naßkaltem Wetter verschlimmern, bei Bewegung bessern. – Kälte der Haut. Warzen. Quetschungen und Verletzungen der Knochen und der Beinhaut. – Fliegende Hitze. – Melancholische, niedergeschlagene Stimmung. – Nässende Schorfe auf dem Kopfe. – Schwäche und Angegriffenheit der Augen durch feine Arbeiten, Lesen usw. Tränen der Augen; angehende Amaurose. Roter Schein um das Kerzenlicht. Nasenbluten. – Magenschmerz nach schweren Speisen. – Schmerzhafte Geschwulst der Milz. – Schleimiger Durchfall und öfterer erfolgloser Drang, mit Verstopfung wechselnd. Mastdarmvorfall. – Öfterer Harndrang; unwillkürlicher Harnabgang.
Sabad. = Sabadilla
(Mexikanischer Läusesamen)
Wirkungsdauer: 2 bis 3 Wochen.
Antidote: Camph., Puls.
Große Empfindlichkeit gegen Kälte. – Lähmiges Ziehen durch alle Glieder. Viele Schmerzen entstehen erst rechts, dann links, oder ziehen von rechts nach links. – Sehr große Schläfrigkeit, auch am hellen Tage, oder unruhiger, nicht erquickender Schlaf. – Wechselfieber mit Durst zwischen Frost und Hitze. – Große Angst und ängstliche Unruhe; Halbseitiger Kopfschmerz mit den spezifischen Magenbeschwerden. – Kopfschmerzen mit außerordentlichem Drücken in der Stirn. – Drücken auf die Augäpfel. – Tränen der Augen. – Fließschnupfen mit Eingenommenheit des Kopfes; Heufieber. – Röte des Gesichts mit fliegender Hitze. – Influenza mit Zerschlagenheitsgefühl, krampfhaftem Niesen und Tränenfluß, auch mit großer Tagesschläfrigkeit. – Zahnweh in der linken unteren Reihe, ziehend und pochend, meist beim Spazierengehen. – Mundtrockenheit; wundes Brennen auf der Zungenspitze mit dickem, gelblichem Belage. – Brecherlichkeit und Übelkeit mit stetem Ausspucken faden Wassers. – Erbrechen durch Spulwürmer. Bandwurmbeschwerden; Madenwürmer mit Kribbeln und Jucken im After. – Völlige Stimmlosigkeit; Husten, sobald man sich niederlegt, auch mit Erbrechen; Stechen im Scheitel und Magenschmerzen. – Kurzatmigkeit. – Rote, kleine Flecke auf Bauch, Brust und Händen, wie übersät. – Läusesucht (neben Arsenicum und Mercurius); Kopfläuse; sie erscheinen trotz der größten Reinlichkeit (neben Staphisagria).
Wirkungsdauer: 3 bis 4 Wochen.
Antidote: Camph., Op., Puls.
Beschwerden des weiblichen Geschlechts. – Akute und chronische Gichtbeschwerden; Gichtknoten. – Krankheiten der Knochenhaut. – Zahnschmerzen, meist in hohlen Zähnen beginnend, durch Kauen erregt; Pressen, als sollte der Zahn gesprengt werden, besonders abends und nachts. Winden und Kneipen in der Nabelgegend, mit Brecherlichkeit, auch ohne Übelkeit.
Samb. = Sambucus nigra
(Schwarzer Flieder, Holunder)
Wirkungsdauer: 3 bis 4 Stunden, selten einige Tage.
Antidote: Ars., Camph.
Allgemeine Blutwallung, abends im Bett. – Große Abmagerung. Schlummer mit halb offenen Augen und halb geöffnetem Munde. – Aufschrecken aus dem Schlafe. – Unerträgliche Hitze am ganzen Körper, mit Scheu vor Aufdecken. – Starke Schweiße besonders nachts, schwächende Schweiße nach der Geburt. – Wechselfieber mit übermäßigen Schweißen. – Verstopfung der Nase und Schleimanhäufungen; Stockschnupfen der Säuglinge. – Aufgedunsenes, bläuliches Gesicht. – Heiserkeit; schwindsüchtiger Husten; Asthma mit krähendem Tone der Stimme. – Starke Engbrüstigkeit; Erstickungsanfälle, wie Millarsches Asthma, nach Mitternacht mit Pfeifen auf der Brust. – Brustbräune.
Sang. = Sanguinaria Canadensis
(Kanadische Blutwurzel)
Wirkungsdauer und Antidote unbekannt.
Rheumatische und gichtische Schmerzen mit nächtlicher Verschlimmerung. – Hitze und Trockenheit der Haut. Juckender Nesselausschlag. – Alte, untätige Geschwüre mit harten Rändern und stinkender Jauche. Schwammige Auswüchse, Warzen. Fliegende Hitze, als flösse heißes Wasser von der Brust nach dem Bauch, auch Hitzeandrang nach dem Kopfe mit Brennen im Handteller und in den Fußsohlen. Puls hart und häufig, bei heißer und trockener Haut. Schweiß. Wechsel-, Sumpf-, schleichende Fieber. – Heftige, meist rechtsseitige Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen, selbst Galleerbrechen, periodisch wiederkehrend, gewöhnlich des Morgens beginnend, den Tag hindurch sich steigernd, erträglich bei ruhigem Niederlegen oder womöglich durch Schlaf gebessert; Verschlimmerung durch Geräusch, besonders durch das Gehen anderer durch die Stube. – Ohrenbrennen bei roten Backen. – Halsentzündung; geschwüriges Halsweh. – Beim Husten große Schmerzen in der Milzgegend, auch beim Daraufdrücken und Beugen auf die Seite. – Untätigkeit der Leber. – Abendliche Bauchaufgetriebenheit und Windeabgang nach dem Niederlegen. Krampfkolik. Verhärtung im Unterleibe. – Schnupfen mit dumpfem Druck über der Nasenwurzel und heftiges Stechen in der Nase; heftige Schmerzen in der Nasenwurzel und in den Stirnhöhlen; Geruchs- und Geschmacksverlust mit rauhem Halse, Brustschmerzen und Durchfall. Heftiger Husten ohne Auswurf mit umschriebener Backenröte. – Nasenpolypen, leicht blutend. – Kreuzschmerzen nach Verheben; rheumatische Schmerzen im Nacken, in Schultern und Armen; ärger nachts im Bette; Steifheit der Handgelenke. Nagelgeschwüre an allen Fingern beider Hände. Hüftgicht mit Zerschlagenheitsschmerz. – Brennen der Sohlen und Handflächen, ärger nachts im Bett.
Sars. = Sarsaparilla
(Sarsaparille)
Wirkungsdauer: Bis zu 3 Wochen.
Antidot: Camph.
Gichtische und rheumatische Beschwerden mit vermindertem Harnen, nach Erkältung im Wasser. – Knochenschmerzen. – Abgespanntheit, besonders der Hände und Füße. Verschiedenartige Hautausschläge. – Geschwüre. – Schweiß an der Stirn, abends im Bett. – Übelkeit. – Hartnäckige Verstopfung mit heftigem Harndrang. – Nierengrieß; Sand in der Windel. Nierenkolik und Bildung von Blasensteinen. – Marasmus der Kinder mit Abmagerung des Halses.
Sec. = Secale cornutum
(Mutterkorn)
Wirkungsdauer: 3 bis 4 Wochen.
Antidote: Camph., Opium.
Große Mattigkeit und Sinken der Kräfte. Höchst elendes Aussehen mit blauen Augenrändern und tief zurückgetretenen Augen. Große Schlafsucht oder auch unruhiger Schlaf. Große Niedergeschlagenheit und Beängstigungen; Schwindel, Benommenheit, Blutandrang nach dem Kopfe und dumpfer Kopfschmerz; Wahnsinn und Anfälle von Tobsucht. – Gefühl von Kribbeln in der Haut und Ameisenlaufen; Abschälen der Oberhaut; Petechien, Blutschwäre, Brandblasenbildung. – Pupillenerweiterung, Doppeltsehen; Funken-, Flecken- und Nebelsehen; Amaurose, grauer Star. – Krämpfe der Ober- und Unterglieder. Periodisch eintretende Muskelschmerzen mit langsamen Zusammenziehungen der Glieder, der Hände und Füße, Finger und Zehen; Steifigkeit im Nacken, Starrheit der Glieder; Kinnbackenkrampf. – Verlangsamter Puls und Verzögerung der Herzkontraktion; krampfhaftes Herzklopfen; Frostschauer, kalter, klebriger Schweiß; sehr starker Durst, Darmschmerzen, Krampfkolik, Meteorismus. – Übelkeit und Erbrechen der Speisen oder entarteter Galle. – Bei der Cholera oft hilfreich, wenn Arsenicum oder Veratrum nicht Besserung bewirken. – Unwillkürlich abgehende Stühle, mit allgemeinem Sinken der Kräfte. – Schneiden, Reißen, Brennschmerzen in der Milz und Lebergegend. – Unterdrückter Harnabgang und öfterer Drang zum Harnen. – Kribbeln und Gefühllosigkeit in den Armen bis in die Vorderarme. – Arge Krämpfe in den Waden und Sohlen (nachts). – Unterschenkelgeschwüre, Venenerweiterungen. – Brandiges Absterben der Zehen bei Greisen.
Ergotin, das Alkaloid von Secale cornutum, scheint die Eigenschaften des letzteren intensiver zu entfalten. Ich möchte ihm überall den Vorzug geben, wo Secale indiziert ist.
Wirkungsdauer: 5 bis 6 Wochen.
Antidote: Ign., Puls.
Schmerzen in allen Gliedern, wie von Erkältung. – Unüberwindlicher Hang zum Liegen, auch zum Schlafen, und darnach Verschlimmerung aller Beschwerden. – Auffallendes Abmagern, besonders im Gesicht, an den Händen und Schenkeln. – Menschenscheue Gemütsstimmung und Abneigung vor geschäftlicher Tätigkeit. – Viel Schwitzen beim Gehen. – Hautjucken, Blüten- und Bläschenbildung an Händen und Füßen; trockener Ausschlag in den Händen. – Schleimig belegte Zunge, Hunger zu ungewöhnlicher Zeit; Pulsationsgefühl nach dem Mittagessen durch den ganzen Körper, besonders aber im Bauche. Heftiges Milzstechen beim Gehen; breiiger Stuhl, oder auch harter, mit etwas Schleim oder Blut überzogen; schwieriger Stuhlabgang. – Chronische Leberleiden, Leberanschwellung. – Sexuelle Neurasthenie. – Wirkt auf die Nerven und erzeugt große Schwäche nach jeder körperlichen wie geistigen Anstrengung. Große Neigung zum Niederlegen und Unbehagen nach dem Aufstehen.
Seneg. = Senega
(Senegawurzel)
Wirkungsdauer: 3 bis 4 Wochen.
Antidote: Arn., Bell., Bryon., Camph.
Von großer Wirkung auf die Schleimhäute, besonders auf die der Respirationsorgane. – Entzündete, angeschwollene Augenlidränder; Gefühl, als wäre Sand in den Augen; Lichtempfindlichkeit, Schwachsichtigkeit, Tränenausfluß, Schleim zwischen den Lidern; Zucken und »Flattern« des Lides. – Fließschnupfen; Chronische Kehlkopf- und Luftröhrenkatarrhe: Kitzelhusten und Auswurf von Schleimklümpchen; Rasseln auf der Brust; sehr angreifender, erschütternder Husten, auch ohne Auswurf, bei alten Leuten. – Viel zäher Schleim im Munde; Brennen auf der Zunge. – Vermehrter Abgang hellen Urins; viel Schleim und Niederschläge von harnsauren Salzen im Urin; kalkhaltige Niederschläge.
Sep. = Sepia
(Inhalt des Tintenbeutels des Tintenfisches)
Wirkungsdauer: 3 bis 4 Wochen und noch länger.
Antidote: Acon., Antim. crud., Puls., Spir. nitri dulc., Tart. emet.; Säuren.
Beschwerden des weiblichen Geschlechts. – Beschwerden in der Schwangerschaft. Nervöse Beschwerden. Blutwallungen mit fühlbarem Pulsieren. Nachteile von Ärger, von Selbstbefleckung. Verrenkungsschmerzen bei Anstrengung, wie auch nachts in der Bettwärme. – Strammen in den Gliedern, wie zu kurz; Brennschmerzen an verschiedenen Stellen. – Rucken und Zucken in den Gliedern. Leichtes Einschlafen der Glieder. Leichtes Verheben beim Ausdehnen der Bänder, wenn Rhus Toxicodendron nichts leisten sollte. Große Erkältlichkeit, besonders im Winde. – Mangel an natürlicher Wärme, immer frostig. – Mattigkeit und große Schwäche; Ohnmachtsanwandlungen. – Krätzeausschläge; Flechten, besonders ringförmige. – Wundheit der Haut, vor allem in den Gelenken, auch bei Kindern. – Übelriechende Schweiße. – Lymphatische Geschwülste. Blutschwäre. – Drüsenanschwellungen. – Große Tagesschläfrigkeit; spätes Einschlafen abends; Zucken der Glieder, nachts im Bett. – Langer Schlaf ohne Erquickung. – Mangel an natürlicher Lebenswärme und Frösteln. – Traurigkeit, Ängstlichkeit, Weinerlichkeit. – Ärgerlichkeit; Gleichgültigkeit gegen alles. – Schwaches Gedächtnis. – Schwindel beim Gehen im Freien. – Halbseitige Kopfschmerzen mit Erbrechen; Blutandrang nach dem Kopfe mit Hitze darin; unwillkürliches Schütteln des Kopfes. Äußerliches Kältegefühl auf dem Kopfe. – Starkes Ausfallen der Haare. – Druckgefühl in den Augen. Röte und Entzündung der Augen mit Stechen darin. Pusteln auf der Hornhaut. Lähmung der Lider. Angehende Amaurose mit verengerten Pupillen. – Viel schwarze Flecke und Flor vor den Augen. – Brausen, Sausen vor den Ohren. Empfindlichkeit des Gehörs, auch besonders gegen die Musik. – Geruchsmangel. Nasenverstopfung. Blutschnauben; verhärteter Nasenschleim. – Gesichtsblässe; gelbe Flecke im Gesichte; fliegende Hitze mit Röte. – Ziehendes oder klopfendes Zahnweh in hohlen Zähnen bis ins Ohr. Weiß belegte Zunge. – Heißhunger; Durstlosigkeit oder viel Durst. – Magenschmerzen nach dem Essen; Drücken; Krampf; Klopfen in der Herzgrube. – Stuhlverstopfung; harter Stuhl. Austreten der Hämorrhoidalknoten; fließende Hämorrhoiden. Pfortaderstauung. – Harndrang und häufiges Harnen; Bettpissen. – Heiserkeit; Husten von Kitzel im Kehlkopf; Nachthusten; salzig schmeckender Auswurf. – Brustbeklemmung und Kurzatmigkeit. Bräunliche Flecke auf der Brust. – Herzklopfen. – Schmerzen und Steifheit im Kreuz. – Achselgrubenschweiß. – Lähmungsgefühl in den Armen. Hitze in den Händen bei kalten Füßen; werden die Füße warm, so werden die Hände kalt. Einschlafen, Lähmigkeit, Eiskälte der Beine. Wadenklamm, sehr arg nachts im Bett. Abschälen der Haut an den Zehen.
Besserung vieler Beschwerden bei starker Bewegung, bei Gehen im Freien, Fechten usw. Verschlimmerung abends und nachts. Erscheinen der Beschwerden am stärksten bei ruhigem Sitzen.
Sil. = Silicea
(Kieselsäure, H
2SiO
3)
Wirkungsdauer: 3 bis 4 Wochen, in manchen Fällen auch bis zu 8 Wochen.
Antidote: Camph., Hep. sulf.
Hysterische Leiden. Muskelschwäche und schwieriges Laufenlernen bei Kindern. Skrofulöse und rachitische Beschwerden, auch bei großem Kopfe und schwer sich schließenden Fontanellen bei Kindern. Zerschlagenheitsschmerzen der Glieder. Leichtes Verheben. Schmerzhaftes Knistern der Sehnen infolge schwerer Arbeit. Besonders günstig bei Lähmungen im weitesten Sinne, überhaupt bei chronischer Schwäche des Nervenapparates. Zittern der Glieder. Starke Abmagerung. Blutwallung und Durst nach wenig Weingenuß. Große Erkältlichkeit. Allgemeine große Schwäche. Die meisten Symptome scheinen zur Zeit des Neumondes oder auch zum Vollmonde hervorzutreten; auch bei Witterungsveränderung. Knochenbrand. – Sehr wirksam bei Geschwülsten, wie: Lymphome, Myome und Lipome, auch dann, wenn sie von beträchtlicher Größe sind. (Gelenk- oder Muskelmäuse, vor Calcium fluoricum). – Drüsengeschwülste, auch Eiterungen mit Neigung zu Fistelbildung. Bösartige Brandschwäre. Geschwüre: faulige, fressende, schwammige, fistulöse, Unterschenkelgeschwüre. Wildfleisch. Hautkrebs. Nagelgeschwüre (fast spezifisch nächst Hepar sulfuris). Knochenleiden. Hauptmittel bei Furunkeln, Karbunkeln, Knochenfraß, Knochenauftreibung und festen Geschwülsten. – Viel Gähnen; Tagesschläfrigkeit; nächtliche Schlaflosigkeit. Ängstigende Träume (von Schlangen). – Sehr frostig. Wechselfieber mit arger Hitze und geringem Schweiße. – Starke Nachtschweiße. – Angst und Unruhe. – Gedächtnismangel. Nachgiebiges Gemüt. Fixe Ideen, denkt immer nur an Stecknadeln, zählt und sucht sie überall. – Epilepsie mit nächtlichen Anfällen. – Blutandrang nach dem Kopfe. Kopfschmerz vom Genick bis zum Wirbel, von Frösteln begleitet, schlimmer nachts, von geistiger Überanstrengung, Geräusch, Bewegung; besser durch warm Einhüllen. Migräne, klopfender Schmerz über dem Auge. Gesichtsverdunkelung, besser durch reichliche Entleerung hellen Urins. Starkes Ausfallen der Haare. – Augenentzündung; Lichtscheu; Zusammenfließen der Buchstaben beim Lesen; schwarze Flecken vor den Augen. – Verstopfung der Nase. Nasenbluten. Stockschnupfen. Reißende, stechende Zahnschmerzen, nachts nicht schlafen lassend. Trockenheit des Mundes. Belegtheit der Zunge. Gefühl wie von einem Haar auf der Zunge. – Hartleibigkeit; Stuhlverstopfung mit stetem vergeblichen Drange, oder der Stuhl tritt mit großer Anstrengung teilweise heraus und schlüpft dann wieder zurück. – Heiserkeit; Eiterauswurf und geschwürige Lungenschwindsucht. – Lähmige Steifheit im Kreuz. Entzündliche Eitergeschwulst der Lendenmuskeln. Arg stinkender Fußschweiß. Kälte der Füße.
Wirkungsdauer: 3 bis 4 Wochen.
Antidot: Camph.
Wirkt hauptsächlich auf das Herz, die Augen und den Gelenkapparat. – Frösteln jeden Morgen. – Schwindel, besonders im Liegen. – Periodisch eintretende, besonders linksseitige Kopf- und Gesichtsschmerzen, schlimmer bei Bewegung, der Schmerz beginnt im Hinterkopf, breitet sich über den Kopf aus und setzt sich über dem linken Auge fest, steigert sich mit Sonnenaufgang und nimmt mit Sonnenuntergang ab. – Drückender Schmerz in den Augäpfeln; nervöse und rheumatische Augenentzündung; Lähmung des oberen Augenlides; Augenblinzeln. – Stirnhöhlenkatarrh. – Schmerzhaftes Rucken und Zucken in den hohlen Zähnen, verschlimmert durch kaltes Wasser. – Ohrensausen und Schwerhörigkeit. – Nervenschmerzen. – Herzklopfen mit Brustbeklemmung; Zittern des Herzens, entzündliche Affektionen des Herzbeutels und des Herzens. – Gichtische und rheumatische Beschwerden; reißende Schmerzen in den Gelenken. – Wechselfieber. – Katarrhalische Beschwerden im Magen und Darm. – Häufiger Harndrang mit reichlichem Harnabgange.
Spong. = Spongia marina tosta
(Gerösteter Meerschwamm)
Wirkungsdauer: Bis zu 4 Wochen.
Antidote: Camph., Hepar sulf., Phosph.
Leiden der Lymphgefäße und der Drüsen. – Starke Hitze mit trockener Haut und stetem Durste; schneller Puls. Röte im Augenweiß. Harter Stuhl. – Harndrang mit geringem Abgange. – Schmerzen des Kehlkopfes bei Berührung und Drehen des Kopfes; belegte, unreine Stimme. Heiserkeit. Kehlkopfentzündung. Häutige Bräune (auch mit Aconitum und Hepar sulfuris im Wechsel). Kehlkopf- und Luftröhrenschwindsucht; Husten tief aus der Brust mit Wundschmerz und Brennen, oder langwieriger, auch mit Heiserkeit und gelblichem Auswurfe. – Kropfgeschwulst, auch harte, mit Drücken und Kribbeln darin (desgleichen Jodum bei Zusammenschnürungsgefühl im Kröpfe). – Herzleiden, Klappenfehler, Aortenaneurysma, Angina pectoris.
Scill. = Scilla maritime
(Meerzwiebel)
Wirkungsdauer: 8 bis 14 Tage.
Antidot: Camph.
Mattigkeit, Schwere des Körpers. Schlaflosigkeit. – Trockene, brennende Hitze des Körpers mit Frösteln bei der geringsten Entblößung. – Drüsenverhärtungen. – Entzündung der Nasenschleimhäute. – Trockenheit des Halses. – Gänzliche Appetitlosigkeit; Verdauungsschwäche. Großer Durst. – Übelkeit. – Frühmorgens Durchfälle, auch wässerige. – Steter Druck auf die Blase; häufiges Nachtharnen. Harn rötlich mit rotem Satz. – Trockener Husten in kurzen Stößen, vor allem abends und nachts, auch von kaltem Trinken. Der Harn spritzt unwillkürlich beim Husten, Niesen und Lachen weg. Schleimauswurf. Engbrüstigkeit mit Nötigung zum Aufsitzen. Seitenstechen. Blutandrang nach der Brust. Lungen- und Rippenfellentzündung. – Wassersucht.
Wirkungsdauer: Bis zu 4 Wochen.
Antidot: Pulsatilla.
Größte Abspannung des Geistes und Körpers; große Angegriffenheit vom Sprechen. – Krämpfe; Fallsuchtanfälle. Höchste Abmagerung. – Schlaflosigkeit. – Heißer, sehr schwächender Schweiß über den ganzen Körper, früh, auch nachts. Brennende Hitze, besonders in den Händen. Stille Verdrießlichkeit und Mutlosigkeit. – Schwerer Kopf; betäubendes Drücken im Gehirn; Stechen in der Stirn. – Blasses Gesicht mit tiefliegenden Augen. – Verlängerungsgefühl in lockeren Zähnen. – Große Verdauungsschwäche. – Säuerliches Aufstoßen mit Rauheit im Schlunde, darnach Brechwürgen; bitteres Erbrechen; Bluterbrechen. – Magenkrampf; heftiges Drücken im Magen. – Drücken in der Milzgegend. – Starker Durchfall. – Öfterer Harndrang mit reichlichem Abgange. – Rauheit der Kehle; Heiserkeit. – Langwieriger Katarrh. Viel Schleim in der Luftröhre. – Husten von Lesen, Sprechen, Singen; von Kitzeln in der Brust. Angreifender, heftig erschütternder Husten. Viel Auswurf; grünlicher, gelber, widrig süßlich schmeckender. Lungen-, Kehlkopf- und Schleimschwindsucht. – Atemversetzung und Engbrüstigkeit beim Gehen und Steigen, als wären die Kleider zu eng. – Schwächegefühl in der Brust. Brustwassersucht. – Geschwulst der Hände und der Füße.
Staph. = Staphisagria
(Stephanskörner)
Wirkungsdauer: 2 bis 3 bis 4 Wochen.
Antidot: Camph.
Skorbutische Affektionen. – Nachteile von Ärger mit Indignation, oder auch von Kummer, Sorge und Gram. Hypochondrie infolge sexueller Störungen. – Knochenschmerzen. – Stete Neigung zum Liegen. – Polypen. – Flechtenartige Ausschläge, auch eiternde, borkige. – Drüsengeschwülste. – Abendliche Wechselfieber, aus bloßer Kälte bestehend, mit skorbutischen Erscheinungen. – Faulriechende Nachtschweiße. – Große Weinerlichkeit; Ärgerlichkeit. – Nässende Grinde mit starkem Jucken auf dem Kopfe. – Übermäßige Vermehrung von Kopfläusen trotz allen Kämmens, Waschens und Reinigens. Ein merkwürdiges Beispiel davon führt Dr. v. Villers an; siehe »Intern. homöop. Presse«, Jahrg. 1875, S. 186 und 187. – Entzündung der Augenlidränder; verhärtete Gerstenkörner. – Nächtliches Zuschwären der Augen. – Verstopfung der Nase. – Gesichtsschmerzen, Drücken und Klopfen von den Zähnen bis ins Auge. – Lippen angeschwollen. – Zahnweh durch Einziehen kalter Luft; Ziehen in hohlen Zähnen nach dem Essen. Geschwulst des Zahnfleisches, Knoten und Gewächse daran. – Schmerzhafte Auswüchse im Munde. – Heißhunger, auch bei vollem Magen; bitterer Geschmack aller Speisen. – Drücken im Magen, wie von einer Last. – Stuhlverstopfung wegen Mangels an peristaltischer Bewegung; oder auch durchfällig, ruhrartig. – Öfterer Harndrang mit geringem Abgange des Harns. – Heiserkeit. – Husten von Kitzel. Auswurf gelben, eiterartigen Schleimes. – Zusammenziehende Beklemmung der Brust. – Folgen von Verletzungen mit scharfen, schneidenden Instrumenten.
Stram. = Stramonium
(Stearzneifel)
Wirkungsdauer: 1 bis 4 Tage.
Antidote: Bell., Hyosc., Nux vom., Opium; Säuren, Tabak.
Krampfhafte Bewegung der Glieder; Konvulsionen. Tonische Krämpfe; steife, kataleptische Unbeweglichkeit der Glieder. – Schläft am Tage und erwacht mit wichtiger, feierlicher Miene. – Tiefer, fester Schlaf, auch mit Schnarchen. Nervöse, auch typhöse Fieber. – Melancholie, mit Verlangen nach Gesellschaft und Licht; lautes Lachen, mit Ärgerlichkeit oder mit Stöhnen wechselnd. – Schreckhafte Vorstellungen und Phantasien. – Verstandesverwirrungen, Wahnsinn; Geilheit mit unzüchtigen Reden und Gebärden. Delirien, auch der Säufer. – Furcht vor Wasser und Flüssigkeiten; dürfte bei Hundswut das Mittel sein, von dem am meisten zu erwarten ist. – Konvulsionen der Gesichtsmuskeln. – Rotes, aufgetriebenes Gesicht. – Sprachwerkzeuge wie gelähmt, lallt und stammelt, ohne ein Wort hervorbringen zu können. – Heftiges Schluchzen. – Unterdrückte Harnabsonderung. – Erhöhte, kreischende Stimme.
Sulf. = Sulfur
(Schwefelblüte)
Wirkungsdauer: 4 bis 8 Wochen.
Antidote: Acon., Cham., Camph., Chin., Merc., Nux vom., Puls., Sepia.
Skrofulöse und rachitische Beschwerden; Knochenverkrümmungen, Drüsenleiden, Hautleiden verschiedener Art mit Jucken, Brennen, Verschlimmerung nachts in der Bettwärme und Folgen unterdrückter Absonderungen und Ausschläge. – Arges Ziehen und Reißen in den Gliedern, besonders in Federbetten. – Starke Blutwallungen. – Fallsuchtsanfälle, auch mit Laufen vom Rücken oder vom Arme auf, wie eine Maus (Aura). – Zittern der Glieder, besonders der Hände, auch bei Säufern. Große Abmagerung. Nächtliches Erscheinen oder Verschlimmern der Beschwerden. – Krätzeausschläge, Leberflecke, Knochenfraß, Bleichsucht, Gelbsucht. – Drüsenleiden. – Unüberwindliche Tagesschläfrigkeit. – Kälte der Hände und Füße. – Melancholie; große Beängstigungen. – Skrofulöse Augenentzündungen, Hornhautflecke; Geschwulst und Röte der Lider. – Summen, Brausen, Sausen vor den Ohren. Eiterausfluß aus dem Ohr. Taubheit. – Blasses, elendes Gesicht. – Geschwulst der Nase und der Oberlippe. – Zahnschmerzen. – Belegte Zunge. Appetitverlust; Verdauungslosigkeit; Würmerbeseigen. – Magengegend höchst schmerzhaft beim Befühlen. Geschwulst der Herzgrube. – Stechen und Drücken in der Leber; Geschwulst und Härte der Milz. – Bauchaufgetriebenheit und Blähungsversetzung. – Schmerzen der Muskeln bei Berührung, wie zerschlagen. – Stuhlverstopfung. Harter Stuhl. Würmerabgang. Leichtes Hervortreten des Mastdarmes. Stechen und Jucken, mitunter sehr arges, im Mastdarme, Hämorrhoidalknoten. – Steifigkeit und Schmerzen im Kreuz. – Viel Neidnägel an den Fingern. – Kälte der Füße. – Bei mangelnder Reaktion, wenn bei sorgfältig gewähltem Mittel die Wirkung ausbleibt.
Wo alte Geschwüre zugeheilt oder Hautausschläge, Krätze, Flechten usw. zurückgetrieben worden, oder wo der Hämorrhoidalfluß ausgeblieben ist, wird der Gebrauch dieses Mittels unbedingt erforderlich sein.
Symph. = Symphytum officinale
(Beinwurz)
Die Tinktur, mit Wasser gemischt, ist, äußerlich und in Verdünnung innerlich angewandt, höchst hilfreich bei Knochenverletzungen und Beinbrüchen. – Ebenso bei Druckgefühl unter dem Brustbein. – Krampfhaftes Schließen der Augenlider. – Sonst noch wenig geprüft.
Wirkungsdauer: Unbekannt.
Antidote: Camph., Ipec., Nux vom., Wein.
Große Eingenommenheit des Kopfes mit leichenblassem Gesichte, Schwindel, Betäubung, Schläfrigkeit. Beschwerliche Respiration und Beklommenheit. Trockenheit im Schlunde, zitterige Schwäche der Gliedmaßen. Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen mit Durchfall, Appetitlosigkeit. Kälte der Extremitäten. Abscheu vor Tabakrauch. – Hat sich häufig bewährt bei Brechdurchfällen, Meteorismus, Nierensteinkolik, Seekrankheit, wohl auch bei urämisch-asphyktischen Erscheinungen, bei welchen wir Nicotinum empfehlen.
Tart. = Tartarus emeticus oder stibiatus auch Antimonium tartaricum
(Brechweinstein)
Wirkungsdauer: Bis zu 4 Wochen in chronischen Fällen.
Antidote: Ars., Asa foet., Chin., Cocc., Ipec., Puls. Bei Brechweinsteinvergiftungen: reichlich lauwarme Milch, Tannin.
Pustelausschläge auf der Haut, wie Blattern, mit langsamer, sehr schmerzhafter Entwicklung, langsamer Vereiterung und Narbenbildung. – Hitze und Schweregefühl im Kopf; Anschoppung von Blut in den Hirnhäuten. – Mattigkeitsgefühl, Schlummern bei Tage. Schlaflosigkeit oder sehr tiefer Schlaf des Nachts. – Rheumatische Schmerzen im Rücken. – Erschlaffung der Herzmuskeln. – Kehlkopf- und Luftröhrenkatarrh; große Atemnot mit Schleimrasseln. – Übelkeit, Brechwürgen und Erbrechen von schleimigen, galligen Massen oder von Blut. – Blasenkatarrh und stark vermehrter Urinabgang. – Sehr wirksam bei Luftröhrenkatarrhen mit oder ohne Fieber und schwer sich lösendem Schleime. Bei Gehirnkongestionen. Bei Lungen- und Brustfellentzündung. – Bei akuten Magen- und Darmkatarrhen. – Bei rheumatischen und gichtischen Erkrankungen mit reichlichen Nachtschweißen. – Ischias. Bei perforierendem Magengeschwür. Bei nervösem Brechreiz, besonders morgens.
Tereb. = Oleum terebinthinae
(Terpentinöl)
Wirkungsdauer: Unbekannt.
Antidote: Camph., Canth.
Bauch- und Hautwassersucht, auch nach Scharlachfieber. – Hautausschlag, wie Scharlach. – Akute und chronische Nierenentzündung, drohende Urämie. – Blasenentzündung. – Harn stark nach Veilchen riechend (neben Phosphorus), rot, mitunter sogar blutig. – Gallensteine. – Veraltete gichtische und rheumatische Leiden mit Kontrakturen.
Thuj. = Thuja occidentalis
(Lebensbaum)
Wirkungsdauer: 3 bis 6 Wochen.
Antidote: Chamom., Camph., Cocc., Merc.
Zucken einzelner Glieder. – Bräunliche Flecke auf einzelnen Körperteilen. – Erhöhung der Beschwerden in der Ruhe und Wärme, besonders im Bett; Besserung durch Bewegung, Kälte und Schweiß. Blumenkohlartige Wucherungen. – Hochgradige psychische Verstimmung, Unlust, Unzufriedenheit, Unverträglichkeit. – Langsames Wachstum der Haare; Spalten der Haarspitzen, die »verdorren«. – Weichwerden der Fingernägel. – Warzen auf den Händen. – Heftiges Jucken und, nach Kratzen, brennende Schmerzen auf der Haut. – Ängstliche Träume. Niedergeschlagenheit. Pulsieren in den Schläfen. – Langsame Besinnungsfähigkeit mit Suchen der Worte beim Reden. – Ruckweiser Kopfschmerz, als würde im Wirbel ein Nagel eingeschlagen. – Augenentzündung; Tränen der Augen beim Gehen im Freien. – Geschwürigkeit und schmerzhafte Schorfe in der Nase. – Blutschnauben; chronischer Schnupfen. – Fressendes Nagen, besonders in hohlen Zähnen. – Fröschleingeschwulst unter der Zunge (Ranula); Auswüchse am Zahnfleische (neben Staphisagria und Lachesis). – Nachteile von Fett und Zwiebeln. – Ranziges Aufstoßen. – Kolikschmerzen, wie von Verschlingung der Därme. Blähsucht. Trägheit der Unterleibsorgane, Anhäufung und Stockungen der Magen- und Darmgase; Ausdehnung des Leibes; Krötenbauch. – Verhärtungen im Bauche (neben Lycopodium und Lachesis). Heraustreibung der Bauchmuskeln; Bewegungen wie von Lebendigem im Unterleibe. – Stuhlverstopfung bis zu mehreren Tagen; harter Stuhl. – Auswüchse, besonders hornartige, oder (vorzüglich bei zunehmendem Monde) nässend, eiternd und juckend. – Hartnäckige Bronchialkatarrhe. Husten, mit Auswurf grauer, gelber oder grüner Kügelchen. – Stechen in der Brust nach kaltem Trinken. – Starkes, auch hörbares Herzklopfen, besonders beim Treppensteigen. – Vorzüglich bei schädlichen Folgen nach Pockenimpfung; und wenn auf der Impfstelle sehr böse Verschwärungsprozesse entstehen, dann verabfolge man Echinacea. Siehe bei Geschwüre.
Urtic. = Urtica urens
(Brennessel)
Wirkungsdauer und Antidote: Unbekannt.
Die Tinktur, äußerlich gebraucht, ist hilfreich bei Verbrennungen, wenn noch keine Blasen entstanden sind. Ist mit Erfolg angewandt worden gegen: juckende Quaddeln; Nesselausschläge; Altersjucken, ruhrartige Durchfälle; Haut- und Bauchwassersucht; Scharlachwassersucht. – Ödematöse, schmerzlose, monströse Geschwulst des ganzen Kopfes, des Halses und der Brust bis an den Nabel. Scheint auch ein vorzügliches Milzmittel zu sein.
Valer. = Valeriana officinalis
(Baldrian)
Wirkungsdauer: 3 bis 14 Tage.
Antidote: Camph.; Kaffee.
Rheumatische Gliederschmerzen. – Hysterische Beschwerden. – Krankhafte Aufgeregtheit der Nerven mit Zittern und Gefühl großer Mattigkeit in Augen, Armen, Kniekehlen usw. – Erhöhung der Beschwerden abends, nach Tische und in der Ruhe, besonders nach vorangegangener Bewegung, und Besserung bei Bewegung und durch Reiben. – Unruhiger Schlaf mit verworrenen, ängstlichen Träumen. – Wechselfieber, mit anhaltender Hitze nach kurzem Froste, auch mit Kopfeingenommenheit und Durst. – Große Gemütsaufgeregtheit. – Kopfschmerzen, die plötzlich oder in ruckweisen Absätzen erscheinen; ebensolche Gesichtsschmerzen. Schwarze Punkte vor den Augen. – Funktionelle Herzleiden, nervöses Herzklopfen. – Mundgeschmack wie von stinkigem Talge.
Veratr. = Veratrum album
(Weiße Nieswurz)
Wirkungsdauer: In chronischen Fällen 2 bis 3 Wochen.
Antidote: Camph., China; Kaffee.
Langwierige Beschwerden von Chinamißbrauch. Böse Folgen von Furcht und Schreck oder von Ärger und Zorn. Schmerzanfälle, die jedesmal auf kurze Zeit Delirien und Wahnsinn bewirken. – Gliederschmerzen, die keine Bettwärme vertragen, meist früh erscheinen, beim Aufstehen sich lindern und beim Umhergehen verschwinden. Erhöhung der Schmerzen durch das Reden anderer. Krämpfe und Konvulsionen; tonische Krämpfe mit Krümmung der Handflächen und Fußsohlen. Große, langwierige Schwäche; Ohnmachtanwandlungen. – Krätzeartige Ausschläge. – Kälte und Kältegefühl im ganzen Körper; kalte, klebrige Schweiße.– Wechselfieber mit äußerer Kälte bei innerer Hitze, mit starkem Durst auf Kaltwasser. – Puls langsam und fast erloschen. – Große Angst wie von bösem Gewissen oder als stände Böses bevor. – Verstandesverwirrungen und Wahnsinn, religiöser oder verliebter Art; mit ungereimten, närrischen Handlungen; mit unzüchtigen Reden und Geilheit. – Bei drückendem, klopfendem, nervösem Zahnschmerz, der die eine Seite des Kopfes einnimmt; auch Erbrechen dabei. Empfindlichkeit der Kopfhaare. Frieren auf dem Wirbel. Kalter Stirnschweiß. – Nachtblindheit, von der Dämmerung an. – Blasses, kaltes, totenähnliches Gesicht. Dunkle Röte des Gesichts. Kupferausschläge. – Verschließung der Kinnbacken. – Zahnschmerzen mit Gesichtsgeschwulst, große Schwäche, Übelkeit und Erbrechen. – Trockene, gelb belegte Zunge. – Lähmung der Speiseröhre. Erstickungsanfälle von krampfhaftem Zuschnüren der Kehle. – Großes Verlangen nach Obst, Saurem, Kühlendem. – Unauslöschlicher Durst. Erbrechen mit Durchfall und Drücken in der Herzgrube. – Asiatische Cholera mit vielem und häufigem Entleeren wässeriger Flüssigkeiten (von oben und unten); Wadenkrämpfe. – Große Schmerzen des Bauches bei Berührung. Chronische Durchfälle oder auch langwierige Leibesverstopfung. – Keuchhusten, mit großer Mattigkeit, kaltem Schweiße, großem Durste, Redeunlust, großem Froste (im Gegensatz zu Drosera). – Klamm in den Waden. – Kribbeln in den Händen und Fingern. – Heftiges Herzklopfen; Herzschwäche im Verlauf akuter Krankheiten.
Veratr. virid. = Veratrum viride
(Grüne Nieswurz)
Wirkungsdauer: Mehrere Tage.
Antidote: Unbekannt.
Ein in sehr vielen Krankheiten, besonders bei intermittierenden, remittierenden, biliösen, typhösen u. ä. Fiebern mit Konvulsionen, sowie bei Gelbfieber ausgezeichnet wirkendes Mittel.
Es reduziert die Pulsfrequenz sehr schnell und vermindert die Häufigkeit der Respiration. – Gefühl von großer Schwäche, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen von allgemeiner Abgeschlagenheit. – Kongestionen der Hirnbasis und des oberen Teiles des Rückenmarkes (Meningitis cerebrospinalis). Es beeinträchtigt demnach auch die Funktionen der pneumogastrischen Nerven. – Bedeutende Kongestionen nach der Lunge mit hochgradiger arterieller Erregung, daher ein schätzbares Mittel bei Beginn der Lungenentzündung. – Anregung der Speichelsekretion. – Muskelschmerzen (Myalgie); akuter Muskelrheumatismus mit Ergriffensein des Herzens; Myocarditis, Pericarditis; Herzflattern; Lähmung des Herzens nach Überanstrengung. – Äußerst heftige Schmerzen in der Magengrube mit Hitze und Zusammenschnüren im Halse. – Übelkeit, kalter Schweiß, höchste Atemnot (Orthopnoe). – Heftiges Brennen im Rachen, auch in der Speiseröhre mit beständiger Neigung zum Schlingen; Schlundkrämpfe; klonische und tonische Krämpfe. – Chorea mit heftiger Kongestion der Nervenzentren.
Wirkungsdauer: 4 bis 6 Tage.
Antidote: Unbekannt.
Besonders bei Beschwerden des weiblichen Geschlechtes. – Große Reizbarkeit und krampfhafte Beschwerden bei hysterischen Frauen. – Wadenkrampf.
Wirkungsdauer: 4 Wochen und länger.
Antidote: Agar., Camph., Caust., Conium, Gelsem., Hell., Hepar sulf., Ignatia.
Vorzügliches Gehirnmittel. Arger neuralgischer Stirnkopfschmerz mit heftigem Druckgefühl auf der Nasenwurzel, auch mit Übelkeit und argem Erbrechen; auch stete Neigung zum Schlaf. Mattigkeit und Schläfrigkeit mit leichtem Erschrecken. Drückender Kopfschmerz in der Stirn, an der Nasenwurzel und im Vorderhaupt; Kopfschmerz nach dem Genuß der geringsten Menge Weines. Neigung zu eitriger Exsudation in den serösen Hüllen des Großhirns. Bei Gehirnhautentzündung verhütet es (nach Belladonna) drohende Gehirnlähmung und Ausschwitzungen und bringt häufig schon eingetretene zur Aufsaugung. Auch bei Hydrocephalus infantum. Während des Zahnens oder auch bei Scharlach und Typhus vorkommende Gehirnerkrankungen. – Muskelzucken hier und da im Körper. Rucken und Zucken in Armen und Händen im Halbschlaf und im Wachen. Lähmungsartige Zustände, besonders der Extremitäten. – Schwindel, Schwere oder drückendes Reißen im Hinterhaupte. – Irrsinn mit Wahnvorstellungen, Gedächtnisschwäche oder große Schläfrigkeit und Schwindel zum Umfallen. – Fühllosigkeit im Körper. Kältegefühl in den Knochen. Ausschläge und Flechten, auch langwierige. Überbeine. Hautschrunden. Wassersüchtige Leiden, besonders mit Schmerzen in der Nierengegend. – Schläfrigkeit gleich nach Tische, mit Trägheit. Schreckhafte, schwärmerische Träume; lautes Schreien und Sprechen im Schlafe. – Schweiß am Tage; Nachtschweiße. Todesgedanken. Scheu vor Beschäftigung; Unlust zur Arbeit. – Neurasthenie. – Große Vergeßlichkeit und Gedächtnisschwäche. – Unterschworenheitsschmerz auf dem Haarkopfe. – Herabfallen und Lähmung der oberen Glieder. – Wundschmerzende Empfindlichkeit der Zähne. Bluten des Zahnfleisches. – Blähungsanhäufungen. – Stuhlverstopfung. – Beschwerden von Nieren- und Blasensteinen. – Spannen in der Brust; Kurzatmigkeit. – Rheumatisches Spannen im Kreuz; Kreuzschmerzen. – Leicht rissige, schmerzhafte Oberhaut der Hände bei Kälte. Krampfadern am Unterschenkel.
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