Sagen aus Franken
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Die schwarze Kuh in Schlottenhof bei Arzberg

Unweit des Städtchens Arzberg liegt das ehemalige Kloster Schlottenhof. In dem Stall des dortigen Ritterguts stand vor Zeiten eine schwarze Kuh. Sie sah aus, als wäre sie durch anstrengende Feldarbeit sehr ermüdet; die Augen standen ihr hervor, und ihr Körper war stets mit Schweiß bedeckt. Da es seit jeher hieß, wenn nicht eine schwarze Kuh auf dem bestimmten Platze stünde, würde der Stall von einer Seuche heimgesucht werden, sah man darauf, daß stets eine zweite schwarze Kuh zugegen war, im Falle die erste eingehen sollte.

Einmal geschah es, daß die schwarze Kuh plötzlich in den Boden versank. Als das Tier wieder emporgehoben war, fand man, daß die Kuh auf einer eisernen Tür gestanden hatte, die eine tiefe Höhlung überdeckte. Darauf wurde die Öffnung mit einer neuen Tür versehen, und die Kuh nahm wieder den gewöhnlichen Platz ein.

Zur Zeit eines Herrn von Benkendorf, dessen Nachkommen den Schlottenhof noch heute besitzen, ging die schwarze Kuh ein, und da keine andere bereitgestellt war, mußte ihr Platz im Stall unbesetzt bleiben. Der damalige Pächter ersuchte zwar seinen Herrn um eine neue schwarze Kuh, der Gutsbesitzer aber erklärte, ärgerlich über das Drängen des Pächters, er wolle den Schaden tragen, der aus dem Fehlen einer schwarzen Kuh entstehen würde. Bald darauf erkrankte sämtliches Vieh des Pächters und war in kurzer Zeit verendet. Herr von Benkendorf hatte großen Schaden, ließ sich nunmehr herbei, wieder eine schwarze Kuh zu beschaffen. Von da an blieb alles Vieh gesund.

 


 


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