Sagen aus Franken
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Peter Henlein

In Nürnberg wohnte ein Schlosser namens Peter Henlein. Der hatte sein Lebtag immer gern über die Zeit hinaus getüftelt und gebastelt an eigenen Dingen. Einmal hatte er sich eingeschossen, Tag und Nacht gefeilt, gehämmert und geklopft und kein Mensch wußte, was er da machte. Die Nachbarn ringsherum wunderten sich und fragten seine Frau, die Schlossermeisterin; aber auch die wußte nichts. Man horchte an den Fenstern und an der Tür; aber man wurde nicht klug. Da erzählte man in der ganzen Stadt: »Der Henleins Peter ist verrückt geworden! Er ist ein Narr!« und seine Frau weinte sich die Augen rot, weil sie es doch glaubte, was alle sagten! Aber es dauerte nicht lang, da ging die Tür auf und der Peter Henlein kam mit einem kleinen eiförmigen Ding heraus; das tickte und klopfte, als wäre es lebendig. Obendrauf aber sah man ein kleines Zifferblatt wie bei einer Uhr. Damit ging der Peter aufs Rathaus, zeigte es den Herren, und durfte bald darauf seine neue Erfindung öffentlich ausstellen. Es war das ›Nürnbergisch Ei‹, eine Uhr, die man bequem in die Tasche stecken konnte.

 


 


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