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Die Nürnberger hatten einmal einen großen Krieg mit Albrecht Achilles, dem Markgrafen von Ansbach. Der Krieg hatte schon lang gedauert, und viele Nürnberger Dörfer waren schon in Flammen aufgegangen. Die Stadt hatte ihre Bürgerschaft mit Waffen versehen und, so gut sie es konnte, in ihrem Gebrauch geübt. Der Markgraf Albrecht Achilles lachte aber über die Nürnberger »Pfefferbälge« und glaubte nicht, daß sie richtig kämpfen könnten. Einmal kam ein spöttischer Brief an den Rat der Stadt Nürnberg vom Markgrafen, in dem stand, dass er bei Pillenreuth, zwei Stunden gegen Katzwang, sein Lager aufgeschlagen habe und die dortigen Weiher der Nürnberger ausfischen wolle. Die »Pfefferbälge« sollten doch kommen und die Fische mit aufessen! Er wolle die Nürnberger herzlich empfangen!
Der Nürnberger Rat war zornig und wollte sich nicht länger foppen lassen. Die Bürgerwehr wurde zusammengerufen. Die Waffen wurden .hergerichtet, und dann zog die große Schar aus den Toren hinaus, dem frechen Markgrafen entgegen. Die Ansbacher dachten nicht daran, daß die Nürnberger die Einladung ernst nehmen könnten, und zogen ohne viel Wachen und Sicherungen mit ihrem Heer und einer Anzahl von Wagen mit Fischkästen durch den Wald. Da wurden sie von den Nürnbergern überfallen. Die Ritter und Knechte wehrten sich tapfer; aber es half ihnen nichts. Das Heer der Ansbacher wurde zerschlagen, und am Abend brachten die Nürnberger drei Paniere (Fahnen), eine Anzahl Geschütze, 80 Ritter und 172 Knechte von diesem »Fischzug« mit nach Haus. Man erzählt, daß sogar der Markgraf selber schon gefangen war, daß ihn aber der Nürnberger Feldhauptmann, Kunz Kaufungen, gegen seine Pflicht und gegen seinen Eid wieder freigegeben habe.