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Es war einmal ein Nürnberger, der hatte lange Jahre unter schwedischen Fahnen gedient, noch ehe Gustav Adolf nach Deutschland gekommen war. Gustav Adolf kannte ihn; denn er hatte sich im Kampf gegen die Russen und Polen, gegen die Dänen und Litauer so ausgezeichnet, dass er ihn gut im Gedächtnis behalten hatte. Der Nürnberger hatte seinen Abschied genommen und hatte am Bergauerplatz eine Wirtschaft gekauft, die man ›Zur goldenen Ente‹ hieß.
Als der König mit seinem Heer in Nürnberg einritt, wurde er von einer großen Menge herzlich begrüßt. Darunter war auch der alte schwedische Söldner, der jetzt Nürnberger Gastwirt war. Gustav Adolf erkannte seinen alten tapferen Soldaten auf den ersten Blick, ritt auf ihn zu, reichte ihm die Hand fragte ihn, wie es ihm ginge, und lud im zum Mittagessen ins Lichtenhofer Schlößlein ein wo der König Quartier genommen hatte.
Bei dem Mittagessen gab es, es viel das Herz begehrte, und der Wirt ließ es sich auch gut schmecken. Am Ende sagte noch der König, der gerade besonders gnädig war: »Jetzt erbitte dir noch einen besonderen Gnadenbeweis von mir!« Da bat der Wirt zur goldenen Ente, daß der König Gustav Adolf ihm die hohe Ehre gönne, einmal in seiner kleinen Wirtschaft kurze Einkehr zu halten. Der König Gustav Adolf wunderte sich über den bescheidenen Wunsch, versprach aber dann, zu kommen, so bald er Zeit dafür hätte.
Und wirklich schon nach einigen Tagen erschien der König mit einigen Offizieren ließ sich ein gutes Essen und Wein auftragen, den er aus einer großen zinnernen Kanne trank. Dann spielte er sogar mit seinem einstigen Soldaten, dem jetzigen Gastwirt ›Zur goldenen Ente‹ eine Partie Schach. Die Schachfiguren aber waren aus Blei von Schwedenkugeln gegossen.
Der Wirt freute sich über die Gnade des Schwedenkönigs; aber sie soll auch seinem Geschäft genutzt haben. Er soll zwei große Bilder haben malen lassen zur Erinnerung an seine Dienstzeit im schwedischen Heer, und viele Bekannte und Fremde sollen nachher gern zu ihm in die Gaststube gekommen sein, um sich die Schachfiguren aus Schwedenkugeln, den zinnernen Krug, aus dem der König Gustav Adolf getrunken, und den Stühle haben zeigen lassen, auf denen die hohen Herren damals gesessen waren.
Später hieß man die Wirtschaft nach der zinnernen Kanne, aus der Gustav Adolf getrunken haben soll, ›Zum Schwedenkrug‹.