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Auch in Nürnberg wurden früher die Toten um die Kirche herum begraben. So waren um St. Sebald und um St. Lorenz herum große Friedhöfe. Als aber im Herbst des Jahres 1475 wieder einmal die Pest in Nürnberg ausgebrochen war und ein schreckliches Sterben um sich griff, da wagte sich niemand mehr in die Kirche, weil man fürchtete, daß der Pesthauch aus den Gräbern aufsteige, die um die Kirchen herum lagen. Ja damals waren sogar manche vornehme Herrn in der Kirche selber begraben worden. Da beschloß der Rat ein allgemeines Verbot: Alle, die an der Pest gestorben waren, sollten ohne Ansehen der Person nicht mehr in der Stadt begraben werden dürfen. Draußen um die Johanniskirche herum wurde ein weiter Raum abgesteckt und feierlich eingesegnet als Ruhestätte für alle, die an der Pest gestorben waren. Ungefähr 40 Jahre später wurden dann die Nürnberger Friedhöfe für immer aus der Stadt hinaus in das Land vor den Mauern verlegt. Der Friedhof von St. Lorenz kam zur Kapelle des Heiligen Rochus vor dem Spittlertor und der Friedhof von St. Sebald nach St. Johannis.
Noch heute kann man an den großen Nürnberger Kirchen die Reste der alten Grabmäler sehen, die vom Friedhof als letzter Rest übriggeblieben sind. Auf dem Johannisfriedhof aber sind die groBen Nürnberger vom Anfang des 16. Jahrhunderts begraben: Albrecht Dürer, Hans Sachs und viele andere, deren Gräber einfach und ohne viel Schmuck daliegen, die aber doch immer mit Ehrfurcht bewahrt und der Jugend gezeigt werden.