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Land am Niederrhein

Wie du ins Innere innig
Geschlossen hältst
Den endlich kehrenden Gast, du mir verbliebenes
Mit deinem windigen Bleiben!
Dauer du im steten Ziehn
Deines Stroms, deines Himmels
Und tief unterm Schritt
Deiner heimlichen Kräfte!
Eben hinfließendes du, den Wandrer
Vereinsamendes, weites Land.

Schweigsam und kühl ist dem Blick
Das leise Rinnen in der riesigen Wölbung,
Graues Flüstern im Grauen,
Drunter in schwankenden Falten treibt
Elefantenhäutige, breite Flut.

Von Eisen ist ein Hauch
Eingemischt allem.
Fast schwinden in ihn
Die leeren Weiden,
Und in des Ufers
Bräunliche Erde
Flecke verstummenden Grüns.

Einkriecht das verlorene Haus
Mit der ganzen wehenden Weiße
Unter des Daches
Tiefgezogenen Schutz aus Nacht.

Möwen, gespielt übern Strom
Durch die gläserne, feuchte Luft:
Ein Fächeln nur –
Und eure dünnen, federnden Schwingen
Sausen, regungslos getragen,
Mit dem Fisch des Leibes,
Des weißen, zarte Bögen
Im zuckenden Raum.

Während und fliehend wie du –
Diesen Tag nur
Laß mich dein sein,
Deines durchflügelten Himmels
Trunk mich teilen mit dir!
Scheiden laß mich,
Deinen Eisenhauch im Blut!
Laß in der Ferne,
Daß du bereit bist, mich wissen,
Daß mir offen die Halle steht
Deiner herzschweigenden Macht.


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