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Wie die Korrespondenz der beiden Liebenden an den Tag kommt, und wie Jürgen zur Verantwortung gezogen wurde und Esther nach Rudelsburg verschickt wurde
Jedoch fiele einmal von ohngefähre
Ein Brief des Barons an seine liebe Stehre
Dem alten Herren in seine Hand,
Und da wurde die Korrespondenz bekannt.
Er mußte drin mit großem Verdrusse lesen,
Daß alles noch war, wie es vormals gewesen,
Und daß der Briefwechsel, je länger je mehr,
Die Liebe des einen zur andern nähr'.
Der Veteran Jürgen mußte sein Vergehen
Vorab bereuen und umständlich gestehen
Und kam zum Liebesbotenlohn
Mit achttägigem Arreste davon.
Um aber den fernern Briefwechsel bei Stehren
Für die Zukunft völlig abzuwehren,
Beschloß man, dieselbe heimlich allsofort
Zu verschicken an einen andern Ort.
Zwölf Meilen von Ohnwitz lag ein kleines
Gütchen, nahe am Ufer diesseits des Rheines,
Wo, mit dem Ohnwitzer Hause verwandt,
Frau von Rudelsburg sich seßhaft befand.
Dahin ward denn Esther rekommandieret
(Ihr Herr Bruder selbst hat sie eskortieret)
Als eine Jungfer Gesellschafterin;
Und Esther ergab sich geduldig drin.
Ob alle Fehde sich hiemit geendet
Oder das Blatt sich etwa anders gewendet,
Und was sonst Wichtiges noch geschehn,
Das alles wird man in der Folge sehn.