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Zwischen dieser Begegnung und meinen späteren Erinnerungen an Minnie lag der Sturm, die Tragödie, die Lohe des Krieges – des Krieges, der so viel geändert hat und dennoch manchmal gar nichts geändert zu haben scheint.
Ich hatte nie geglaubt, daß es zum Kriege kommen werde, bis es wirklich dazu kam. Die Firma Romer, Steinhart, Crest & Co. war naturgemäß an der Vorkriegsrüstung beteiligt. Kriegsrüstung bedeutet uns – mir zumindest – eine törichte Art der Verwertung von gutem Metall, die törichte Leute gut bezahlten. Ich bin noch immer der Ansicht, daß es nicht zum Kriege hätte kommen müssen und daß die Summe des Guten, das von ihm ausging, unvergleichlich kleiner ist, als die Verheerung und das Elend, die er bewirkt hat. Es ist leicht, nachträglich weise zu sein und zu sagen, die Katastrophe sei unvermeidlich gewesen; ich glaube, daß sie selbst noch im Juli 1914 hätte vermieden werden können. Allerdings hätte es dazu klügerer Männer in den auswärtigen Ämtern bedurft. Nur sehr wenige unter uns waren klug und phantasievoll genug, um sich die Ungeheuerlichkeit des Unheils vorstellen zu können, ehe es über uns kam. Wir erwarteten einen kurzen Krieg, der möglicherweise Demütigungen und wahrscheinlich große Veränderungen der Landkarte mit sich bringen werde; an die Not, die Zerstörung, die Vernichtung, die er in Wahrheit schuf, dachte kaum einer unter Tausenden. Die meisten Regierungen und Herrscher empfanden ebensowenig ahnungsvolle Furcht wie ein Haufen geistig zurückgebliebener Kinder, die in einem Pulvermagazine mit Streichhölzern spielen. Das brennende Streichholz fiel in das Pulverfaß. Der Himmel verdunkelte sich, die Welt war von grollendem Donner erfüllt, das Unglück hatte seinen Lauf. Dröhnendes Getöse wurde laut, Feuer flammte empor. Millionen junger Menschen erlitten unsägliche Qual, starben und verschwanden. Und endlich, als kein Ende des Jammers mehr möglich schien, war der Sturm mit einem Male vorbei, und der Himmel heiterte sich wieder auf.
Der Wirbelsturm ergriff Lambs Court, es war, als ob er das ganze Haus vernichten wolle, doch als er sich gelegt hatte, war kaum ein Blumenbeet zerstört. Dick und William, meine Neffen, zogen beide in den Krieg und überlebten ihn. William blieb unversehrt, Dick bekam eine Schußwunde und machte eine sechs Monate währende Gefangenschaft in Deutschland durch. Lambs Court kam wahrhaft erstaunlich gut davon. Schon im Jahre 1919 gab es wieder Weekend-Gesellschaften im Hause. Und Dickon wurde zum Baronet gemacht! Zu meiner Überraschung und Bestürzung wurde Dickon Baronet und Minnie Lady Clissold.
Der Krieg hat mich, wie gesagt, überrascht, doch sobald er ausgebrochen war, hegte ich keinen Zweifel über die Rolle, die ich zu spielen hatte. Ich war zu alt für die ersten Werbungen und wäre wohl in keinem Falle als Freiwilliger ins Feld gegangen. Ich fühlte mich naturgemäß zu technischen Arbeiten hingezogen und wurde zunächst dem neugebildeten Ministry of Munitions zugeteilt. Vier Jahre lang war ich, von Kampflust erfüllt, an der Arbeit, und ich darf wohl sagen, daß Roderick und ich zusammen den britischen Steuerzahlern viele Millionen Pfund erspart haben, die ohne unser Bemühen wahrscheinlich vergeudet worden wären. Meine Wertschätzung der landläufigen Rechtschaffenheit und Intelligenz wurde durch die Erfahrungen, die ich machte, beträchtlich herabgemindert. Ich lernte die höheren Ränge der britischen Armee von Herzen verabscheuen und verachten und kann dieser Gefühle bis auf den heutigen Tag nicht Herr werden. Ich mußte erkennen, daß der Fachmann des Heeres, der Marine oder der Aviatik, damals ein besoldeter Ratgeber des Kriegsministeriums und heute ein hochbesoldeter Beamter eines Rüstungssyndikats, moralisch tiefer steht als ein Touristenführer in Konstantinopel.
Zuletzt erwehrte ich mich nur mit größter Mühe einer Fülle von Auszeichnungen. Es gab viele Leute, denen gar sehr daran lag, daß ich geehrt, besänftigt, beruhigt, in ihren Kreis gezogen und zum Schweigen gebracht würde. Das besonders hartnäckige Angebot eines Ordens lenkte ich auf einen brauchbaren Untergebenen ab, der sonst wahrscheinlich übergangen worden wäre und zu der Sorte von Menschen gehörte, die eine Auszeichnung solcher Art zu schätzen wissen. Im übrigen versuchte ich allen mir zustehenden Anspruch auf Geltung für die Veröffentlichung zweier besonders skandalöser Vorkommnisse zu verwerten. Das mißlang mir völlig. Die Presse wollte von meinen durchaus überzeugenden Beweisen nichts wissen. Niemand wollte etwas davon wissen. Einer der schlimmsten Sünder, die ich der Strafe zuführen wollte, vermählte seine Beute mit amerikanischem Kapital und ist heute eine leuchtende Zierde jeder Londoner Abendgesellschaft; ein anderer verstand es, die königliche Gunst auf sich zu ziehen; und ein dritter brachte mich dadurch in Verlegenheit, daß er eines schönen Tages im Verwaltungsrat einer Stahlfirma auftauchte, zu der wir die besten Beziehungen unterhalten. Nach kurzem wurde mir klar, daß ich unvernünftig und pharisäisch gewesen war. Ich begann über meine hohe Tugend zu lachen. Wenn ernstlich nach gestohlenem Gute gefahndet würde, wo sollte man dann wohl Halt machen?
Dickon war vielleicht in noch stärkerem Maße vom Krieg überrascht worden als ich. Er hatte niemals daran geglaubt, daß die europäischen Heere wirklich Ernst machen könnten, und war geneigt gewesen, den deutschen Imperialismus in unserem prosaischen Zeitalter als etwas erfreulich Prächtiges und Romantisches gelten zu lassen. Dieser Imperialismus mache eine staunenswerte Reklame, behauptete er. Als die Kanonen losgingen, war er empört, als ob eine große Plakatwand anfinge, die Leute zu töten und zu verschlingen.
Er war voll Zorn über die Deutschen. Ich in den ersten Monaten allerdings auch. Ganz England war voll Zorn ob dieser Erneuerung des Krieges. Englands Erwachen im Herbste 1914 mag kritiklos und töricht gewesen sein, aber es war durchaus ehrlich und, was die Million Freiwilliger betrifft, ohne Zweifel heroisch. Gegen Ende des Jahres trug auch Dickon die Khaki-Uniform. Ich weiß nicht, wie er es fertig brachte – er war volle fünfzig Jahre alt. Aber es gelang ihm. Er hatte zur Zeit, da das Fahrrad in Gebrauch kam, einige Monate lang den ›Volunteers‹, dieser heute vergessenen Ergänzungstruppe der britischen Wehrmacht, angehört. Er hatte damals großes Interesse für die radfahrenden Schützen gehabt. Möglicherweise übertrieb er nun die Rolle, die er einst bei dieser Truppe gespielt hatte. Jedenfalls wurde er genommen. Ich liebe ein kleines Amateurbild, das seine gewichtige Gestalt mit einem Leutnantsstern am Kragen zeigt; er sieht darauf sehr ernst aus und nicht gerade sehr militärisch. Später ließ man ihn einige Chargen überspringen und ernannte ihn zum Colonel. Er wurde in Checkershill und dann auf dem Cumberbatch Moor abgerichtet, weiter drang er jedoch auf dem Wege zum Schützengraben nicht vor. Er ging zwar nach Frankreich, aber nicht ins Feld, denn man bedurfte seiner beim Verpflegungswesen.
Von einem Reklamefachmann, wie er einer war, vermuteten die militärischen Behörden mit Recht, daß er den Einkauf und die Verteilung jedes beliebigen Artikels verstehe. Er leistete ihnen sehr nützliche Dienste und wurde später einer der Führer in der Organisation der allgemeinen Lebensmittel-Kontrolle. Er arbeitete angestrengt unter Rhondda, einem fähigen, rastlos tätigen, aber kränklichen Mann, der wahrscheinlich noch heute am Leben wäre, wenn die Aufgabe, die damals auf ihm lastete, nicht so übergroß gewesen wäre. Nach dem Tode Rhonddas setzte Dickon das begonnene Werk im Vereine mit Clynes fort, einem Führer der Labour-Party, der in die Regierung eingetreten war.
Dick, mein älterer Neffe, meldete sich noch vor seinem Vater als Freiwilliger; William wurde etwas später genommen – wider seinen Willen; es sei nicht sein Krieg, sagte er, aber ohne Bitterkeit. Lambs Court wurde in ein Rekonvaleszentenheim verwandelt, und meine Nichte Winnie arbeitete mit großer Energie in einer Londoner Verbandstoff-Fabrik; sie schmollte ein wenig mit ihrer Mutter, die ihr nicht erlauben wollte, Chauffeuse im Ministry of Munitions zu werden. Minnie stand dem Hospital in Lambs Court als tüchtige Leiterin vor. Nach einer endlos scheinenden Zeit schwerer Arbeit und zahlloser Quälereien, knapper Ernährung, verdunkelter Wohnungen, böser Luftangriffe, entsetzlicher Angst um Dick, der drei Wochen hindurch ›vermißt‹ wurde, und allüberall um sich greifender Neurasthenie kam unvermittelt das hysterische Ende des Krieges. Zu beiden Seiten von Pall Mall wurden Hunderte von erbeuteten Gewehren zur Schau gestellt, die Straßen Londons waren wieder beleuchtet und Scharen von Menschen erfüllten sie. Der Enthusiasmus, den die Menge bekundete, war unecht. Sie lachte und schrie, weil sie nicht heulen und weinen wollte. Der Krieg war zu Ende. Und Dickon sprach mit leidenschaftlicher Überzeugung von dem aus schwerer Not neu erstandenen Britannien und dem Wiederaufbau der Welt.
Das war sozusagen der Hintergrund seiner Erhebung in den Adelsstand.
Mit einer Entrüstung, die ich heute als übertrieben erkenne, merkte ich, daß er tatsächlich die Absicht hatte, den Baronettitel anzunehmen. Es schien mir damals über alle Maßen wichtig, daß mein Bruder diese Ehrung ausschlage. Offenbar war ich überarbeitet und niedergedrückt. Ich befand mich in einem Zustand überhitzter Biederkeit und geriet leichter in Wallung als je zuvor oder nachher. Auch mit meinen Geschäftsteilhabern lag ich in Zwist. Wahrscheinlich wäre es weit gescheiter gewesen, wenn ich sie ruhigen Bluts überwacht hätte. Brampsheet insbesondere – er hatte eben die Pairswürde erhalten – war gegen alle Nachkriegsskandale und Untersuchungen, und mein Zorn dehnte sich auf die gesamte Gesellschaftsordnung aus, da sie die Leute beschützte, die ich bloßgestellt zu sehen wünschte. Ich hatte gehofft, der Krieg werde mit allem Unfug dieser Art aufräumen. Meine Erbitterung ließ mich in Dickons Adelstitel einen Verrat an dem revolutionären Radikalismus sehen, der ihm wie mir seit eh und je als etwas Selbstverständliches gegolten hatte.
»Dickon!« protestierte ich. »Diese alte Livree! In einem Zeitalter des Wiederaufbaues!«
»Es ist etwas Historisches, Altehrwürdiges.«
»Es ist das, was wir loszuwerden wünschen.«
»Trotzdem –«
»Du willst den Titel annehmen, Dickon?«
»Ja. Ja, ich glaube, ich kann ihn annehmen.«
»Du wirst dem König die Hand küssen?« fragte ich.
Dickon tat, als ob er nicht höre.
»Du wirst Seiner Majestät die Hand küssen müssen«, höhnte ich.
»Das ist nicht schlimmer, als ein Buch zu küssen.«
Er hob an, meine unausgesprochenen Einwendungen zu beantworten. »Du lebst in einem Traumland, Billy«, sagte er. »Die Wissenschaft, die Zukunft und so weiter. Immer noch lebst du in einem Traumland. Trotz deines Geschäftes und deines Geldes. Ich aber lebe in der Gegenwart. Ich gehöre der Welt, wie sie heute ist, an. Ich bin ein Kind unseres Zeitalters. Und die Ehrung, die man mir anbietet, ist eine Mode der heutigen Zeit. Sie ist ein Symbol des Erfolges und der der Allgemeinheit geleisteten Dienste. Sie mag ihre Kehrseiten haben, aber sie gibt einem die Möglichkeit zu sagen: Da bin ich! So sehe ich die Sache an.«
Es war, als wären wir wieder in unserer Studentenbehausung in Brompton. Was er sagte, war, wie ich mich plötzlich erinnerte, sein ständiges Argument gegen meinen Sozialismus gewesen.
»Was du tun willst, heißt die alte Ordnung stützen. Du nimmst die wohlverdiente Ehrung an und beweisest damit deine Abhängigkeit.«
Er sagte, es fehle mir an Lebensklugheit. Wenn ich bei meinen Ansichten beharrte, würde ich ein einsamer Wolf werden. Die alte Ordnung werde nicht gestützt. Im Gegenteil, sie bekenne sich besiegt. Sie trete zur Seite, um einem Platz zu machen. Sie salutiere einem. Und überdies – plötzlich auf einen anderen Gedanken überspringend – wünsche er, daß Minnie Lady Clissold werde.
»Und was sagt Minnie zu der Sache?«
»Und dann – Vaters Name«, fuhr er fort, indem er sich zum zweiten Male taub stellte. »Es hat mich immer danach verlangt, den Namen Clissold wieder zu Ehren zu bringen. Sir Richard Clissold. Es gilt ihm, so gut wie mir. Ihm, der so schmählich behandelt worden ist.«
»Sir Richard Clissold aus Boops«, sagte ich.
»Hm?«
»Aus Boops. Guter Gott, Mensch, du hast die Boops doch nicht vergessen? Die ganze Geschichte dünkt mich eine teuflische Boopserei. Du wirst einen kleinen Boopser Degen tragen müssen. Und seidene Hosen! Und sämtliche Einwohner von Boops werden dich feierlich willkommen heißen. Erinnerst du dich denn nicht mehr?«
Er erinnerte sich wohl an unsern alten Scherz. Aber er schob den Gedanken daran weg und begann eine unaufrichtige Verteidigungsrede auf das Königtum. Der König und die Königin arbeiteten schwer und hingebungsvoll. »Das tätigste Paar im ganzen Reich.«
»Sie arbeiten zu keinem anderen Zweck,« sagte ich, »als um sich zu halten.«
»So viel gibt es zu tun,« sagte Dickon, »Wiederaufbau allüberall.«
Ich erklärte ihm, daß Leute seiner Art die Krone verteidigten, weil sie zu träge seien, sie aus dem Weg zu räumen. Sie gäben bloß vor, sie zu lieben. Die Krone verfälsche die Wirklichkeit. Der gemeine Mann bekomme durch sie eine falsche Vorstellung von den Zielen des Staates.
»Der gemeine Mann liebt die Krone«, erwiderte Dickon.
»Das ist es ja gerade«, sagte ich. »Die Liebe zur Krone ist eine hemmende Verdrehung des menschlichen Ehrfurchtsgefühles. Ein modernes Gemeinwesen kann es sich nicht leisten, das Ehrfurchtsgefühl seiner Mitglieder auf solche Art zu vergeuden!«
Diese Erwägung ist seit jeher mein Einwand gegen die Monarchie und hat mich zu einem seltsamen Etwas, nämlich zu einem englischen Republikaner gemacht. Die Bereitwilligkeit der liberal denkenden Engländer, die Monarchie hinzunehmen und sich ihr zu fügen, ist mir unbegreiflich. Der König ist notwendigerweise das Haupt und der Mittelpunkt des alten Militärsystems, der diplomatischen Tradition, der hierarchischen Privilegien, eines falschen Englands mit einem Wort, durch welches das wahre englische Leben verschleiert wird. Solange es ihn gibt, muß es auch das alte Militärsystem geben, die Gesellschaft, die kriegerische Tradition. All das ist unlöslich in eins verknüpft. Das Volk kann sich über seine wahre Stellung in der Welt nicht klar werden, solange bei jeder Wendung, jeder Krise des Gemeinschaftslebens der nationale König, die nationalen Uniformen, die nationalen Fahnen und Musikbanden mit Prunk und Trara die Wirklichkeit entstellen. Millionen Menschen sehen in diesen Schaustellungen das Wirkliche. Sie verkörpern, verstärken und sichern die nationale Würde und die Trennung des kämpfenden und gierig zusammenraffenden Reiches von der allgemeinen Sache der Menschheit. Auf welche andere Art sollte eine Monarchie auch funktionieren, in Anbetracht dessen, wie Monarchen nun einmal geartet sind und erzogen und umschmeichelt werden?
Eine Weile stritten Dickon und ich über die Frage, was besser sei, eine Monarchie oder eine Republik. Die Vereinigten Staaten, sagte Dickon, seien republikanisch und dabei stark nationalistisch; Frankreich – wir schrieben das Jahr 1919 – republikanisch und militaristisch. Die Amerikaner, erwiderte ich, seien nicht nationalistisch, sondern fühlten nur – selbstverständlicherweise – den Wesensunterschied zwischen sich und allen Europäern. Was Frankreich anbelange –
»Der König!« fiel mir Dickon in die Rede. »Was hat schließlich der König mit meiner Baronetwürde zu tun? Ich werde ihn kaum so lange sehen, als ich Zeit brauchte, um ihm eine Grimasse zu schneiden. Er wird fragen: Wer ist der feine Kerl? und meinen Namen alsbald wieder vergessen. Du nimmst die Geschichte viel zu ernst, Billy. Wirklich, du mißt ihr übergroße Bedeutung bei, du grimmiger Republikaner du!«
»Und wenn es nur darum wäre, unseren Dienstboten in Lambs Court eine Freude zu machen, würde ich den Titel annehmen«, hob er wieder an.
»Du wirst ihn nicht annehmen«, sagte ich.
»Ich werde es tun – schon um dich zu ärgern.«
Ich lachte.
»Es ist nicht anders, als ob ich Minnie einen Pelzmantel kaufte. Der Titel ist ein Dekorationsstück. Er ist ein Mittel, sie über eine Schar protziger Schnattergänse emporzuheben, die nicht ein Zehntel soviel wert sind wie sie.«
»Minnie hat es nicht nötig, zu einer Lady von Königs Gnaden gemacht zu werden«, sagte ich. »Du hebst sie durchaus nicht empor, sondern stellst sie vielmehr einer Schar von Schnattergänsen, ich meine: den anderen Ladies gleich. Und das bringt mich auf meine Frage von vorhin zurück: was sagt sie denn zu der Sache?«
Er hatte mit ihr noch nicht darüber gesprochen. Mir wurde mit einem Male klar, daß er gar nicht so sicher war, was sie dazu sagen würde. Deshalb hatte er seine Absicht zunächst mir vorgetragen; er wollte eine Übersicht über alle möglichen Einwände gewinnen.
»Sie wird es nicht zulassen«, sagte ich. »Sie wird es nicht zulassen.«
Aber sie ließ es doch zu. Dickon nahm die Baronetwürde an.