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Ich weiß nicht, ob es ein Glücksfall war, daß Dickon sich bei seinem ersten Versuch an die Firma Milton wandte, oder ob ein geheimnisvoller Spürsinn ihn auf den Gedanken gebracht hatte; jedenfalls hätte er nicht besser wählen können. Milton hatte ihn von allem Anfang an gerne; mit ihm schloß Dickon im reifen Alter von einundzwanzig Jahren seinen ersten Kontrakt und begann daraufhin Miltons silberne Uhren zu Dutzenden, zu Hunderten und zu Tausenden in die Westentaschen des Mittelstandes zu praktizieren. Schneller als Milton seine Uhren, schaffte Dickon Kunden herbei. Es war nicht lange, bevor die Massenproduktion von Uhren in Gang kam. Miltons Uhren oder zumindest ihre Bestandteile wurden, wenn ich nicht irre, aus der Schweiz importiert. Als kurze Zeit darauf die laut tickenden Waltham-Uhren über den Atlantischen Ozean herüberzukommen begannen, führte Dickon Jahre hindurch einen tapferen und erfolgreichen Kampf für ›Miltons geräuschlose silberne Uhren, jede geprüft, numeriert und nur unter Garantie abgegeben‹.

Schließlich verließ Milton das Gebiet des Massenverkaufs und warf sich auf die Qualitätsware. Heute verkaufen ›Miltons Limited‹ ›Uhren, die schön und individuell sind‹, und Dickon führt immer noch den Großteil der Erzeugnisse der Firma auf dem Wege durchaus wahrhafter Lobpreisung dankbaren Käufern zu. Erst im vergangenen Sommer fand ich ihn in seinem Rauchzimmer in Dorking, wie er tief über Miltons sehr vornehmer Annonce im ›Punch‹ brütete.

»Erinnerst du dich an die einstige Firma Milton, Billy?« sagte er, indem er mir das Blatt reichte.

»Ich glaube wohl.«

»Hat sich verändert seither. Was ich den Leuten Geld eingebracht habe! Sie verkauften anfänglich billigen Kram.«

Ich betrachtete die Seite im ›Punch‹. Ich weiß von keiner anderen Zeitschrift, deren Annoncen so haargenau auf den Ton der Frühstückszimmer eines guten Westend-Clubs gestimmt wären.

»Mitunter habe ich beinahe Lust, eine Milton-Uhr zu kaufen«, sagte Dickon nachdenklich. »Schön und individuell ... Es scheinen erstklassige Uhren zu sein.«


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