Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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In Aigens Fremdenbuch geschrieben.

am 12. Juny 1817.

Einzig bist du, holdes Aigen!
Nirgends hast du deines gleichen
In der unermessnen Welt.
Ferne zog ich über Meere,
Sah das Herrliche und Hehre,
Was man für das Schönste hält.

Aber alles muß dir weichen,
Niemals wollte mir sich zeigen
Solch ein wonniger Verein,
Solches Liebliche und Große,
Blüthe wie Cytherens Rose,
Solches Grünen in dem Hayn.

Von den Menschen abgeschieden,
Wird der Seele wieder Frieden,
Find't in Aigen wieder Ruh;
Habe da auch sie gefunden.
Dem Geräusch der Welt entwunden.
Kommt von Allem Ruhe zu.

Sanft vor meiner Seele breiten
Mir sich die gewesnen Zeiten,
Lebe der Vergangenheit;
Liebend ist sie aufgeschlossen,
Fühle, was ich einst genossen
Hier in stiller Einsamkeit.

O! für das, was ich empfunden,
Für die schön verlebten Stunden,
Wo ich im Gefühl versank.
Für das Glück, was mir gegeben,
Für das seelenvolle Leben,
Fürst,Fürst Ernst von Schwarzenberg, Aigens Besitzer. empfange meinen Dank!


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