Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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Der Blumentanz, den 27. Jänner 1809.

Amor und Bacchus, ihr lieblichen Götter,
Möchtet wie damals ihr immerhin walten,
Heiter der Freude entzückende Retter,
Könnten wir immer, doch immer euch halten
Fern aus der Gegenwart engenden Schranken
Strebt in die Zukunft der ahnende Blick,
Senket sich hin in den Flug der Gedanken
Tausend von Jahren die Seele zurück.

Fühlte mich leben im Land der Hellenen,
Fühlte mich schwingen, mich flüchtig bewegen,
Und in der Seele befriedigtes Sehnen.
Alles befaßte ein freudiges Regen,
Frischer ein schönes, verklärteres Leben,
Fühlten uns in dem Irdischen kaum;
Himmlisches Wogen, beseligend Schweben,
Eilender wonnebeglückender Traum. –

Im hinschmachtenden Flötengesange
Fällt des Paukenschlags donnerndes Dröhnen,
Und in des Saitenspiels fröhlichem Klange
Trometengeschmetter durchschütterndes Tönen.
Möchte es währen das festliche Walten!
Daß mich im Leben umfließe sein Glanz!
Dürfte ich schweben mit euch, ihr Gestalten,
Freundliche, holde, in ewigem Tanz!

Erinnerungen aus Italien im Jahr 1805.


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