Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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Trostlosigkeit.

Monde sinken und entsteigen,
Doch die Schwermuth will nicht weichen,
Und so bringe ich die Tage,
Meiner Jugend letzte Zeit
Traurig hin in stiller Klage,
Von dem Grame nie befreyt.

Immer muß mein Mund verschweigen,
Muß mich heiter, fröhlich zeigen,
Wenn's mein Inneres zernaget,
Und so schwindet Jugend hin;
Jeder Trost ist mir versaget,
Längst die Freuden mir entflieh'n.

Wenn der Abend nun geschlossen,
Endlich, wenn der Tag verflossen.
Bin ich erst der Hoffnung offen,
Wähne nahe Besserung,
Aber trügend ist mein Hoffen.
Jeder immer leer verklung.

Ach! kein Ende ist zu sehen,
Wann der Kummer wird vergehen,
Einsam lebe ich den Schmerzen,
Trüb' in Abgeschiedenheit,
Todesschwermuth in dem Herzen;
Hülfe bringet keine Zeit.


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