Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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XIII. Sonett.

Der Gräfin Julie Zichy, geboren Gräfin Festeticz, Albrecht Dürers Gebetbuch in Steindruck gebendSie ist eine geborne Wienerin und sehr teutsch gesinnet, eine große Freundin von Schillers Gedichten

Empfang' dieß Werk, du teutscheste der Frauen,
    Der innigen Verehrung schwaches Zeichen;
    Es mög' dein Blick zu deutscher Kunst sich neigen,
    Sie sich dem Schuh der Edlen will vertrauen.

Die Kunst, die deine Schönheit könnt' erreichen,
    Es wär' die größte auf der Erde Auen;
    Doch eine solche werden nie wir schauen,
    Die Kunst muß vor dem Ideale schweigen.

Anmuthige Gestalten sind getrieben
    Um diese Blätter, die sie schließend schmücken,
    Die Blätter selbst sind aber leer geblieben.

Sie könnten so durch kein Gebet beglücken,
    Als zeigten sie, was du empfind'st, geschrieben,
    Gefühle, die den Himmel selbst entzücken.


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