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In den Fluthen des Rheines erlöschten die Strahlen der Sonne,
Wieder entsank ein Tag hin in der Ewigkeit Schooß.
Sanft erhellt sich Selene in jungfräulich heiliger Würde,
Schwebte in Ruhe dahin über die schlummernde Welt.
Auf den Trümmern der Burg lag bleich der Schimmer des Mondes,
Und wie ein trauernder Geist saßest du, weiße Gestalt,
In der selig verklärten nächtlichen Stille; es kehret
Da die vergangene Zeit wieder ins Leben zurück.
Fern gesondert erscheinen im Glänze des Tages die Menschen,
Alles vereiniget sich aber im Lichte des Monds,
Innig das Herz sich dem Herzen in sehnender, heiliger Ahnung;
Wenn die Körperwelt schlaft, wachet die geistige auf.
Auch hier war einst regsames Leben und Thränen der Freude
Wurden geweint und des Grams, jetzo umfasset vom Tod;
Schweigend verweilet er in den verödet zerfallenen Mauern,
Kein Laut wurde gehört, Aeolus Harfe verstummt.
Plötzlich ertönt' es wie Engelsgesang; es löste die Seele
Von dem irdischen Raum, schwang sich zum Sternengefild.
Alles endet hienieden, die Zeit, die Freude, wie Trauer,
Nur die Erinnerung nicht, Theuere! jene an euch.