Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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Des Meeres Einladung.

Fröhlich laden die silbernen, hellen,
Sanft bewegenden, schwankenden Wellen
Uns in ihr krystallnes Gebiet.
Wie sie kommen, wie kräftig sie schwellen,
Wie sie weichen, entgegen sich stellen,
Und kein Ende das Auge ersieht!

Ueber des Blickes entlegenen Gränzen
Blühet in froher Verbindung von Lenzen,
Schimmert Sicilien in herrlicher Pracht.
Ewig mit segenreich üppigen Kränzen
Wird Demeter als Herrscherin glänzen
In beglückender, heiliger Macht.

Laßt uns vertauschen die Wege, die rauhen,
Mit den sanften des Meeres, den blauen,
Lasset uns eilen in's Schiff jetzt hinein,
Gläubig und heiter den Fluthen vertrauen,
Es wird nur der Glaubende schauen,
Ihm wird geöffnet der Himmel allein.

Jenseits herüber die Tempel uns blinken,
Herrliche Reste des Alterthums winken
Ans Siciliens blühender Flur.
Laßt uns die Fülle der Wonne bald trinken,
Selig in dem Genusse versinken
Unvergänglicher junger Natur.


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