Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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VIII. Sonett.

Sey glühend oder kalt, wirst doch entzünden;
Mein Herz es muß dich leidenschaftlich lieben.
O Liebe! in Natur bist du geschrieben,
Es kann der Mensch nicht deine Macht ergründen.

Durch Liebe werden wir befreyt von Sünden,
Durch sie zur höchsten Tugend selbst getrieben,
Erloschen scheinend ist sie doch geblieben,
Wird desto glühender sich nur verkünden.

Und immer wieder brechen aus die Flammen,
Die Tage ohne Liebe trübe rinnen.
Mich drücket dumpfe Leere ohne Minnen.

Aus ihr die heiligsten Gefühle stammen,
Und Erd' und Himmel hält sie fest zusammen,
Entschwingt zur Ewigkeit der Geist von hinnen.


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