Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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XV. Sonett.

Der Römerinnen Augen.

Wer könnte jemals nennen das Beglücken,
    In eurer Augen Liebesglanz zu sehen!
    Vor meinen Erd' und Himmel da vergehen;
    Es ist der Lebensblüthe wonn'ges Pflücken.

Wie mag'sche Lüfte aus Elysium wehen,
    So bringen eure Augen mit Entzücken,
    Aus diesem Leben sie mich hehr entrücken,
    Kein Sterblicher vermag zu widerstehen.

Ihr Blick ist Sonnenstrahl, der Blindheit bringet,
    Wir nahen ihm nicht lange unversehret,
    Der Himmel weilt in eurem Aug' verkläret.

Beseliget, dem Liebe es gewähret!
    Lebend'ges Feuer, das zum Himmel dringet;
    Die Sinne schwinden, Seele sich entschwinget.


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