Max Eyth
Im Strom unsrer Zeit. Zweiter Teil. Wanderjahre
Max Eyth

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58.

Wien, den 30. Oktober 1872.

Ich bin wohl, aber es geht mir sehr schlecht. Nach beträchtlicher Mühe waren endlich F.F.s beide Dampfpflüge in bescheiden ordentlichem Gang, so daß ich Zeit hatte, mich nach den Fortschritten in Ungarn umzusehen. Am Samstag kehrte ich zurück, um bei Lundenburg die letzten Furchen des Jahres zu ziehen. Da – wie ein Blitzstrahl aus heiterem Himmel! – bricht eine der Maschinen mitten in der geregeltsten Arbeit plötzlich zusammen, wie ich noch keine habe zusammenbrechen sehen! Möglich, daß die Bosheit eines Arbeiters dabei im Spiel war. Mindestens eine Woche lang, bis gewisse Maschinenteile aus England angekommen sind, kann hier nichts geschehen. Wartezeiten dieser Art sind das Schwerste, was ein Ingenieur gelegentlich zu tragen hat. Ich gehe deshalb in ein paar Stunden nach Prag, um andern Geschäften nachzuspüren, und hoffe dabei etwas ruhiger zu werden. So hat mich noch selten etwas mitgenommen. Aus richtiger Entfernung und von oben herunter gesehen, ist der Unfall eine Lappalie. Wenn man nur immer alles von oben herunter ansehen könnte!


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