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Wie die Hochzeit mit Angliana gehalten wurde und was große Freuden da hingegangen sind mit Tunieren und Tänzen.

Als nun dieser Span Hader, Zwist. verrichtet war, hat ihm der Graf mit Fleiß nachgedacht, wenn er länger mit seiner Tochter Hochzeit verziehen sollte, würde ihm etwa ein anderer Herr aufsätzig und möchte ihm nach seinem Leben stellen. Er hat also, sobald es ihm möglich war, alle Dinge, so dazu vonnöten, zugerüstet. Er hat in allen seinen Wäldern und Forsten befohlen zu jagen, das dann auch geschehen ist. Seine Untertanen und was von Adel gewesen haben sich mit ganzem Fleiß dazu geschickt, so daß in wenigen Tagen sehr viel Wildbret zusammenkam an seinem Hof. Auch haben sie sehr viel Geflügel von Fasanen, Haselhühnern, Feldhühnern, Pfauen, Auerhahnen und anderem dem Grafen überschickt.

Als der Tag der Hochzeit kam, sind die, so dazu geladen gewesen, mit Haufen und ganz köstlich erschienen, samt Frauen und Jungfrauen. Da ward jeder nach seiner Würde und seinem Adel empfangen, und ward die Hochzeit mit großer Herrlichkeit angefangen. Keine Kosten wurden gespart, der Spielleute und Schalksnarren war eine große Summe, da wurden auch mancherlei Schauessen und Hofessen fürgetragen, von Fleisch und Fischen gar unzählbare Gerichte. Nachdem aber zu jeder Zeit der Imbiß vollbracht, wurden köstliche und zierliche Tänze gehalten. Dazu wurden vielerlei andere Kurzweilen angerichtet, als mit Turnieren, Rennen, Stechen, Ringen, Springen und andere Ritterspiele, den schönen Frauen und Jungfrauen zu gefallen. Die Hochzeit währte etliche Tage, und war da an keiner Freude noch Kurzweil ein Mangel.

Als sie nun beendet war, fuhr jedermann wieder zu Haus. Angliana und Leufried aber lebten gar freundlich miteinander; denn Angliana befand sich kurz hernach schwanger, davon gar große Freude an dem ganzen Hof entstund, insonders bei Leufried und dem alten Grafen. Als sich nun eine gute Zeit verlaufen und Angliana gar nahe das halbe Ziel erreicht hatte, ist Leufried in gar großen Freuden gewesen und hat sehr oft an seine lieben Eltern gedacht, was große Freuden sie haben würden, wo ihnen seine Wohlfahrt zu wissen käme. Derhalben trachtete er Tag und Nacht, wie er zuwege bringen könne, daß er seinen Eltern alles melden möchte; ist also mit seinem lieben Gesellen zu Rate gegangen. Da hat ihm Walter zugesagt, in eigener Person heimzureiten, damit ihm alles nach seinem Willen möchte ausgerichtet werden.

Also machte sich Walter auf, ritt den nächsten Weg heimwärts und vollbrachte in wenigen Tagen seine Reise. Da darf niemand fragen, was große Freuden Erich, dem Meier, und seinem Weib zugestanden sind, als sie vernommen haben, daß ihr Sohn mit so großem Glück umgeben war. Nicht minder hat auch der Kaufmann, des Walters Vater, und sein Weib Freude gehabt, haben sich auch endlich fürgenommen, Leufried selbst zu besuchen, wie denn auch kurz hernach geschehen ist.


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