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Wie Leufried zu den Köhlern kam in finsterer Nacht, wie sie freundlich mit ihm redeten und ihm alles erzählten, was in der Gegend von ihm geredet worden war.

Leufried kam zu den Köhlern; die waren streng an ihrer Arbeit, sie sangen und waren leichtsinnig. fröhlich. Er sprach ihnen freundlich zu und bat sie um eine Herberge. Sie empfingen ihn gar gut und sagten, so er vorliebnehme, wollten sie gern ihr Bestes tun. Leufried stieg von dem Pferd ab; das führten sie in eine Hütte und gaben ihm Gerste und Heu, machten ihm auch eine gute Streu. Sie fragten Leufried, ob er Hunger hätte, und als er ihnen das bejaht, brachten sie ihm gut gesalzenes Fleisch mit Brot und einen frischen Krug mit Bier. Er saß nieder und zechte, bis er ganz satt war, dann stand er bei den Köhlern und sah ihrer Arbeit zu.

Einer unter ihnen, ein lustiger Gesell, fragte ihn, woher er komme und wer ihm einen so guten Wirt gewiesen habe. Leufried antwortete ihm scherzhaft:

»Es steht in des Wirts Gefallen, wie er mich halten will, aber die Wahrheit zu bekennen, bin ich in langer Zeit keines Wirts so froh geworden, noch hat mir Speise und Trank irgend so wohl geschmeckt.«

??? wohin nahe.

Der ihn also angeredet, blickte ihn oft an und dachte stets: Dieser Jüngling ist gewiß Leufried, nach welchem der Graf so ernstlich fragen läßt. Wüßt ich es, ich wollte morgen einen guten Botenlohn verdienen und ihn meinem Herrn anzeigen.

Leufried merkte das wohl und gedachte, der geschwätzige Vogel mag mich leicht verkundschaften, ich will ihn auf die Probe stellen, ob er mich kennt.

Da sprach er: »Lieber Köhler, sagt mir doch, wie lange habt Ihr nun in diesem Revier Kohlen gebrannt?«

Ihm antwortete einer:

»Es ist jetzund an die zehn Wochen, daß wir Tag und Nacht hier gearbeitet, keiner auch in ein anderes Bett gekommen ist, als wir sie hier unter den Bäumen von Laub gemacht und in die Hütten getragen haben. So Ihr die nicht für gut nehmt, müßt Ihr die Nacht ungeschlafen sein.«

»Das bin ich wohl gewohnt«, sagte Leufried, »seid Ihr so lange in diesem Wald gewesen, sagt mir, ist nicht ein junger Reitersmann etwa zu Euch gekommen zu zweit und hat einen Löwen mit sich geführt?«

»Sicher nein«, sagte der Köhler, »ich habe dich wahrlich für ihn angesehen und geglaubt, du seist der Jüngling, der immer an meines Herrn Hof mit dem Leuen gegangen. Ich habe mich schon gefreut, morgen ein Geschenk von meinem Herrn zu kriegen, so ich ihm anzeigte, daß er noch am Leben sei; denn zu Hof hat man großes Verlangen nach dem Jüngling.«

»Das weiß ich gar wohl«, sagte Leufried, »denn ich bin auch einer von meines gnädigen Herrn Hofgesinde und reite jetzund manchen Tag, um Leufried zu suchen, kann aber nichts anderes von ihm vernehmen als dies: Vor drei Nächten lag ich bei einem glaubwürdigen Wirte, der mir gesagt, unseres Herrn Bote sei den Tag vorher mit einem Brief von Leufried an den Grafen von Salamanka zurückgekehrt, wo derselbe mit seinem Leuen sei. Ob das so ist, will ich morgen bald erfahren.«

»Wohlan«, sagte der Köhler, »ich hätte alles verwettet, du wärst Leufried selbst gewesen.«

»Das nimmt mich nicht wunder«, sagte Leufried, »denn ich bin oft für ihn angesprochen worden.«

Also ließen sie's gut sein und vertrieben die Nacht mit anderem Geschwätz. Leufried half ihnen Holz scheiten und tragen, um die Zeit zu kürzen. Da nun der Tag anbrach, schenkte er ihnen einiges Geld, wofür sie ihm sehr dankten, und nun ritt er zu des Waldbruders Zelle.


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