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Der Neidelhart erfand all Tag
Einen neuen bösen Anschlag,
Dann er Mord zů tůn geschickt was.
Ging zu dem Held, zů im nider saß,
Sprach: »Herr, hort und vernembt mein Wort,
Die Feind sein heraus für die Stadtport
Gezogen zů dem Scharmützel.
Mich bedunkt, es sein ir lützel
lützel: wenige..
Darumb, wellt Ir Eer erjagen,
So ziecht hin, Ir mügt si schlagen,
Nembt zů Euch geschickt Gesellen,
Die gern scharmützeln wellen,
Geet zů Fůß, es ist nit weit.«
Teurdank der Held was bereit,
Alles zů tůn, das bracht Eer.
Neidelhart, der falsch Verreter,
Hett mit dem Feind ein Bund gemacht:
Wann er in Teurdank den Held bracht
Durch sein List in ir eigen Hend,
Was si im wollten sein verpfendt
Zů geben. Die Burger im Geld
Und Gůt verhießen, wo er nit felt.
Neidelhart gab im den Bescheid
Und schwůr in des ein rechten Eid,
Morgen wollt er den teuren Held
Zůfůß bringen in das Feld,
Mit einer kleinen Gesellschaft,
Daß si zugen heraus mit Kraft,
Doch daß der größt Teil versteckt sei
Und man sehe ein klein Haufen frei;
Den wurd dann der Held greifen an,
Alsdann mag er inen nicht entgan.
Daß si auch ein Geschütz richten,
Ob der Held fluch
fluch: fliehen würde., daß er mit nichten
Mocht lebendig kommen darvon.
Die Burger namen die Sach an,
Rusten die Ding mit Ordnung zů.
Es was an einem Morgen frů,
Daß der Held noch Neidelharts Rat
Ruckt mit eim klein Volk für die Stadt,
Zůfůß Scharmützel zu pflegen.
Doch sach er steen underwegen
Etlich aus der Stadt mit ir Wer,
Die schrien alle fast: »Her, her!«
Der Held nam den Scharmützel an,
Gar bald erschoß er manchen Mann.
Also teten die Gesellen sein,
Brachten manchen der Feind in Pein.
Da solchs sahen der ander Hauf,
Da ward fast ein großer Zůlauf
Zů dem Geschütz und schossen seer,
Dann keiner dorft angreifen mer
Den Held mit seiner Gesellschaft,
Sonder schossen auf si mit Kraft.
Mancher Schuß nahend an dem Held
Hin ging, doch was es alles gefelt.
Als der Held merken kunnt und sach,
Daß im Drang vom klein Geschütz geschach,
Kert er widerumb ins Leger.
Neidelhart der erschrak gar seer,
Da er den Held noch sach gesund
Und doch hort, daß zů diser Stund
Mancher Schuß im so nahend was
Gangen, und daß er vor in genas.
Er hett schier verzweifelt gar,
Also feind er dem Helden war,
Doch kunnt er wol sein Schmerzen
Verbergen heimlich im Herzen.
Mit dem Held redt er nichts darvon,
Sonder gedacht, was er weiter an
Wollt fahen mit dem teuren Held,
Damit er in tilgt von der Welt.