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Fürwittig der saß auf ein Zeit
Von dem edlen Helden nit weit.
Da kam gerennt ein Jegersmann,
Der ließ sich eilunds sagen an:
Er brecht mit im gar gůte Mer,
Wie im Wald ein hauends Schwein wer,
Fast hoch und nun gewachsen groß.
Er gelaubet nit, daß sein gnoß
Bald indert funden werden sollt.
Ob dann under in einer wollt
Stechen dasselbig freissam Schwein,
So wollt er denselben hinein
Weisen in Wald den nechsten Weg.
Fürwittig sprach: »Wenn das mein Frau sech,
So würds ir fast wol gefallen,
Wo sich des einer vor allen
Understůnd, dasselbige Schwein
Zů fellen mit seiner Wer allein.
Und wo ich der Sach bericht wer,
Als Ir seid, es sollt mir keiner
Dergleichen Sachen vor tan.«
Teurdank der Held sich nit besann,
Sonder antwort dem falschen Mann:
»Ich will die Sau kecklich bestan!
Drumb bringt mir her mein gůet Sweinswert,
Laßt sattlen das apfelgrab
apfelgrab: apfelgrau. Pferd.«
Fürwittig zů dem Helden sprach:
»Herr, verziehet
verziehet: laßt Euch Zeit. und tüet gemach
Und hört mich! Wer ich an Eur Statt,
Ich wöllt tůn ein sondere Tat,
Darvon man lang mûßte sagen.
Ich hab bei all meinen Tagen
Gehöret, daß man die Wildschwein
Mit Schwerten und Spießen allein
Gestochen und gefangen hat;
Darumb wer das ein erlich Tat,
Wer einen kurzen Degen nem
Und dasselb Schwein, wo ers an kem,
Mit der kurzen Wer zůtod stech.
Wo das beschech, ein jeder sprech:
›Das ist warlich ein große Sach‹«.
Darauf der teurlich Held sprach:
»Auf Eur Red will ich nit han Rů,
Bis ich demselben genůg tů.«
Nam den Degen an sein Seiten
Und begund eilunds zů reiten
Zů der Sau hinaus in den Wald.
In demselben er erhort bald,
Daß durch den Jeger was gehetzt
Und das Wildschwein sich hett gesetzt
Trutzlich wider alle Jaghund.
Teurdank der freidig Held von Stund
Stůnd ab zůfueß von seinem Pferd
Und kroch fast nider auf der Erd,
Darumb daß in sollt sehen nit
Die Sau, dann er sorgt, si bit
Sein
si bit Sein: sie würde auf ihn warten. sonst nit in einiche Weis.
Er kroch fast heimlichen und leis.
Die Jaghund vor der Sau stunden,
Zů kriegen mit ir begunden,
Keiner bedorft si greifen an,
Bis si sahen den teuren Mann.
Da gewunnen si alle gar
Ein Herz wider und liefen dar
An dasselbig Swein mit Gewalt.
Dardurch die Sau vernam auch bald,
Daß verhanden wer der teur Held,
Darumb si sich weiter nit stellt
Zů der Weer, sonder floch darvon.
Teurdank der mocht si nit ergan
ergan: erreichen.,
Dann er allein zůfueßen was.
Für ein Warheit, so sag ich, daß
Der Degen über drei gůt Spann
Nit hett, damit der teurlich Mann
Wollt haben dasselb große Schwein
Gefangen in dem Holz allein.
Darbei ein jeder denken mag,
Ob sich der gleichen Sach ein Zag
Zag: Feigling.
Hett dürfen zů tůn understan.
Fürwittig der hetts gericht an,
Der nit hett dürfen beleiben
Mit eim Spieß. Darumb ichs hab schreiben
Müessen zů ander Geferlicheit,
Die Fürwittig hat zůbereit
Dem edlen Helden auserkoren.
Von Herzen tets
tets: verursachte. Fürwittig Zorn,
Daß die Sau weg gegangen was;
Recht traurig er zů dem Tisch saß,
Dann es was eben Essenzeit.
Mit beschwertem Herzen er beit
beit: wartete.
So lang und bis in Zeit gedaucht,
Daß er ein andre Schalkheit braucht.
Darumb ich will lassen darvon
Und weiter geben zů verstan,
Wie er hat geûbt sein Wesen
Gegen dem Held, als Ir werdt lesen.