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Unfallo wollt nit nachlassen,
Dann er den Held tet hassen.
Es geschach on Geferd auf ein Tag,
Daß der teurlich Held niderlag
Von einer Hitz in seim Bett.
Unfallo zů dem Helden redt:
»Herr, Euch zimbt allein hitzig Erznei,
Bei derselben gar kein Kelt sei.«
Unfallo gedacht in seim Mut:
Ich hofft, es werden all Sach gůt.
Er fordert etlich Gelert her,
Sprach: »Mich bedunkt, es wer
Nichts Bessers, dem Held sein Leben
Zů fristen, dann den Rat zů geben,
Sich zů fleißen schlechts
schlechts: einfachen. Tranks und Speis,
So wurd er gesund durch solche Weis.«
Mit dem er die Erzt überredt,
Daß inen die Meinung gefallen tet.
Die Glerten tetens fürlegen
Und den Held darein bewegen,
Daß er sprach: »Ir rat mir ganz wol,
Darumb ich Euch billich folgen soll;
Will mich halten nach Eurem Bericht,
Dieweil Ir sagt, es sei besser nicht.«
Damit giengen si vom Teurdank.
Der Unfallo saumbt sich nit lang
Und füegt sich zů dem Held allein,
Griff im seinen Leib und Gebein,
Sprach: »Herr, ich zeig Euch aus Treu an,
Wo Ir nit folgt, es ist getan
Umb Euch. Die Gelerten habens bedacht
Wol und Euch ein Regiment
Regiment: von regimen sanitatis: ärztliche Vorschrift. gemacht.
Nembt der heißen Speis eben war
Und enthalt Euch von der Kelt gar.«
Der Held folgt seim untreuen Rat,
Das ward im an seinem Leib Schad.
Der hitzigen Erznei er pflag
Und nam dieselben alle Tag,
Wie im die gmacht und geben ward.
Darvon wurd er vil krenker hart,
Dann er dardurch von aller Kraft kam
Und sein Krankheit von Hitz zu nam.
Unfallo dacht: Er wird sich töten,
Darzů in die heiß Speis soll nöten.
Als der Held darvon gar schwach was,
Gedacht er in im selber das:
Ich mag nimmer in der Hitz sein.
Rûft darauf zů im seiner Diener ein,
Dem befalh er mit allem Fleiß,
Daß er gar heimlichen und leis
Im brecht mit Wasser einen Krůg.
Der Diener tet dem Befelh genůg,
Bracht dem Helden ein Wasser kalt,
Heimlichen in eim Krůg. Sobald
Er dasselbig neuer getrank,
Gleich ward er nit mer so ganz krank,
Als er vorhin was gewesen,
Fieng wider an zů genesen.
Unfallo sich des nit genug mocht
Verwundern, und im heimlich dacht:
Ich sich, mich will helfen kein List,
Seit der Held gesund worden ist;
Doch můß er mir nit entrinnen,
So fer ich noch eins kann besinnen.