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Vorbemerkung.

Für die nachfolgende Übersetzung ist die englische Ausgabe von Lockes Philosophical Works in two Volumes by J. A. St. John, London George Bell and sons, 1875, benutzt worden, die Anmerkungen des englischen Herausgebers sind jedoch nicht mit übersetzt. Auch Lockes Widmungsschreiben an den Grafen von Pembroke und Montgomery ist weggelassen, weil es gar kein sachliches Interesse hat. Neben einigen Angaben über benutzte Reiseberichte u. dgl. rühren nur die Anmerkungen zu Buch II, Kap. 27, § 8 (wenn nicht etwa hier in dem englischen Texte der Zusatz Ed. nur aus Versehen fehlt) und Buch IV, Kap. 10, § 10 von Locke selbst her, die übrigen hie und da vorkommenden sind, wie man aus dem Inhalt ohne weiteres erkennen wird, von mir – dem Übersetzer – hinzugefügt. Der englische Text enthält mitunter sinnstörende Druckfehler, die bei der Übersetzung bemerkt und verbessert worden sind; auch diese Berichtigungen sind unter dem Texte anmerkungsweise angegeben worden. Die ältere deutsche Übersetzung von Tennemann (1795 bis 1797 erschienen) ist mir nicht zugänglich gewesen, die neuere dagegen, welche der verstorbene J. H. von Kirchmann für seine »philosophische Bibliothek« selbst angefertigt und zuerst 1872/73 herausgegeben hat, ist zwar verglichen, aber in keiner Weise von mir benutzt worden. Diese Übersetzung, deren erster Band 1894 in zweiter völlig unveränderter Auflage erschienen ist, enthält eine wahrhaft unglaubliche Menge von Flüchtigkeitsfehlern zum Teil lächerlich grober Art; außerdem aber hat ihr Verfasser – von kleineren Mängeln der Genauigkeit und des Stiles abgesehen – Lockes eigentümlichen Periodenbau durchweg aufgelöst und zerstört, ohne auf die Erhaltung des logischen Zusammenhangs der einzelnen Sätze untereinander Bedacht zu nehmen, und hat dem an sich zwar löblichen Bestreben, den Gebrauch von Fremdwörtern möglichst zu vermeiden, in einem das Verständnis wesentlich beeinträchtigenden Maße nachgegeben. Beiläufig bemerkt, hat von Kirchmann dreißig der von mir aufgefundenen Druckfehler des englischen Textes mit übersetzt, obwohl er eine andere Originalausgabe benutzt hat als ich. Diese Fehler scheinen also in den englischen Ausgaben bereits erblich geworden zu sein, und sind dann vermutlich Überreste der großen Menge von Druckfehlern, womit nach Lockes Äußerung in dem Sendschreiben an den Leser die erste Ausgabe behaftet war.

Schließlich möchte ich noch den aufmerksamen Leser bitten, sich nicht daran zu stoßen, wenn mitunter die Rubra zweier oder mehrerer aufeinander folgender Paragraphen zusammen genommen nur einen Satz bilden, oder der Schlußsatz eines Paragraphen sich mit Überspringung des Rubrums des folgenden in dessen Anfangsworten fortsetzt. Diese Rubra sind wahrscheinlich ursprünglich nicht zur Aufnahme in den Kontext der Paragraphen bestimmt gewesen, sondern sie haben seitwärts daneben als Randbemerkungen gedruckt werden sollen.

Potsdam, Ende März 1897

Th. Schultze.


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