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Der 9. August wurde für uns ein wichtiger Tag. Am Morgen zogen eine Menge Reiter und Patrouillen nach Südwesten und trieben die Herden nach derselben Richtung. Überall ertönte Geschrei und Pferdegetrappel, Schafgeblöke und das verdrießliche Grunzen der Yake. Schereb Lama, der noch immer niedergeschlagen war, glaubte, daß man das Feld räume, um Platz zu gewinnen für den vernichtenden Reiterangriff, der uns das Lebenslicht ausblasen solle.
Um 10 Uhr stellte sich unser Freund, der Dolmetscher, ein und teilte uns mit, daß Kamba Bombo von Nakktschu mit großem Gefolge angelangt sei und uns auf der Stelle zu sehen wünsche. Ein ganzes Zeltdorf schoß einige Kilometer von uns in der Richtung nach Lhasa aus dem Erdboden empor. Das Häuptlingszelt war sehr groß, weiß und blau; von den anderen stiegen bereits Rauchsäulen auf. Der Lama wurde von der lebhaftesten Unruhe verzehrt, als er alle die neuangekommenen Reiter und Leute, die das luftige Dorf umschwärmten, erblickte.
Der Dolmetscher sollte uns jetzt in Kamba Bombos Namen auffordern, unser Zelt in seiner unmittelbaren Nachbarschaft aufzuschlagen und zu einem Schmause zu kommen. In einem der Zelte wurden schon die Gerichte aufgetragen; in der Mitte stand, von Tee- und Tsambaschalen umgeben, ein ganzes gebratenes Schaf, und bei unserer Ankunft sollten wir jeder mit einer »Haddik« beehrt werden, einer dünnen, hellblauen Binde, welche Mongolen und Tibeter vornehmen Gästen als Zeichen der Ehrerbietung überreichen.
Meine Antwort lautete, daß Kamba Bombo, wenn er eine Spur von Verstand und Erziehung habe, doch begreifen müsse, daß es seine Pflicht sei, uns eine Visite zu machen, bevor er uns zu einem Gastmahl einlade. Wolle er sich unserer Nachbarschaft erfreuen, so stehe es ihm frei, zu uns überzusiedeln. Wir wollten nichts von ihm und hätten nicht nach ihm geschickt; wir wüßten nicht, was für ein Mensch er sei, und ebensowenig, ob er die Berechtigung habe, im Namen des Dalai-Lama zu sprechen. Das einzige, was wir zu wissen brauchten, sei, ob man uns gestatte, unsere Reise nach Lhasa fortzusetzen; im entgegengesetzten Falle würden wir zu unserer Hauptkarawane zurückkehren, und dann möge Kamba Bombo die Folgen tragen.
Zelte tibetischer Häuptlinge.
Der arme Dolmetscher krümmte sich wie ein Wurm, bat, flehte und jammerte, aber ich blieb unerbittlich. »Wenn ihr nicht kommt, falle ich in Ungnade und werde entlassen!« Zwei Stunden lang bestürmte er uns, da es aber nichts nützte, bestieg er sein Pferd und ritt fort.
»Grüße Kamba Bombo«, rief ich, »und sage ihm, wenn er nicht so viel Anstand hat, uns eine Visite zu machen, wird er nie auch nur einen Schimmer von uns zu sehen bekommen!«
Einem vornehmen Gouverneur eine solche Antwort zu geben, war recht unhöflich, aber ich hatte nicht zum erstenmal mit Asiaten zu tun, – ich weiß, wie man mit ihnen umspringen muß. Kamba Bombo war Gouverneur in Nakktschu am oberen Saluen und hatte aus Lhasa Befehl erhalten, die Untersuchung gegen uns selbst zu führen. Bei unserer Ankunft in Dschallokk vor fünf Tagen hatte man Kuriere an ihn geschickt und er selbst hatte Eilboten nach Lhasa gesandt, Antwort erhalten und war jetzt hierher geritten, – alles in fünf Tagen, obgleich die Entfernungen zwischen den drei Punkten groß sind.
Ich will gestehen, daß ich die Lage für sehr kritisch hielt. Wir hatten die Tibeter mobilmachen sehen und hatten uns für Burjaten ausgegeben. Niemand hätte ihnen berechtigterweise Vorwürfe machen können, wenn sie an einem verkleideten Europäer ein Exempel hätten statuieren wollen. Und hätten sie mich totgeschlagen und sich nachher dafür verantworten müssen, so hätten sie nur zu antworten brauchen: »Wir wußten nicht, daß er ein Europäer war; er selbst sagte, er sei ein Burjat.« Wir fürchteten alle drei, daß die Einladung ein Versuch sei, uns in eine Falle zu locken. Zu einem Gastmahle geht man unbewaffnet, und vielleicht suchten sie einen Vorwand, uns von unseren Waffen, vor denen sie entsetzlichen Respekt hatten, zu trennen. Nein, wir würden uns nicht überlisten lassen, wir würden ihnen unsere Waffen erst lassen, wenn wir alle unsere Patronen verschossen hätten; das Abenteuer war auf die Spitze getrieben worden und mußte einen ehrenvollen Abschluß erhalten!
Ein paar Stunden blieben wir allein und überlegten. Die Entscheidung stand bevor; ich erinnere mich des stundenlangen Wartens voller Unruhe, als wäre es gestern gewesen. Um das Häuptlingszelt herum wimmelte es von Leuten und Pferden. Wovon sprach man, was bereitete sich vor, hatte meine barsche Antwort Kamba Bombo beleidigt?
Jetzt wurden in dem Zeltdorfe die Reihen dichter, sie brachten ihre Waffen in Ordnung und stiegen zu Pferd. Ein langer Wald von Reitern sprengte in einer langen, schwarzen Linie gerade auf uns los. Es regnete nicht, und wir konnten dieses wirklich prachtvolle Schauspiel ungestört genießen. Sie näherten sich in schnellem Tempo, die Pferde wurden in starkem Galopp gehalten. Ein wirres Brausen ließ sich hören, ehe wir das schnelle Stampfen der Pferdehufe unterschieden. Wir standen vor dem Zelte, aber unsere Waffen lagen geladen bereit.
Die Tibeter stürmten in einer Linie heran. In der Mitte saß der Häuptling auf einem großen, schönen, grauen Maulesel, die anderen ritten Pferde. Ihn begleitete sein Stab, Militär-, Zivil- und geistliche Beamte, alle in prachtvolle Festgewänder gekleidet. Die Flügel bildeten bis an die Zähne bewaffnete Soldaten mit Gewehren, Säbeln und Lanzen, als ob es sich um einen Feldzug gegen einen feindlichen Stamm handelte. Es waren im ganzen 67 Mann, und wir waren nur drei arme Pilger.
Zuerst sprengte der Dolmetscher zu uns heran und meldete uns Kamba Bombos Ankunft. Als dieser dicht beim Zelte Halt machte, sprangen einige von dem Gefolge aus dem Sattel und breiteten auf der Erde einen Teppich und einige Kissen aus, auf denen er und Nanso Lama, ein vornehmer Priester aus Nakktschu, sich niederließen.
Ich trat an den Gouverneur heran und forderte ihn ganz ruhig, fast befehlend auf, im Zelte Platz zu nehmen. Nach einigem Zieren nahm er den Ehrenplatz ein, – einen nassen Maissack zwischen anderen übelduftenden Dingen. Er mochte etwa 40 Jahre alt sein, war klein und bleich, abgezehrt und müde, aber er lächelte viel und sah verschmitzt aus; er schien erfreut, uns in seiner Hand zu haben, und wußte wohl, daß seine Wachsamkeit ihm als Verdienst angerechnet werden würde.
Sein Anzug war geschmackvoll und elegant; sein Überkleid, ein roter Mantel und ein Baschlik von derselben Farbe, wurde ihm von seinen Dienern abgenommen. Jetzt präsentierte er sich in einem Kostüme von eitel gelber Seide mit weiten Ärmeln; auf dem Kopfe trug er ein blaues chinesisches Scheitelkäppchen, seine mongolischen Stiefel waren von grünem Samt, kurz, er war wie zu einem Feste geschmückt.
Nachdem Schreibmaterial herbeigeholt worden, begann das Verhör, das weit mehr dem Hauptquartiere als uns selbst galt. Man befürchtete entschieden einen Einfall von Norden her und glaubte, daß unsere Karawane, die im Gebirge wartete, der Vortrab sei. Es war für uns sehr vorteilhaft, daß wir die Karawane dort zurückgelassen hatten, denn die Tibeter sagten sich, daß die ganze Heeresmacht über sie herfallen würde, wenn sie uns etwas zuleide täten, und bildeten sich ein, daß Tausende von Soldaten in den nördlichen Bergen versteckt lägen.
Daher wurden unsere offen daliegenden Habseligkeiten allerdings untersucht, aber Kamba Bombo verlangte nicht einmal, in unsere Kisten gucken zu dürfen; die Angabe, daß sie Proviant enthielten, genügte ihm. Alles wurde aufnotiert, und das Protokoll sollte, wie er uns rückhaltlos mitteilte, nach Lhasa geschickt werden. Über mich schien er vollständig im Klaren zu sein und er richtete keine persönlichen Fragen an mich. Schagdur redete mit der Haltung eines Feldmarschalls frei von der Leber weg und fragte, wie man es wagen könne, russische Burjaten anzuhalten. Doch Kamba Bombo antwortete lachend:
»Du glaubst, mir Angst machen zu können; ich tue meine Pflicht und habe meine Befehle vom Dalai-Lama erhalten. Einen Schritt weiter – und es kostet euch den Kopf!«, rief er aus, wobei er die Hand, flach wie eine Klinge, am Halse entlang führte. »Es ist ganz einerlei, wer ihr seid; verdächtig seid ihr jedenfalls. Ihr seid auf einem Schleichwege gekommen und müßt wieder nach eurem Hauptquartiere zurückkehren.«
Schagdur, der für den Vornehmsten von uns galt, benahm sich wirklich großartig und imponierte den Tibetern. Als er hinsichtlich Lhasas nichts erreichen konnte, forderte er Schadenersatz für die gestohlenen Pferde. Kamba Bombo machte Ausflüchte; er könne für das, was außerhalb seiner Provinz geschehen sei, keine Verantwortung übernehmen. Schagdur versetzte seiner Eitelkeit sofort einen Hieb, indem er ausrief: »So, dies ist nicht euer Land, vielleicht ist es dann russisches Gebiet?« Da aber wurde Kamba Bombo böse und antwortete kurz, das ganze Land gehöre dem Dalai-Lama. Ein paar Pferde sollten wir morgen erhalten.
»Einen Schritt weiter – und es kostet euch den Kopf!«
Schließlich erklärte der Gouverneur gebieterisch, wir könnten bleiben, so lange wir wollten, und könnten jederzeit aufbrechen, er werde jedenfalls nicht eher nach Nakktschu zurückkehren, als bis wir Dschallokk verlassen hätten. Eine eigene Eskorte solle uns nach der Grenze, dem Satschu-sangpo, bringen und der Proviant uns kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, und, als ob er beweisen wollte, daß es ihm hiermit Ernst sei, schenkte er uns gleich eine Menge Eßwaren und zwei Schafe.
Im großen und ganzen war Kamba Bombo freundlich und höflich und nicht ein bißchen verdrießlich über die Mühe, die wir ihm gemacht hatten. Er war in geschäftlicher Beziehung durchaus reell und wußte genau, was er wollte. Wer ich eigentlich war, ist ihm wohl nie ganz klar geworden, sicherlich aber glaubte er, daß hinter meinem schäbigen Mongolengewande etwas ganz Besonderes stecke; weshalb wäre er sonst mit solchem Pomp und Staat angezogen gekommen! Während der Unterredung umdrängte uns eine Menge von Tibetern, die ihre Bemerkungen und Beobachtungen machten. Sie trugen Säbel in reich mit Silber beschlagenen Scheiden mit Korallen und Türkisen aus Nepal und Badachschan, »Gawos«, Amulette aus Silberfiligran, prachtvolle Armbänder und Rosenkränze und an den Zöpfen ganze Trauben von Zierraten, bunte Steine, Perlen und silberne Schmucksachen, die sämtlich aus Lhasa waren. Sie hatten sich alle mit ihren kostbarsten Sachen ausgeputzt, und ihre Sättel und Geschirre verrieten mongolische Kunstfertigkeit. Die Vornehmeren trugen große weiße Hüte mit Federn, andere hatten Binden um die Köpfe gewunden, die Soldaten aber waren meistens barhäuptig und sahen mit ihren struppigen Haaren wie Indianer aus.
Schereb Lama mußte sich einem strengen Verhör unterwerfen. Sein Name stehe in den Tempelbüchern verzeichnet und er wisse ganz genau, daß Europäern der Besuch von Lhasa verboten sei; jetzt komme er mit zweideutigen Fremdlingen an und sei seiner Priesterwürde untreu geworden; er sei ein Verräter, der das heilige Gebiet nie wieder betreten dürfe.
Zuletzt schlug ich Kamba Bombo vor, einen von dem Lama aufgesetzten Brief an den Dalai-Lama zu schicken. Er antwortete aber, er würde sein Amt verlieren, wenn er sich erlaube, Seiner Heiligkeit Rat zu erteilen, und überdies erhalte er täglich seine Befehle direkt von Lhasa und wisse ganz genau, wie wir behandelt werden sollten.
Damit stand er auf, nahm höflich Abschied, schwang sich in seinen reich verzierten Sattel und ritt mit seinem großen Gefolge schnell davon. Die Dämmerung hatte sich schon über der Gegend ausgebreitet, und die Schar entschwand uns bald aus dem Gesichte, mit ihr meine Hoffnung, die heilige Stadt sehen zu können. Hell funkelten die Sterne über den Bergen, kein Lüftchen regte sich an dem stillen Abend, nur dann und wann hörte man in der Ferne einen Hund bellen.
Drei Jahre sind jetzt seit jenem Abende vergangen, und viel hat sich verändert. Ich selbst erfreue mich in meinem Arbeitszimmer in Stockholm ungestörter Ruhe; Schereb Lama hat mir geschrieben, daß er Astrachan, wo er sich zuerst in einem kalmückischen Lamakloster niederließ, verlassen habe und nach seiner Vaterstadt Urga zurückgekehrt sei. Doch wie mag es den beiden anderen gehen? Liegt Schagdur vielleicht blutend auf einem Schlachtfelde in der Mandschurei? Und Kamba Bombo? Hat er vielleicht zu denen gehört, die, dem Schmettern der Kriegstrompeten folgend, zur Verteidigung des heiligen Tibet ausgezogen sind gegen herzlose Eindringlinge und Usurpatoren, die mit Magazingewehren und Schnellfeuergeschützen von Süden her einen Einfall in das Land gemacht? Wenn dies der Fall ist, wird er sich sicherlich meines Besuches, der ihm und seinem Volke keine Tränen kostete, mit Wehmut erinnern. Vielleicht aber glaubt er, ich sei auch diesmal wieder der Anstifter des Wirrwarrs, denn ich sagte ihm, daß ich, wenn er mich jetzt hindere, eines Tages wiederkommen werde und dann in einer Weise, gegen die kein Widerstand nütze. »Burchan mädine« (Gott weiß), pflegte Schereb Lama zu sagen.
Am folgenden Morgen befahl ich unseren tibetischen Wächtern, unsere beiden Pferde und die vier Maulesel nach dem Zelte zu treiben, denn ich hatte keine Lust, noch mehr Zeit unnütz zu verlieren. Ohne weiteres konnten wir uns jedoch nicht auf den Weg machen. Ich beschloß daher, allein nach Kamba Bombos Zelt zu reiten, obwohl Schagdur und der Lama mich davor warnten. Als ich die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, umringten mich zwanzig bewaffnete Reiter. Sie sagten kein Wort, sondern ritten ruhig vor und hinter mir. Ungefähr einen Kilometer vor dem Zelte saßen sie ab und gaben mir zu verstehen, daß auch ich absteigen müsse.
Kaum eine Viertelstunde hatten wir gewartet, als dieselbe Reiterschar wie gestern heransprengte, in der Mitte Kamba Bombo in seinem gelben Gewande. Auf einem Teppiche und ein paar Kissen ließen wir uns nieder und hatten dann mit Hilfe des Dolmetschers eine lange Unterredung. Alle meine Überredungskunst war nutzlos, Kamba Bombo hatte keine Lust, meinetwegen seinen Kopf einzubüßen, und als ich ihm vorschlug, ich wolle ganz allein und unbewaffnet nach Lhasa reiten, schüttelte er den Kopf, zeigte mit dem Finger nach Norden und sagte nur:
»Zurück, zurück!«
Dann sprach er, mit dem einen Auge blinzelnd, das Wort »Sahib« aus, das »Herr« bedeutet und in Indien Europäer, besonders Engländer bezeichnet.
»Nein«, antwortete ich, »ich bin kein Sahib, wohl aber ein Europäer aus einem Lande fern im Norden weit hinter Rußland.«
Er wiederholte nur sein »Sahib«. Und als ich ihm sagte, mich begleiteten vier Kosaken, die mit der russische Kaiser gegeben habe, erwiderte er: »Sie sind alle Sahibs!«
Jetzt wurden zwei Pferde vorgeführt, die mich für die gestohlenen entschädigen sollten, sie erwiesen sich aber bei der Probe als so schlecht, daß ich Kamba Bombo fragte, ob er sie nicht selbst für seine Kavallerie brauchen könne, – ich wolle sie nicht haben. Nun brachte man sofort zwei andere, vollkommen brauchbare Schimmel, die ich annahm.
Bald darauf saßen wir alle vor meinem Zelte, wo der Bombo mit Tsamba, Rosinen und Tabak bewirtet wurde und wir uns für chinesische Jamben tibetisches Geld einwechselten. Wieder wurden unsere Waffen vorgezeigt, und ich fügte mit ernster Miene hinzu:
»Wisset, daß wir, wenn ihr uns angefallen hättet, 36 von euch niedergeschossen hätten, ehe ihr hättet laden können.«
Der Gouverneur versicherte, er beabsichtige durchaus nicht, Krieg zu beginnen, sondern nur die Grenzen gegen unzulässige Fremdlinge zu bewachen.
»Weshalb habt ihr denn so entsetzliche Angst vor mir, daß ihr mich nicht ohne eine Eskorte von 67 Mann zu besuchen wagt?« fragte ich.
»Weil ihr ein vornehmer Sahib seid«, erwiderte er, »und weil ich Befehl aus Lhasa erhalten habe, euch mit derselben Ehrerbietung zu begegnen wie den höchsten Beamten unseres Landes.«
Zuletzt stellte er mir die drei Offiziere vor, die den Auftrag erhalten hatten, uns mit zwanzig Mann über die Grenze zu eskortieren, und die für unsere Tiere und unsere Verpflegung verantwortlich waren.
Als wir unsere Pferde bestiegen und uns nach gegenseitigen höflichen Abschiedsgrüßen von dem freundlichen, aber ungastlichen Bombo getrennt hatten, sagte ich zu Schagdur:
»Ja, Lhasa haben wir nicht zu sehen bekommen, aber am Leben sind wir doch noch und wir haben allen Grund, dafür dankbar zu sein.