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Entbehrung dulden lerne mit Freudigkeit
Der Jüngling, durch mühseligen Waffendienst
Gestählt, und unnahbar im Speerkampf
Schreck' er zu Rosse den wilden Parther.
Sein Leben fließ' ihm unter dem Wolkenzelt
Dahin in Drangsal. Wenn von den Zinnen ihn
Der Feindesburg des fremden Königs
Gattin erblickt und die blühende Tochter,
Dann seufz' ihr Mund: Ach, daß mir der fürstliche
Geliebte nur, Feldschlachten noch ungewohnt,
Den grimmen Leun nicht reize, wann durch
Ströme von Blut ihn der Zorn dahinreißt!
Süß ist's und ruhmvoll, sterben fürs Vaterland;
Doch stürmt der Tod auch hinter dem Fliehenden
Und schont nicht zart verwöhnter Jugend
Flüchtiges Knie noch des Feiglings Rücken.
Die Tugend, der's am eigenen Glanz genügt,
Hascht nicht nach Würden, die zu verweigern sind,
Abhängig nicht vom Hauch der Volksgunst
Nimmt sie und gibt sie zurück die Beile.
Sie wagt, des Himmels Tor dem unsterblichen
Verdienst erschließend, nimmer gewagten Flug,
Des Pöbelschwarms unlautern Dunstkreis
Stolz mit entstehendem Fittich meidend.
Mit Segen lohnt auch treue Verschwiegenheit;
Nie weile, wer unfromm die Geheimnisse
Der Ceres preisgab, unter einem
Dache mit mir, noch gemeinsam licht' er
Mit mir die Anker. Oft hat Diespiter
Des Sünders Schuld am Reinen mitheimgesucht;
Doch selten blieb, gelähmten Fußes,
Hinter dem Frevler zurück die Rache. |