|
Soll dir's wohlgehn, steure, Licin, nicht immer
Auf des Meers Anhöhe hinaus, noch lenke,
Klug dem Sturm ausweichend, die Fahrt zu dicht ans
Klippengestad' hin.
Wer sich weis' auswählte die goldne Mitte,
Wird getrost baufälliger Mauern Dumpfheit,
Wird des Hofs Neid weckenden Prunk begnügten
Herzens entbehren.
Stärker schwankt, vom Winde gefaßt, der Fichte
Riesenstamm, hochragende Türme wuchten
Doppelt schwer im Sturz und es sucht des Berges
Gipfel der Blitzstrahl.
Wem die Brust gleichmütige Fassung gürtet,
Hofft im Unglück, fürchtet im Glück des Schicksals
Wechsel; schickt doch immer ein Gott nach wüsten
Flocken den Tauwind.
Nicht, wenn heut dir's übel ergeht, wird's morgen
Auch so sein. Zuzeiten erweckt Apollos
Saitenspiel dein schweigendes Lied, doch stets nicht
Spannt er den Bogen.
Drum am Tag eindringender Not erscheine
Stark und fest; doch wisse bedachten Sinns auch
Dein von allzu günstigem Wind geblähtes
Segel zu reffen. |