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Das Volk der Spötter hass' ich, hinweg mit ihm!
In Andacht schweigt! Nie früher vernommenen
Gesang im heil'gen Dienst der Musen
Stimm' ich den Jünglingen an und Jungfraun.
Die Herrn der Herrn selbst, welche der Völker Schwarm
Mit Zittern ehrt, sind Jupitern untertan,
Der, durch Gigantensieg verherrlicht,
Alles bewegt mit dem Wink der Braue.
Ob der in weitern Grenzen als andere
Lustgärten pflanze, dieser sich edlerer
Geburt, zum Wahlkampf schreitend, rühme,
Dieser durch Sitten und Ruf geadelt
Mitwerbe, jenen größre Klientenschar
Umring': ein streng ausgleichend Verhängnis teilt
Sein Los dem Krösus zu, dem Bettler
Wie es für jeglichen birgt die Urne.
Wem über schuldbeladenem Haupt gezückt
Ein Schwert herabhängt, kein sybaritisch Mahl
Schafft reinen Wohlschmack ihm, noch lullt ihn
Vogelgezwitscher und Klang der Saiten
In Schlummer ein. Doch friedlicher Schlaf verschmäht
Die niedern Hütten ländlicher Männer nicht,
Am Uferabhang nicht den Schatten,
Oder ein Tempe, gekühlt vom Westhauch.
Wer nichts, als was zum Leben genügt, begehrt,
Den kümmert nicht des tobenden Meeres Wut,
Wenn unter Sturm Arkturus' Sternbild
Sinkt und am Himmel der Widder aufsteigt,
Nicht Hagelschlag, der über die Reben braust,
Mißwachs im Feld nicht, wenn die Gewässer bald
Die Frucht verdarben, bald des Hundssterns
Sengende Glut und des Winters Härte.
Beengt im Meer schon fühlen die Fische sich
Durch ries'gen Dammbau; wälzt doch der Meister dort
Mit seinem Werkvolk Schutt und Quadern
Täglich hinab, da der stolze Grundherr
Satt ward des Festlands. Aber dem Üppigen,
Wohin er schweift, nachschreitet die Furcht; es steigt
Ins Ruderschiff mit ihm und setzt sich
Hinter den Reiter die schwarze Sorge.
Wenn drum den Trübsinn phrygischer Marmor nicht,
Nicht Purpurschmuck, glanzvoller als Sternenschein,
Zu bannen Macht hat, nicht Falerner,
Noch der erlesenste Perserbalsam,
Was soll mit neiderweckenden Säulen ich
Im neusten Stil mir prächtige Hallen baun:
Was mein Sabinertal um Reichtum,
Der mir Beschwerde nur schafft, vertauschen? |