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Ach, unaufhaltsam, Postumus, Postumus,
Flieht Jahr um Jahr; kein frommes Gebet bewahrt
Vor Runzeln dich, noch vor des Alters
Nahn und der Siegesgewalt des Todes.
Und magst dreihundert Stiere du täglich auch
Dem mitleidlosen Hades zur Sühne weihn,
Der streng im düstern Bann den ries'gen
Geryon hält und den Sohn der Gäa,
Im Bann des Stromes, welchen wir allzumal,
So viel der Erde labende Frucht uns nährt,
Dereinst durchschiffen müssen, sei'n wir
Könige, sei'n wir geringe Bauern.
Umsonst entziehn dem blutigen Mars wir uns,
Dem Wogensturz der heulenden Adria,
Umsonst zur Herbstzeit ängstlich meiden
Wir den verderblichen Hauch des Südwinds.
Wir sehn trotzdem durchs Dunkel den stockenden
Kozyt einst schweifen, sehen des Danaus
Unsel'ge Töchter und des Büßers
Sisyphus ewig verlorne Mühsal.
Von Haus und Hof, vom blühenden Weibe mußt
Auch du hinweg und unter den Bäumen wird,
Die du gepflegt in kurzer Herrschaft,
Nur die Zypresse getreu dir bleiben.
Dann schlürft ein klügrer Erbe den Cäcuber,
Den du mit hundert Riegeln verwahrt, und tränkt
Den Marmorgrund mit edlen Tropfen,
Wie sie beim Pontifexmahl nicht fließen. |