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Das Bruchstück ist von meinem Freunde Ernst Curtius und mir gemeinschaftlich übersetzt worden.
.Treu für immer verbleibt kein Gut uns Sterblichgebornen; Drum voll göttlichen Sinns sprach der chiotische Greis: »Gleich wie die Blätter im Wald, so sind die Geschlechter der Menschen.« Aber wie wenige nur, die es mit Ohren gehört, Wahrten im Busen das Wort! Denn jeglichen gängelt die Hoffnung, Männern und Knaben zugleich wurzelt sie tief in der Brust. Blüht dem Sterblichen noch holdselig die Blume der Jugend, Sinnt er mit leichtem Gemüt vieles von nichtiger Art; Nimmer des Alters gedenkt er alsdann und nimmer des Todes, Noch in der Fülle der Kraft ist er um Krankheit besorgt. O leichtfertige Toren, verblendete, die da vergessen, Wie so beflügelten Schritts Jugend und Leben entfliehn! Doch du präg' es dir ein, und bis du scheidend am Ziel stehst, Pflege mit treuem Gemüt jeglichen schönen Genuß! |
Erstes Gut ist dem Erdensohn Gesundheit, Zweites, schön von Gestalt einherzuwandeln, Und das dritte schuldloser Besitz, Aber das vierte, hold schwärmen im Freundeskreis. |
Hier bei Marathon warfen, für Hellas im Kampf, die Athener Siegreich Mediens goldprunkendes Heer in den Staub. |
Wanderer, meld' es daheim Lakedämons Bürgern: erschlagen Liegen wir hier, noch im Tod ihrem Gebote getreu. |
Hellas, dessen Geschick auf die Schneide des Schwertes gestellt war, Vom barbarischen Joch rettend mit unserem Blut, Fielen wir hier, manch bitteres Weh nachlassend den Persern, Wenn an der Seeschlacht Not künftig das Herz sie gemahnt. Salamis birgt nun unser Gebein, doch die Mutter Korinthos Hat uns ein Denkmal hier unserer Taten gesetzt. |
Seit das Gewoge des Meers Europa von Asien losriß Und wildschnaubender Krieg ihre Geschlechter entzweit, Ward kein schönerer Sieg der hellenischen Männer erfunden Als sie zu Wasser ihn hier, als sie zu Land ihn erkämpft. Denn sie erschlugen am Ufer des Stroms unzählige Meder, Hundert Schiffe zugleich bohrten sie nieder zur See Samt den Phönikiern drauf. Doch Asia jammert, an beiden Händen gelähmt, laut auf unter dem doppelten Streich. |
Die ihr erlagt an den Thermopylen, Im Tode gewannt ihr das herrlichste Los! Ein Altar ist das Grab euch, Gedächtnis die Trauer Und die Klage Triumphlied. Dies Heldenmal deckt nimmer das Moos Mit Vergessenheit zu Noch tilgt es die Allverderberin Zeit. Denn es wohnt ja mit euch im dunkeln Gewölb Der Ehrenhort des Hellenengeschlechts, Mit euch Leonidas, Spartas König, Der das leuchtende Vorbild männlicher Tat Und unsterblichen Ruhm uns nachließ. |