Christoph Martin Wieland
Geschichte des Agathon
Christoph Martin Wieland

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Sechstes Kapitel

Betrachtungen, Schlüsse und Vorsätze

Wer aus den Fehlern, welche von andern vor ihm gemacht worden, oder noch täglich um ihn her gemacht werden, die Kunst lernte selbst keine zu machen; würde unstreitig den Namen des Weisesten unter den Menschen mit größerm Recht verdienen als Confucius, Socrates oder König Salomon, welcher letzte, wider den gewöhnlichen Lauf der Natur, seine größesten Torheiten in dem Alter beging, wo die meisten von den ihrigen zurückkommen. Unterdessen bis diese Kunst erfunden sein wird, deucht uns, man könne denjenigen immer für weise gelten lassen, der die wenigsten Fehler macht, am bäldesten davon zurückkommt, und sich gewisse Kautelen für zukünftige Fälle darauszieht, mittelst deren er hoffen kann, künftig weniger zu fehlen.

Ob und in wie fern Agathon dieses Prädikat verdiene, mögen unsre Leser zu seiner Zeit selbst entscheiden; wir unsers Orts haben in keinerlei Absicht einiges Interesse ihn besser zu machen, als er in der Tat war; wir geben ihn für das was er ist; wir werden mit der bisher beobachteten historischen Treue fortfahren, seine Geschichte zu erzählen; und versichern ein für allemal, daß wir nicht dafür können, wenn er nicht allemal so handelt, wie wir vielleicht selbst hätten wünschen mögen, daß er gehandelt hätte.

Er hatte während seiner Fahrt nach Sicilien, welche durch keinen widrigen Zufall beunruhiget wurde, Zeit genung, Betrachtungen über das, was zu Smyrna mit ihm vorgegangen war anzustellen. »Wie?« rufen hier einige Leser, »schon wieder Betrachtungen?« »Allerdings, meine Herren; und in seiner Situation würde es ihm nicht zu vergeben gewesen sein, wenn er keine angestellt hätte. Desto schlimmer für euch, wenn ihr, bei gewissen Gelegenheiten, nicht so gerne mit euch selbst redet als Agathon; vielleicht würdet ihr sehr wohl tun, ihm diese kleine Gewohnheit abzulernen.«

Es ist für einen Agathon nicht so leicht, als für einen jeden andern, die Erinnerung einer begangenen Torheit von sich abzuschütteln. Braucht es mehr als einen einzigen Fehler, um den Glanz des schönsten Lebens zu verdunkeln? Wie verdrießlich, wenn wir an einem Meisterstücke der Kunst, an einem Gemälde oder Gedichte zum Exempel, Fehler finden, welche sich nicht verbessern lassen, ohne das Ganze zu vernichten? Wie viel verdrießlicher, wenn es nur ein einziger Fehler ist, der dem schönen Ganzen die Ehre der Vollkommenheit raubt? Ein Gefühl von dieser Art war schmerzhaft genug, um unsern Mann zu vermögen, über die Ursachen seines Falles schärfer nachzudenken. Wie errötete er itzt vor sich selbst, da er sich der allzutrotzigen Herausforderung erinnerte, wodurch er ehmals den Hippias gereizt, und gewissermaßen berechtiget hatte, den Versuch an ihm zu machen, ob es eine Tugend gebe, welche die Probe der stärksten und schlauesten Verführung aushalte – Was machte ihn damals so zuversichtlich? – die Erinnerung des Sieges, den er über die Priesterin zu Delphi erhalten hatte? Oder das gegenwärtige Bewußtsein der Gleichgültigkeit, worin er bei den Reizungen der jungen Cyane geblieben war? Die Erfahrung, daß die Versuchungen, welche seiner Unschuld im Hause des Sophisten auf allen Seiten nachstellten, ihn weniger versucht als empört hatten? – der Abscheu vor den Grundsätzen des Hippias – und das Vertrauen auf die eigentümliche Stärke der seinigen? – Aber, war es eine Folge, daß derjenige, der etliche mal gesiegt hatte, niemals überwunden werden könne? War nicht eine Danae möglich, welche das auszuführen geschickt war, was die Pythia, was die Thrazischen Bacchantinnen, was Cyane, und vielleicht alle Schönen im Serail des Königs von Persien nicht vermochten, oder vermocht hätten? – Und was für Ursache hatte er, sich auf die Stärke seiner Grundsätze zu verlassen? – Auch in diesem Stücke schwebte er in einem subtilen Selbstbetrug, den ihm vielleicht nur die Erfahrung sichtbar machen konnte. Entzückt von der Idee der Tugend, ließ er sich nicht träumen, daß das Gegenteil dieser intellektualischen Schönheit jemals Reize für seine Seele haben könnte. Die Erfahrung mußte ihn belehren, wie betrüglich unsere Ideen sind, wenn wir sie unvorsichtig realisieren – Betrachtet die Tugend in sich selbst, in ihrer höchsten Vollkommenheit – so ist sie göttlich, ja (nach dem kühnen aber richtigen Ausdruck eines vortrefflichen Schrift-Stellers) die Gottheit selbst. – Aber welcher Sterbliche ist berechtigt, auf die allmächtige Stärke dieser idealen Tugend zu trotzen? Es kömmt bei einem jeden darauf an, wie viel die seinige vermag. – Was ist häßlicher als die Idee des Lasters? Agathon glaubte sich also auf die Unmöglichkeit, es jemals liebenswürdig zu finden, verlassen zu können, und betrog sich, – weil er nicht daran dachte, daß es ein zweifelhaftes Licht gibt, worin die Grenzen der Tugend und der Untugend schwimmen; worin Schönheit und Grazien dem Laster einen Glanz mitteilen, der seine Häßlichkeit übergüldet, der ihm sogar die Farbe und Anmut der Tugend gibt? und daß es allzuleicht ist, in dieser verführischen Dämmerung sich aus dem Bezirk der letztern in eine unmerkliche Spiral-Linie zu verlieren, deren Mittel-Punkt ein süßes Vergessen unsrer selbst und unsrer Pflichten ist.

Von dieser Betrachtung, welche unsern Helden die Notwendigkeit eines behutsamen Mißtrauens in die Stärke guter Grundsätze lehrte; und wie gefährlich es sei, sie für das Maß unsrer Kräfte zu halten; ging er zu einer andern über, die ihn von der wenigen Sicherheit überzeugte, welche sich unsre Seele in diesem Zustand eines immerwährenden moralischen Enthusiasmus versprechen kann, wie derjenige, worin die seinige zu eben der Zeit war, als sie in dem feingewebten Netze der schönen Danae gefangen wurde. Er rief alle Umstände in sein Gemüte zurück, welche zusammen gekommen waren, ihm diese reizungsvolle Schwärmerei so natürlich zu machen; und erinnerte sich der verschiednen Gefahren, denen er sich dadurch ausgesetzt gesehen hatte. Zu Delphi fehlte es wenig, daß sie ihn den Nachstellungen eines verkappten Apollo preis gegeben hätte – zu Athen hatte sie ihn seinen arglistigen Feinden würklich in die Hände geliefert. Doch, aus diesen beiden Gefahren hatte er seine Tugend davon gebracht; ein unschätzbares Kleinod, dessen Besitz ihn gegen den Verlust alles andern, was ein Günstling des Glückes verlieren kann, unempfindlich machte. Aber durch eben diesen Enthusiasmus unterlag sie endlich den Verführungen seines eignen Herzens eben so wohl als den Kunstgriffen der schönen Danae. War nicht dieses zauberische Licht, welches seine Einbildungs-Kraft gewohnt war, über alles, was mit seinen Ideen übereinstimmte, auszubreiten; war nicht diese unvermerkte Unterschiebung des Idealen an die Stelle des Würklichen, die wahre Ursache, warum Danae einen so außerordentlichen Eindruck auf sein Herz machte? War es nicht diese begeisterte Liebe zum Schönen, unter deren schimmernden Flügeln verborgen, die Leidenschaft mit sanftschleichenden Progressen sich endlich durch seine ganze Seele ausbreitete? War es nicht die lange Gewohnheit sich mit süßen Empfindungen zu nähren, was sie unvermerkt erweichte, um desto schneller an einer so schönen Flamme dahinzuschmelzen? Mußte nicht der Hang zu phantasierten Entzückungen, so geistig auch immer ihre Gegenstände sein mochten, endlich nach denenjenigen lüstern machen, vor welchen ihm ein unbekanntes, verworrenes, aber desto lebhafteres innerliches Gefühl den würklichen Genuß dieser vollkommensten Wonne versprach, wovon bisher nur vorüberblitzende Ahnungen seine Einbildung berührt, und durch diese leichte Berührung schon außer sich selbst gesetzt hatten? Hier erinnerte sich Agathon der Einwürfe, welche ihm Hippias gegen diesen Enthusiasmus, und diejenige Art von Philosophie, die ihn hervorbringt und unterhält, gemacht hatte; und befand sie itzt mit seiner Erfahrung so übereinstimmend, als sie ihm damals falsch und ungereimt vorgekommen waren. Er fand sich desto geneigter, der Meinung des Sophisten, von dem Ursprung und der wahren Beschaffenheit dieser hochfliegenden Begeisterung Beifall zu geben; da es ihm, seitdem er sie in den Armen der schönen Danae verloren hatte, unmöglich geblieben war, sich wieder in sie hineinzusetzen; und da selbst das lebhaftere Gefühl für die Tugend, wovon sein Herz wieder erhitzt war, weder seinen sittlichen Ideen diesen Firnis, den sie ehemals hatten, wiedergeben, noch die dichterische Metaphysik der Orphischen Sekte wieder in die vorige Achtung bei ihm setzen konnte. Er glaubte durch die Erfahrung überwiesen zu sein, daß dieses innerliche Gefühl, durch dessen Zeugnis er die Schlüsse des Sophisten zu entkräften vermeint hatte, nur ein sehr zweideutiges Kennzeichen der Wahrheit sei; daß Hippias eben soviel Recht habe, seinen tierischen Materialismus und seine verderbliche Moral, als die Theosophen ihre geheimnisvolle Geister-Lehre durch die Stimme innerlicher Gefühle und Erfahrungen zu autorisieren; und daß es vermutlich allein dem verschiednen Schwung unsrer Einbildungs-Kraft beizumessen sei, wenn wir uns zu einer Zeit geneigter fühlen, uns mit den Göttern, zu einer andern mit den Tieren verwandt zu glauben; wenn uns zu einer Zeit alles sich in einem ernsthaften, und schwärzlichten, zu einer andern alles in einem fröhlichen Lichte darstellt; wenn wir itzt kein wahres und gründliches Vergnügen kennen, als uns mit stolzer Verschmähung der irdischen Dinge in melancholische Betrachtungen ihres Nichts, in die unbekannten Gegenden jenseits des Grabes, und die grundlosen Tiefen der Ewigkeit hineinzusenken; ein andermal kein reizenderes Gemälde einer beneidenswürdigen Wonne, als den jungen Bacchus, wie er, sein Efeu-bekränztes Haupt in den Schoß der schönsten Nymphe zurückgelehnt, und mit dem einen Arm ihre blendenden Hüften umfassend, den andern nach der düftenden Trinkschale ausstreckt, die sie ihm lächelnd voll Nektars schenkt, von ihren eignen schönen Händen aus strotzenden Trauben frisch ausgepreßt; indes die Faunen und die fröhlichen Nymphen mit den Liebes-Göttern mutwillig um ihn her hüpfen, oder durch Rosengebüsche sich jagen, oder müde von ihren Scherzen, in stillen Grotten zu neuen Scherzen ausruhen.

Der Schluß, den er aus allen diesen Betrachtungen, und einer Menge andrer, womit wir unsre Leser verschonen wollen, zog, war dieser: Daß die erhabnen Lehrsätze der Zoroastrischen und Orphischen Theosophie, wahrscheinlicher Weise (denn gewiß getraute er sich über diesen Punkt noch nichts zu behaupten) nicht viel mehr Realität haben könnten, als die lachenden Bilder, unter welchen die Maler und Dichter die Wollüste der Sinnen vergöttert hatten; daß die ersten zwar der Tugend günstiger, und das Gemüte zu einer mehr als menschlichen Hoheit, Reinigkeit und Stärke zu erheben schienen, in der Tat aber der wahren Bestimmung des Menschen wohl eben so nachteilig sein durften, als die letztern; teils, weil es ein widersinniges und vergebliches Unternehmen scheine, sich besser machen zu wollen, als uns die Natur haben will, oder auf Unkosten des halben Teils unsers Wesens nach einer Art von Vollkommenheit zu trachten, die mit der Anlage desselben im Widerspruch steht; teils weil solche Menschen, wenn es ihnen auch gelänge, sich selbst zu Halbgöttern und Intelligenzen umzuschaffen, eben dadurch zu jeder gewöhnlichen Bestimmung des geselligen Menschen desto untauglicher würden. Aus diesem Gesichtspunkt deuchte ihn der Enthusiasmus des Theosophen zwar unschädlicher als das System des Wollüstlings; aber der menschlichen Gesellschaft eben so unnützlich: indem der erste sich dem gesellschaftlichen Leben entweder gänzlich entzieht (welches würklich das Beste ist, was er tun kann) oder wenn er von dem beschaulichen Leben ins würksame übergeht, durch Mangel an Kenntnis einer ihm ganz fremden Welt, durch abgezogene Begriffe, welche nirgends zu den Gegenständen, die er vor sich hat, passen wollen, durch übertrieben moralische Zärtlichkeit, und tausend andre Ursachen, die ihren Grund in seiner vormaligen Lebens-Art haben, andern wider seine Absicht öfters, sich selbst aber allezeit schädlich wird.

In wie fern diese Sätze richtig seien, oder in besondern Fällen einige Ausnahmen zulassen, zu untersuchen, würde zu weit von unserm Vorhaben abführen, genug für uns, daß sie dem Agathon begründet genug schienen, um sich selbst desto leichter zu vergeben, daß er, wie der Homerische Ulyß in der Insel der Calypso, sich in dem bezauberten Grunde der Wollust hatte aufhalten lassen, sein erstes Vorhaben, die Schüler des Zoroasters und die Priester zu Sais zu besuchen, sobald als ihm Danae seine Freiheit wieder geschenkt hatte, ins Werk zu setzen. Kurz, seine Erfahrungen machten ihm die Wahrheit seiner ehemaligen Denkungs-Art verdächtig, ohne ihm einen gewissen geheimen Hang zu seinen alten Lieblings-Ideen benehmen zu können. Seine Vernunft konnte in diesem Stücke mit seinem Herzen und sein Herz mit sich selbst nicht recht einig werden; und er war nicht ruhig genug, oder vielleicht auch zu träge, seine nunmehrige Begriffe in ein System zu bringen, wodurch beide hätten befriedigt werden können. In der Tat ist ein Schiff eben nicht der bequemste Ort, ein solches Werk, wozu die Stille eines dunkeln Hains kaum stille genug ist, zu Stande zu bringen; und Agathon mag daher zu entschuldigen sein, daß er diese Arbeit verschob, ob es gleich eine von denen ist, welche sich so wenig aufschieben lassen, als die Ausbesserung eines baufälligen Gebäudes; denn so wie dieses mit jedem Tage, um den seine Wiederherstellung aufgeschoben wird, dem gänzlichen Einsturz näher kommt; so pflegen auch die Lücken in unsern moralischen Begriffen und die Mißhelligkeiten zwischen dem Kopf und dem Herzen immer größer und gefährlicher zu werden, je länger wir es aufschieben sie mit der erforderlichen Aufmerksamkeit zu untersuchen, und eine richtige Verbindung und Harmonie zwischen den Teilen und dem Ganzen herzustellen.

Doch dieser Aufschub war in dem besondern Falle, worin sich Agathon befand, desto weniger schädlich, da er, von der Schönheit der Tugend und der unauflöslichen Verbindlichkeit ihrer Gesetze mehr als jemals überzeugt, eine auf das wahre allgemeine Beste gerichtete Würksamkeit für die Bestimmung aller Menschen, oder wofern ja einige Ausnahme zu Gunsten der bloß kontemplativen Geister zu machen wäre, doch gewiß für die seinige hielt. Vormals war er nur zufälliger Weise, und gegen seine Neigung in das aktive Leben verflochten worden: itzo war es eine Folge seiner nunmehrigen, und wie er glaubte geläuterten Denkungs-Art, daß er sich dazu entschloß. Ein sanftes Entzücken, welches ihm in diesen Augenblicken den süßesten Berauschungen der Wollust unendlich vorzuziehen schien, ergoß sich durch sein ganzes Wesen bei dem Gedanken, der Mitarbeiter an der Wiedereinsetzung Siciliens in die unendlichen Vorteile der wahren Freiheit und einer durch weise Gesetze und Anstalten verewigten Verfassung zu sein – Seine immer verschönernde Phantasie malte ihm die Folgen seiner Bemühungen in tausend reizende Bilder von öffentlicher Glückseligkeit aus – er fühlte mit Entzücken die Kräfte zu einer so edeln Arbeit in sich; und sein Vergnügen war desto vollkommener, da er zugleich empfand, daß Herrschsucht und eitle Ruhm-Begierde keinen Anteil daran hatten; daß es die tugendhafte Begierde, in einem weiten Umfang gutes zu tun, war, deren gehoffete Befriedigung ihm diesen Vorschmack des göttlichsten Vergnügens gab, dessen die menschliche Natur fähig ist. Seine Erfahrungen, so viel sie ihn auch gekostet hatten, schienen ihm itzt nicht zu teuer erkauft, da er dadurch desto tüchtiger zu sein hoffte, die Klippen zu vermeiden, an denen die Klugheit oder die Tugend derjenigen zu scheitern pflegt, welche sich den öffentlichen Angelegenheiten unterziehen. Er setzte sich fest vor, sich durch keine zweite Danae mehr irre machen zu lassen. Er glaubte sich in diesem Stücke desto besser auf sich selbst verlassen zu können, da er stark genug gewesen war, sich von der ersten loszureißen, und es mit gutem Fug für unmöglich halten konnte, jemals auf eine noch gefährlichere Probe gesetzt zu werden. Ohne Ehrgeiz, ohne Habsucht, immer wachsam auf die schwache Seite seines Herzens, die er kennen gelernt hatte, dachte er nicht, daß er von andern Leidenschaften, welche vielleicht noch in seinem Busen schlummerten, etwas zu besorgen haben könne. Keine übelweissagende Besorgnisse störten ihn in dem unvermischten Genusse seiner Hoffnungen; sie beschäftigten ihn wachend und selbst in Träumen; sie waren der vornehmste Inhalt seiner Gespräche mit dem Syracusischen Kaufmanne, sie machten ihm die Beschwerden der Reise unmerklich, und entschädigten ihn überflüssig für den Verlust der ehemals geliebten Danae; einen Verlust der mit jedem neuen Morgen kleiner in seinen Augen wurde; und so führten ihn günstige Winde und ein geschickter Steuermann nach einer kurzen Verweilung in einigen griechischen See-Städten, wo er sich nirgends zu erkennen gab, glücklich nach Syracus, um an dem Hof' eines Fürsten zu lernen, daß auf dieser schlüpfrigen Höhe die Tugend entweder der Klugheit aufgeopfert werden muß, oder die behutsamste Klugheit nicht hinreichend ist, den Fall des Tugendhaften zu verhindern.


 << zurück weiter >>