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Nun folgten glückliche Zeiten.
Für einen Teil der verdienten Summe kaufte Lilly neues Material zusammen, und bald entbrannten neue Sonnenuntergänge hinter frischgeklebten Wäldern.
Wenn sie, schlaflos vor Überarbeitung, die heißen Spätsommernächte über in ihrem Bette lag, erging sie sich in ungezähmten Plänen, was sie beginnen würde, wenn ihre Kunst sich die Welt erobert hätte.
Ein Atelier errichten, wie Herr Dehnicke, ein Dutzend Arbeiterinnen annehmen, wie Frau Laue es verlangte, – diese als oberste Aufseherin dabei – das verstand sich als Vorbedingung von selbst … Dann: den verschollenen Vater aufsuchen, die arme irrsinnige Mutter in eine vornehme Privatanstalt überführen … Was sonst? … Für Walter sorgen natürlich … Jetzt, da sie sich als seine Braut fühlte, da ihre Zukunft auch die seine war, lag diese Pflicht als Selbstverständlichkeit auf ihren Schultern. Hierzu mußte er sich freilich erst gemeldet haben. Aber daß er eines Tages, wenn er nicht aus nicht ein mehr wußte, in irgend einer Weise würde von sich hören lassen, das war ja klar. Und dann wollte sie hinübersenden, – reichlich, – im Übermaß – alles, was ihre Kunst ihr in den Schoß warf.
Nein, alles nicht. Eine Aufgabe, die höchste, die heiligste, an die allein zu denken schon Vermessenheit war, stand riesengroß über dem Leben.
Gleichviel, ob der Vater sich wiederfand oder nicht, sein Werk, das unsterbliche, durfte dem zeitlichen Vergessen nicht anheimfallen. Harrend künftiger Erlösung schlief die Partitur des »Hohen Liedes« nach wie vor im Dunkel des verschlossenen Koffers, doch sie schlief nicht mehr so traumlos fest wie in den jüngst vergangenen Jahren … Sie begann sich zu regen und zu mahnen; ein Rauschen, ein Klingen ging von ihr aus, erfüllte das Tagwerk, schwirrte durch den Nachtschlaf und ließ Akkorde und Melodien erwachen, wenn man sie am wenigsten erwartete.
Von den blauen Hügeln her, über denen die Flammensonne zerfloß, kam, wie von einem Abendwinde getragen, ein leiser Singsang: »Wie schön wandelst du, o Fürstentochter.«
Und aus den dunklen Tiefen der fabelhaften Wälder flatterten Liedfetzen von der Rose im Tal und der Blume zu Saron … Es war beinahe, als ob die unsichtbaren Menschlein sängen, die hinter den Pappwänden ihrer hellfenstrigen Hütten ein vergnügliches Dasein führten … Und wie sie, so würden einst alle auf Erden des Schatzes teilhaftig werden, zu deren Hüterin sie vom Schicksal bestimmt war.
Wo sie auch ging und stand, was sie auch tat und dachte, aus allen Winkeln zogen die Hoffnungen hervor und winkten und lachten sie an. Ein neues, größeres, reineres Leben mußte beginnen. Jener goldene Faden, den einst das Brotmesser der wahnsinnig werdenden Mutter durchschnitten hatte, knüpfte sich wieder und zog sie empor in Ahnungen von einer segnenden Weihe, die zu erbeten und zu erkämpfen war.
Noch ein paar Monate so vorwärts, und alles konnte werden. – –
Aber wie ein Glück selten allein kommt, so ereignete es sich, daß – Wunder über Wunder! – ihr Bräutigam plötzlich ein Lebenszeichen von sich gab.
Es war an einem der ersten Septembertage gegen die zwölfte Stunde, da erschien Herr Dehnicke unangemeldet vor ihrer Tür.
Da sie nicht ganz angezogen war, wollte sie ihn erst nicht hereinlassen. Aber er erklärte sein Kommen als so dringend, daß sie nicht wagte ihn abzuweisen und ihn mit tausend Entschuldigungen in ihrem Morgenrock empfing.
Er ließ einen scheu bewundernden Blick an ihr entlanggleiten und zog dann ein breitgeschnittenes, fremdartig anzuschauendes Stück Papier aus der Tasche, das sich als ein Scheck der »Lincoln- und Ohiobank« entpuppte, lautend auf zweitausend und einige Mark.
»Was soll ich damit?« fragte Lilly.
»Lesen Sie hier den Begleitbrief an mich,« erwiderte er, einen großen Bogen auseinanderfaltend.
Darin wurde dem »Dear Sir« mitgeteilt, daß Mr. Walter von Prell fünfhundert Dollar eingezahlt habe, damit er sie der »Baroneß« Lilly von Mertzbach übermitteln möge.
Ein Sturm dankbarer Rührung kam über sie.
Das Taschentuch vor die Augen drückend, ging sie im Zimmer auf und nieder.
Sie hatte für ihn sorgen wollen, nun sorgte er für sie.
Dann stieg ein Mißtrauen jäh in ihr auf.
Sie blieb stehen und sah bald den Scheck, bald Herrn Dehnicke an.
Beide hüllten sich in Schweigen.
»So erklären Sie doch,« rief sie ganz ratlos.
»Was kann ich erklären, gnädigste Frau?« erwiderte er. »Ich bin doch bloß der Vermittler oder, wenn Sie so wollen, der Verwalter in dieser Angelegenheit, die im Grunde nur Sie und Ihren Verlobten etwas angeht.«
»Hätte er wenigstens seine Adresse angegeben,« rief sie.
»Es sieht beinahe so aus,« bemerkte er, »als wolle er seine Spuren verwischen.«
Das war alles so abenteuerlich und sah Walter so wenig ähnlich – man wußte wahrhaftig nicht aus noch ein.
Aber da stand: »Baroneß Lilly von Mertzbach.« Er war der Einzige, der von der Aberkennung ihres Frauennamens nichts wissen konnte. Das allenfalls sprach für die Wahrhaftigkeit der Sendung.
Herr Dehnicke hatte den Kopf auf die linke Seite gelegt wie üblich und sah sie in ruhiger Ehrerbietung an – der unschuldige Mittelsmann und weiter nichts.
»Nach dieser unverhofften Wendung der Dinge,« sagte er dann, »versteht es sich wohl von selbst, daß gnädige Frau sich nicht länger weigern werden, zu der Art von Leben zurückzukehren, die Ihrer gesellschaftlichen Stellung entspricht und für die Verwertung Ihrer Arbeiten nun einmal notwendig ist.«
Sie schüttelte den Kopf, die Lippen zusammenbeißend.
Aber da wurde er energisch, – energischer, als sie es seiner Bescheidenheit zugetraut hätte.
»Sie müssen es tun,« drängte er, »um seinetwillen müssen Sie es tun. – Ich bin ihm dafür verantwortlich. Wenn er wiederkommt und Sie zur Frau haben will, dann darf er keine Deklassierte finden. Dafür bin ich ihm verantwortlich.«
Da bat sie sich Bedenkzeit aus. – – –
Von nun an waltete der ferne Geliebte mit einem gewissen Nachdruck über ihrem Leben. Was vorher ein Spiel der Phantasie gewesen war, wurde beinahe zur Wirklichkeit.
Nicht, daß sie bedingungslos an ihn als den wahrhaften Urheber der geheimnisvollen Sendung geglaubt hätte, – im Gegenteil – die Stimme, die ihr sagte: »Hier wird ein Spiel mit dir getrieben,« ließ sich nicht zum Schweigen bringen, aber sie hatte Furcht, auf sie zu hören oder gar Folgerungen zu ziehen und Entschlüsse zu fassen, denn wenn der einzige Freund, den sie hier hatte, ihr verloren ging, was dann? –
Um über alle diese Zweifel hinwegzukommen, arbeitete sie fleißig, und fast allwöchentlich wurde ein neuer Schub von Sonnenuntergängen zum Abgeholtwerden fertig. Daneben gab es jetzt auch noch andere Motive, die Herr Kellermann ihr inzwischen beigebracht hatte: Eine gotische Kathedrale auf senkrecht emporschießendem Felsen, ein Jagdschloß mit vielen leuchtenden Fenstern und – als Hauptstück – einen Mondaufgang über ruhigem Meer, dessen Silberlicht die geklebten Farnstengel düster durchgitterten.
So kam der Oktober heran.
Am ersten Sonntag des Monats holte Herr Dehnicke sie zu einem Spaziergang ab. Das hatte sich schon zweimal ereignet, und Lilly war ihm gern gefolgt. Hätte er ihr gar angeboten, sie ins Freie zu führen, so wäre sie vollends glücklich gewesen.
Die herbstliche Nachmittagsonne lag friedlich auf dem zerfaserten Blattwerk der längst halbkahlen Bäumchen, die das viereckige Wasserbecken umrandeten. Menschenhäuflein zogen zwecklos schlendernd an ihm entlang und sahen gelangweilt und verdrossen drein. Schon streckte der Winter seine vereisenden Arme nach den Gemütern aus …
Beide gingen durch viele fremde, menschengefüllte Straßen, und Lilly empfand freudig, was es bedeutete, in dieser Wirrnis einen Beschützer und Führer an ihrer Seite zu haben.
Herr Dehnicke, der lange in sich hineingegrübelt hatte, begann endlich: »Sind Sie über Ihr künftiges Leben bereits zu einer Entscheidung gekommen, gnädigste Frau?«
Lilly antwortete nicht.
Sie war fest entschlossen, jedes hierauf bezügliche Anerbieten abzulehnen. Aber sie fand es so himmlisch, sich bitten zu lassen. Man fühlte doch wieder, daß man etwas wert war auf der Welt.
»Wenn ich das Recht hätte, für Sie zu wählen,« fuhr er in seiner bescheiden förmlichen Weise fort, »ich glaube, ich würde schon ein Winkelchen finden, das Ihnen Freude macht.«
»Das glaub' ich nun freilich nicht,« erwiderte sie, halb scherzend. »Oder nehmen Sie an, daß unser Geschmack ganz und gar der gleiche ist?«
»O nein! – So vermessen bin ich nicht. Aber da hab' ich zum Beispiel unlängst, als ich eine Kundin besuchte, die jetzt gerade verreist ist, ein Heim gesehen, das, wenn ich mich nicht sehr täusche, Ihnen durchaus nicht mißfallen würde.«
»Schade, das hätt' ich auch gerne gesehen – schon, um zu wissen, ob Sie die richtige Meinung von mir haben.«
Er wurde nachdenklich. »Das sollte sich doch machen lassen. Das Dienstmädchen wird heute am Sonntag allerdings nicht zu Hause sein, aber die Portiersfrau, die den Schlüssel hat, kennt mich. Und wenn Sie wollen –«
Lilly fürchtete sich ein wenig, in eine gänzlich fremde Wohnung einzudringen, aber er besiegte ihre Bedenken, rief eine Droschke heran und führte sie in den westlichen Stadtteil, in dem die Häuser stattlicher und die Menschen vornehmer aussahen und wo an einem blauen Kanalwasser entlang herrliche Kastanien auf samtgrünem Rasen standen.
»Ach, muß es ein Glück sein, hier zu wohnen!« rief sie.
Vor einem Eckhause des Königin-Augusta-Ufers hielt der Wagen.
Dehnicke stieg aus, sprach einige Worte zum Fenster der Portierloge hinein – ein Schlüssel wurde ihm herausgereicht, und beide stiegen die geschnitzte Eichenholztreppe hinan, deren Stufen mit einem dicken, kirschroten Läufer belegt waren. Wie anders ging es sich hier, als auf den kahlen Steinklötzen zu Hause, auf denen die Füße einem weh taten!
Im zweiten Stockwerk hielt er an, zog vorerst, der Höflichkeit halber, die Klingel – denn das Dienstmädchen konnte doch immerhin zu Hause sein – und drehte dann, als niemand sich melden kam, den Schlüssel in der Tür.
Lilly versuchte derweilen den Namen zu lesen, der daneben auf einem ovalen Porzellanschilde stand, aber die Dämmerung, die in dem Treppenflur herrschte, erlaubte es nicht.
Aus einem schmalen, stockdunkeln Vorraum, in dem es nach Ölfarbe roch, traten sie in ein einfenstriges, teppichbelegtes Zimmer, an dessen Wänden lange, mit grüner Seide verhangene Glasschränke standen und das außer zwei Fauteuils und ein paar Goldstühlchen nur einen großen, dunkelpolierten Eßtisch aufwies.
»Dies ist ursprünglich das Speisezimmer,« sagte Herr Dehnicke. »Es würde aber als Musterraum und Privatatelier auch für Sie nicht schlecht zu verwerten sein.«
Und Lilly, die ihm gern widersprochen hätte, mußte ihm zustimmen.
Daran schloß sich auf der rechten Seite ein Schlafzimmer mit erdbeerfarbenen Cretonnedraperien, rosa lackierten Möbeln und einer bauschigen, seidenen Steppdecke auf dem breiten Himmelbett, dessen Vorhänge von einer mattgoldenen, siebenzackigen Krone zusammengehalten wurden.
»Ist Ihre Kundin denn adlig?« fragte Lilly, von einem unbestimmten Neidgefühl ergriffen.
»Daß ich nicht wüßte,« erwiderte er, »aber vielleicht ist sie eine Geborene.«
Lilly seufzte ein wenig, ihres elfenbeinernen Necessaires und der kronengestickten Wäsche gedenkend, die sich in Frau Laues dumpfigen Kommoden herumtrieb. Wie schön wäre das alles hier am Platze gewesen! Voll Inbrunst atmete sie den zarten Fliederduft, der wie der Hauch eines aristokratischen Frühlings den ganzen Raum durchdrang, und verglich ihn schaudernd mit dem Armeleutsgeruch, der, wie krampfhaft sie auch lüften mochte, mit tödlicher Sicherheit gegen ihre Dresdner Schätze zu Felde zog.
»Die Glückliche,« sagte sie leise.
Nur, daß von dem Leben und Wirken der Bewohnerin gar keine Spur sich finden ließ, kein seidenes Band, kein Schlafrock, kein Stücklein Unterzeug, das wunderte sie.
»Sie wird es weggeschlossen oder mitgenommen haben,« meinte Herr Dehnicke …
Dann kehrte man in das Arbeitszimmer zurück, durchschritt es und kam durch dessen andere Tür in einen kleinen Ecksalon, der ganz und gar von rotdunstigem Sonnenlicht durchflutet war.
Lilly schlug in hellem Entzücken die Hände zusammen.
Da war ein zartrosiger Teppich mit verschwimmendem Rankenwerk darin, da war ein süßer, kleiner Kristalllüster, in dessen Prismen siebenfarbige Lichter spielend zuckten, da waren rötlich-dunkle Mahagonimöbel mit bronzenen Statuetten darauf, – eine Badende, die sich mit vorgestreckten Armen zum Wasser herniederneigt, eine Schnitterin, die zum Abendgebet die Hände faltet und anderes ähnlicher Art. Da war ein Bibliothekschränkchen mit gebundenen Familienblättern darin, da war ein Damenschreibtisch, da waren Ölbilder an den Wänden, da war sogar ein Pianino!
»Ein Pianino!« seufzte Lilly, in klagender Seligkeit die Augen schließend.
Auch Lebendes fand sich vor. Vor einem der drei Fenster stand ein Aquarium, sonnendurchleuchtet, mit rot blinkenden Schleierfischchen darin, von einer breitblättrigen Palme überragt, und von einem anderen her piepte grüßend ein zahmer Zeisig.
Lilly gedachte ihres einstigen lichtblauseidenen Reiches. Wie schlicht und wie vogelnestig war dies alles, verglichen damit, und doch wie unfaßbar herrlich und hold, wenn sie die Greuel daneben hielt, zwischen denen sie hauste!
»Das ist ja ein Paradies!« jubelte sie, hätte aber beinahe zu weinen begonnen.
»Hier ist noch ein anderes Zimmer,« sagte Dehnicke, eine Tür öffnend, die Lilly bisher nicht beachtet hatte. »Es hat seinen eigenen Eingang vom Flur her und ist von der Bewohnerin wohl als Fremdenzimmer oder sonst was gedacht. Wenn gnädigste Frau hier zu Hause wären, so würde es sich als Werkstatt für etwaige Hilfsarbeiterinnen vortrefflich verwerten lassen.«
Lilly schaute hinein. Der Raum war einfacher, doch nicht ohne Sorgfalt ausgestattet. Grüngraue Polstermöbel umlagerten einen weitausladenden Mitteltisch, und in einer Ecke stand ein bequemes, messingknöpfiges Bett.
»Das müssen wir uns natürlich wegdenken,« erläuterte Dehnicke.
Es war wirklich ein Wunder, wie alles für ihre Zwecke paßte.
Dann kehrte man in den Salon zurück, und Lilly bemerkte jetzt erst, daß das beinahe lebensgroße Porträt, das in geschnitztem Prunkrahmen über dem Sofa hing und gleichsam den Mittelpunkt der gesamten Ausstattung bildete, mit einem blaßvioletten Flor so dicht verhangen war, daß Gestalt und Züge des Dargestellten sich nicht erkennen ließen.
»Was mag das zu bedeuten haben?« fragte sie.
Dehnicke zuckte die Achseln und wies nach dem Schreibtisch hin, auf dem eine Photographie, die einzige, die die leere Brüstung zierte, den gleichen geheimnisvollen Schleier trug.
Von Neugier gepackt, versuchte Lilly die untere Ecke der Hülle, die das große Bild ihren Blicken verbarg, ein wenig in die Höhe zu heben.
»Ob ich's darf?« fragte sie, zagend, wie wenn sie einen Diebstahl beginge.
»Wenn Sie die Courage haben,« erwiderte er, und dabei schien es, als ob er ein wenig tiefer oder schwerer atmete als gewöhnlich.
Sie zerrte – zerrte stärker – der Flor fiel auf sie nieder – und vor ihr hing, mit farbigen Kreiden keck und flüchtig hingeworfen, in der Uniform seines früheren Regiments, ihr Freund und Verlobter: Walter von Prell!
Die Kniee zitterten ihr. Ganz eiskalt wurde ihr im Kopfe. Sie wehrte sich, zu glauben und zu begreifen … Und dann fühlte sie sich von Herrn Dehnicke bei der Hand ergriffen und in den Treppenflur gezogen.
Ein Streichholz flammte auf.
Auf dem porzellanenen Schilde las sie, was sie vorher nicht hatte entziffern können:
Sie schrie hell auf, stürzte in den Salon zurück, warf sich in eine Sofaecke, und die Tränen des Verlangens und der Sehnsucht, die sie so lange zurückgehalten hatte, lösten sich in heißem, glückseligem Weinen.
Als sie wieder aufzuschauen wagte, sah sie ihn korrekt und bescheiden, mit seinem ernsten, nüchternen Gesichte wartend vor sich stehen.
Sie schämte sich, daß sie so glücklich war, und reichte ihm beklommen und dankbar die Rechte hinüber.
»Darf ich in meiner Eigenschaft als Vertreter Walters hoffen, den Geschmack der gnädigen Frau einigermaßen getroffen zu haben?« fragte er.
An eine Weigerung wurde nun nicht mehr gedacht …